Mit scharfen Attacken auf die AfD hat die CSU auf ihrem Europaparteitag in München die heiße Phase des Europawahlkampfes eingeläutet. CSU-Spitzenkandidat Manfred Weber, Chef der Europäischen Volkspartei, nannte die AfD „verrottet“ und „korrupt“. Selbst unter den radikalen rechten Parteien im Europaparlament gelte die AfD mittlerweile als zu radikal. „Sie sind Vaterlandsverräter“, sagte Weber. Er ging zudem auf deutliche Distanz zu den Freien Wählern, mit denen die CSU in Bayern in einer Koalition regiert. Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger sei in seinen fünf Jahren als Wirtschaftsminister nur einmal in Brüssel gewesen.
Inhaltlich schält sich bei der CSU kurz vor der Europawahl immer deutlicher der Kampf gegen ein Verbot neuer Verbrenner-Fahrzeuge ab 2035 heraus. Markus Söder hatte dieses Verbot, das er im Jahr 2020 noch selbst gefordert hatte, vor wenigen Tagen als Fehler bezeichnet und dessen Rücknahme gefordert. Weber kündigte in seiner Parteitagsrede an, wenn es bei der Europawahl zu einer konservativen Mehrheit komme, werde man das Verbrenner-Verbot kippen. Die CDU will bei der Wahl Anfang mindestens sieben Mandate für das Europaparlament gewinnen. Bisher ist sie dort mit sechs Abgeordneten vertreten.
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