Der Duisburger Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte hält die Demokratie in diesem Land für wesentlich stabiler, als es in den öffentlichen Diskussionen den Anschein hat. „85 Prozent der Deutschen wählen bei den Hauptwahlen mittig. Wenn wir zu viel auf die Ränder gucken, verlieren wir diese Grundbotschaft aus dem Blickfeld. Die stolze Mitte wird noch sichtbarer bis zum Sommer“, sagte Korte im Podcast Table.Today.
Der Direktor der NRW School of Governance hat in seinem neuen Buch „Wählermärkte“ die politische Landschaft vermessen. Seine Erkenntnis: „Die Mitte ist breiter und heterogener als wir denken.“ Die Kritik an der Ampel-Koalition sei trotzdem in großen Teilen berechtigt, so der Forscher. Die Konfliktregulierungsmechanismen würden nicht mehr funktionieren. Es gebe drei Kipppunkte: „Heer, Heizung und Haushalt. Bei diesen Punkten erkennt man, dass nichts mehr so ist wie es einmal war.“