CEO.Table – Ausgabe 51

Wie Deutschland wieder wächst + Ista-Chef zu Energieeinsparungen im Gewerbe + Welche Reformen das Rentensystem braucht

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Executive.Summary

Wie Deutschland wieder wachsen will und wo noch Gefahren lauern

Ob das Sondervermögen tatsächlich zum Wachstumsmotor wird, ist in der deutschen Wirtschaft umstritten. Beim Round Table Infrastrukturfinanzierung von Table.Briefings zeigte sich: Einigkeit herrscht über die Notwendigkeit öffentlicher Investitionen – nicht aber über deren bisherige Wirkung. Besonders skeptisch zeigte sich Rheinenergie-CEO Andreas Feicht. Er glaubt nicht daran, dass private Investoren den Umbau der Energiewirtschaft tragen werden. In seinen Gesprächen erkenne er nicht, „dass internationale Investoren in Deutschland Schlange stehen“. Der Grund dafür sei, dass Investitionen in die Energiewende zwar notwendig seien, aber nur einen „relativ geringen Return“ hätten. „Wir ziehen nicht automatisch Kapital an, wenn wir Investoren nicht unterstützen.“

Aktuelle Zahlen von Deutsche Bank Research zeigen, dass der große Investitionsschub bislang ausbleibt. Zwar stiegen die Ausrüstungsinvestitionen gegenüber dem Vorquartal um 1,1 Prozent, doch die Bauinvestitionen gingen um 0,5 Prozent zurück. Forschung, Entwicklung und Software legten um 0,9 Prozent zu.

Während die jüngsten Konjunkturdaten des Statistischen Bundesamts für das dritte Quartal eine Stagnation der Wirtschaftsleistung und einen Rückgang des privaten Konsums um 0,3 Prozent meldet, rechnet die Bundesregierung weiterhin mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 1,3 Prozent im kommenden Jahr und setzt auf einen fiskalischen Impuls in Höhe von 0,8 Prozentpunkten. Die Hoffnung: Öffentliche Investitionen sollen den privaten Konsum und die Unternehmensinvestitionen anstoßen – und so eine höhere Wachstumsdynamik erzeugen. Doch ob dieser Effekt tatsächlich eintritt, ist umstritten.

Der Sachverständigenrat zeigt sich deutlich skeptischer und rechnet lediglich mit 0,9 Prozent. Ein wesentlicher Unterschied in den Wachstumsprognosen betrifft die Sogwirkung des Sondervermögens: Die Wirtschaftsweisen gehen nur von einer Abflussquote von 50 bis 60 Prozent aus und zweifeln damit an der tatsächlichen Investitionswirkung und letztlich auch am Aufschwung. Das bemängelt auch das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). In einer aktuellen Analyse kommt das IW zu dem Ergebnis, dass bis zu 133 Milliarden Euro – knapp 49 Prozent der Mittel – nicht zu zusätzlichen Investitionen führen, sondern bestehende Ausgaben ersetzen.

Das Finanzministerium hält dagegen und betont, diese Zahlen spiegelten lediglich die bisher gesicherten Abflüsse wider. Als Beispiele verweist das Ministerium auf bereits angestoßene Investitionen in die Sanierung von Brücken und Schienen bei der Deutschen Bahn sowie auf Mittel an die Länder, die in der IW-Analyse bislang nicht als investive Ausgaben berücksichtigt worden seien, aber durchaus für zusätzliche Investitionen sorgen könnten.

Unabhängig davon weisen Wirtschaftsvertreter darauf hin, dass der Effekt des Sondervermögens insgesamt begrenzt bleibe. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, Ulrich Reuter, relativiert die Summe: „Die Wirkung des Sondervermögens ist limitiert. 500 Milliarden Euro, gestreckt über zwölf Jahre – das sind rund 42 Milliarden Euro pro Jahr. Das entspricht dem, was allein die deutschen Sparkassen im ersten Halbjahr dieses Jahres dem Mittelstand an neuen Krediten zugesagt haben.“

Zumal der Investitionsbedarf deutlich höher ist: Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) beziffert den Gesamtinvestitionsbedarf bis 2030 auf rund 1,4 Billionen Euro. Die Bundesregierung argumentiert, dass sie sich der Höhe des Bedarfs durchaus bewusst sei und gezielt darauf setze, dass öffentliche Investitionen private Investitionen hebeln und so eine größere gesamtwirtschaftliche Dynamik entsteht.

Ob dieses Kalkül aufgeht, hängt aus Sicht der Finanzwirtschaft vor allem von der Mobilisierung privaten Kapitals ab. Sparkassen-Präsident Reuter glaubt durchaus daran, dass das noch funktionieren kann. Die Mittel dafür seien hierzulande vorhanden, argumentiert er. „Wir haben genug privates Kapital in Deutschland. Wir müssen gemeinsam die Bedingungen schaffen, um dieses gezielt in neue Investitionen zu lenken“, so Reuter.

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Milan Peschel hält einen Karton unter dem Arm. Er ruft zum Packen eines Winter Hilfspaketes für die UNO-Flüchtlingshilfe auf.

