Nur 50 von gut 1.900 Schülerinnen und Schülern haben sich mit dem neuen Probeunterricht in Berlin doch noch für den Besuch eines Gymnasiums qualifiziert, wie die Berliner Senatsverwaltung für Bildung am Dienstag mitteilte. Dieser Probeunterricht ist für Schüler ohne Gymnasialempfehlung gedacht, die trotzdem auf ein Gymnasium gehen wollen. Er ersetzt ab dem Schuljahr 2025/26 das „Probejahr“. Dieses bestanden im Schuljahr 2022/23 immerhin noch knapp zwei Drittel. Die Erfolgsquote für den Probeunterricht liegt nun bei 2,6 Prozent.
Berlin will mit diesem neuen Übergangsverfahren einen „objektiven Entscheidungsprozess entlang fachlicher Kriterien“ erreichen. Schüler, die am Ende der Grundschule einen Notendurschnitt von schlechter als 2,2 haben, können an dem eintägigen Probeunterricht teilnehmen. Dieser fand erstmalig am 21. Februar, der Ersatztermin am 3. März statt. Je nachdem, wie ein Kind im Probeunterricht abschneidet, kann es sich noch nachträglich für die Anmeldung am Gymnasium qualifizieren.
Die Berliner Bildungsverwaltung sieht sich bestätigt. Es zeige, dass der Notendurchschnitt von 2,2 sorgfältig gewählt worden sei. Zudem zeige es, dass Grundschullehrkräfte passende Förderprognosen erstellen würden. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) sagte, um jedes Kind bestmöglich zu fördern, sei die passende Schulform entscheidend. Mit der neuen Förderprognose und dem Probeunterricht sei ein „verlässliches und für alle Beteiligten nachvollziehbares Übergangsverfahren" geschaffen worden. Bettina Gabbe/ Vera Kraft