Table.Briefing: Bildung

Andrang auf ukrainische Lernportale +++ Willkommensklassen +++ Kritik an Schule ohne Masken

  • KMK-Taskforce: Lehrerinnen aus Ukraine werden nicht bevorzugt
  • Ukrainische Online-Schulen überlastet
  • Lehrerin Sabine Czerny über die ideale Willkommensklasse
  • Schulbücher des Jahres: Cornelsen räumt ab
  • Verbände und Gewerkschaften kritisieren Ende der Maskenpflicht an Schulen
  • Bildungsausgaben 2020 leicht gestiegen
  • Termine: u. a. Online-Barcamp – Ukrainische Geflüchtete im Bildungsbereich
  • Presseschau
Liebe Leserin, lieber Leser,

weltweit haben sich Schulen in den vergangenen zwei Jahren auf digitalen Unterricht eingestellt. In der Ukraine werden die Online-Schulen nun auf eine weitere Probe gestellt. Sie müssen nicht mehr “nur” in einer Pandemie funktionieren, sondern in einem Krieg, der längst ganz Europa angeht. In dem Land ist man geübt im Distanzunterricht, es gibt mehrere digitale Schul- und Lernplattformen. Und auf die wählen sich geflüchtete ukrainische Schülerinnen und Schüler nun europaweit ein. Weil einige Server durch den Ansturm überlastet sind, wollen Anrainerstaaten den ukrainischen Plattformen unter die Arme greifen. Lesen Sie, was die Taskforce der KMK bei den digitalen Lernressourcen weiß – und zustande bringt. Eine Entscheidung allerdings ist bereits gefallen: Die ukrainischen Lehrerinnen werden, anders als angekündigt, nicht bevorzugt für den deutschen Schuldienst eingestellt.

Im Interview erklärt eine der bekanntesten Lehrerinnen Deutschlands, Sabine Czerny, wie eine ideale Willkommensklasse funktioniert. Das Lernen müsse so entspannt wie möglich ablaufen – ohne Noten, dafür mit Freude.

In der Redaktion freuen wir uns derweil über ein kleines Jubiläum: Diese Woche liefern wir Ihnen die fünfzigste Ausgabe des Bildung.Table ins Postfach. Mein Kollege Christian Füller und ich freuen uns sehr über Kritik, Anregungen und Hinweise auf dunkle und helle Ecken der Bildungspolitik, analog oder digital: Wir werden sie ausleuchten.

Ihr
Niklas Prenzel
Bild von Niklas  Prenzel

Analyse

Ukraines Lernportale brauchen Hilfe

Der pädagogische Vorteil der Ukraine besteht darin, dass es nicht nur die inzwischen bekannte Optima-Lernplattform gibt, sondern eine ganze Reihe weiterer. Der Nachteil besteht darin, dass inzwischen Schüler:innen aus ganz Europa auf die Lernportale der Ukraine zugreifen. Deutsche Gastgeber berichten etwa, dass ihre geflüchteten Gäste auch im Exil sofort zu lernen beginnen. Nach Informationen von Bildung.Table kämpfen deswegen einige der Lernportale mit Kapazitätsproblemen. “Es ist wichtig zu wissen, dass die meisten ukrainischen Plattformen zusammengeklappt sind, weil so viele Schülerinnen auf einmal online gegangen sind”, hieß es bei der European EdTech Alliance. Sie berichtet davon, dass europäische EdTechs und Nachbarstaaten den Lernportalen auf die Beine helfen wollen. Auch die deutschen Kultusminister haben nun eine Taskforce eingerichtet

Damit ist die pädagogische Lage der Geflüchteten vier Wochen nach Kriegsbeginn und etwa zwei Wochen nach der letzten Sitzung der Kultusministerkonferenz unübersichtlich. Immer mehr Flüchtlinge kommen nach Deutschland, weil die westlichen Anrainerstaaten Polen, die Slowakei, Ungarn und Rumänien inzwischen vollkommen überlastet sind. Ein Drittel bis zur Hälfte der Flüchtenden sind Kinder und Jugendliche. Sie beginnen offenbar zügig mit dem Lernen – mittels der Lernportale und der Lehrerinnen der Ukraine. KMK-Präsidentin Karin Prien (CDU) hatte angekündigt, dass ukrainische Lehrkräfte vereinfacht Anstellung finden und eine Kooperation mit der größten Lernplattform Optima bevorstehe. Beides findet nun so nicht statt. 

Anstellung ukrainischer Lehrerinnen noch ungeklärt

Einige Bundesländer stellen geflüchtete ukrainische Lehrerinnen zwar unkompliziert ein, dazu gehören Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Andere halten aber offenbar an dem Verfahren fest, dass Lehrer:innen aus der Ukraine erst nach Anerkennung durch die “Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen” (ZAB) angenommen werden. Die ZAB ist Teil der Kultusministerkonferenz, das Verfahren dort gilt als aufwändig. Und es wird nach Informationen von Bildung.Table auch grundsätzlich bei diesem Anerkennungsverfahren bleiben, das in Europa praktisch keine Lehrkraft spontan erfüllen kann. Die ukrainischen Lehrkräfte können demnach nur als Hilfs- und Assistenzlehrer arbeiten. Und es ist nicht mal sicher, ob sie dafür überhaupt Honorar bekommen.

Das Land Berlin, wo bislang die meisten Flüchtlinge angekommen sind, informiert am morgigen Donnerstag Lehrerinnen aus der Ukraine. In Sachsen-Anhalt hieß es, die Lehrerinnen müssten glaubhaft machen, dass sie eine Lehrbefugnis haben. Inzwischen schießen überall in der Republik private Initiativen aus dem Boden, die ukrainische Lehrer arbeiten lassen und aus eigener Tasche bezahlen wollen. Die Zivilgesellschaft ist also weiter als die Kultusminister.

Auch bei den Lernportalen der Ukraine hat die Bundesrepublik offensichtlich den Vorsprung verloren, den sie mithilfe ihres Münchener Medieninstituts der Länder, FWU, zwischenzeitlich errungen hatte. Zwar hat die FWU, wie berichtet, inzwischen den ukrainischen Lehrbuchbestand auf ihrer Seite Mundo digital verfügbar gemacht und verschlagwortet. Aber allein mit digitalen Schulbüchern lässt sich guter digitaler Fernunterricht nicht bewerkstelligen. Deswegen sollte die Online-Schule Optima ja möglichst schnell und rechtssicher in Deutschland verfügbar gemacht werden. Das ist der Taskforce der KMK bislang nicht gelungen. 

Lernportale in der Ukraine überlastet

Neben Optima gibt es eine Reihe weiterer ukrainischer Lernportale, die ganz unterschiedlich organisiert sind. Eine Fernschule etwa stellt einen kostenlosen Zugang zu einem Hörpaket mit Unterrichtsmaterialien her, eine andere Gratis-Lernwerke bis zur 11. Klasse. Die “Akademie für moderne Bildung A+” hat ein Online-Projekt ins Leben gerufen, “das allen Kindern in der Ukraine die Teilnahme an Zoom-Klassenräumen ermöglicht.” Aber die Zukunft dieser Portale ist ungewiss – nicht zuletzt wegen des von Russland immer härter geführten Krieges gegen die Ukraine und zivile Einrichtungen. 

