Anders als in seinen öffentlichen Äußerungen in Israel hat CDU-Chef Friedrich Merz den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu offenbar auch vor Fehlern im Krieg mit der Hamas gewarnt. Vor Schülern einer jüdischen Schule in Berlin berichtete Merz nach Teilnehmerangaben, er habe Netanyahu deutlich gesagt, dass der Premier aufpassen müsse, nicht seine besten Freunde zu verlieren. Die Armee gehe mit großer Härte vor, im Süden Gazas gehe es um eine humanitäre Katastrophe.
Auf die Frage, warum er sich zum Vorgehen der israelischen Armee jetzt kritischer äußere, antwortete Merz, er habe nichts gesagt, was er nicht auch in vertraulichen Gesprächen mit Israel äußern würde. Seine neue Offenheit kommt in einer Zeit, in der die Angst vor einer Eskalation in Nahost steigt – und Bundeskanzler Olaf Scholz sich immer stärker als Friedenskanzler präsentiert. Eine ausschließliche Unterstützung für Netanjahu könnte Merz da politisch noch weh tun.