CEO.Talk

Gewerbeimmobilien: Die Politik muss die günstigsten CO₂-Maßnahmen fördern

Bei Gewerbeimmobilien sind durch Datenanalyse Energiesenkungen von einem Fünftel möglich – mit relativ geringen Investitionen. „Typischerweise lassen sich bei einer großen, komplexen Immobilie locker 20 Prozent Einsparungen herausholen“, erklärt Hagen Lessing, CEO des Essener Energiedienstleisters Ista, im Gespräch mit Table.Briefings. Diese seien zudem recht niederschwellig und ließen sich mit eher geringem investivem Aufwand realisieren.

Der größte Wachstumstreiber sind derzeit Gewerbeimmobilien auch deshalb, „weil Asset-Manager ihre Portfolios klimafit machen wollen“, so Lessing. Dafür brauchten sie Transparenz, anders als im Wohnbereich fehle dort oft jede Messtechnik. Der Treiber dahinter: Die Erkenntnis, dass der CO₂-Fußabdruck eines Gebäudes künftig dessen Wert bestimmen wird. Systeme, die zu falschen Zeiten laufen, zu hoch eingestellt sind oder gegeneinander arbeiten, ließen sich alleine durch Datenanalyse finden.

Lessing fordert daher eine CO₂-Merit-Order für Förderprogramme. „Wenn wir alle Maßnahmen, mit denen wir CO₂ reduzieren können, entlang der Kosten aufreihen würden, sollte die Politik mit den günstigsten anfangen“, sagt der Ista-Chef. Stattdessen fehle jede Ex-post-Kontrolle, ob Förderprogramme überhaupt wirken.

Bei der geplanten Gebäudedatenbank warnt Lessing vor bürokratischem Overengineering. Die Grundsteuerreform habe 24 Datenpunkte erfasst – und einen Aufschrei ausgelöst. Die Gebäudedatenbank soll bis zu 134 Felder umfassen. „Digital Only, bitte keine manuellen Befüllungen“, fordert Lessing. Sein Vorschlag: mit 40 bis 50 Datenpunkten starten, nicht mehr. „Die Daten liegen ohnehin digital vor, nur eben oft bei Dienstleistern statt beim Eigentümer.“

Das Unternehmen rüstet gerade 65 Millionen Messgeräte in 14 Millionen Nutzeinheiten in 22 Ländern auf Funktechnik um. Bis Ende 2026 sollen alle Geräte kabellos angebunden sein, wie es die EU vorschreibt. Der Wandel vom klassischen Messdienstleister zum Daten- und Softwareunternehmen sei radikal. „Wir sind heute quasi ein Softwareunternehmen mit angeschlossenem Installationsbetrieb“, beschreibt Lessing die Transformation. Kunden wollen heute nicht nur Messwerte, sondern aufbereitete Datenprodukte – für Sanierungsfahrpläne, Portfolioanalysen oder ESG-Reporting.

Auf die Kritik an der Qualität – Plattformen wie Trustpilot zeigen zahlreiche negative Bewertungen – reagiert Lessing gelassen, räumt aber ein, dass Kundenservice eine Daueraufgabe bleibt. Das Unternehmen investiere stark in die Verbesserung des Kundenservice, insbesondere bei der Installation. „Was wir machen, ist deutlich komplexer, als es von außen aussieht“, sagt er. Die zwischenzeitlich hohe Fluktuation sei nach der agilen Transformation vor drei Jahren mittlerweile „historisch niedrig“.

Neben Techem als größtem Konkurrenten sieht Lessing vor allem Start-ups im Datengeschäft als Herausforderer. In Deutschland gebe es rund 450 Anbieter, die Mess- und Abrechnungsdienste anbieten – viele davon kleine regionale Unternehmen. „Der Markt ist groß und es existieren überall auch lokale Anbieter“, sagt Lessing. Neue Wettbewerber steigen vor allem dort ein, wo die Hürden am niedrigsten sind: bei der Datenverarbeitung. „Als Start-up braucht man wesentlich weniger Infrastruktur und wesentlich weniger Investitionen als wir für Hardware und Installation.“

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CEO.News

Kartellverfahren: Streit zwischen Vodafone und 1&1 spitzt sich zu

Im Kartellstreit um den stockenden Netzausbau bei 1&1 geht Vodafone nun zum Gegenangriff über. Der Konzern wirft dem Bundeskartellamt vor, das Verfahren nicht neutral geführt zu haben – und hat beim Oberlandesgericht Düsseldorf einstweiligen Rechtsschutz beantragt. Das Bundeskartellamt habe zentrale Verfahrensregeln missachtet und während des gesamten Verfahrens mit deutlicher Voreingenommenheit zugunsten von 1&1 gehandelt, so der Vorwurf laut Dokumenten, die Table.Briefings vorliegen.