Die European EdTech Alliance berichtete Bildung.Table, dass die Server der ukrainischen pädagogischen Portale durch die große Nachfrage überlastet seien. Sie hätten nicht die Kapazitäten, um ein erweitertes Angebot bereitzustellen. Ihnen gehe das Geld aus, die Lehrer:innen dort arbeiteten unter großem Druck. Europäische EdTechs und auch benachbarte Staaten versuchten, die Leistungsfähigkeit der Plattformen zu stärken. So wollen Anrainerstaaten eigene Angebote für die Ukraine bereitstellen – in ukrainischer Sprache. Es gebe auch Pläne, durch eine Kooperation mit anderen Staaten die Portale zu stärken. Eine Berliner Initiative teilte mit, dass die große ukrainische Optima-Plattform auf Server ins Baltikum transferiert werden soll. Laut EdTech Alliance sind Polen, Litauen und die Ukraine bereits eine Kooperation eingegangen. 

EdTech-Allianz: Lernangebot für alle ukrainischen Schüler

Beth Havinga, Managing Director der European EdTech Alliance, mahnte angesichts der ansteigenden Flüchtlingszahlen zur Eile – und zu einem ganzheitlichen Ansatz. “Es ist wichtig, dass wir eine breite Palette von Angeboten haben, damit wir möglichst allen Schülern Zugang verschaffen können”, sagte Havinga. Sie leitete zuletzt das deutsche “Bündnis für Bildung” aus Industrie und Ländern. “Es wäre sinnvoll, wenn zwischen Ministerien Verabredungen getroffen werden, um die Verlage, Autoren und Anbieter zu unterstützen, die wegen des Kriegs ihre Materialien gratis zur Verfügung gestellt haben.” Die Direktorin der EdTech Alliance verwies darauf, dass drei Viertel der EdTechs in Europa während der Pandemie ihre Portale gratis geöffnet hatten. Nicht wenige von ihnen seien deswegen in ökonomische Schwierigkeiten geraten. Havinga betonte, dass digitale Schulbücher alleine nicht reichten. “Wir wissen aus der Pandemie, wie wichtig der soziale Aspekt beim Lernen ist. Deswegen sollte man nicht nur PDFs anbieten, sondern synchrone und asynchrone Austauschmöglichkeiten.” 

Die europäische Ebene arbeitet mit Hochdruck daran, die digitalen Lernressourcen der Ukraine zu sichern. Die deutsche Taskforce tagte gestern zum zweiten Mal unter ihrem Leiter, dem ehemaligen Bildungs-Staatssekretär aus Rheinland-Pfalz, Hans Beckmann. Auch das Bundesbildungsministerium befasst sich mit den Lernmöglichkeiten für ukrainische Geflüchtete. Dort ist man der Auffassung, dass “ein Großteil der digitalen Bildungsinhalte für die ukrainische Schule auf Cloud-Servern von großen Providern gelagert ist.” Er sei daher von überallher und unbeeinflusst von den Kriegsereignissen nutzbar. Auf Nachfrage präzisierte eine Sprecherin, nur die Mediathek für digitale Schulbücher liege auf Servern des Weltmarktführers Amazon Web Services. Mit anderen Worten: Die deutschen staatlichen Stellen haben vor der Zuwanderung mutmaßlich zigtausender Schulpflichtiger keine Kenntnis über die Leistungsfähigkeit der ukrainischen Online-Lernportale.

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“Wir sollten jede ukrainische Lernressource nutzen”

Auf dem Foto ist Sabine Czerny zu sehen: Sie setzt sich für geflüchtete Schüler aus der Ukraine ein
Sabine Czerny

Frau Czerny, wie sollten wir aus der Ukraine geflüchtete Kinder in die Schulen integrieren? 

Das Wichtigste ist in meinen Augen, dass diese jungen Menschen erst mal ankommen können. Schulpflicht hin oder her, die Kinder sind oft unter extrem schwierigen Umständen geflüchtet. 

Manche Geflüchtete fangen trotzdem sofort mit dem Lernen an.

Wenn sie lernen wollen, kann und sollte es natürlich gleich losgehen. Lernen und Schule geben immer auch eine gewisse Struktur. Sie sorgen für Normalität. Klassenzimmer heißt ja auch Gemeinschaft. Kinder finden mit ihresgleichen zusammen. Vielleicht lernen sie neue Freunde kennen. Und dann hilft den Kindern der zweite Aspekt von Schule: sie haben eine Aufgabe, sie, konzentrieren sich auf anderes. 

Ist eine separierte Willkommensklasse der richtige Ort für ukrainische geflüchtete Kinder? 

Für den Anfang kann ich mir gut vorstellen, dass die ukrainischen Kinder erst mal unter sich bleiben. Ich glaube, dass sie das Bedürfnis nach Austausch haben. Und diese Kinder sprechen nun mal eine Sprache. 

Es gibt aber nicht wenige Experten, die für eine frühe oder gar sofortige Integration in eine Regelklasse plädieren. 

Wenn die Kinder bleiben, ist die Integration in eine Regelklasse natürlich das Ziel und ja, je schneller, umso besser. Um ein undifferenziertes Sprachbad effektiv zu nutzen, braucht es aber erst einmal eine Basis, einen Grundwortschatz. Gar nichts zu verstehen ist extrem anstrengend und führt auch zu nichts. Und in den Regelklassen ist oft kaum Zeit und Möglichkeit, einzelnen Kindern, die noch dazu kein Wort verstehen, grundlegende Dinge oder Fehlendes parallel zum Regelunterricht zu lehren. 

Anders als 2015 sollen Lehrpersonen aus der Ukraine in den Schuldienst übernommen werden. Obendrein gibt es nicht wenige digitale Lernportale mit ukrainischen Inhalten. Ist das hilfreich?

Wir sollten jede Lernressource nutzen, die vorhanden ist. Ich arbeite zum Beispiel mit digitalen Übersetzungsprogrammen. Das ist mein wichtigstes Hilfsmittel – gerade in Klassen, in denen viele verschiedene Sprachen gesprochen werden. Es wäre also toll, ukrainische Lehrerinnen mit in den Willkommensklassen zu haben.

Sie unterrichten selbst eine Willkommensklasse in der Grundschule. Wie würde Ihre ideale Deutschklasse für ukrainische Kinder aussehen?

In einer Willkommensklasse ist es wichtig, dass die Kinder zunächst möglichst beiläufig einen passiven Sprachschatz aufbauen. Sie sollen dabei Spaß haben – nur so bleiben sie offen für einen doch an sich sehr anspruchsvollen Spracherwerb. Das geht gut etwa über Lieder, Gedichte und ein gelenktes Sprachbad. Dass sie Lesen lernen ist auf keinen Fall von Nachteil, auch wenn die Kinder wieder gehen, denn die Buchstaben unseres Alphabets gibt es ja in ganz vielen Sprachen. Rein fachlich gesehen, ist es hilfreich, möglichst früh den Lernstand zu bestimmen. Denn wir werden wahrscheinlich sehr heterogene Klassen bekommen. 

Wie ermitteln Sie den Lernstand bei Kindern einer fremden Sprache?

Ich habe mir dafür einen eigenen kleinen Test entwickelt. Er gibt mir relativ schnell Auskunft darüber, wo die Kinder stehen. Das ist ein simples DIN A4-Blatt, das die Kinder bearbeiten. Eines für Sprache und eines für Mathematik. Ich erkenne viel daran, was die Kinder dort ausfüllen – und auch wie sie es tun. 

Was sollen ukrainische Kinder in einer Willkommensklasse lernen? Nur Deutsch oder auch Fächer? 

Das hängt von der Zielsetzung ab. Wenn diese Kinder mit ihren Familien in Deutschland bleiben wollen, dann geht es darum, sie möglichst schnell in die Regelklasse zu integrieren, damit sie auch eine Chance auf den Besuch einer weiterführenden Schule haben. Die Sprache ist die Basis von allem. Das ist aber gar nicht trivial bei ukrainischen Kindern. 

