wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.
Das war knapp, muss man wohl sagen. Zweimal scheiterten Kai Wegner und Franziska Giffey im Berliner Abgeordnetenhaus, bis sich im dritten Anlauf doch noch genügend Christ- und Sozialdemokraten für die Wahl des neuen Regierenden Bürgermeisters fanden. Schön ist das weder für Wegner noch für Giffey. Beide wissen, dass ihnen harte Kritiker im Nacken sitzen. Wir haben uns das konfliktreiche Schauspiel im Abgeordnetenhaus angesehen. Und wir haben pünktlich zur Bildung des neuen Senats mit der Polizei über ihre Sorgen nach der Silvesternacht und vor möglichen Krawallen am 1. Mai gesprochen.
Außerdem werfen wir einen Blick auf die Bemühungen der CDU, doch noch zu einer Klimaschutzpartei zu werden; und wir berichten von den Merkwürdigkeiten vor dem Besuch des usbekischen Präsidenten in Berlin.
Im Übrigen erinnern wir mit Freude an eine Veranstaltung des China.Table am vergangenen Dienstag. Mehr als 2500 Interessierte waren digital und vor Ort dabei, als zahlreiche Experten über den richtigen Weg im Umgang mit China debattierten. Wer Interesse hat, kann sich das Ganze hier ansehen. Es lohnt sich.
Viel Vergnügen!
Heute haben Okan Bellikli, Stefan Braun, Markus Grabitz, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt und Bernhard Pötter mitgewirkt. Wir freuen uns über Ihr Interesse.
Berlin: Duo Wegner/Giffey braucht drei Wahlgänge. CDU-Chef Kai Wegner und seine neue Koalitionspartnerin Franziska Giffey sind mit größtmöglicher Belastung ins neue Bündnis gestartet. Wegner brauchte für die Wahl zum Regierenden Bürgermeister drei Anläufe. Den Schaden aber hat auch seine neue Stellvertreterin von der SPD. Obwohl Wegner im dritten Anlauf 86 Stimmen erhielt und damit rechnerisch alle aus den Reihen von CDU und SPD, war beiden die Erschöpfung und Sorge anzusehen.
Offen blieb, wer dem Berliner CDU-Chef und neuen Bürgermeister am Ende die Stimmen brachte. In den beiden Wahlgängen zuvor fehlten sowohl bei der SPD als auch bei der Union einige Stimmen, das legen Probeabstimmungen in den beiden Regierungsfraktionen nahe. Ob sich diese Kritiker des Bündnisses beim dritten Mal eines Besseren besannen, blieb offen, die Abstimmung ist geheim. Die AfD behauptete hinterher, es seien Stimmen aus ihren Reihen gewesen. Eine Reportage aus dem Abgeordnetenhaus lesen Sie hier.
1. Mai in Berlin: GdP fürchtet Krawall wegen GroKo. Die Gewerkschaft der Polizei rechnet mit größeren Ausschreitungen am 1. Mai, nachdem sich in Berlin ein schwarz-roter Senat gebildet hat: “Es ist wahrscheinlich, dass unsere Kolleginnen und Kollegen Frust über die neue Berliner Landesregierung zu spüren bekommen”, sagte GdP-Sprecher Benjamin Jendro Table.Media. Gut möglich sei, dass zahlreiche Menschen der Meinung seien, sie müssten sich mal “austoben”. Hinzu käme überdies eine “nach wie vor angespannte Situation in Israel”. Als Folgen könnten erneut pro-palästinensische Anhänger auf die Straße gehen, “von denen manche bereit sind, Straftaten zu begehen”.
