Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt. 

Es wäre für Deutschland eine kühne Neuerung gewesen, doch jetzt haben Olaf Scholz und Annalena Baerbock die Idee offiziell beerdigt: Es wird auch in Zukunft keinen Nationalen Sicherheitsrat geben. Das hat der Spiegel am Wochenende berichtet. Für eine Regierung, die eine Zeitenwende ausgerufen hat und seit Monaten um eine Nationale Sicherheitsstrategie ringt, ist das eine weitere Panne. Für ein Deutschland, das mit ganz neuen Bedrohungen kämpft, ist es ein herber Rückschlag. Bestes Beispiel: die Gefahren, die spätestens mit dem Anschlag auf Nord Stream 2 auch für zivile Infrastrukturen offensichtlich geworden sind. Wir haben uns diese Gefahren heute angesehen – und sind auf große Baustellen gestoßen.

Außerdem haben wir mit dem Ex-Botschafter Walter Lindner über Deutschlands verstellten Blick auf die Welt gesprochen und schauen uns an, wie die Bundesregierung ihre eigene Wasserstrategie aufgeweicht hat.

Viel Vergnügen bei der Lektüre. Und noch ein wichtiger Hinweis: Ab sofort können Sie die Überschriften am Beginn des Memos anklicken und gelangen dann direkt zum jeweiligen Thema.  

Heute haben Moritz Baumann, Okan Bellikli, Stefan Braun, Annette Bruhns, Enno Eidens, Horand Knaup und Malte Kreutzfeldt mitgewirkt. Wir freuen uns über Ihr Interesse.

Gefahr für Infrastruktur: Kiesewetter schlägt Alarm

Gefahr für Infrastruktur: Kiesewetter schlägt Alarm. Angesichts einer wachsenden Bedrohungslage fordert der CDU-Wehrexperte Roderich Kiesewetter Sicherheitsstrategien für Offshore-Windparks, Tiefseekabel und LNG-Terminals. Der CDU-Politiker sagte Table.Media, Deutschland fehle bis heute “eine strategische Kultur und strategische Vorausschau” angesichts der Tatsache, dass Angriffe auf zivile Infrastrukturen längst Teil eines “hybriden Krieges” gegen Deutschland, Europa und den Westen seien. Laut Kiesewetter habe Deutschland immer noch “kein Bewusstsein für militärische Bedrohungen”. Zu lange habe man sich “unter Freunden und Partnern” gewähnt.

LNG-Terminals seien besonders bedroht, so der frühere Soldat und Sicherheitsexperte. Die Terminals würden in sehr kurzer Zeit auf die Beine gestellt und böten viel Angriffspotenziel. Durch ihre Struktur, die sich auf See, an Land und im virtuellen Bereich befinde, könnten sie ins Visier vor allem staatlicher Akteure geraten. Hinzu komme, dass sie nicht als Kritische Infrastruktur eingestuft seien. “Wir haben eine viel zu geringe Abschreckung und zu geringen Schutz”, so Kiesewetter.

Bis heute sind für die Sicherheit die privaten Betreiber verantwortlich, seien es Stromerzeuger, Betreiber von Übertragungsnetzen oder LNG-Terminals. Das geht aus Antworten der Regierung auf parlamentarische Anfragen hervor, die Table.Media vorliegen. Es gilt auch für Unternehmen, die Unterseekabel für Kommunikation und Datenaustausch betreiben. Die Regierung räumt ein, dass sie nicht wisse, wie viele Unterseekabel wo verlegt sind und wo sich in Deutschland Internetknotenpunkten befinden.

Bislang hat die Regierung einen Krisenstab und die private Stiftung Offshore-Windenergie eine Arbeitsgruppe. Wie oft der ressortübergreifende Krisenstab tagt, ist nicht bekannt; die AG der Stiftung wurde Ende 2022 ins Leben gerufen. An ihr beteiligt sind neben privaten Betreibern auch Vertreter des Innen- und des Verteidigungsministeriums. Oliver Burkhard, Vorstandschef des AG-Mitglieds Thyssenkrupp Maritime Systems, fordert von der Regierung einen größeren Einsatz. “Eine gezielte Attacke kann dazu führen, dass die Energieversorgung in großen Teilen Europas ausfällt”, sagt Burkhard. Nicht minder bedrohlich: Auch der Finanzverkehr könne zusammenbrechen, wenn Internetkabel beschädigt würden. Eine Analyse zu dem Thema lesen Sie hier.