Warum, das Bildungsniveau der Ukrainer gilt doch als recht hoch?

Ja, aber diese Kinder haben die kyrillische Schrift zu lesen gelernt, d. h. sie haben ein ganz anderes Zeichensystem. Sie müssen gewissermaßen mechanisch neu lesen lernen und sie müssen die neue Sprache auch schreiben lernen. Dazu gehört letztendlich nicht nur die Druckschrift, sondern auch die Schreibschrift, in der bei uns ab der 2. Klasse alles notiert wird. Es gibt also viel zu lernen in kurzer Zeit. Sprache – mit allem, was dazu gehört, wie sprechen, verstehen, lesen, schreiben – unterschätzen wir im Lernprozess sehr, weil es für uns selbstverständlich ist. 

Was würden Sie in Willkommensklassen vermeiden?

Noten. Ich halte Noten ohnehin für schädlich im Lernprozess und für die Lernmotivation. In einer Willkommensklasse sind sie meines Erachtens fehl am Platz. 

Warum?

Lernen, das auf Proben ausgerichtet ist, ist ein anderes Lernen. Da geht es darum, etwas aktiv und schriftlich wiederzugeben, im Fall der Willkommensklassen z. B. am Ende der Woche zehn Wörter Deutsch, die jeden Tag geübt wurden. Stellen Sie sich vor, Sie würden in Saudi-Arabien in einer Sprache mit Schriftzeichen, die Sie nicht kennen, solch einer Prüfung mit Noten ausgesetzt. Das löst einen ungeheuren Druck aus, verengt das Lernen und nimmt dem Sprachenlernen die Leichtigkeit. 

Wie sieht Ihr Weg aus?

Mir wäre gerade bei geflüchteten und häufig traumatisierten Kindern viel wichtiger, dass das Lernen zunächst so entspannt und nachhaltig wie möglich abläuft. Sie sollen das Gelernte in Ruhe mit ihrem eigenen Wissen vernetzen können. Lernen bedeutet am Anfang, dass man sehr viel unbewusst und passiv aufnimmt, um eine breite Basis zu legen. Noten sind da kontraproduktiv. Wenn überhaupt, machen Lernstandserhebungen Sinn. Wichtig ist, dass ich einem aufnehmenden Kollegen oder einer Kollegin mitteilen kann, was der Schüler bereits gelernt hat und wo es anzusetzen gilt. 

Aber ist es nicht wichtig, für den Übertritt in die Sekundarstufe Noten zu bekommen? 

Wenn die Kinder hier in Deutschland bleiben, dann werden sie unweigerlich mit unserem Prinzip der Auslese konfrontiert. Dazu gehören dann auch Noten. In einer heterogenen Gruppe wie in einer Willkommensklasse sind Noten aber untauglich. Noten bedeuten Vergleich mit anderen – das hat in einer Klasse, die vom Alter und vom Lernstand extrem heterogen ist, keine Aussagekraft. Dort sind ganz andere Sachen wichtig.

Welche meinen Sie? 

Individualisierung und Freude. 

Aha.

Mein Job als Lehrerin einer Willkommensklasse besteht im Wesentlichen darin, eine gute Mischung zu finden. Wie gelingt es, dass die Kinder gemeinsam lernen können – und ich gleichzeitig individuell auf die Stärken und Defizite der einzelnen eingehen kann? Was mir mit am Allerwichtigsten ist: schöne einzelne Momente zu kreieren. Das Herz der Kinder ansprechen, sodass man auch wieder mal ein Lächeln sieht. Dazu gehören die künstlerischen und musischen Aktivitäten. Und eben insgesamt ein gutes Klima mit viel Freude. 

Sabine Czerny ist Lehrerin, Autorin und prononcierte Kritikerin des deutschen Schulsystems. Weil ihre Klasse zu gute Noten erhielt, wurde sie strafversetzt. Bekanntheit erlangte sie durch ihr Buch “Was wir unseren Kindern in der Schule antun … und wie wir das ändern können”.

News

Kritik an Corona-Lockerungen in Schulen

Verbände und Gewerkschaften kritisieren das Ende der Maskenpflicht an Schulen. Es sei nicht zu verantworten, “dass die Maskenpflicht in den Schulen vollkommen oder in weiten Teilen fällt”, sagte Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE). Mit Blick auf die hohen Inzidenzen sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, gegenüber dem rnd: “Eine Politik, die angesichts dessen die wichtigsten und wirksamsten Gesundheits­schutz­maßnahmen ersatzlos streicht, gibt letztlich die Schulen zur Durchseuchung frei.

Auch die GEW sprach sich bei der Anhörung im Gesundheitsausschuss gegen die Lockerungen aus. Die Gewerkschaft fürchtet zudem viele unterschiedliche Corona-Maßnahmen in den Ländern und Kommunen. Die Hotspot-Regelungen würden zu einem kommunalen Flickenteppich führen. “Wir brauchen endlich bundesweit geltende Leitlinien”, sagte GEW-Chefin Maike Finnern.

Maskenpflicht an Schulen: uneinheitlich wie nie

Mit dem neuen Infektionsschutzgesetz, das am Sonntag in Kraft getreten ist, endet die Maskenpflicht auch an Schulen. Noch bis zum 2. April gilt eine Übergangsfrist. Danach darf die Maskenpflicht nur in Hotspots, bezogen auf ganze Bundesländer oder Gemeinden, angeordnet werden. Derzeit gelten bundesweit sehr uneinheitliche Regeln zum Tragen von Masken in Schulen. In Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt ist die Pflicht schon seit 7. März aufgehoben. Andere Bundesländer, wie Bayern oder Niedersachsen, haben sie zunächst nur für Grund- und Förderschulen aufgehoben. In Berlin, Brandenburg oder Hamburg gilt die Maskenpflicht derzeit noch für alle Klassenstufen. Ob einzelne Bundesländer die Maskenpflicht in Schulen durch Anwendung der Hotspotregelung verlängern, ist noch unklar. Bis Mai sollen alle Corona-Schutzmaßnahmen, also auch die regelmäßigen Tests, an Schulen enden. Das hatte die KMK auf ihrer Sitzung beschlossen.

Die Bundestagsdebatte zum neuen Infektionsschutzgesetz hatte in der vergangenen Woche die Uneinigkeit der Ampelregierung in der Frage gezeigt. So kritisierten nicht nur Teile der Opposition, sondern auch Redner:innen von Grünen und SPD die beschlossenen Lockerungen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sprach von einem “schweren Kompromiss”. Die Lockerungen waren hauptsächlich von der FDP vorangebracht worden. “Nach zwei Jahren Pandemie setzen wir endlich wieder auf die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger“, hatte FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus gesagt. npr

Schulbücher des Jahres ausgezeichnet

Im Rahmen der Leipziger Buchmesse wurden die Schulbücher des Jahres ausgezeichnet. Vier der acht verliehenen Preise gingen an den Cornelsen-Verlag, zwei an den C.C.Buchner-Verlag. Jeweils eine Auszeichnung erhielt der Klett- sowie der Westermann-Verlag. In der Kategorie Sprache gewann “Theater: Epochen und Verfahren” (Westermann), in der Kategorie Gesellschaft das Geografie-Buch “Terra” (Klett). Den Preis für das beste MINT-Buch gewann “Chemie Gesamtband 11-12” (C.C.Buchner). Laut Jury schaffen die Bücher eine gute Balance zwischen aktuellem Themenbezug, innovativer Didaktik und modernem Medieneinsatz.

