Neustart im Orbit: Wie es mit der Raumfahrt in Deutschland weitergehen soll. Die Raumfahrt in Deutschland erlebt einen politischen Höhenflug. Forschungsministerin Dorothee Bär (CSU) stellt damit klar: Raumfahrt ist kein Randthema mehr, sondern strategische Schlüsselressource. Mit dem Wechsel der Zuständigkeit vom Wirtschafts- ins Forschungsministerium markiert die neue Bundesregierung einen programmatischen Richtungswechsel. Teile der Opposition bemängeln eine falsche Prioritätensetzung, die Industrie hält die Strategie in der Theorie für richtig, in der Praxis jedoch für unterfinanziert.
Raumfahrt soll künftig nicht nur Forschungsimpulsgeber, sondern auch Innovationsmotor und sicherheitspolitisches Instrument sein. Die Bundesregierung spricht von „kritischer Infrastruktur“, strebt „Technologiesouveränität“ an und verweist auf ein wirtschaftliches Potenzial in Milliardenhöhe. Denn moderne Satellitentechnologie ist inzwischen integraler Bestandteil für Telekommunikation, Navigation, Klimamonitoring, Rüstung, Landwirtschaft und Finanzmärkte.
Auf europäischer Ebene wächst unterdessen der geopolitische Druck. Der Kontinent steht vor der Herausforderung, technologisch mit den Raumfahrtnationen USA, Russland, aber auch China und Indien Schritt zu halten. Über das Schlüsselthema berichtet Table.Briefings in einer neuen Serie. Wie Politik, Wirtschaft und Forschung Raumfahrt neu denken und organisieren wollen, lesen Sie zum Auftakt im Research.Table. Nicola Kuhrt, Ralf Nestler