Der Konflikt reicht bis 2021 zurück. Damals verpflichtete sich die Vodafone-Tochter Vantage Towers vertraglich, 1&1 Zugang zu insgesamt mehr als 3.000 Antennenstandorten zu gewähren, lieferte bislang aber nur einen Teil. Bis 2030 muss 1&1 nach Auflagen der Bundesnetzagentur mehr als 12.000 Standorte vorweisen.

Der Netzausbau von 1&1 hinkt massiv hinterher. Ende 2022 hätte 1&1 bereits 1.000 Standorte betreiben sollen – tatsächlich waren es drei. Erst im März 2025 erreichte das Unternehmen die Marke. 1&1 macht Vodafone und Vantage Towers verantwortlich und reichte vor mehr als zwei Jahren Beschwerde beim Bundeskartellamt ein.

Grundlage der jetzigen Vorwürfe sind mehrere dokumentierte persönliche Treffen von 1&1-CEO Ralph Dommermuth mit Kartellamtschef Andreas Mundt sowie mehr als 350 direkte Kontakte zwischen der Behörde und 1&1 – inklusive gemeinsamer Arbeit an Entwürfen. Vodafone und die Funkturmtochter sollen über Monate nur stark geschwärzte Akten erhalten haben, während 1&1 annähernd vollständige Fassungen bekam.

Das Bundeskartellamt wie auch 1&1 weisen die Punkte auf Nachfrage zurück. Der Vorwurf einseitiger Verfahrensführung entbehre jeglicher Grundlage, erklärt die Behörde gegenüber Table.Briefings: „Wie alle Verfahren des Bundeskartellamtes wird auch das Verfahren gegen Vantage Towers und Vodafone selbstverständlich unbefangen und unvoreingenommen geführt“.

Was die Dokumente im Detail zeigen und warum der Fall Vodafone an einen früheren Kartellstreit erinnert, lesen Sie hier. Alex Hofmann

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Staatsmodernisierung: Celonis setzt verstärkt auf Public Sector-Angebote

Das Münchner Unternehmen drängt mit seiner Software zur Prozessverbesserung in den Verwaltungs-Markt – und folgt damit Anbietern wie SAP. Celonis investiert mehr als 100 Millionen Euro insbesondere in Angebote für Behörden und holt dafür Julius Ibel, den früheren Leiter des Datenlabors im Bundeskanzleramt. Die Software analysiert Ereignisprotokolle aus IT-Systemen und identifiziert Engpässe in Beschaffung, Zahlungsabläufen oder Bürgerdiensten.

Der öffentliche Sektor wird aufgrund von Digitalisierungs- und Souveränitätsbestrebungen immer attraktiver: Beim Digitalgipfel Mitte November in Berlin hatte unter anderem SAP als Vorstoß weitreichende Bereichs-spezifische Kooperationen mit französischen Anbietern wie dem Cloud-Unternehmen Bleu oder dem KI-Anbieter Mistral angekündigt. Alex Hofmann

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Rüstungsgipfel: Bundesregierung will Auto- und Rüstungsbranche vernetzen

Verteidigungsminister Boris Pistorius und Wirtschaftsministerin Katherina Reiche wollen am kommenden Dienstag im BMVg einen Rüstungsgipfel veranstalten. Eingeladen sind rund 40 CEOs aus der Rüstungsindustrie, aber auch von Siemens, Bosch oder Daimler Trucks. Im Fokus steht der Ausbau von Kapazitäten für Panzer, Munition und Drohnen. Doch die Erwartungen, wie stark die zivile Industrie beim Hochfahren der Produktion unterstützen kann, gehen auseinander. Vor welchen Hindernissen Kooperationen zwischen zivilen und Rüstungsunternehmen stehen, lesen Sie im Security.Table. Wilhelmine Stenglin, Markus Bickel

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Wirtschaftsweiser Truger fordert Steuererhöhungen zur Finanzierung steigender Verteidigungsausgaben

Um steigende Verteidigungsausgaben zu finanzieren, müsse der Staat Einkommen und Vermögen „progressiv besteuern“, sagt Achim Truger, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, im Gespräch mit Table.Briefings. „In den Jahren 2029 bis 2031 wird an Steuererhöhungen kein Weg vorbeiführen.“ Langfristig würden die Ausgaben das Haushaltsloch vergrößern und Einsparpotenziale nur gering ausfallen.

Truger argumentiert, dass Steuern die Last der Verteidigungsausgaben fair verteilen. Würde nur “in der unteren Hälfte der Bevölkerung beim Sozialstaat” gespart, steigere das nicht die Verteidigungsbereitschaft, sagt der Ökonom. Welche weiteren verteidigungsrelevanten Forderungen die Wirtschaftsweisen im aktuellen Jahresgutachten aufstellen, lesen Sie im Security.Table. Robert Wallenhauer

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Erster europäischer Astronaut am Mond kommt aus Deutschland

Die Europäische Weltraumorganisation (Esa) reserviert im Rahmen des Artemis-Programms einen Platz für einen deutschen Astronauten auf einer künftigen Mondmission. Esa-Chef Josef Aschbacher kündigte die Priorisierung Deutschlands am Rande der Ministerratskonferenz an, die diese Woche in Bremen stattfand. Raumfahrtministerin Dorothee Bär spricht von einem „großen Moment für die europäische Raumfahrt“. Gleichzeitig beschloss die Esa ein Rekordbudget von 22,1 Milliarden Euro für die kommenden drei Jahre. Welche Rolle Deutschland dabei spielt und welcher Astronaut zum Mond fliegen könnte, lesen Sie im neuen Space.Table. Ralf Nestler

Lernen Sie alle Table.Briefings in voller Länge kostenlos kennen: Vier Wochen, ohne automatische Verlängerung, ohne Zahldaten – und informiert wie die Topentscheider.