“Die Schulbücher erschließen Wissensgebiete unter völlig neuen Aspekten und Formaten”, sagte Eckhard Fuchs, Leiter des Georg-Eckert-Instituts, auf der Preisverleihung. Digital wie analog seien sie ein entscheidendes Medium in der Schule. Die ausgezeichneten Lehrbücher sind klassische Printwerke. Beim MINT-Preisträger lobte die Jury ausdrücklich die Verknüpfung von Print- und Online-Ausgabe durch QR-Codes und verknüpfte Lernvideos.

Karin Prien, Präsidentin der Kulturministerkonferenz und damit Schirmherrin des Preises, betonte, dass die ausgezeichneten Schulbücher die Selbstlernkompetenz stärken. In der Pandemie hätten Schulen und Schüler:innen im Bereich der digitalen Medien viel dazugelernt. “Ihr Einsatz führt aber nicht automatisch zu einem guten oder besseren Unterricht.” Jetzt gelte es, eine Verbindung zwischen Angeboten digitaler Lernmittel und der Umsetzung im konkreten Unterrichtsalltag zu schaffen. “Die Innovationskraft des Schulbuchs ist ungebrochen”, sagte Prien. Der Preis wird jährlich vom Leibniz-Institut für Bildungsmedien (Georg-Eckert-Institut für Schulbuchforschung) und der Bundeszentrale für politische Bildung für Bücher der Sekundarstufe II verliehen. Alle Kurzbeschreibungen und Jury-Statements sind hier einzusehen. npr

  • Sekundarstufe II

Bildungsausgaben um 4 Milliarden Euro gestiegen

Die Ausgaben für Bildung, Forschung und Wissenschaft sind im Jahr 2020 auf 334 Milliarden Euro gestiegen. Das ist ein Zuwachs von 1,3 Prozent oder vier Milliarden Euro. Die Zahlen hat das Statistische Bundesamt veröffentlicht. Der Anteil der Bildungsausgaben am BIP stieg von 9,5 Prozent 2019 auf 9,9 Prozent im Folgejahr. Der Anstieg sei sowohl auf steigende Ausgaben für Bildung, Forschung und Wissenschaft als auch auf den pandemiebedingten Rückgang des BIP zurückzuführen.

2015 hatte die damalige Bundesregierung das Ziel ausgegeben, zehn Prozent des öffentlichen Haushalts in Bildung und Forschung zu investieren. Diese Vorgabe wurde nun, Dank des gesunkenen BIPs im Zuge der Corona-Pandemie, knapp erreicht. Die Gelder für Bildung, Wissenschaft und Forschung stammten im Jahr 2019 zu 63,2 Prozent aus öffentlichen Haushalten (Bund: 11,4 Prozent, Länder: 38,9 Prozent, Gemeinden: 12,9 Prozent). 34,3 Prozent wurden vom privaten Bereich und 2,5 Prozent vom Ausland übernommen. npr

Presseschau

Interview mit Olga Sukennyk, Leiterin der ukrainischen Samstagsschule in Hamburg ZEIT
Afghanistan: Taliban gestatten Mädchen wieder Zugang zu Bildung ZEIT
Was bedeutet Gymnasiale Bildung für eine digitalisierte Welt? NEWS4TEACHERS
Ukrainische Konsulin lehnt Integration der Flüchtlingskinder ins deutsche Schulsystem ab NEWS4TEACHERS
Prien spricht von “Eigenverantwortung” wegen Wegfall der Maskenpflicht NEWS4TEACHERS
Flüchtlingssituation: Meidinger fordert 10.000 bis 15.000 zusätzliche Lehrkräfte NEWS4TEACHERS
Hochschulranking der Wirtschaftswoche: Welcher Abschluss wo genügt WIRTSCHAFTSWOCHE
Appell: Hochschulen brauchen Unterstützung für ukrainische Studierende BILDUNGSKLICK
Verleihung: “Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ” BILDUNGSKLICK
Studie: Lesefähigkeit von Viertklässlern stark gesunken T-ONLINE
Schnelle Integration oder Bewahrung der nationalen Identität? – Bildung ukrainischer Kindern WELT
Bildungsgerechtigkeit: Zu wenige Kinder von Nicht-Akademiker:innen studieren FAZ
Probleme mit Corona-Aufholprogramm WELT
Hessischer Philologenverband fordert externe IT-Assistent:innen als Unterstützung für Lehrkräfte LEHRERNEWS
Umfragen: Wie blicken deutsche Hochschulen auf Microcredentials? BILDUNGSKLICK

Termine

23. März 2022, 14:00 Uhr
Seminarreihe: Leinen los für unsere Schulentwicklungsreise
In drei aufeinander aufbauenden Modulen werden die Teilnehmer:innen dieser Seminarreihe darauf vorbereitet, die eigene Schule weiterzuentwickeln. Das Team des Deutschen Schulpreises, Maren Krempin und Simon Moses Schleimer begleitet bei der Vorbereitung auf einen nachhaltigen Schul- oder Unterrichtsentwicklungsprozess und gibt Tipps und Know-how weiter. Infos & Anmeldung

28. März 2022, 14:00 bis 17:30 Uhr
Online-Barcamp: Ukrainische Geflüchtete im Bildungsbereich
In diesem “Erste Hilfe Online-Barcamp” können sich Profis aus dem Bildungsbereich und andere Interessierte vernetzen und über die vielen bildungs-theoretischen und -praktischen Aspekte des Krieges in der Ukraine zu sprechen. Das Barcamp soll Raum für Unterstützung, neue Ideen, bewährte Konzepte und vieles mehr bieten. Die Programm- bzw. Sessionplanung wird über eine Woche vorab durchgeführt – jeder kann schon jetzt Vorschläge einreichen. Infos & Anmeldung

29. März 2022, 16:00 bis 19:00 Uhr
Online-Werkstatt: “Freie Lernzeiten statt Unterricht?”
Bei dieser Online-Werkstatt geht es um eine Neugestaltung der Oberstufe. Auf die Vorstellung der Initiative folgt ein Referat von Martin Wüller, Schulleiter am Daltongymnasium Alsdorf, das ein Gleitzeit-Konzept für Schüler:innen bereits umsetzt. Im weiteren Verlauf des Programms stehen Workshop-Phasen mit Konzepten zur Umsetzung von freien Lernzeiten und zum Abschluss ein Plädoyer zur politischen Aktivierung. Infos & Anmeldung

30. März 2022, 16:00 bis 18:30 Uhr
Planspiel Gute Schule
Das zentrale Anliegen des Planspiels Gute Schule ist die Weiterentwicklung der eigenen Schule. Aber auch gute Unterhaltungen sollen bei dieser Veranstaltung nicht zu kurz kommen: Diskussionen, Argumentationen, das gemeinsame Erreichen von Zielen. Kompromisse müssen ausgehandelt und Plädoyers gehalten werden, um so letztendlich eine eigene Strategie für eine gute Schule zu entwerfen. Infos & Anmeldung

01-02. April 2022
Konferenz mit Workshops: Nachrichtenkompetenz lehren – Medienkompetenz lernen
Wie können Schüler:innen den Informationskrieg rund um die Ukraine verstehen? Damit befasst sich die hochkarätig besetzte Konferenz in der Hauptstadt-Repräsentanz der Telekom in Berlin. Bernhard Pörksen spricht über “Anforderungen an die Medienmündigkeit im 21. Jahrhundert“, Cordt Schnibben lädt Schüler:innen und Lehrer:innen zu einer “Unterrichtseinheit News und Fake News” und Martin Spiewak interviewt Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Anmeldung kostenlos. Infos & Anmeldung

Licenses:

