Im Werk Ludwigshafen, dem größten Chemiestandort der Welt, hat BASF einen 54-Megawatt Protonenaustausch-Membran-Elektrolyseur (PEM) in Betrieb genommen. Der damit emissionsfrei hergestellte Wasserstoff soll als Rohstoff in den Produktionsanlagen benutzt werden. Mit einer Kapazität von bis zu 8.000 Tonnen jährlich will der Konzern den Hochlauf von umweltfreundlicheren Produkten einleiten. „Die Inbetriebnahme des Elektrolyseurs macht es uns möglich, unsere Kunden durch Produkte mit geringerem CO₂-Fußabdruck bei der Erreichung ihrer Klimaziele zu unterstützen“, sagt BASF-Vorständin Katja Scharpwinkel.
Zusammen mit Siemens Energy hat BASF den Elektrolyseur als weltweit einzigartige, in die chemische Produktion integrierte Technologie entwickelt. Die Anlage wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und Rheinland-Pfalz mit rund 124 Millionen Euro gefördert. Die Ludwigshafener investierten rund 25 Millionen Euro. Der Elektrolyseur soll die Treibhausemissionen am Stammwerk um jährlich bis zu 72.000 Tonnen CO₂ senken. „BASF zeigt, wie die Dekarbonisierung der Industrie in der Praxis aussehen kann und setzt starke Impulse zur technologischen Weiterentwicklung“, sagt Udo Philipp, Staatssekretär im BMWK.
Der Nationale Wasserstoffrat (NWR) nennt Wasserstoff in einer Stellungnahme das Rückgrat einer wettbewerbsfähigen und sicheren Energiezukunft. „Wer in Wasserstoff investiert, investiert in Klimaneutralität, Wohlstand, Innovation und Energiesouveränität. Deutschland hat noch immer das Potenzial, vorne mitzuspielen. Diese Chance sollten wir nicht verstreichen lassen“, sagt die NWR-Vorsitzende Katherina Reiche.
BASF ist der größte Chemiekonzern der Welt. 2024 setzte der Konzern insgesamt 65,3 Milliarden Euro um und erzielte ein operatives Ergebnis von rund zwei Milliarden Euro. BASF beschäftigt rund 112.000 Mitarbeitende. Jeanne Vesper/Kristián Kudela