  • Bundesregierung
  • Kritische Infrastruktur

Berlin und die Welt: Ex-Diplomat kritisiert verstellten Blick

Berlin und die Welt: Ex-Diplomat kritisiert verstellten Blick. Walter Lindner, der frühere Botschafter in Indien, kritisiert den vielfach verengten Blick auf die Welt. “Wir glauben, wie wir ticken, ticken alle. Aber so ist es nicht”, sagt Lindner im Interview mit Table.Media. In vielen Staaten des Globalen Südens, besonders aber in Indien, reagierten die Menschen eher zurückhaltend auf Erwartungen des Westens: “Wenn Leute mit erhobenem Zeigefinger kommen, erinnert man sich sofort an die Kolonialzeiten, und die alten Aversionen sind wieder da.” Viele Länder des Nordens hätten eine koloniale Vergangenheit, Deutschland zudem den Holocaust. “Sie wissen also, dass unsere europäischen Werte auch nicht immer wegweisend waren. Dass ausgerechnet wir jetzt den Moralmeister spielen, wollen viele deshalb nicht.”

Aus indischer Sicht gibt es eine Ungleichheit zwischen Verhalten und Erwartung. So beobachtet es Lindner: Einerseits sollten die Inder “alles, was in Europa passiert, ganz wichtig nehmen”. Umgekehrt produzierten der Kaschmir-Konflikt mit Pakistan und China oder Attacken von islamistischen Terroristen im Westen keine Schlagzeilen. Auch das, was im indopazifischen Raum stattfindet, interessiere in Europa eher wenig. Lindner: “Das spürt man auf dem Subkontinent, und deshalb will man sich da auch nicht hin- und herschubsen lassen.” Lesen Sie hier das ganze Interview mit Walter Lindner.

  • Außenpolitik
  • Indien
  • Russland

Presse-Briefing von morgen

12. März Presseschau

Tagesspiegel: Ischingers Weg zu einem Frieden in der Ukraine. Wolfgang Ischinger, einst Staatssekretär unter Joschka Fischer, plädiert dafür, sich nach dem Vorbild der Konfliktlösungen in Bosnien 1995 und im Kosovo 1999 schon jetzt auf Friedensvarianten für die Ukraine vorzubereiten. Nach dem Modell einer Zwiebel sollen zunächst kreative Diplomaten aus die USA, England, Frankreich und Deutschland verschiedene Lösungen entwerfen, in Abstimmung mit der Ukraine. In zwei Schritten könnten dann Experten der UN, der Nato, der OSZE und der EU sowie Vertreter Indiens, Brasiliens und Chinas hinzukommen. Sein Ziel: Nicht Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer das Reden über Wege zum Frieden überlassen. (“Raus aus der Schockstarre”, Seite 8)

Auch im Saarland: Privatversicherte stärken die Versorgung auf dem Land. Arztpraxen profitieren überproportional von der Behandlung Privatversicherter. Warum dadurch insbesondere die medizinische Versorgung in strukturschwächeren Regionen gestärkt wird und wie sich das konkret auf das Saarland auswirkt, zeigt eine neue Studie der Privaten Krankenversicherung. (Mehr)

SZ: Diskussion ums Waffenrecht. Nach dem Amoklauf von Hamburg will Bundesinnenministerin Nancy Faeser kriegsähnliche halbautomatische Waffen verbieten – und Kandidaten für einen Waffenschein zu einem psychologischen Test verpflichten. Aus der FDP kommt Widerstand (“Aktionismus”), Parteivize Wolfgang Kubicki hält Eignungstests für stigmatisierend. (“Faeser will Waffenrecht rasch ändern”, Seite 1)

FAZ: Werben um Brasilien. Eckart Lohse ist mit Robert Habeck und Cem Özdemir nach Brasilien geflogen – und berichtet, wie groß die deutschen Bemühungen sind, das Land als Handelspartner in Südamerika und als prominenten Vertreter des Globalen Südens zu umwerben. Dabei stellt sich heraus, dass Pekings Avancen für Länder wie Brasilien immer verlockender werden. (“Freundlicher sein als China”, Seite 15)

Nicht überlesen!