Der 1. Mai ist “immer eine Wundertüte”, so Jendro. Niemand könne sich sicher sein, was die Polizei erwarte und zu welchen Taten die wenig einheitlich agierende linksextreme Szene oder auch andere Gewaltbereite fähig seien. Der 1. Mai werde “immer ein Ausnahmetag bleiben”, sagt der Gewerkschafter. “Wir sind seit Jahrzehnten gewohnt, dass die Berliner Polizei gerade bei Versammlungslagen auch aus dem Protest heraus attackiert wird.” Jendro verwies auf die hohe Belastung der Polizei: “Aktuell sind es in erster Linie die Straftaten im Namen des Klimas, die unglaublich viele Kapazitäten binden.” Die Polizei stelle sich darauf ein, dass “sich mit steigenden Temperaturen wieder noch mehr öffentliches Leben nach draußen verlagert, es also auch wieder verstärkt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen in Parks komme.
Vom neuen Senat erwartet er mehr Unterstützung. “Im Koalitionsvertrag sieht man, dass sie die Bedeutung der inneren Sicherheit verstanden haben”, so Jendro. “Wir stehen als GdP im guten Austausch mit CDU und SPD, um wichtige Schritte zu gehen.” Unter anderem wünscht sich der Polizei-Gewerkschafter eine “flächendeckende Ausstattung mit Bodycams und Taser”. Das ganze Interview lesen Sie hier.
Tagesspiegel: Grüne fordern Nachbesserungen bei Pflegereform. Der Gesetzentwurf, den Karl Lauterbach vorgelegt hat, ist auch innerhalb der Ampelkoalition umstritten: Grünen-Fraktionsvize Maria Klein-Schmeink fordert mehr Geld für die Pflege und “Rückendeckung des Kanzlers”. Christian Lindner habe verhindert, “dass pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen in der Höhe entlastet werden, wie es notwendig wäre”, so die Abgeordnete. (“Lauterbach in der Kritik: Grüne fordern mehr Geld für Pflegereform”, Seite 6)
Experten stellen Konzept für generationengerechte Pflegekostenversicherung vor. Im Koalitionsvertrag hat die Ampel eine Entlastung für die Bewohner von Pflegeheimen in Aussicht gestellt. Ein von der PKV eingesetztes unabhängiges Gremium hat dafür nun ein Konzept vorgelegt. Es setzt auf kapitalgedeckte Zusatzvorsorge – nachhaltig und solide kalkuliert. (Mehr)
FAZ: Wüst setzt mit Merkel-Ehrung ein Zeichen. Bei manchen Preisverleihungen ist es interessanter, wer den Preis verleiht, als, wer ihn bekommt. So im Fall von Hendrik Wüst, der Angela Merkel mit dem NRW-Staatspreis ehren will. Wüst war bisher nicht als Merkelianer bekannt, schreibt Reiner Burger, bekenne sich mit der Auszeichnung nun aber klar zu ihrem Erbe. Und nebenbei grenzt der NRW-Minsterpräsident, der auch als möglicher Kanzlerkandidat gehandelt wird, sich damit klar gegen CDU-Chef Friedrich Merz ab, der Merkel kürzlich zum Verdienstorden noch nicht mal gratuliert hatte. (“Ein demonstratives Bekenntnis zu Merkel”, Seite 8)
Welt: Wirtschaftsweise hält Viessmann-Deal für vernünftig. Während Opposition und Teile der FDP die Übernahme des deutschen Heizungsbauers Viessmann durch den US-Konzern Carrier Global als Beleg für die falsche Wirtschaftspolitik der Bundesregierung sehen, sieht die oberste Wirtschaftsweise Monika Schnitzler diese eher positiv, berichtet Karsten Seibel. Durch die Fusion steige die Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu asiatischen Konkurrenten, sagte sie. Und Verbraucher können mit sinkenden Preisen rechnen. (“Viessmann-Verkauf ist ‘sinnvolle Antwort”, Seite 14)
Handelsblatt: Grünen-Chef fordert weniger Abhängigkeit von China. Omid Nouripour fordert im Interview mit Silke Kerstin und Jürgen Klöckner, dass Deutschland mehr Augenhöhe zu China entwickelt. Die Wirtschaft könne sich nicht grundsätzlich von China lossagen; kritische Infrastruktur wie Medizin oder Militärtechnik aber dürfe nicht von chinesischen Bauteilen oder Lieferketten abhängen. (“Das ist schlechter Stil”, Seite 10)
Nicht überlesen!
