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Erscheinungsdatum: 18. Dezember 2023

Bundeswehr: Litauen-Brigade soll 2027 einsatzbereit sein

Erstmals in der Geschichte der Bundeswehr wird ein Großverband des Heeres dauerhaft im Ausland stationiert. Verteidigungsminister Pistorius verspricht in Vilnius den formellen Dienstantritt der aus drei Kampftruppenverbänden bestehenden Brigade bis 2025.

Bundeswehr: Litauen-Brigade 2027 einsatzbereit. Verteidigungsminister Boris Pistorius hat am Montag gemeinsam mit seinem litauischen Amtskollegen Arvydas Anušauskas einen Fahrplan für die Stationierung von 4800 deutschen Soldaten und 200 zivilen Angestellten in Litauen unterzeichnet. Die Bundeswehrbrigade (Brig LIT) soll ab 2027 an den Standorten Rukla und Rūdninkai voll einsatzfähig sein; bereits Ende 2024 soll der erste deutsche Kommandeur an der Spitze eines Aufstellungsstabs den weiteren Aufwuchs begleiten. Pistorius bezeichnete sie als „kampfbereite, jederzeit einsatzfähige, robuste Brigade“.

Standort soll für Soldaten attraktiv werden. Die Truppe setzt sich zusammen aus dem Panzerbataillon 203 aus Augustdorf in Nordrhein-Westfalen, dem Panzergrenadierbataillon 122 aus Oberviechtach in Bayern – sowie der bereits im litauischen Rukla stationierte enhanced Forward Presence Battlegroup (eFP BG LTU). Der multinationale Gefechtsverband eFP steht seit 2017 unter Führung Deutschlands und verfügt zurzeit über rund 1.700 Soldaten. Zu den Rahmenbedingungen gehören auch Kinderbetreuung, schulische Bildungsmöglichkeiten, Wohnraum und Transport „mit dem Ziel einer maximalen Attraktivität“ für die Soldaten und ihre Familien. Anušauskas versprach, dass diese bald „zu einem integralen Bestandteil unserer Gesellschaft“ werden. Weitere Details und Hintergründe zur Stationierung lesen Sie in der Analyse von Markus Bickel im Security.Table.

Ärger gibt es über die Unsicherheit bei der Finanzierung. Offenbar fehlen bislang Infos zu den Mitteln, die für diesen Einsatz nötig werden. Wie die FAZ berichtet, ist das Verteidigungsministerium auch sechs Monate nach der Stationierungszusage nicht in der Lage, Parlament und Öffentlichkeit auch nur ungefähre Kosten der ganzen Operation mitzuteilen. Das verärgere auch Politiker der Ampelkoalition.

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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