News
Erscheinungsdatum: 03. April 2024

AfD: Fraktion von Seitz-Austritt überrascht

Der baden-württembergische AfD-Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz hat seinen Austritt aus der Partei und Bundestagsfraktion erklärt. In einer Erklärung nannte er ein Gefühl des „puren Ekels“ gegenüber seiner Ex-Partei.

Der Bundestagsabgeordnete Thomas Seitz hat mit seinem überdeutlichen Austrittsstatement erhebliche Irritationen in der AfD-Fraktion ausgelöst. „Sein Austritt hat wie eine Bombe eingeschlagen“, sagte ein Fraktionsmitglied Table.Briefings. Ein anderes Mitglied bezeichnete es als „bedauerlich“, einen „sehr engagierten Kollegen mit hohem Ansehen“ zu verlieren. Seitz hatte unter anderem von „Ekel“ gegenüber der Partei gesprochen und ihr „blauen Filz“ vorgeworfen. Gleichzeitig stellte er klar, dass ihn kein Rechtsrutsch zum Bruch bewogen habe – der Baden-Württemberger zählt selbst eher zum völkischen Flügel, hatte als Staatsanwalt wegen rassistischer Äußerungen zeitweilig den Beamtenstatus verloren.

Sowohl die Parteispitze als auch Björn Höcke dürfte der Abgang erleichtern. Seitz sei oft unbequem gewesen, heißt es in Parteikreisen. „Höcke musste ihn fürchten“, sagt ein Fraktionsmitglied. Seitz habe Einfluss auf Höckes Umfeld gehabt. „Wenn er Verfahrenstricks bei Höcke und Co. brandmarkte, rauchte es dort gewaltig.“ In der eigenen Fraktion habe der Rechtspolitiker größere Blamagen immer wieder verhindert, indem er etwa Anträge stoppte. Von offizieller Seite heißt es auf Nachfrage, die Fraktion sei vom Austritt überrascht worden.

Seitz behält sein Mandat; wie sich sein Abgang auf die Ausschussarbeit auswirkt, will die Fraktion kommende Woche klären.

Briefings wie Berlin.Table per E-Mail erhalten

Keine Bankdaten. Keine automatische Verlängerung.

Sie haben bereits das Table.Briefing Abonnement?

Anmelden

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025

Teilen
Kopiert!