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Table Space Live Briefing. 03. Dezember 2025, 10.30 bis 11.45 Uhr. "Nach der Esa-Ministerratskonferenz – welche Schritte müssen nun folgen?" Jetzt anmelden.

CEO.Standpunkt

Rentenpaket II: Es braucht echte Reformen

Die Koalition hat sich im Rentenstreit geeinigt (alles dazu lesen Sie im Berlin.Table). Das Rentenpaket mit der Haltelinie bei 48 Prozent bis 2031 soll durchkommen, gleichzeitig darf eine Kommission ab 2026 über Reformen beraten. Christian Hagist, Professor für Wirtschafts- und Sozialpolitik an der WHU, skizziert, was ein funktionierendes deutsches Rentensystem benötigt.

Weihnachten naht, und die Regierungskoalition hat sich an ein Rentenpaket II als Geschenk an die besonders treue Wählergruppe der Älteren gemacht. Enthalten sind die Fixierung des Rentenniveaus auf 48 Prozent vom Wunschzettel der SPD, die Mütterrente III (CSU) und die sogenannte Aktivrente (CDU). Allen dreien ist gemein, dass sie teuer sind und das Problem einer nicht nachhaltigen Renten- und Finanzpolitik verschärfen. Damit wird das Rentenpaket II auch für die Älteren zum Danaergeschenk.

Der Gesamtbeitragssatz für Renten-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung wird schon ohne neues Rentenpaket und ohne echte Reformen bis 2045 die 50-Prozent-Marke überschreiten, ohne qualifizierte Zuwanderung in den Arbeitsmarkt bereits 2038. Ein Erwerbstätiger müsste also die Hälfte seiner Produktivität an die Sozialversicherung abgeben – zusätzlich zu Steuern und weiteren Abgaben. Der klägliche Rest bliebe für eigene Zwecke. Auch die Regierungskoalition sorgt sich offenbar doch ein bisschen um die Lohnnebenkosten und sieht deshalb vor, das teure Rentenpaket weitgehend über Steuermittel zu finanzieren. Doch auch das ist nur linke-Tasche-rechte-Tasche-Politik, denn natürlich sind die meisten Beitrags- auch Steuerzahler.

Diese gesamte Entwicklung werden die jungen Generationen schlicht nicht mittragen. Kommt es nicht zu echten Strukturreformen, die Beiträge und Steuern stabilisieren statt zu erhöhen, geraten die Soziale Marktwirtschaft und der Generationenvertrag an einen Kipppunkt. Deutschland braucht dringend qualifizierte Einwanderung, um der demografischen Schieflage seiner Fiskalpolitik zu begegnen. Doch warum sollte ein junger, gut ausgebildeter Mensch nach Deutschland kommen, wenn über 50 Prozent seiner Wertschöpfung in Sozialbeiträge fließen und er dafür nur das vage Versprechen einer späteren Gegenleistung erhält?

Schlimmer noch: Statt der benötigten qualifizierten Zuwanderung ist bei diesen Aussichten eher qualifizierte Abwanderung zu erwarten. Auch in Deutschland ausgebildete Fachkräfte werden dem deutschen Arbeitsmarkt und seiner Abgabenpflicht den Rücken kehren. Ohne strukturelle Reformen würden die Belastungen für Erwerbstätige somit das Refinanzierungsproblem der Sozialversicherungen weiter verschärfen, bis am Ende die immobilen Rentnerinnen und Rentner überharte Leistungskürzungen hinnehmen müssten.

Daher sollte das Rentenpaket aufgeschnürt und mit echten Reformen neu bestückt werden. Erstens muss bei steigender Lebenserwartung auch das Renteneintrittsalter angehoben werden. Deutschland ist kein Volk allein aus Dachdeckern und wir altern nicht nur, sondern tun das sogar gesünder. Für spezielle Anliegen einzelner Berufssparten wie etwa Dachdecker müssen die Tarifpartner dann Lösungen finden.

Zweitens muss so schnell wie möglich der im Jahr 2005 eingeführte Nachhaltigkeitsfaktor wieder eingesetzt werden, sodass sich das Wachstum der Rente verlangsamt. Dies ist keine Rentenkürzung, sondern eben eine Rentenwachstumskürzung. Die Älteren beteiligen sich damit an den Lasten des demografischen Wandels. Zudem sollte der Nachhaltigkeitsfaktor so ausgestaltet werden, dass sich nicht wie bisher die Lasten im Verhältnis Eins (Rentner) zu Drei (Erwerbstätigen) aufteilen, sondern jeweils hälftig.

