Ernährungsstrategie: Bio-Dachverband vermisst Etat. Der Bund für ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) vermisst die nötigen Mittel für die am Mittwoch im Kabinett verabschiedete Ernährungsstrategie „Gutes Essen für Deutschland“. Im ursprünglichen Haushaltsplan des Bundeslandwirtschaftsministeriums seien lediglich 16 Millionen Euro in 2024 für die Umsetzung eingestellt gewesen, kritisierte BÖLW-Vorstand Peter Röhrig gegenüber Table.Media. „Wie damit die zahlreichen geplanten Maßnahmen finanziert werden sollen, bleibt ebenso unklar wie die Umsetzung der Strategie von Ländern und Kommunen“, so Röhrig, zumal vieles „eher vage“ formuliert sei. Immerhin gehe es darum, durch nachhaltig produzierte Nahrung Umweltschäden in Höhe von 90 Milliarden Euro im Jahr zu vermeiden. Dass die Strategie, um die die Koalition lange gerungen hat, das Ampel-Ziel von 30 Prozent Öko-Landbau aufgreife, begrüßt Röhrig.
Mit der Ernährungsstrategie erfüllt die Regierung ein Versprechen des Koalitionsvertrags. Ziel sei, Angebote und „Ernährungsumgebungen“ – etwa in Kantinen – zu schaffen, die es allen Menschen leicht mache, sich nachhaltig und gesund zu ernähren. Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) begrüßt zwar, dass gesunde Ernährung als „wichtiger präventiver Marker für die spätere Gesundheit“ gesehen würde. Kinderarzt und BVKJ-Sprecher Jakob Maske kritisierte aber gegenüber Table.Media: „Leider umfasst die Strategie keine Zuckersteuer und kein Werbeverbot für ungesunde Ernährung speziell bei Kindern in Medien, auch sozialen Medien.“ Den Rahmen für ein solches Werbeverbot, das ebenfalls im Koalitionsvertrag verabredet worden war, hat das BMEL erstmals im Februar 2023 vorgelegt – doch die FDP lehnt das Vorhaben bisher ab. Mehr zur Ernährungsstrategie lesen Sie von Martin Rücker im Agrifood.Table.