Welt: Hatte Karl Lauterbach falsche Angaben in seinem Lebenslauf? Bei seiner ersten Bewerbung um eine Professur 1995 in Tübingen soll der heutige Gesundheitsminister bewerbungsrelevante Details eingebaut haben, die vorgetäuscht waren – darunter die Aussicht, Drittmittel für Studien mitbringen zu können. Das legt eine Recherche von Elke Bodderas, Tim Röhn und Benjamin Stibi nahe. Lauterbach hat im Merkur auf die Vorwürfe reagiert: Den Fall könne er “nicht rekonstruieren”. (“Der dunkle Fleck in Lauterbachs Vergangenheit”, Seite 8)

Spiegel: Das Ende eines deutschen Sicherheitsrats. Es hätte ein Herzstück für die Nationale Sicherheitsstrategie werden können. Doch nun haben sich Kanzleramt und Auswärtiges Amt nicht auf die Schaffung eines solchen Gremiums einigen können. Die Spiegel-Redakteurin Marina Kormbaki hat mit ihrem Kollegen Matthias Gebauer aufgeschrieben, wie die Idee an Eitelkeiten, Uneinigkeit und am Ende mangelndem Enthusiasmus scheiterte. ( “Ampel verzichtet auf Nationalen Sicherheitsrat”, 11. März 2023)

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Haushalt: SPD will viel Geld in die Hand nehmen

Haushalt: SPD will viel Geld in die Hand nehmen. Während Finanzminister Christian Lindner für den Haushalt 2024 einen rigiden Sparkurs (“Wir müssen konsolidieren”) ausgerufen hat, halten führende Sozialdemokraten dagegen. Beim Treffen der Landesgruppen NRW und Niedersachsen in Dortmund – es sind die beiden größten der SPD-Bundestagsfraktion – wurde klar: Die Herausforderungen – in den Bereichen Verteidigung und Energiewende, bei der Kindergrundsicherung genauso wie bei der Pflege und der Unterstützung des Globalen Südens – sind immens und kosten Geld. Doch Lindner bremst: “Wir gehen an die Ausgaben heran.” Zugleich erwarten die Genossen von ihrer Bundesregierung bei Planung und Umsetzung diverser Projekte eine deutliche Tempoverschärfung.

Stephan Weil fordert eine engagiertere Industriepolitik. Der Ministerpräsident von Niedersachsen drängt auf Geschwindigkeit. Die Amerikaner hätten mit ihrem Investitionsprogramm vorgelegt: “Es geht um Monate. Das duldet keinen Aufschub.” Die Gefahr, durch Zaudern und rigides Sparen in eine ökonomisch-soziale Abwärtsspirale zu geraten, sei riesengroß: “Ich möchte nicht zehn Jahre lang ein Desaster erleben, um dann Wiederaufbau zu betreiben.” Die Saarländer Kollegin Anke Rehlinger sekundierte: “Gebe ich Milliarden aus, um Arbeit zu finanzieren oder um Arbeitslosigkeit zu finanzieren?”

Höhere Schulden sind eine Option für die SPD, zusätzliche Einnahmen eine andere. In einem Positionspapier der Landesgruppen-Vorsitzenden Achim Post und Johann Saathoff gab es Vorschläge: Etwa eine “einmalige Krisenabgabe” für “die Reichsten der Reichen” oder eine höhere Verschuldung. Fraktionsvize Matthias Miersch plädiert dagegen für die Nutzung ungenutzter Mittel: “Die 200 Milliarden für die Energiepreisbremsen brauchen wir nicht vollständig.”

Das Selbstbewusstsein der SPD-MdBs ist robust. Im vergangenen Jahr hatten sie der Bundesregierung bereits die viele Milliarden teuren Energiepreishilfen abgetrotzt. Darin besteht denn auch das strategische Handicap für Christian Lindner: Am Ende müssen die Haushälter und der Bundestag sein Budget absegnen.

  • SPD

Wasserschutz: Ampel weicht eigene Strategie auf

Wasserschutz: Ampel weicht eigene Strategie auf. Es ist eins der zentralen Projekte des Umweltministeriums für 2023: Am Mittwoch wird das Kabinett die Nationale Wasserstrategie verabschieden. Mit dieser verfolge die Regierung “ein klares Ziel”, so Ministerin Steffi Lemke: “Sauberes Wasser muss immer und überall in Deutschland ausreichend verfügbar sein.” Tatsächlich enthält die Strategie viele neue Vorgaben zum Wasserschutz. Doch diese fallen schwächer aus als ursprünglich geplant. Das zeigt ein Vergleich der finalen Strategie, die Table.Media vorliegt, mit Entwürfen des Umweltministeriums von Juli und November vergangenen Jahres.

