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Erscheinungsdatum: 13. Mai 2024

Kapitalmarktunion: Deutsche-Bank-Chef drängt EU-Kommission

Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, hält eine Kapitalmarktunion für unabdingbar, damit Europa sein Wachstumspotenzial steigern kann. Finanzexperten unterstützen seinen Vorstoß.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Christian Sewing, hat die EU-Kommission zu Fortschritten bei der Einführung einer Kapitalmarktunion aufgefordert. „Wir müssen unsere Wirtschaft transformieren und unser Wachstumspotenzial steigern. Die dafür nötigen Investitionen kann Europa ohne gut entwickelte Kapitalmärkte nicht bewältigen“, sagte Sewing Table.Briefings. Die Kapitalmarktunion sei „eines der günstigsten Wachstumsförderungsprogramme überhaupt“. Das Thema dürfe „nach den Europawahlen nicht wieder in den Hintergrund treten“, so Sewing.

Finanzexperten halten eine Kapitalmarktunion für zwingend, wenn Europa mit den USA und China mithalten will. „Die Kapitalmarktunion ist eine zentrale Voraussetzung für das wirtschaftliche Wachstum und die nachhaltige Transformation in Europa“, sagte Jörg Rocholl, Ökonom und Präsident der Hochschule ESMT Table.Briefings. „Privates Kapital ist für die anstehenden umfangreichen Investitionen unerlässlich.“ Bei der Kapitalmarktunion geht es vor allem um die Vereinfachung von grenzüberschreitenden Anlagen. Hintergrund ist ein EU-Bericht, wonach jährlich 300 Milliarden Euro an Ersparnissen aus Europa ins Ausland umgeleitet werden, vor allem in die USA.

Rocholl ist auch Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats im BMF. Er tritt unter anderen vom 23. bis 25. Mai bei der Wirtschaftskonferenz NEU DENKEN in Son Vida auf Mallorca auf. Führende Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft diskutieren dort über die Zukunft des Wirtschaftsstandorts. Table.Briefings ist Medienpartner der Konferenz, die von der früheren TV-Moderatorin Sabine Christiansen und der Plattes Group organisiert wird. Michael Bröcker

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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