Drittens gilt es, endlich die kapitalgedeckte Vorsorge insbesondere für jüngere Generationen vernünftig und renditeorientiert aufzusetzen, sodass auch für diese Jahrgänge ein auskömmlicher Lebensabend möglich ist. Damit wäre dann in toto die Altersvorsorge in Deutschland nachhaltig aufgestellt, was am Ende allen Generationen zugutekommt.

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CEO.Presseschau

Süddeutsche Zeitung

dm-Chef Christoph Werner verteidigt Haltung zu AfD-Debatte

Nach massiver Kritik in sozialen Netzwerken hat Werner seine Position im Umgang mit der AfD erläutert. Werner erklärte, dm sei bereits vor Monaten aus dem Verband „Die Familienunternehmer" ausgetreten; der Verband steht wegen Annäherung an die AfD in der Kritik. Er forderte, politische Diskussionen sollten sachlich geführt und stärker auf die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger ausgerichtet werden. Zugleich wandte er sich gegen pauschale Boykottaufrufe und gegenseitige Ausgrenzung.
FAZ

Alexander Sixt warnt vor unrealistischen Elektro-Quoten der EU

Der Co-Chef des Autovermieters Sixt verweist auf die schleppende Entwicklung der Ladeinfrastruktur, die aus seiner Sicht große Teile Europas noch zur „Ladewüste" macht, und warnt vor Risiken für die Automobilindustrie, Arbeitsplätze und die Versorgungssicherheit, zumal ein Großteil der Batteriezellen aus China komme. Sixt unterstützt nach eigenen Angaben die Elektromobilität, will die eigene Flotte aber nur in dem Tempo elektrifizieren, das durch Kundennachfrage, Wirtschaftlichkeit und eine tragfähige Infrastruktur gedeckt ist, und investiert parallel in ein eigenes Ladenetz.
Manager Magazin

Allianz-Tochter prüft massiven Jobabbau durch KI

Allianz Partners plant, bis zu 1500 Stellen in ihren Callcentern durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz zu ersetzen. Das Unternehmen bestätigte die Pläne nicht offiziell, erklärte jedoch, man befinde sich in einer Prüfungsphase und stehe mit Arbeitnehmervertretern im Austausch. Betroffen wären demnach vor allem Callcenter in mehreren europäischen Ländern, darunter auch Deutschland.
Wirtschaftswoche

Stressbelastung in Deutschland erreicht neuen Höchststand

Zwei Drittel der Beschäftigten fühlen sich regelmäßig gestresst – besonders stark betroffen sind Frauen und Jüngere. Als Hauptursachen gelten laut der Befragung der Techniker Krankenkasse zu viel Arbeit, Termindruck und Überstunden, während psychische Erkrankungen in den letzten zehn Jahren deutlich zugenommen haben. Trotz leicht gesunkener Arbeitszeiten empfinden viele die Arbeit als dichter und fordernder.

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CEO.Personnel

MDR

Stefan Traeger verlässt Technologiekonzern Jenoptik vorzeitig

Der Technologiekonzern Jenoptik und sein Vorstandschef trennen sich zum 15. Februar 2026 vorzeitig und einvernehmlich. Traeger hatte das Amt seit 2017 inne; sein Vertrag war erst 2024 bis 2028 verlängert worden. Jenoptik hatte zuletzt seine Umsatzprognose nach unten korrigiert, nachdem das Geschäft mit der Chipindustrie schwächelte.
FAZ

Thomas Hass übernimmt alleinige Leitung des „Spiegel“-Verlags

Beim „Spiegel“-Verlag verlässt Stefan Ottlitz die Geschäftsführung und bleibt bis Sommer 2026 als Berater, während Thomas Hass künftig alleiniger Vorsitzender der Geschäftsführung ist. Zur Geschäftsführung gehören außerdem Martina Hoyer für Finanzen, Jennifer Lachman für Operatives und Produkte-Chef Christoph Zimmer. Felix Blum, bisher Chef der Organisationsentwicklung, verlässt den Verlag, die Kommunikationschefin Anja zum Hingst verbleibt in einer "Stabsfunktion", teilte der Verlag mit.
Netzwoche

Lyu Jae-cheol wird neuer CEO von LG Electronics

Beim südkoreanischen Elektronikkonzern folgt Lyu Jae-cheol im Dezember 2025 auf William Cho, der vier Jahre an der Unternehmensspitze stand. Neben dem Führungswechsel kündigte LG eine umfassende Neuorganisation an, darunter die Gründung neuer Forschungslabore, die Zusammenlegung von Geschäftsbereichen und die Stärkung der KI- und Robotikentwicklung.
Markenartikel Magazin