Trockener Ackerboden im Isental, Bayern

Vorgaben zu Tierbeständen wurden gestrichen. Während im Entwurf noch gefordert wurde, dass auch aus Gründen des Gewässerschutzes maximal zwei Großvieheinheiten pro Hektar zulässig sein sollen, wenn Stallumbauten gefördert werden, ist diese Vorgabe im finalen Text nicht mehr zu finden. Ebenfalls gestrichen wurde die Ankündigung, gewässerschonend arbeitende landwirtschaftliche Betriebe bei der öffentlichen Beschaffung besonders zu berücksichtigen. Auch die Forderung, Verbraucher darüber aufzuklären, dass die Erzeugung tierischer Produkte “aufgrund des Futtermittelanbaus einen großen Anteil am Wasser-Fußabdruck” habe, überstand die Abstimmung innerhalb der Ampel nicht.

Vorgesehen sind auch weniger Pflichten für die Industrie. In den Entwürfen stand noch die Forderung, dass Hersteller wasserverschmutzender Produkte “an der Vermeidung und Beseitigung der schädlichen Spurenstoffe beteiligt werden” sollten. Explizit genannt wurde die Finanzierung einer zusätzlichen Reinigungsstufe in Kläranlagen. In der finalen Strategie ist das Verursacherprinzip deutlich abgeschwächt – und umgesetzt werden soll es nicht mehr innerhalb des deutschen Gewässerrechts, sondern auf EU-Ebene. Gleichzeitig taucht die “Getränke- und Lebensmittelproduktion” als neuer Stakeholder auf; in eine zu schaffende Leitlinie für den Fall von Wasserknappheit sollen nun neben der Trinkwasserversorgung auch “andere prioritäre Nutzungen” aufgenommen werden.

Campact fordert Nachbesserungen. Die zahlreichen, teils kostenlose Grundwasserentnahmen durch Unternehmen sollen künftig in einem öffentlichen Register dokumentiert und die Ausnahmen von der Gebührenpflicht überprüft werden. Der NGO Campact, die unter dem Motto “Hände weg von unserem Wasser” kürzlich nahezu eine halbe Million Unterschriften gegen den Aufkauf von Brunnen und Pumpwerken durch Konzerne gesammelt hatte, reicht das nicht. “Die Wasserstrategie trägt die Handschrift durstiger Konzerne wie Aldi oder Red Bull”, kritisiert Campaignerin Luise Neumann-Cosel. “Die Regierung darf sie keinesfalls in dieser Form beschließen.”

  • Umweltministerium

CDU-Kultusminister: Brauchen mehr als “Lindners Bildungsmilliarde”

CDU-Kultusminister: Brauchen mehr als “Lindners Bildungsmilliarde”. Unmittelbar vor dem Bildungsgipfel in Berlin bekommt Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger von den Ländern einen Korb. “Die Ansprüche des Bundes auf Mitsprache sind wesentlich größer als das, was die Bundesregierung bereit ist, finanziell zu leisten”, kritisiert der hessische Kultusminister Alexander Lorz (CDU). Noch im Januar hatte sich Stark-Watzinger für eine neue Gemeinschaftsaufgabe ‘Bildung’ zwischen Bund und Ländern ausgesprochen. Nun rächt sich, dass sich die FDP-Politikerin bei der Frage der Finanzierung unzureichend mit den Ländern kurzgeschlossen hat.

Lorz koordiniert die Schulpolitik aller CDU-Länder. Er nennt im Interview mit Table.Media Bedingungen für neue Formen der Zusammenarbeit. “Man könnte sich natürlich auf eine solche Gemeinschaftsaufgabe gesamtstaatlich verständigen. Dann reden wir aber von einem großen Programm – weit mehr als Herrn Lindners Bildungsmilliarde.” Er zieht den Vergleich zu den jährlichen Gesamtausgaben der Länder, die 2021 gemeinsam 117 Milliarden Euro investiert hätten. Unter dem Strich mache die FDP-Bildungsmilliarde weniger als einen Prozent davon aus. Lorz: “Dafür brauche ich keine Bund-Länder-Kommission.” Das ganze Interview lesen Sie im Bildung.Table.