RBB: Mutmaßliche Spionage gegen das Verteidigungsministerium. Die “Pentagon-Leaks”, an die Öffentlichkeit gedrungene Geheimpapiere der US-Regierung, sorgen seit Wochen für Aufsehen. Eines der Dokumente legt laut des ARD-Magazins Kontraste nahe, dass einer der vielen Geheimdienste der Vereinigten Staaten auch das Bundesverteidigungsministerium ausspioniert hat. Vor zehn Jahren zeigten die über den Whistleblower Edward Snowden veröffentlichten Dokumente, dass die USA in Deutschland viel spionieren. (“US-Spionage gegen das Verteidigungsministerium?”, 27. April 2023)
“Die Reduzierung von Kinderarmut gibt es nicht zum Nulltarif”. Die Kindergrundsicherung soll Familien aus der Armut holen. Familienministerin Paus über die Streitpunkte bei dem Vorhaben, warum sie mehr fordert, als Finanzminister Lindner geben will – und warum sie das Geld bei den Familien gut aufgehoben sieht. Mehr
Wieso das Paritätsgesetz an der FDP scheitert. Seit 25 Jahren stagniert der Frauenanteil im Bundestag bei dreißig Prozent. SPD und Grüne möchten das per Gesetz ändern, doch die FDP sperrt sich. Geht es auch ohne die Liberalen? Mehr
Klimapolitik: Merz will CDU-Lücke schließen. Die CDU-Spitze um Parteichef Friedrich Merz will auf dem Feld des Klimaschutzes aus der Defensive kommen. Dabei setzt sie wie Ottmar Edenhofer, der Direktor des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung, auf einen steigenden CO2-Preis und damit auf höhere Preise für fossile Energien wie Sprit, Heizöl und Gas. Auf einem “Zukunftskongress” seiner Partei diskutierte Merz am Donnerstag vor rund 1.000 Teilnehmern mit Edenhofer, der seit Langem auf marktwirtschaftliche Instrumente setzt und immer ein Freund des Emissionshandels war. Edenhofers Credo: Der Klimawandel sei eine “sehr ernste Sache”, der man aber nur mit Innovationen erfolgreich begegnen könne.
Merz lobte Edenhofers favorisierte “Regulierung durch den Markt”. Außerdem beklagte Merz, es gebe “zu wenig Freiraum für Entwicklung und Innovation”, stattdessen werde “in Deutschland und Europa zu viel reguliert”. Der CDU-Chef ist sich des Defizits in der CDU-Programmatik bewusst: “Das Thema wird bei uns zu gering geschätzt.” Das soll sich in Zukunft ändern. Mit mehr Markt und weniger Regulierung. Ohne sie zu nennen, übte Merz harsche Kritik an Kanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck. Er behauptete, im vergangenen Jahr seien so viele Öl- und Gasheizungen verbaut worden wie noch nie. Merz: “Es geht bei dieser Bundesregierung alles schief in diesem Bereich.” Mehr dazu finden Sie hier.
Klimadialog: Gastgeber Deutschland droht peinliche Rolle. Am 2. und 3. Mai richtet das Auswärtige Amt den renommierten “Petersberger Klimadialog” aus, auf dem Delegationen aus 40 Nationen vertraulich über die Klimapolitik beraten. Gastgeber Deutschland steht dabei vor der peinlichen Situation, möglicherweise bald seine internationale Klimafinanzierung zu kürzen. Im bislang noch nicht beschlossenen Bundeshaushalt ist das Budget des zuständigen Entwicklungsministeriums BMZ von gut 12,4 auf 10,7 Milliarden Euro geschrumpft. Nach internationalen Klimahilfen von zuletzt 5,3 Milliarden aus Deutschland könnten damit die Mittel für Klimaschutz in Entwicklungs- und Schwellenländern auf etwa 4,6 Milliarden Euro sinken. Am zweiten Tag der Konferenz wird Kanzler Olaf Scholz eine Rede halten – dabei könnte er seiner Amtsvorgängerin Angela Merkel nacheifern, die “Petersberg” häufig nutzte, um politische oder finanzielle Überraschungen zu präsentieren. Eine Analyse der Situation lesen Sie im Climate.Table.