Pascal Michaeli wird neuer Geschäftsführer von Nissan Deutschland

Zum 1. Dezember 2025 übernimmt Pascal Michaeli die Position von Vincent Ricoux, der nach dreieinhalb Jahren in der Rolle neue Aufgaben in der Automobilbranche wahrnehmen wird. Michaeli ist seit 2017 im Unternehmen tätig und leitete zuletzt den Bereich Vertrieb und Händlernetz-Entwicklung. Mit der Personalentscheidung will Nissan Deutschland die erfolgreiche Entwicklung und Elektrifizierungsstrategie der Marke weiter vorantreiben.
Online PC

Daniel Mirovsky wird neuer Geschäftsführer bei Congstar

Mirovsky folgt beim Kölner Telekommunikationsanbieter auf Axel Orbach, der bereits im Oktober zur Telekom Deutschland wechselte. Der 37-jährige Manager war zuvor in mehreren Führungspositionen bei Congstar tätig und soll die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Strategie fortsetzen.
AMZ

Patrick Vollmer wird neuer Vorstandschef von TÜV Süd

Patrick Vollmer wird zum 1. Februar 2026 neuer Vorstandsvorsitzender der TÜV Süd AG. Der erfahrene Manager kommt von der Unternehmensberatung Accenture, wo er das globale Industrials-Geschäft verantwortete. Er folgt auf Ishan Palit, der das Amt nach dem Ausscheiden von Johannes Bussmann übergangsweise innehatte.

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CEO.Finance

Trumps Problem: Die US-Amerikaner mögen die Inflation nicht

Donald Trump versprach, die Inflation zu besiegen. Doch die Preise bleiben hoch und die Mehrheit ist unzufrieden. Viele seiner Maßnahmen erhöhen sogar die Kosten.

Donald Trump hat im Wahlkampf erfolgreich mit der Inflation mobilisiert. Der Satz „Bacon is through the roof“ brachte ihm zahlreiche Stimmen ein. „End inflation; and make America affordable again“ war eines seiner zentralen Versprechen.

Ein Jahr später liegt die Inflation jedoch weiterhin bei drei Prozent – und von sinkenden Preisen keine Spur. 66 Prozent der Befragten sind mit Trumps Umgang mit der Inflation unzufrieden. Seit der Jahrtausendwende hat eine dauerhaft expansive Geld- und Finanzpolitik – weitgehend unabhängig von Partei und Präsident – Lebensmittel- und Energiepreise nach oben getrieben. Besonders hart trifft das Menschen mit niedrigen Einkommen.

Die langanhaltend niedrigen Zinsen ließen zudem die Immobilienpreise stark steigen und machten den US-amerikanischen Traum vom sozialen Aufstieg für viele unerreichbar. Gleichzeitig trieben sie Haushalte in hohe Verschuldung – bei Konsum-, Immobilien- und Studienkrediten. Als die Fed ab 2022 wegen der stark steigenden Inflation die Zinsen anhob, stiegen die Belastungen für viele Menschen bedrohlich.

In seinem ersten Amtsjahr hat Trump zwar durch spektakuläre Einsätze die illegale Zuwanderung eingedämmt. Doch das treibt Löhne und insbesondere die Preise bei Dienstleistungen – einem zentralen Inflationstreiber. Mit seinen Zöllen hat Trump zudem die Preise für importierte Vor- und Endprodukte erhöht. Das Congressional Budget Office erwartet dadurch 2025 und 2026 einen zusätzlichen Inflationsanstieg von 0,4 Prozentpunkten.

Die Fed hat – nicht zuletzt auf Trumps Druck – trotz einer Inflationsrate von drei Prozent die Zinsen gesenkt. Das ist kein Rezept gegen steigende Preise.

Nun herrscht Aktionismus: Auf Truth Social versprach Trump eine „Zolldividende“ von mindestens 2.000 Dollar. Mit 50-jährigen Festzinskrediten will er Häuserkäufe erschwinglicher machen. Zuletzt hob er sogar Zölle auf zahlreiche Lebensmittel wie Rindfleisch, Kaffee, Orangen, Tomaten und Bananen auf. Doch anders als ausländische Regierungen lassen sich hohe Konsumenten- und Immobilienpreise nicht durch Drohungen eindämmen. Es reicht auch nicht, zu behaupten, es gebe eigentlich keine Inflation.

Da Inflation – nach Milton Friedman – immer ein monetäres Phänomen ist, kann nur die Fed sie wirksam bekämpfen: durch hohe Zinsen und eine weitere Bilanzverkürzung, auch bei hypotheken-besicherten Wertpapieren. Die Wähler in den USA hassen Inflation. Wenn Trump das ernst nimmt, sollte er einen Fed-Präsidenten ernennen, der konsequent auf Preisstabilität setzt.

Gunther Schnabl ist Professor für Volkswirtschaftslehre und Direktor des Thinktanks Flossbach von Storch Research Institute. In seiner Kolumne beleuchtet er regelmäßig Themen rund um die internationalen Finanzmärkte.

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Documents

Koalitionsausschuss: Rente, Verbrenner-Aus, E-Auto-Förderung. Der Koalitionsausschuss einigte sich unter anderem auch auf eine neue Kaufprämie sowohl für E-Autos als auch für Plugin-Hybride und eine Reform des Baugesetzbuchs. Die Beschlüsse finden Sie hier.