  • Bildung
  • CDU

Pflege: FDP signalisiert Gesprächsbereitschaft

Pflege: FDP signalisiert Gesprächsbereitschaft. In die Auseinandersetzung zwischen Karl Lauterbach und Christian Lindner um die Finanzierung der Pflege könnte Bewegung kommen. Ein Streitpunkt ist die Passage aus dem Koalitionsvertrag, wonach “Leistungen wie die Rentenbeiträge für pflegende Angehörige und die pandemiebedingten Zusatzkosten aus Steuermitteln” finanziert werden sollen. Diese Ankündigung ist im aktuellen Gesetzentwurf auf Druck des Finanzministeriums nicht mehr enthalten.

Nicole Westig, pflegepolitische Sprecherin der FDP, stellt für einen Kompromiss allerdings eine Bedingung. Sie könne sich vorstellen, das Thema noch einmal anzugehen, aber “erst, wenn umgesetzt ist, was im Koalitionsvertrag vereinbart wurde”. Sie bezieht sich etwa auf den Einsatz einer Expertenkommission, die laut Vereinbarung der Ampel bis 2023 konkrete Vorschläge vorlegen soll, die “generationengerecht” sind. Wenn das erfolgt sei, “schauen wir uns die Eigenanteile nochmal an und überlegen, ob wir gegebenenfalls mit weiteren Entlastungen nachsteuern müssen”, so Westig.  Die Parteien hätten ein Gesamtkonzept vereinbart, da könne sich der Gesundheitsminister nicht einzelne Aspekte herausgreifen.

Die Eigenanteile beschäftigen auch die Evangelische Heimstiftung (EHS). Sie gehört zu den größten Pflegeheimbetreibern Deutschlands. In einer Mitteilung von Ende Februar wirft sie Lauterbach und Lindner vor, nicht Strukturprobleme zu lösen, sondern sich “auf Kosten von Pflegebedürftigen und Angehörigen einen schlanken Fuß” zu machen. EHS-Hauptgeschäftsführer Bernhard Schneider ist zugleich Sprecher der “Initiative pro Pflegereform”, in der neben gut 120 Unternehmen 60 Verbände und Organisationen aktiv sind. Er kritisiert: Dem Gesundheitsminister fehle die Durchsetzungskraft gegenüber dem Finanzminister, zudem setze Lauterbach sich “nicht wirklich mit den Realitäten und den tatsächlichen Problemen der Pflege auseinander”. 

  • Christian Lindner
  • Gesundheit
  • Karl Lauterbach

Aus den Professional Briefings

12. März Professionals

Bildung.Table: Grünen-Politikerin kritisiert Bildungsgipfel. In ihrem Gastbeitrag beschreibt Nina Stahr, die bildungspolitische Sprecherin der Grünen, die Enttäuschung ihrer Fraktion über den anstehenden Bildungsgipfel in Berlin – und erinnert an das Jahr 2008, als Angela Merkel alle Ministerpräsidenten an einem Tisch versammelte. Mehr

Europe.Table: Schulterschluss von USA und EU gegen China. Joe Biden und Ursula von der Leyen haben bei ihrem Treffen neue Maßnahmen gegen Peking angekündigt. Die Europäer schwenken zunehmend auf den harten Kurs Washingtons gegenüber China ein. Mehr

China.Table: Diplomatischer Erfolg für Peking. China ist es gelungen, eine Annäherung zwischen den lange zerstrittenen Staaten Iran und Saudi-Arabien zu erreichen. Hat das Land damit auch sein Potenzial als Vermittler im Krieg gegen die Ukraine bewiesen? Mehr

Morgeninterviews am 13. März

12. März Morgeninterviews am 13. März

Informationen am Morgen (Deutschlandfunk)

ca. 6:50 Uhr: Swetlana Tichanowskaja, Oppositionsführerin in Belarus: Demokratie

ca. 7:14 Uhr: Katharina Dröge, Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen: Haushaltsstreit

ca. 8:10 Uhr: Henriette Reker, Oberbürgermeisterin von Köln: Kein Burgfrieden mit der “Letzten Generation”

ARD-Morgenmagazin (Das Erste)