    • KMK-Taskforce: Lehrerinnen aus Ukraine werden nicht bevorzugt
    • Ukrainische Online-Schulen überlastet
    • Lehrerin Sabine Czerny über die ideale Willkommensklasse
    • Schulbücher des Jahres: Cornelsen räumt ab
    • Verbände und Gewerkschaften kritisieren Ende der Maskenpflicht an Schulen
    • Bildungsausgaben 2020 leicht gestiegen
    • Termine: u. a. Online-Barcamp – Ukrainische Geflüchtete im Bildungsbereich
    • Presseschau
    Liebe Leserin, lieber Leser,

    weltweit haben sich Schulen in den vergangenen zwei Jahren auf digitalen Unterricht eingestellt. In der Ukraine werden die Online-Schulen nun auf eine weitere Probe gestellt. Sie müssen nicht mehr “nur” in einer Pandemie funktionieren, sondern in einem Krieg, der längst ganz Europa angeht. In dem Land ist man geübt im Distanzunterricht, es gibt mehrere digitale Schul- und Lernplattformen. Und auf die wählen sich geflüchtete ukrainische Schülerinnen und Schüler nun europaweit ein. Weil einige Server durch den Ansturm überlastet sind, wollen Anrainerstaaten den ukrainischen Plattformen unter die Arme greifen. Lesen Sie, was die Taskforce der KMK bei den digitalen Lernressourcen weiß – und zustande bringt. Eine Entscheidung allerdings ist bereits gefallen: Die ukrainischen Lehrerinnen werden, anders als angekündigt, nicht bevorzugt für den deutschen Schuldienst eingestellt.

    Im Interview erklärt eine der bekanntesten Lehrerinnen Deutschlands, Sabine Czerny, wie eine ideale Willkommensklasse funktioniert. Das Lernen müsse so entspannt wie möglich ablaufen – ohne Noten, dafür mit Freude.

    In der Redaktion freuen wir uns derweil über ein kleines Jubiläum: Diese Woche liefern wir Ihnen die fünfzigste Ausgabe des Bildung.Table ins Postfach. Mein Kollege Christian Füller und ich freuen uns sehr über Kritik, Anregungen und Hinweise auf dunkle und helle Ecken der Bildungspolitik, analog oder digital: Wir werden sie ausleuchten.

    Ihr
    Niklas Prenzel
    Bild von Niklas  Prenzel

    Analyse

    Ukraines Lernportale brauchen Hilfe

    Der pädagogische Vorteil der Ukraine besteht darin, dass es nicht nur die inzwischen bekannte Optima-Lernplattform gibt, sondern eine ganze Reihe weiterer. Der Nachteil besteht darin, dass inzwischen Schüler:innen aus ganz Europa auf die Lernportale der Ukraine zugreifen. Deutsche Gastgeber berichten etwa, dass ihre geflüchteten Gäste auch im Exil sofort zu lernen beginnen. Nach Informationen von Bildung.Table kämpfen deswegen einige der Lernportale mit Kapazitätsproblemen. “Es ist wichtig zu wissen, dass die meisten ukrainischen Plattformen zusammengeklappt sind, weil so viele Schülerinnen auf einmal online gegangen sind”, hieß es bei der European EdTech Alliance. Sie berichtet davon, dass europäische EdTechs und Nachbarstaaten den Lernportalen auf die Beine helfen wollen. Auch die deutschen Kultusminister haben nun eine Taskforce eingerichtet

    Damit ist die pädagogische Lage der Geflüchteten vier Wochen nach Kriegsbeginn und etwa zwei Wochen nach der letzten Sitzung der Kultusministerkonferenz unübersichtlich. Immer mehr Flüchtlinge kommen nach Deutschland, weil die westlichen Anrainerstaaten Polen, die Slowakei, Ungarn und Rumänien inzwischen vollkommen überlastet sind. Ein Drittel bis zur Hälfte der Flüchtenden sind Kinder und Jugendliche. Sie beginnen offenbar zügig mit dem Lernen – mittels der Lernportale und der Lehrerinnen der Ukraine. KMK-Präsidentin Karin Prien (CDU) hatte angekündigt, dass ukrainische Lehrkräfte vereinfacht Anstellung finden und eine Kooperation mit der größten Lernplattform Optima bevorstehe. Beides findet nun so nicht statt. 

    Anstellung ukrainischer Lehrerinnen noch ungeklärt

    Einige Bundesländer stellen geflüchtete ukrainische Lehrerinnen zwar unkompliziert ein, dazu gehören Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Andere halten aber offenbar an dem Verfahren fest, dass Lehrer:innen aus der Ukraine erst nach Anerkennung durch die “Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen” (ZAB) angenommen werden. Die ZAB ist Teil der Kultusministerkonferenz, das Verfahren dort gilt als aufwändig. Und es wird nach Informationen von Bildung.Table auch grundsätzlich bei diesem Anerkennungsverfahren bleiben, das in Europa praktisch keine Lehrkraft spontan erfüllen kann. Die ukrainischen Lehrkräfte können demnach nur als Hilfs- und Assistenzlehrer arbeiten. Und es ist nicht mal sicher, ob sie dafür überhaupt Honorar bekommen.

    Das Land Berlin, wo bislang die meisten Flüchtlinge angekommen sind, informiert am morgigen Donnerstag Lehrerinnen aus der Ukraine. In Sachsen-Anhalt hieß es, die Lehrerinnen müssten glaubhaft machen, dass sie eine Lehrbefugnis haben. Inzwischen schießen überall in der Republik private Initiativen aus dem Boden, die ukrainische Lehrer arbeiten lassen und aus eigener Tasche bezahlen wollen. Die Zivilgesellschaft ist also weiter als die Kultusminister.

    Auch bei den Lernportalen der Ukraine hat die Bundesrepublik offensichtlich den Vorsprung verloren, den sie mithilfe ihres Münchener Medieninstituts der Länder, FWU, zwischenzeitlich errungen hatte. Zwar hat die FWU, wie berichtet, inzwischen den ukrainischen Lehrbuchbestand auf ihrer Seite Mundo digital verfügbar gemacht und verschlagwortet. Aber allein mit digitalen Schulbüchern lässt sich guter digitaler Fernunterricht nicht bewerkstelligen. Deswegen sollte die Online-Schule Optima ja möglichst schnell und rechtssicher in Deutschland verfügbar gemacht werden. Das ist der Taskforce der KMK bislang nicht gelungen. 

    Lernportale in der Ukraine überlastet

    Neben Optima gibt es eine Reihe weiterer ukrainischer Lernportale, die ganz unterschiedlich organisiert sind. Eine Fernschule etwa stellt einen kostenlosen Zugang zu einem Hörpaket mit Unterrichtsmaterialien her, eine andere Gratis-Lernwerke bis zur 11. Klasse. Die “Akademie für moderne Bildung A+” hat ein Online-Projekt ins Leben gerufen, “das allen Kindern in der Ukraine die Teilnahme an Zoom-Klassenräumen ermöglicht.” Aber die Zukunft dieser Portale ist ungewiss – nicht zuletzt wegen des von Russland immer härter geführten Krieges gegen die Ukraine und zivile Einrichtungen. 

    Die European EdTech Alliance berichtete Bildung.Table, dass die Server der ukrainischen pädagogischen Portale durch die große Nachfrage überlastet seien. Sie hätten nicht die Kapazitäten, um ein erweitertes Angebot bereitzustellen. Ihnen gehe das Geld aus, die Lehrer:innen dort arbeiteten unter großem Druck. Europäische EdTechs und auch benachbarte Staaten versuchten, die Leistungsfähigkeit der Plattformen zu stärken. So wollen Anrainerstaaten eigene Angebote für die Ukraine bereitstellen – in ukrainischer Sprache. Es gebe auch Pläne, durch eine Kooperation mit anderen Staaten die Portale zu stärken. Eine Berliner Initiative teilte mit, dass die große ukrainische Optima-Plattform auf Server ins Baltikum transferiert werden soll. Laut EdTech Alliance sind Polen, Litauen und die Ukraine bereits eine Kooperation eingegangen. 