SZ: Schlappe für Kai Wegner in Berlin
Tagesspiegel: Neues Einwanderungsgesetz: Union warnt, Regierung wirbt
FAZ: Berliner Abgeordnete wählen Wegner erst im dritten Wahlgang
Taz: Kai Wegner: Hänge- und Würgemeister
Sächsische Zeitung: Bezahlangebote beim Arzt sind oft nutzlos
Zeit Online: Bürgermeisterwahl in Berlin: Kai Wegner im dritten Wahlgang zum Regierenden Bürgermeister gewählt
Spiegel: Kai Wegner mit absoluter Mehrheit zum Regierenden Bürgermeister gewählt
RND: Im dritten Wahlgang: Wegner zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt
T-Online: Aus dieser Wahlblamage muss Wegner Konsequenzen ziehen
Business Insider: Verkauf der 210-Meter-Fähre von Lars Windhorst: Spur der “Tennor Ocean” führt nach Abu Dhabi
SZ: Verleger Holger Friedrich: Herr Döpfner, ich hab was für Sie
Spiegel: Selenskyj will Chinas Einfluss für sein Land nutzen
Welt: Wie sich Afrika zum neuen grünen Powerhouse entwickelt
FAZ: Konjunktur und Viessmann: Zweifel am grünen Wirtschaftswunder
NZZ: Xi Jinpings “Wolfskrieger” offenbaren, wie Peking die Welt sieht
EU-Parlament: Prominenter Abgang bei den Grünen. Reinhard Bütikofer tritt bei der Europawahl im Frühjahr 2024 nicht mehr an. “Ich bin sehr froh, drei Perioden im Europaparlament gewirkt zu haben. Aber ich kann mir auch noch spannende Erfahrungen außerhalb des Europaparlaments vorstellen”, sagte der 70-Jährige zu Table.Media. Bütikofer hatte bereits bei seiner Nominierung vor der letzten Europawahl 2019 angekündigt, nach dieser Wahlperiode aus der Europapolitik auszuscheiden.
Der gebürtige Mannheimer war von 2012 bis 2019 Chef der europäischen Grünen-Partei. Er wurde 2009 das erste Mal ins Europaparlament gewählt, 2014 und 2019 wiedergewählt. Im Europaparlament hat er sich auf Außenpolitik und Handelspolitik konzentriert. Er ist Chef der Delegation für die Beziehungen mit China und Mitglied der Delegation für die Beziehungen zu den USA. Vor seiner Karriere in Europa war Bütikofer von 2002 bis 2008 Co-Chef der Bundespartei. Aus der deutschen Gruppe der Grünen im Europaparlament hat auch Ska Keller ihren Rückzug angekündigt. Sie leitete bis September 2022 die Fraktion.
Usbekistan: Ärger vor Besuch bei Scholz. Wenn am 2. Mai der usbekische Staatspräsident Shavkat Mirziyoyev zu Besuch bei Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin sein wird, liegen hinter deutschen Diplomaten und hohen Beamtinnen verschiedener Ministerien harte Zeiten. Wie Table.Media erfuhr, hatten Vertreter der usbekischen Seite im Vorfeld harsche Forderungen nach Abkommen, Roadmaps und Memoranden of Understanding gestellt. Nachgerade “unverschämt” seien manche usbekischen Regierungsvertreter mit ihren deutschen Counterparts umgegangen, heißt es.
Außerdem gab es weit mehr als nur einen frauenfeindlichen Vorfall. So sollen Vertreter aus Taschkent hohe Beamtinnen in Ministerien oder auch Diplomatinnen miserabel und von oben herab behandelt haben. Mal nicht die Hand geben, mal anbrüllen, mal bewusst schlecht behandeln – dieser Eindruck hatte sich bei vielen beteiligten Frauen festgesetzt. Wie es nun aus Regierungskreisen heißt, habe sich das erst gelegt, nachdem es von deutscher Seite eine klare Ansage Richtung Usbekistan gegeben habe.
