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Erscheinungsdatum: 18. Dezember 2023

Gesundheitswesen: Mehr Profit, weniger Versorgung?

Eine neue Untersuchung der Rosa-Luxemburg-Stiftung zeigt am Fall des Klinikkonzerns Asklepios, wie die Arbeitsweise von auf Rendite ausgelegten Kliniken die öffentliche Daseinsvorsorge schwächen kann.

Gesundheitswesen: Mehr Profit, weniger Versorgung? Die Kombination aus Privatisierung und unzureichender Regulierung hat in den vergangenen Jahren den Renditedruck im Gesundheitswesen erhöht: Das ist das Ergebnis einer neuen Untersuchung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Autor ist Christoph Trautvetter vom Netzwerk Steuergerechtigkeit, dessen aktuelle Studie zu den reichsten Deutschen Gegenstand einer ZDF-Dokumentation ist. Zu ihnen gehört Bernard große Broermann, Gründer der Asklepios-Kliniken – eine Gruppe mit rund 170 Einrichtungen in 14 Bundesländern. Die Mischung aus Privatisierung und der Erschließung neuer Renditemöglichkeiten habe in den vergangenen Jahrzehnten dazu geführt, dass im Gesundheitsbereich „kurz- und langfristig Gewinne aus der öffentlichen Daseinsvorsorge extrahiert werden“, kritisiert Trautvetter.

Der Fall Asklepios biete gute Ansatzpunkte für die Erforschung einer Balance zwischen Markt und Staat. Es gebe keine einfachen Antworten, räumt Trautvetter ein. Dennoch könne und solle der Staat mehr tun. Der Politikwissenschaftler empfiehlt, Privatisierungen in Zukunft kritischer zu prüfen und kommunale beziehungsweise gemeinnützige Alternativen zu stärken. Außerdem spricht er sich dafür aus, eine „zu starke Konzentration von Vermögen“ durch Steuern und gegebenenfalls auch durch Vergesellschaftung nachträglich zu korrigieren.

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Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025

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