    EdTech-Allianz: Lernangebot für alle ukrainischen Schüler

    Beth Havinga, Managing Director der European EdTech Alliance, mahnte angesichts der ansteigenden Flüchtlingszahlen zur Eile – und zu einem ganzheitlichen Ansatz. “Es ist wichtig, dass wir eine breite Palette von Angeboten haben, damit wir möglichst allen Schülern Zugang verschaffen können”, sagte Havinga. Sie leitete zuletzt das deutsche “Bündnis für Bildung” aus Industrie und Ländern. “Es wäre sinnvoll, wenn zwischen Ministerien Verabredungen getroffen werden, um die Verlage, Autoren und Anbieter zu unterstützen, die wegen des Kriegs ihre Materialien gratis zur Verfügung gestellt haben.” Die Direktorin der EdTech Alliance verwies darauf, dass drei Viertel der EdTechs in Europa während der Pandemie ihre Portale gratis geöffnet hatten. Nicht wenige von ihnen seien deswegen in ökonomische Schwierigkeiten geraten. Havinga betonte, dass digitale Schulbücher alleine nicht reichten. “Wir wissen aus der Pandemie, wie wichtig der soziale Aspekt beim Lernen ist. Deswegen sollte man nicht nur PDFs anbieten, sondern synchrone und asynchrone Austauschmöglichkeiten.” 

    Die europäische Ebene arbeitet mit Hochdruck daran, die digitalen Lernressourcen der Ukraine zu sichern. Die deutsche Taskforce tagte gestern zum zweiten Mal unter ihrem Leiter, dem ehemaligen Bildungs-Staatssekretär aus Rheinland-Pfalz, Hans Beckmann. Auch das Bundesbildungsministerium befasst sich mit den Lernmöglichkeiten für ukrainische Geflüchtete. Dort ist man der Auffassung, dass “ein Großteil der digitalen Bildungsinhalte für die ukrainische Schule auf Cloud-Servern von großen Providern gelagert ist.” Er sei daher von überallher und unbeeinflusst von den Kriegsereignissen nutzbar. Auf Nachfrage präzisierte eine Sprecherin, nur die Mediathek für digitale Schulbücher liege auf Servern des Weltmarktführers Amazon Web Services. Mit anderen Worten: Die deutschen staatlichen Stellen haben vor der Zuwanderung mutmaßlich zigtausender Schulpflichtiger keine Kenntnis über die Leistungsfähigkeit der ukrainischen Online-Lernportale.

    • Karin Prien
    • KMK
    • Lehrer
    • Optima
    • Ukraine

    “Wir sollten jede ukrainische Lernressource nutzen”

    Auf dem Foto ist Sabine Czerny zu sehen: Sie setzt sich für geflüchtete Schüler aus der Ukraine ein
    Sabine Czerny

    Frau Czerny, wie sollten wir aus der Ukraine geflüchtete Kinder in die Schulen integrieren? 

    Das Wichtigste ist in meinen Augen, dass diese jungen Menschen erst mal ankommen können. Schulpflicht hin oder her, die Kinder sind oft unter extrem schwierigen Umständen geflüchtet. 

    Manche Geflüchtete fangen trotzdem sofort mit dem Lernen an.

    Wenn sie lernen wollen, kann und sollte es natürlich gleich losgehen. Lernen und Schule geben immer auch eine gewisse Struktur. Sie sorgen für Normalität. Klassenzimmer heißt ja auch Gemeinschaft. Kinder finden mit ihresgleichen zusammen. Vielleicht lernen sie neue Freunde kennen. Und dann hilft den Kindern der zweite Aspekt von Schule: sie haben eine Aufgabe, sie, konzentrieren sich auf anderes. 

    Ist eine separierte Willkommensklasse der richtige Ort für ukrainische geflüchtete Kinder? 

    Für den Anfang kann ich mir gut vorstellen, dass die ukrainischen Kinder erst mal unter sich bleiben. Ich glaube, dass sie das Bedürfnis nach Austausch haben. Und diese Kinder sprechen nun mal eine Sprache. 

    Es gibt aber nicht wenige Experten, die für eine frühe oder gar sofortige Integration in eine Regelklasse plädieren. 

    Wenn die Kinder bleiben, ist die Integration in eine Regelklasse natürlich das Ziel und ja, je schneller, umso besser. Um ein undifferenziertes Sprachbad effektiv zu nutzen, braucht es aber erst einmal eine Basis, einen Grundwortschatz. Gar nichts zu verstehen ist extrem anstrengend und führt auch zu nichts. Und in den Regelklassen ist oft kaum Zeit und Möglichkeit, einzelnen Kindern, die noch dazu kein Wort verstehen, grundlegende Dinge oder Fehlendes parallel zum Regelunterricht zu lehren. 

    Anders als 2015 sollen Lehrpersonen aus der Ukraine in den Schuldienst übernommen werden. Obendrein gibt es nicht wenige digitale Lernportale mit ukrainischen Inhalten. Ist das hilfreich?

    Wir sollten jede Lernressource nutzen, die vorhanden ist. Ich arbeite zum Beispiel mit digitalen Übersetzungsprogrammen. Das ist mein wichtigstes Hilfsmittel – gerade in Klassen, in denen viele verschiedene Sprachen gesprochen werden. Es wäre also toll, ukrainische Lehrerinnen mit in den Willkommensklassen zu haben.

    Sie unterrichten selbst eine Willkommensklasse in der Grundschule. Wie würde Ihre ideale Deutschklasse für ukrainische Kinder aussehen?

    In einer Willkommensklasse ist es wichtig, dass die Kinder zunächst möglichst beiläufig einen passiven Sprachschatz aufbauen. Sie sollen dabei Spaß haben – nur so bleiben sie offen für einen doch an sich sehr anspruchsvollen Spracherwerb. Das geht gut etwa über Lieder, Gedichte und ein gelenktes Sprachbad. Dass sie Lesen lernen ist auf keinen Fall von Nachteil, auch wenn die Kinder wieder gehen, denn die Buchstaben unseres Alphabets gibt es ja in ganz vielen Sprachen. Rein fachlich gesehen, ist es hilfreich, möglichst früh den Lernstand zu bestimmen. Denn wir werden wahrscheinlich sehr heterogene Klassen bekommen. 

    Wie ermitteln Sie den Lernstand bei Kindern einer fremden Sprache?

    Ich habe mir dafür einen eigenen kleinen Test entwickelt. Er gibt mir relativ schnell Auskunft darüber, wo die Kinder stehen. Das ist ein simples DIN A4-Blatt, das die Kinder bearbeiten. Eines für Sprache und eines für Mathematik. Ich erkenne viel daran, was die Kinder dort ausfüllen – und auch wie sie es tun. 

    Was sollen ukrainische Kinder in einer Willkommensklasse lernen? Nur Deutsch oder auch Fächer? 

    Das hängt von der Zielsetzung ab. Wenn diese Kinder mit ihren Familien in Deutschland bleiben wollen, dann geht es darum, sie möglichst schnell in die Regelklasse zu integrieren, damit sie auch eine Chance auf den Besuch einer weiterführenden Schule haben. Die Sprache ist die Basis von allem. Das ist aber gar nicht trivial bei ukrainischen Kindern. 

    Warum, das Bildungsniveau der Ukrainer gilt doch als recht hoch?