Offenbar ist der Druck des Präsidenten auf seine Beamten hoch, so viele Abkommen wie möglich zu erreichen. Das jedenfalls vermutet man auf deutscher Seite. Präsident Mirziyoyev gilt als großer Deutschland-Fan; es heißt, seine Reise nach Berlin sei seit Jahren die wichtigste Auslandsreise für das Staatsoberhaupt. Usbekistan ist das bevölkerungsreichste Land der fünf zentralasiatischen Staaten. Deutschland sucht mit allen fünf engere Beziehungen, zum einen für den Handel, zum anderen für eine engere Kooperation in Energiefragen.
Turbulente Zeiten für Healthtech: Beim Themenlunch “Heal Capital” diskutierten Digital-Politiker der Ampel mit Wagniskapitalgebern und Unternehmenden über die aktuellen Herausforderungen für Start-ups. Heal Capital ist der von der Privaten Krankenversicherung initiierte Fonds für digitale Gesundheitsinnovationen. Bericht und Mitschnitt der Veranstaltung gibt es hier: (Mehr)
Europe.Table: EU-Kommission will Binnenmarkt für Patente. Bislang ist Europa bei Patenten zersplittert. Mit ihren Vorschlägen zu geistigem Eigentum will die Kommission dies ändern. Für Krisenzeiten will sie die Möglichkeit haben, EU-weit gültige Zwangslizenzen zu schaffen. Mehr
Research.Table: Streit über Umgang mit Machtmissbrauch. Die sogenannte Wuppertaler Erklärung scheine so geschrieben zu sein, dass sie eher Leitungspersonal schützen soll als Mitarbeiter, sagt Geraldine Rauch. Heinz Fehrenbach vom Netzwerk gegen Machtmissbrauch in der Wissenschaft hält eine unabhängige Bundeseinrichtung im Stile eines Bundesrechnungshofs für notwendig, um das Problem zu lösen. Mehr
China.Table: China stellt Hochleistungsbatterie vor. Eine der großen Diskussionen um die Elektromobilität betrifft die Reichweite. Ein chinesischer Hersteller behauptet nun, eine Lösung für das Kapazitätsproblem gefunden zu haben. Mehr
Informationen am Morgen (Deutschlandfunk)
ca. 6:50 Uhr: Macit Karaahmetoğlu, MdB (SPD): Wahl in der Türkei
ca. 7:14 Uhr: Peter Liese, MdEP (CDU): EU-Medikamentenverteilung
ca. 8:10 Uhr: Marcel Fratzscher, DIW-Präsident: Viessmann und Fachkräfte
ARD-Morgenmagazin (Das Erste)
6:10 Uhr/7:10 Uhr/8:40 Uhr: Frank Faß, Wolfcenter Niedersachsen: Wolfsgipfel des Deutschen Bauernverbands
8 Uhr: Roderich Kiesewetter, MdB (CDU): 100 Tage Minister Pistorius im Amt
Informationen am Morgen (rbb24-Inforadio):
ca. 7:05 Uhr: Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in Berlin: Nach Drama-Wahl in Berlin
ca. 7:25 Uhr: Barbara Slowik, Polizeipräsidentin von Berlin: Zwischen Klima-Aktivisten und 1. Mai
ca. 9:05 Uhr: Lars Rauchfuß, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses (SPD): Konsequenzen nach Wahl des Regierenden Bürgermeisters
ca. 9:25 Uhr: Gordon Hoffmann, MdL und Generalsekretär der CDU in Brandenburg: Nach Bildungsausschuss: Brandbrief der Lehrer – wie politisch damit umgehen?
