News
Erscheinungsdatum: 28. März 2024

Landwirtschaft: Özdemir plant Stärkung von Milchbauern

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir will die Marktmacht von Milchbauern stärken. Jetzt wird der Referentenentwurf des Bundeslandwirtschaftsministeriums zwischen den Ressorts abgestimmt wird. Er sieht vertraglich fixierte Preise vor.

Molkereien und Milchbauern sollen künftig vertraglich festlegen, welche Menge Milch wann und zu welchem Preis abgenommen wird. Das sieht ein Referentenentwurf des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) vor, der aktuell zwischen den Ressorts abgestimmt wird. Bislang liefern Milchbauern meistens ihre gesamte Produktion an eine Molkerei, ohne im Vorfeld einen Preis dafür abzustimmen. Dieser wird in flexibler Höhe – in Abhängigkeit vom Verkaufspreis, den die Molkerei am Markt erzielt – gezahlt.

Der künftig vertraglich zu fixierende Preis soll allerdings nur für 80 Prozent der gelieferten Milchmenge gelten. „Das bietet Schlupflöcher“, sagt Reinhild Benning von der Deutschen Umwelthilfe. Zwar sei der BMEL-Entwurf ein Schritt in die richtige Richtung, „weil hoffentlich weniger Milch unterhalb der Produktionskosten gehandelt wird“. Trotzdem bleibe der Entwurf „halbherzig“, weil Molkereien 20 Prozent der Milchmenge ohne Vertragsbindung weiterhin „verramschen“ können. Der Milchindustrieverband (MIV) erwartet keine positiven Auswirkungen für Milcherzeuger. Stattdessen mehr Bürokratie, „obwohl seit Jahrzehnten ein Bürokratieabbau seitens der Politik versprochen wird“, kritisiert MIV-Geschäftsführer Eckhard Heuser. Mehr dazu lesen Sie im Agrifood.Table. Henrike Schirmacher

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
Teilen
Kopiert!