    Ja, aber diese Kinder haben die kyrillische Schrift zu lesen gelernt, d. h. sie haben ein ganz anderes Zeichensystem. Sie müssen gewissermaßen mechanisch neu lesen lernen und sie müssen die neue Sprache auch schreiben lernen. Dazu gehört letztendlich nicht nur die Druckschrift, sondern auch die Schreibschrift, in der bei uns ab der 2. Klasse alles notiert wird. Es gibt also viel zu lernen in kurzer Zeit. Sprache – mit allem, was dazu gehört, wie sprechen, verstehen, lesen, schreiben – unterschätzen wir im Lernprozess sehr, weil es für uns selbstverständlich ist. 

    Was würden Sie in Willkommensklassen vermeiden?

    Noten. Ich halte Noten ohnehin für schädlich im Lernprozess und für die Lernmotivation. In einer Willkommensklasse sind sie meines Erachtens fehl am Platz. 

    Warum?

    Lernen, das auf Proben ausgerichtet ist, ist ein anderes Lernen. Da geht es darum, etwas aktiv und schriftlich wiederzugeben, im Fall der Willkommensklassen z. B. am Ende der Woche zehn Wörter Deutsch, die jeden Tag geübt wurden. Stellen Sie sich vor, Sie würden in Saudi-Arabien in einer Sprache mit Schriftzeichen, die Sie nicht kennen, solch einer Prüfung mit Noten ausgesetzt. Das löst einen ungeheuren Druck aus, verengt das Lernen und nimmt dem Sprachenlernen die Leichtigkeit. 

    Wie sieht Ihr Weg aus?

    Mir wäre gerade bei geflüchteten und häufig traumatisierten Kindern viel wichtiger, dass das Lernen zunächst so entspannt und nachhaltig wie möglich abläuft. Sie sollen das Gelernte in Ruhe mit ihrem eigenen Wissen vernetzen können. Lernen bedeutet am Anfang, dass man sehr viel unbewusst und passiv aufnimmt, um eine breite Basis zu legen. Noten sind da kontraproduktiv. Wenn überhaupt, machen Lernstandserhebungen Sinn. Wichtig ist, dass ich einem aufnehmenden Kollegen oder einer Kollegin mitteilen kann, was der Schüler bereits gelernt hat und wo es anzusetzen gilt. 

    Aber ist es nicht wichtig, für den Übertritt in die Sekundarstufe Noten zu bekommen? 

    Wenn die Kinder hier in Deutschland bleiben, dann werden sie unweigerlich mit unserem Prinzip der Auslese konfrontiert. Dazu gehören dann auch Noten. In einer heterogenen Gruppe wie in einer Willkommensklasse sind Noten aber untauglich. Noten bedeuten Vergleich mit anderen – das hat in einer Klasse, die vom Alter und vom Lernstand extrem heterogen ist, keine Aussagekraft. Dort sind ganz andere Sachen wichtig.

    Welche meinen Sie? 

    Individualisierung und Freude. 

    Aha.

    Mein Job als Lehrerin einer Willkommensklasse besteht im Wesentlichen darin, eine gute Mischung zu finden. Wie gelingt es, dass die Kinder gemeinsam lernen können – und ich gleichzeitig individuell auf die Stärken und Defizite der einzelnen eingehen kann? Was mir mit am Allerwichtigsten ist: schöne einzelne Momente zu kreieren. Das Herz der Kinder ansprechen, sodass man auch wieder mal ein Lächeln sieht. Dazu gehören die künstlerischen und musischen Aktivitäten. Und eben insgesamt ein gutes Klima mit viel Freude. 

    Sabine Czerny ist Lehrerin, Autorin und prononcierte Kritikerin des deutschen Schulsystems. Weil ihre Klasse zu gute Noten erhielt, wurde sie strafversetzt. Bekanntheit erlangte sie durch ihr Buch “Was wir unseren Kindern in der Schule antun … und wie wir das ändern können”.

    News

    Kritik an Corona-Lockerungen in Schulen

    Verbände und Gewerkschaften kritisieren das Ende der Maskenpflicht an Schulen. Es sei nicht zu verantworten, “dass die Maskenpflicht in den Schulen vollkommen oder in weiten Teilen fällt”, sagte Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE). Mit Blick auf die hohen Inzidenzen sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, gegenüber dem rnd: “Eine Politik, die angesichts dessen die wichtigsten und wirksamsten Gesundheits­schutz­maßnahmen ersatzlos streicht, gibt letztlich die Schulen zur Durchseuchung frei.

    Auch die GEW sprach sich bei der Anhörung im Gesundheitsausschuss gegen die Lockerungen aus. Die Gewerkschaft fürchtet zudem viele unterschiedliche Corona-Maßnahmen in den Ländern und Kommunen. Die Hotspot-Regelungen würden zu einem kommunalen Flickenteppich führen. “Wir brauchen endlich bundesweit geltende Leitlinien”, sagte GEW-Chefin Maike Finnern.

    Maskenpflicht an Schulen: uneinheitlich wie nie

    Mit dem neuen Infektionsschutzgesetz, das am Sonntag in Kraft getreten ist, endet die Maskenpflicht auch an Schulen. Noch bis zum 2. April gilt eine Übergangsfrist. Danach darf die Maskenpflicht nur in Hotspots, bezogen auf ganze Bundesländer oder Gemeinden, angeordnet werden. Derzeit gelten bundesweit sehr uneinheitliche Regeln zum Tragen von Masken in Schulen. In Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt ist die Pflicht schon seit 7. März aufgehoben. Andere Bundesländer, wie Bayern oder Niedersachsen, haben sie zunächst nur für Grund- und Förderschulen aufgehoben. In Berlin, Brandenburg oder Hamburg gilt die Maskenpflicht derzeit noch für alle Klassenstufen. Ob einzelne Bundesländer die Maskenpflicht in Schulen durch Anwendung der Hotspotregelung verlängern, ist noch unklar. Bis Mai sollen alle Corona-Schutzmaßnahmen, also auch die regelmäßigen Tests, an Schulen enden. Das hatte die KMK auf ihrer Sitzung beschlossen.

    Die Bundestagsdebatte zum neuen Infektionsschutzgesetz hatte in der vergangenen Woche die Uneinigkeit der Ampelregierung in der Frage gezeigt. So kritisierten nicht nur Teile der Opposition, sondern auch Redner:innen von Grünen und SPD die beschlossenen Lockerungen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sprach von einem “schweren Kompromiss”. Die Lockerungen waren hauptsächlich von der FDP vorangebracht worden. “Nach zwei Jahren Pandemie setzen wir endlich wieder auf die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger“, hatte FDP-Gesundheitsexpertin Christine Aschenberg-Dugnus gesagt. npr

    Schulbücher des Jahres ausgezeichnet

    Im Rahmen der Leipziger Buchmesse wurden die Schulbücher des Jahres ausgezeichnet. Vier der acht verliehenen Preise gingen an den Cornelsen-Verlag, zwei an den C.C.Buchner-Verlag. Jeweils eine Auszeichnung erhielt der Klett- sowie der Westermann-Verlag. In der Kategorie Sprache gewann “Theater: Epochen und Verfahren” (Westermann), in der Kategorie Gesellschaft das Geografie-Buch “Terra” (Klett). Den Preis für das beste MINT-Buch gewann “Chemie Gesamtband 11-12” (C.C.Buchner). Laut Jury schaffen die Bücher eine gute Balance zwischen aktuellem Themenbezug, innovativer Didaktik und modernem Medieneinsatz.