6:10 Uhr/7:10 Uhr: Thomas Reisinger, Chefarzt der Paracelsus-Klinik in Bad Ems: Krankenhäuser vor der Schließung

7:10 Uhr: Katharina Dröge, Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen: Koalitionsstreit um Haushalt

8:05 Uhr: Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister: Zukunft der Krankenhäuser

Termine

12. März Termine

Montag, 13. März

Gewerkschaft: Warnstreiks an den Flughäfen in Berlin, Bremen, Hamburg und Hannover. Ganztägig

Dienstag, 14. März

Bildung I: Bildungsgipfel mit Bettina Stark-Watzinger. 10 Uhr, bcc Berlin Congress Center (bis Mittwoch)

Außenpolitik I: Frank-Walter Steinmeier und Olaf Scholz treffen Ilham Aliyev, Präsident von Aserbaidschan. 10:30 Uhr, Schloss Bellevue/13 Uhr, Bundeskanzleramt

Bundeswehr: Eva Högl stellt den Jahresbericht 2022 der Wehrbeauftragten vor. 11 Uhr, Bundespressekonferenz

Mittwoch, 15. März

Klimaschutz: Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, stellt die Prognose zur Treibhausgasbilanz 2022 vor. 10:30 Uhr, Bundespressekonferenz

Datenschutz: Ulrich Kelber, Bundesbeauftragter für den Datenschutz (BfDI) stellt seinen Tätigkeitsbericht vor. 12 Uhr, Bundespressekonferenz

Außenpolitik II: Olaf Scholz empfängt Ulf Kristersson, Ministerpräsident von Schweden. 12:30 Uhr, Bundeskanzleramt

Außenpolitik III: Frank-Walter Steinmeier reist nach Estland. Ganztägig (bis Donnerstag)

Donnerstag, 16. März

Kultur: Kostenloses Festival anlässlich der Eröffnung des neuen Themenschwerpunkts “Demokratie” im Futurium. Ganztägig, Futurium Berlin. Infos & Programm

Freitag, 17. März

EU: Olaf Scholz empfängt Charles Michel, Präsident des Europäischen Rats. 9 Uhr, Bundeskanzleramt

Bildung II: KMK-Präsidentin Astrid-Sabine Busse, Alexander Lorz (Kultusminister von Hessen) und Ties Rabe (Schulsenator von Hamburg) stellen die Ergebnisse der 381. Kultusministerkonferenz vor. 11 Uhr, Sekretariat der Kultusministerkonferenz in Berlin

Außenpolitik IV: Olaf Scholz und Kabinettsmitglieder reisen zu Regierungskonsultationen nach Japan. Ganztägig, Japan (bis Sonntag)

Heads

12. März Heads

China.Table: General Li Shangfu – Minister mit besten Beziehungen zu Russland

FAZ: Carsten Linnemann – Leiter der Parteikommission für ein neues CDU-Grundsatzprogramm

Geburtstage

12. März Geburtstage

Montag, 13. März

Dagmar Schmidt, MdB (SPD) und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, 50

Nadja Sthamer, MdB (SPD), 33

Karl Bär, MdB (Grüne), 38

Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt in Mecklenburg-Vorpommern, 64

Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration in Baden-Württemberg

Barbara Havliza, Beauftragte für den Opferschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, 65

Dienstag, 14. März

Boris Pistorius, Bundesverteidigungsminister, 63

Florian Hahn, MdB (CSU), 49

Thomas Smollich, Staatssekretär im Niedersächsischen Justizministerium, 60

Nachttisch

12. März Nachttisch

Hunters

Unser Tipp führt Sie heute nach New York. Besser gesagt: ins New York der Siebzigerjahre. Klingt langweilig? Ist es überhaupt nicht. Es geht um eine Gruppe von Menschen, die in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg alte Naziverbrecher jagen. Altnazis, die sich entgegen der offiziellen Entnazifizierungs-Doktrin nach dem Krieg in den USA etablieren konnten – und nun ein viertes Reich anstreben. Eine Hauptrolle spielt Al Pacino – und er tut es großartig. Traurig, lustig, verwirrend und sehr spannend.

Hunters | 2 Staffeln | Prime Video

Das war’s für heute. Das nächste Late-Night-Memo erhalten Sie am Dienstagabend.

Good night and good luck!

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Memo für die Table.Media-Community.

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