Solarwirtschaft: Meyer Burger droht mit Abwanderung. CEO Gunter Erfurt fordert ein „Resilienzprogramm“ von der Bundesregierung, um die Schließung des Produktionsstandorts Freiberg in Sachsen abzuwenden. Wegen des sich verschlechternden europäischen Marktumfelds sei die Produktion in der Region in vollem Umfang womöglich nicht weiter tragbar, hieß es – mit Verweis auf die Billig-Konkurrenz aus China. Der letzte große Hersteller von Solarmodulen in Deutschland stellte einen Plan vor, um seine „unhaltbaren Verluste“ zu verringern und sich auf die USA zu konzentrieren. Teil des Plans wäre die Schließung des Werkes in Freiberg mit 500 Mitarbeitern bereits im April 2024.
Eine Entscheidung über die Schließung müsste bis Mitte Februar getroffen werden, warnte das Unternehmen, es sei denn, es würden „ausreichende Maßnahmen zur Herstellung fairer Wettbewerbsbedingungen in Europa“ ergriffen werden. Der Bund müsse in diesem Jahr rund 50 Millionen Euro in die Erhöhung der Einspeisevergütung geben. Erfurt hatte bereits im Gespräch mit Table.Media für ein Resilienzprogramm plädiert. „Das Geld würde nicht zu uns fließen“, sagte der CEO. „Es wäre ein Bonus für die Anlagenbetreiber, vom einzelnen Hausdach bis zum großen Solarpark, dafür, Komponenten in Produkte, die in Europa hergestellt wurden, zu verbauen.“