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Erscheinungsdatum: 02. Juni 2024

Verwaltungsmodernisierung: Fachleute fordern Aufbruch von Strukturen

Eine Studie der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) zeigt, dass Deutschlands Verwaltung im europäischen Vergleich den höchsten Anteil an Juristen und wenige Beschäftigte mit Privatwirtschaftserfahrung hat, was die Innovationsfähigkeit hemmt. Die Autoren empfehlen, bei Ausschreibungen mehr auf Fachkompetenzen zu achten.

Eine neue Beschäftigtenstruktur ist der zentrale Baustein, um öffentliche Verwaltung digital zu transformieren. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie, die die Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). am Montag vorstellt. In der deutschen Leitungsebene arbeiten anteilig mehr Juristen als in jedem anderen europäischen Land, und gleichzeitig die zweitwenigsten Beschäftigten mit längerer privatwirtschaftlicher Erfahrung. Folge sei eine verfestigte Verwaltungskultur, die „strikt auf das Ziel der Fehlervermeidung ausgerichtet und dadurch nur begrenzt innovationsfähig ist“. Die Autoren empfehlen, Ausschreibungen mehr an Fachkompetenzen und weniger an formellen Abschlüssen auszurichten.

Nachholbedarf sehen sie auch bei den Kommunen. Nicht mal ein Viertel der Städte und Gemeinden schätzen ihren Digitalisierungsstand als gut ein. Die Experten empfehlen, die föderale Aufgabenverteilung zu evaluieren und gegebenenfalls anzupassen. Zudem befürworten sie mehr Kompetenzen für den IT-Planungsrat – das zentrale Steuerungsgremium von Bund und Ländern – und die FITKO. Dabei handelt es sich um die „Föderale IT-Kooperation“: eine Organisation, die der Planungsrat als Koordinierungs- und Vernetzungsstelle für Digitalisierungsvorhaben geschaffen hat. Okan Bellikli

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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