In den EU-Staaten ringen Politiker und Diplomaten mit den Vorbereitungen für eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump. In einer aktuellen Studie hat die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) Experten aus 19 europäischen Hauptstädten befragt. Das Ergebnis: Eine klare Strategie ist nicht erkennbar. Manche frohlocken und hoffen auf bilaterale „Deals“, andere sehen die Demokratie und den Welthandel bedroht.
„Viele sorgen sich vor Trumps interessengeleitetem, isolationalistischem und disruptivem Regierungsstil“, heißt es in der Einführung der SWP-Wissenschaftler Claudia Major, Laura von Daniels und Nicolai von Ondarza. Das Working Paper wird am Montag in Berlin veröffentlicht und liegt Table.Briefings vor. „Aber da sind auch Stimmen, die Gemeinsamkeiten bei außen- und sicherheitspolitischen Themen sowie in der ,Identitätspolitik‘ sehen.“
Einige Länder wie die baltischen Staaten, Polen oder Ungarn sehen sich in einer komfortablen Situation. Sie setzen auf bilaterale Kooperationen. In Tschechien wird Trump positiver gesehen, dort wird darauf verwiesen, dass er in der ersten Amtszeit militärische Hilfe für die Ukraine möglich machte und Osteuropa stark unterstützte. Andere Staaten wie Deutschland müssen sich öffentlicher Angriffe von Trump erwehren und gehen auf Konfrontation. Einig sind sich die befragten Experten darin, dass Trumps rhetorische Attacken schnell in konkrete (disruptive) außen-, klima-, wirtschafts- und sicherheitspolitischen Entscheidungen umschlagen könnten, sollte er ins Amt kommen.
In der Analyse heißt es : „Trump und sein Team sind besser vorbereitet als 2017-2021, sowohl inhaltlich als auch personell.“ Warum Trumps zweite Amtszeit auch eine positive Auswirkung auf die EU haben könnte, lesen Sie im Europe.Table.