    “Die Schulbücher erschließen Wissensgebiete unter völlig neuen Aspekten und Formaten”, sagte Eckhard Fuchs, Leiter des Georg-Eckert-Instituts, auf der Preisverleihung. Digital wie analog seien sie ein entscheidendes Medium in der Schule. Die ausgezeichneten Lehrbücher sind klassische Printwerke. Beim MINT-Preisträger lobte die Jury ausdrücklich die Verknüpfung von Print- und Online-Ausgabe durch QR-Codes und verknüpfte Lernvideos.

    Karin Prien, Präsidentin der Kulturministerkonferenz und damit Schirmherrin des Preises, betonte, dass die ausgezeichneten Schulbücher die Selbstlernkompetenz stärken. In der Pandemie hätten Schulen und Schüler:innen im Bereich der digitalen Medien viel dazugelernt. “Ihr Einsatz führt aber nicht automatisch zu einem guten oder besseren Unterricht.” Jetzt gelte es, eine Verbindung zwischen Angeboten digitaler Lernmittel und der Umsetzung im konkreten Unterrichtsalltag zu schaffen. “Die Innovationskraft des Schulbuchs ist ungebrochen”, sagte Prien. Der Preis wird jährlich vom Leibniz-Institut für Bildungsmedien (Georg-Eckert-Institut für Schulbuchforschung) und der Bundeszentrale für politische Bildung für Bücher der Sekundarstufe II verliehen. Alle Kurzbeschreibungen und Jury-Statements sind hier einzusehen. npr

    • Sekundarstufe II

    Bildungsausgaben um 4 Milliarden Euro gestiegen

    Die Ausgaben für Bildung, Forschung und Wissenschaft sind im Jahr 2020 auf 334 Milliarden Euro gestiegen. Das ist ein Zuwachs von 1,3 Prozent oder vier Milliarden Euro. Die Zahlen hat das Statistische Bundesamt veröffentlicht. Der Anteil der Bildungsausgaben am BIP stieg von 9,5 Prozent 2019 auf 9,9 Prozent im Folgejahr. Der Anstieg sei sowohl auf steigende Ausgaben für Bildung, Forschung und Wissenschaft als auch auf den pandemiebedingten Rückgang des BIP zurückzuführen.

    2015 hatte die damalige Bundesregierung das Ziel ausgegeben, zehn Prozent des öffentlichen Haushalts in Bildung und Forschung zu investieren. Diese Vorgabe wurde nun, Dank des gesunkenen BIPs im Zuge der Corona-Pandemie, knapp erreicht. Die Gelder für Bildung, Wissenschaft und Forschung stammten im Jahr 2019 zu 63,2 Prozent aus öffentlichen Haushalten (Bund: 11,4 Prozent, Länder: 38,9 Prozent, Gemeinden: 12,9 Prozent). 34,3 Prozent wurden vom privaten Bereich und 2,5 Prozent vom Ausland übernommen. npr

    Presseschau

    Interview mit Olga Sukennyk, Leiterin der ukrainischen Samstagsschule in Hamburg ZEIT
    Afghanistan: Taliban gestatten Mädchen wieder Zugang zu Bildung ZEIT
    Was bedeutet Gymnasiale Bildung für eine digitalisierte Welt? NEWS4TEACHERS
    Ukrainische Konsulin lehnt Integration der Flüchtlingskinder ins deutsche Schulsystem ab NEWS4TEACHERS
    Prien spricht von “Eigenverantwortung” wegen Wegfall der Maskenpflicht NEWS4TEACHERS
    Flüchtlingssituation: Meidinger fordert 10.000 bis 15.000 zusätzliche Lehrkräfte NEWS4TEACHERS
    Hochschulranking der Wirtschaftswoche: Welcher Abschluss wo genügt WIRTSCHAFTSWOCHE
    Appell: Hochschulen brauchen Unterstützung für ukrainische Studierende BILDUNGSKLICK
    Verleihung: “Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ” BILDUNGSKLICK
    Studie: Lesefähigkeit von Viertklässlern stark gesunken T-ONLINE
    Schnelle Integration oder Bewahrung der nationalen Identität? – Bildung ukrainischer Kindern WELT
    Bildungsgerechtigkeit: Zu wenige Kinder von Nicht-Akademiker:innen studieren FAZ
    Probleme mit Corona-Aufholprogramm WELT
    Hessischer Philologenverband fordert externe IT-Assistent:innen als Unterstützung für Lehrkräfte LEHRERNEWS
    Umfragen: Wie blicken deutsche Hochschulen auf Microcredentials? BILDUNGSKLICK

    Termine

    23. März 2022, 14:00 Uhr
    Seminarreihe: Leinen los für unsere Schulentwicklungsreise
    In drei aufeinander aufbauenden Modulen werden die Teilnehmer:innen dieser Seminarreihe darauf vorbereitet, die eigene Schule weiterzuentwickeln. Das Team des Deutschen Schulpreises, Maren Krempin und Simon Moses Schleimer begleitet bei der Vorbereitung auf einen nachhaltigen Schul- oder Unterrichtsentwicklungsprozess und gibt Tipps und Know-how weiter. Infos & Anmeldung

    28. März 2022, 14:00 bis 17:30 Uhr
    Online-Barcamp: Ukrainische Geflüchtete im Bildungsbereich
    In diesem “Erste Hilfe Online-Barcamp” können sich Profis aus dem Bildungsbereich und andere Interessierte vernetzen und über die vielen bildungs-theoretischen und -praktischen Aspekte des Krieges in der Ukraine zu sprechen. Das Barcamp soll Raum für Unterstützung, neue Ideen, bewährte Konzepte und vieles mehr bieten. Die Programm- bzw. Sessionplanung wird über eine Woche vorab durchgeführt – jeder kann schon jetzt Vorschläge einreichen. Infos & Anmeldung

    29. März 2022, 16:00 bis 19:00 Uhr
    Online-Werkstatt: “Freie Lernzeiten statt Unterricht?”
    Bei dieser Online-Werkstatt geht es um eine Neugestaltung der Oberstufe. Auf die Vorstellung der Initiative folgt ein Referat von Martin Wüller, Schulleiter am Daltongymnasium Alsdorf, das ein Gleitzeit-Konzept für Schüler:innen bereits umsetzt. Im weiteren Verlauf des Programms stehen Workshop-Phasen mit Konzepten zur Umsetzung von freien Lernzeiten und zum Abschluss ein Plädoyer zur politischen Aktivierung. Infos & Anmeldung

    30. März 2022, 16:00 bis 18:30 Uhr
    Planspiel Gute Schule
    Das zentrale Anliegen des Planspiels Gute Schule ist die Weiterentwicklung der eigenen Schule. Aber auch gute Unterhaltungen sollen bei dieser Veranstaltung nicht zu kurz kommen: Diskussionen, Argumentationen, das gemeinsame Erreichen von Zielen. Kompromisse müssen ausgehandelt und Plädoyers gehalten werden, um so letztendlich eine eigene Strategie für eine gute Schule zu entwerfen. Infos & Anmeldung

    01-02. April 2022
    Konferenz mit Workshops: Nachrichtenkompetenz lehren – Medienkompetenz lernen
    Wie können Schüler:innen den Informationskrieg rund um die Ukraine verstehen? Damit befasst sich die hochkarätig besetzte Konferenz in der Hauptstadt-Repräsentanz der Telekom in Berlin. Bernhard Pörksen spricht über “Anforderungen an die Medienmündigkeit im 21. Jahrhundert“, Cordt Schnibben lädt Schüler:innen und Lehrer:innen zu einer “Unterrichtseinheit News und Fake News” und Martin Spiewak interviewt Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Anmeldung kostenlos. Infos & Anmeldung

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