E-Autos: VDA kritisiert Förderstopp scharf. Der Verband der deutschen Automobilindustrie lässt kein gutes Wort an den Beschlüssen der Ampelkoalition. Die Präsidentin des VDA, Hildegard Müller, schreibt auf LinkedIn, das Ergebnis sei ernüchternd: „Kein Mut zu Reformen, kein großer Wurf, keine langfristige Strategie, die Wachstum, Wohlstand und Klimaneutralität in sich vereint“. Besondere Kritik übt sie an der Entscheidung, die Förderung von E-Autos zu beenden. Bis zuletzt habe die Regierung das Ziel formuliert, bis 2030 gut 15 Millionen E-Autos auf die Straße zu bringen, „um jetzt den Umweltbonus früher auslaufen zu lassen“. Das sei „nicht nur widersprüchlich“, die Entscheidung führe außerdem „zu Unsicherheit und Unverständnis“.
Müller gilt schon länger als prononcierte Kritikerin der Regierung. Im Vorfeld der letzten IAA in München hatte sie scharfe Klage geführt über die schwierige wirtschaftliche Lage und einen Mangel an Unterstützung durch die Bundesregierung. Als Reaktion darauf hatte Kanzler Olaf Scholz sie auf einer Veranstaltung mit Vorstandsvorsitzenden zahlreicher Unternehmen offen attackiert. Der VDA ist die politische Vertretung der deutschen Autobranche. Eine seiner selbst verordneten, ungeschriebenen Aufgaben: Branchenbelastende Gesetze und Verordnungen möglichst verhindern. Müller ist seit 1. Februar 2020 an der Spitze des Verbandes.