Digitaler Euro: Die SPD-Bundestagsfraktion setzt auf „Echte Wahlfreiheit" beim Bezahlen. Händlerinnen und Händler sollen künftig neben Bargeld mindestens eine digitale Zahlungsmethode akzeptieren müssen. In einem FAQ-Dokument vom 25. November 2025 verteidigt die AG Finanzen den geplanten digitalen Euro als Instrument europäischer Souveränität. Das vollständige Positionspapier lesen Sie hier.

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CEO.Economics

Mit neuen Märkten zurück in die Erfolgsspur?

Deutschlands Exporte stagnieren, während jenseits der etablierten Absatzländer dynamische Märkte ungenutzte Chancen bieten. Unser Kolumnist Michael Böhmer zeigt, welche Regionen jetzt entscheidend sein könnten, um zurück in die Erfolgsspur zu finden.

Das Auslandsgeschäft als zuverlässiger Wachstumstreiber für Deutschland – diese Zeiten sind lange vorbei. 2024 lag der Wert der Exporte (preisbereinigt) auf demselben Niveau wie 2019. Für 2025 erwartet der Sachverständigenrat in seinem jüngsten Jahresgutachten einen Rückgang der Exporte um 0,2 Prozent im Jahresvergleich.

Neben großen Herausforderungen bei der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands kann diese Schwäche auch durch die veränderte Lage auf unseren größten Absatzmärkten erklärt werden: Die Länder der Europäischen Union, in die 64 Prozent unsere Ausfuhr geht, zeigten sich in den vergangenen Jahren zwar etwas wachstumsstärker als Deutschland, das ermöglichte aber keine besonders kräftigen Absatzsteigerungen. Die über viele Jahre hinweg sehr dynamischen Handelsbeziehungen mit China entwickeln sich auf der Exportseite aktuell rückläufig, während die Herausforderungen mit Blick auf die Geopolitik für Europa und Deutschland zunehmen. Und in jüngster Zeit ist der Handelskonflikt mit den USA hinzugekommen, der vorerst mit einem allgemeinen Zollsatz von 15 Prozent auf die Einfuhr europäischer Waren gemündet ist. Die erwarteten Handelsrückgänge zeigen sich mittlerweile gut in den Daten.

Europa, die USA und China machen zusammengenommen derzeit 80 Prozent der deutschen Ausfuhr aus. Was passiert, wenn sich dort für deutsche Unternehmen immer schwierigere Rahmenbedingungen bieten, die kaum noch Wachstum ermöglichen? Welche Aussichten hat die deutsche Exportwirtschaft dann überhaupt?

Es ist bemerkenswert, wie deutsche Unternehmen im Zuge ihrer bisherigen Erfolge auf diesen „etablierten“ Märkten Wachstumschancen in anderen Ländern haben liegen lassen. Gemeint sind nicht Länder, die kaum in den Welthandel eingebunden sind oder einen restriktiven Marktzutritt aufweisen. Mit Kanada, Mexiko, Japan oder Südkorea etwa verfügt die Europäische Union über teils moderne Freihandelsabkommen und damit über hervorragende Marktzugänge. Gleichwohl sind deutsche Unternehmen auf all diesen Märkten nur unterdurchschnittlich vertreten. Während etwa Kanada 2,6 Prozent der weltweiten Einfuhr absorbiert, gehen nur 0,9 Prozent der deutschen Ausfuhr in das zweitgrößte Flächenland der Welt. Wären deutsche Unternehmen in Kanada so gut vertreten, wie die Unternehmen anderer Länder dies im Durchschnitt sind, könnte das Ausfuhrvolumen dreimal zu hoch ausfallen. Ähnliche Relationen finden sich gegenüber den weiteren genannten Ländern.

Die Europäische Kommission hat ihre Bemühungen, neue Freihandelsabkommen mit (potenziell) wichtigen Partnern zu schließen, in jüngerer Zeit deutlich intensiviert. Das ist gut so. Den größten Erfolgsausweis stellt der Abschluss des Mercosur-Abkommens im vergangenen Sommer dar – nach über 20 Jahren der (Nicht-)Verhandlungen. Auch die Verhandlungen mit Indien werden nun wieder mit Nachdruck betrieben.

Die hier aufgeführten 13 Länder – teils wohlhabende Länder, teils fortgeschrittene Schwellenländer – weisen allesamt eine relevante volkswirtschaftliche und demografische Größe auf und punkten in vielen Fällen mit einer überdurchschnittlichen Wachstumsdynamik. Die institutionellen Rahmenbedingungen in diesen Ländern sind in aller Regel gut. Zusammengenommen entfallen fast 20 Prozent des weltweiten Handels auf sie. Mit anderen Worten: All das müssten attraktive Märkte für die deutsche Wirtschaft sein. Allerdings exportiert Deutschland gerade einmal 8,6 Prozent seiner Waren in diese Länder. Da wäre deutlich mehr möglich.

