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Erscheinungsdatum: 19. Juli 2023

Berlins und Brandenburgs Schulen wissenschaftlich entkoppelt

Nach dem Ausstieg Berlins aus dem gemeinsamen „ Landesinstitut für Schule und Medien“ (Lisum) hat nun Brandenburg das „Institut für Schulqualität “ der beiden Länder (ISQ) verlassen. Das bedeutet nicht nur, dass die eng verwobenen Nachbarländer ihre Lehrerfortbildung zerschnitten haben. Nun ist auch offen, ob man Vergleichsarbeiten und Kompetenztests noch gemeinsam durchführt und auswertet. Dafür ist das ISQ Profi. „Es werden abseits der Kündigung auch Möglichkeiten geprüft, in welchen Bereichen die Expertise des ISQ künftig von Brandenburg genutzt werden könnte“, sagte ein Sprecher des Brandenburger Ministeriums Table.Media.

Die Kündigung des gemeinsamen Vertrags mit dem Lisum durch Berlin hatte der renommierte Bildungsforscher Olaf Köller empfohlen. Ob er allerdings damit gerechnet hat, dass nun auch zwei Institute Schulleistungstests doppelt durchführen, darf man bezweifeln. Das Gutachten von Köller und anderen Forschern stammt aus dem Jahr 2020. Bis der getrennte siamesische Zwilling ISQ und die Nachfolger des Lisum sich erholt haben, werden wohl zehn Jahre vergangen sein.

Berlin und Brandenburg hatten beide Institute, ISQ und Lisum, 2005 beziehungsweise 2007 gegründet. Brandenburg ersetzt das Lisum ab 2025 durch ein neues Institut. „Das Land Brandenburg überführt das Lisum mit Sitz in Ludwigsfelde (Teltow-Fläming) in ein neues pädagogisches Landesinstitut mit einem erweiterten Aufgabenfeld“, teilte das Ministerium mit. Dafür muss Berlin nun zweierlei schaffen: seinerseits ein neues Landesinstitut gründen und entwickeln. Und das ISQ neu aufstellen. Die Berliner Bildungssenatorin ließ Table.Media mitteilen: „Deshalb werden wir im Zuge des Aufbaus des neuen, eigenen Berliner Landesinstituts den Auftrag des ISQ weiterentwickeln und verbindliche Schnittstellen zum neuen Berliner Landesinstitut sowie weiteren Unterstützungssystemen definieren.“ cif

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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