Handelsblatt: Franziska Brantner – “Die härteste Verhandlerin der gesamten Bundesregierung”
Tagesspiegel: Wer von der Bundesebene in die Berliner Landesregierung wechselt
Esther Uleer, bisher stellvertretende Abteilungsleiterin Inneres des Bundespräsidialamtes, wird Justizstaatssekretärin
Britta Behrendt, bisher Stabsleiterin Aufnahme Ukraine im Bundesinnenministerium, wird Umweltstaatssekretärin
Tanja Mildenberger, ehemalige Leiterin der Abteilung Zoll im Bundesfinanzministerium, wird Finanzstaatssekretärin
Micha Klapp, bisher Leiterin der Abteilung Recht und Vielfalt beim DGB-Bundesvorstand, wird Sozialstaatssekretärin
Freitag, 28. April
Emilia Fester, MdB (Grüne), 25 / Peter Heidt, MdB (FDP), 58 / Thomas Jarzombek, MdB (CDU), 50 / Klaus Mack, MdB (CDU), 50 / Christine Streichert-Clivot, Ministerin für Bildung und Kultur des Saarlandes, 43 / Franziska Brandmann, Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen, 29
Samstag, 29. April
Johannes Vogel, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, 41 / Reinhard Houben, FDP, 63 / Stephanie Aeffner, MdB (Grüne), 47 / Anja Karliczek, MdB (CDU), 52 / Marcus Bühl, MdB (AfD), 46 / Steffen Kotré, MdB (AfD), 52 / Manja Schreiner, Verkehrssenatorin von Berlin, 45 / Herbert Mertin, Justizminister von Rheinland-Pfalz, 65 / Barbara Hendricks, ehemalige Bundesumweltministerin, 71
Sonntag, 30. April
Jamila Schäfer, MdB (Grüne), 30 / Ulle Schauws, MdB (Grüne), 57 / Gundula Gause, Moderatorin, 58
Montag, 1. Mai
Reem Alabali-Radovan, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, 33 / Felor Badenberg, Justizsenatorin von Berlin, 49 / Esra Limbacher, MdB (SPD), 34 / Tanja Machalet, MdB (SPD), 49 / Anja Reinalter, MdB (Grüne), 53 / Bernd Reuther, MdB (FDP), 52 / Patrick Schnieder, MdB (CDU), 55 / Johannes Albig, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung in Schleswig-Holstein, 40 / Joachim Schachtner, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, 60 / Jan van Aken, ehemaliger MdB (Linke), 62
Unser Tipp führt Sie heute nach Mandatoriccio und Stuttgart. Zum Promi-Wirt Mario L., den Günther Oettinger einst als einen seiner besten Freunde umschwärmte. Oettinger war Stammgast im Lokal, Mario L. beliebter Caterer der CDU, seine Gäste verehrten seinen schillernden Charme, Fleiß, den Dolce-Vita-Esprit. Inzwischen ist die Beziehung so abgekühlt wie die Pizzen nach kalabrischem Rezept. Seit 2018 sitzt Mario L. in Haft. Als Stuttgarts wichtigster Mafia-Drahtzieher soll er weit mehr als 100 Restaurants erpresst haben. Birgit Tanner und Helena Biontek fesseln mit ihrem Podcast. True Crime, nur viel tiefgehender als die übliche Voyeurismus-Geste. Mario L. zieht sich als roter Faden durch die acht Folgen, beispielhaft für ein Phänomen größerer Tragweite. Die Ndrangheta hat sich modernisiert, beeinflusst Politik so geschickt, perfide, völlig unterschätzt. Weniger Geldwäsche, Drogen und Schutzgelderpressung, stattdessen Immobilienprojekte, Flüchtlingsunterkünfte, Windparks. Ergebnis sollen allein in Deutschland 53 Milliarden Euro Jahresumsatz sein. Ein Mafia-Eindruck, der von der teils heroisierenden Hollywoodstory abwendet. Zurück zur Realität.
“Mafialand” | SWR
Das war’s für heute. Das nächste Late-Night-Memo erhalten Sie wegen des Feiertags am Abend des 1. Mai.
Good night and good luck!
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