Die Diskussion um die Diversifizierung von ausländischen Absatzmärkten wird nun schon seit einigen Jahren geführt. Dabei geht es zum einen um eine höhere Resilienz gegenüber schlechter werdenden Geschäften in den USA und in China. Zum anderen geht es um zusätzliche attraktive Marktchancen. Beides sind zwei Seiten einer Strategie, mit der deutsche Unternehmen wieder zurück in die außenwirtschaftliche Erfolgsspur treten könnten. Die Chancen dafür sind vorhanden.

Michael Böhmer ist Chefvolkswirt und Managing Partner des Forschungs- und Beratungsunternehmens Prognos AG.

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Beitrag Patrick van der Loo über den Mut zu mehr Forschung in Deutschland

CEO.Picks

Mehr Gewinn durch Datenteilung mit Big-Tech-Konzernen

Viele Unternehmen zögern, Daten mit Big Tech zu teilen. Dennoch kann Zusammenarbeit lohnend sein. Meine Forschung zeigt, dass Unternehmen ihre Profitabilität steigern können, wenn sie Daten mit einem Big-Tech-Wettbewerber teilen, der in mehreren Märkten aktiv ist. Durch die Datenteilung wird der größere Partner direkt am eigenen Erfolg beteiligt. Damit sinkt sein Anreiz, in diesem Markt aggressiv aufzutreten, aus Konkurrenz wird Kooperation.

Auch für Big Tech zahlt sich die Zusammenarbeit aus. Die zusätzlichen Daten stärken seine Produkte in anderen Märkten und reduzieren den Druck, Verbesserungen über teure Entwicklungsprojekte zu erzielen. Ein vorsichtigeres Verhalten im Markt des Partners wirkt sich dadurch positiv auf den Gesamtgewinn aus. Unternehmen, die selbst planen, in verwandte Märkte einzutreten, können diese gegenseitige Abhängigkeit als Hebel nutzen, um günstigere Datenvereinbarungen auszuhandeln. Daten werden so nicht nur zur Ressource, sondern auch zum Verhandlungspfand.

Für CEOs ist die Botschaft klar: Sie sollten den strategischen Wert von Datenteilung prüfen, wenn Märkte über Daten miteinander verbunden sind. Wer diesen Weg geht, sollte über den unmittelbaren Vertrag hinausdenken und mögliche Fusionen und Übernahmen, Auswirkungen auf Kostenstrukturen sowie die Vorhersehbarkeit von Entwicklung und Nachfrage einbeziehen.

Zudem ist die wettbewerbspolitische Perspektive wichtig, damit Kooperation nicht zulasten der Verbraucher geht. Wenn diese Punkte berücksichtigt sind, wird aus geteilten Daten eine kalkulierbare Kooperation, die die eigene Position im Wettbewerb stärkt.

David Ronayne ist Assistant Professor of Economics an der ESMT Berlin. Die CEO.Picks sind eine Kooperation zwischen der ESMT und Table.Briefings.

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CEO.Factcheck

KI, Sicherheit und neue Arbeitswelten: So denkt Gen Z

Zwischen KI, Unsicherheit und dem Wunsch nach Stabilität - so orientiert sich Gen Z laut dem azubi.report 2025/26 des Portals Ausbildung.de. Table.Briefings hat sich die wichtigsten Punkte angeschaut:

  • Orientierungslosigkeit bleibt Hauptproblem: 44 Prozent der Befragten können sich ihre Zukunft im Beruf nicht vorstellen, 42 Prozent tun sich schwer damit, eigene Stärken und Talente zu erkennen. Sie brauchen mehr Unterstützung bei der individuellen Berufsorientierung.

  • KI ist für Gen Z Alltag: 57 Prozent nutzen digitale Tools und KI für die Berufsorientierung und schätzen ihre Kompetenzen damit als gut oder sehr gut ein. Vertrauen und Nutzung steigen besonders bei den Jüngsten. Gezielte Nutzung von KI von Unternehmen und Bildungseinrichtungen kann helfen, Berufswege besser aufzuzeigen.

  • Sicherheit schlägt Selbstverwirklichung: Drei von vier Auszubildenden nennen einen sicheren Arbeitsplatz als entscheidendes Kriterium für die Berufswahl. 70 Prozent legen Wert auf eine gute Work-Life-Balance. Weniger Bedeutung wird der persönlichen Erfüllung zugeschrieben – nur 40 Prozent sehen ihren Ausbildungsberuf als Traumberuf, der niedrigste Stand seit Beginn der Erhebung.

  • Neue Vorstellungen von Arbeit: Flexibilität und Gemeinschaft haben für mehr als die Hälfte eine hohe Bedeutung. Nur noch zwölf Prozent können sich einen klassischen 9-to-5-Job vorstellen. Starre Strukturen könnten zum Verlust von Nachwuchs führen, während flexible Modelle für Unternehmen zum Wettbewerbsvorteil werden. Lisa Brunßen

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CEO.Quote

Welche Maßnahmen Palla sonst noch plant, wie sie mit dem Verkehrsminister zusammenarbeitet und was sie von der Politik erwartet, hören Sie im Podcast Table Today.

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