Berlin.Table – Ausgabe 681

Klingbeils US-Roadshow + Wehrdienst auf dem Weg zur Einigung + Aus vom Verbrenner-Aus?

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Talk of the Town

Klingbeil in Washington: Der Finanzminister auf Roadshow bei Hedgefonds und Investoren

IWF-Wachstumsprognose

Es ist sein erster Auftritt beim Klassentreffen der internationalen Finanzszene. Bei der Jahreskonferenz der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds IWF in Washington dominierten geopolitische Handelskonflikte sowie die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine die Diskussionen. Doch der deutsche Finanzminister hatte noch einen eigenen Agendapunkt mitgebracht: Er wollte Werbung für den Standort Deutschland machen. Oder wie es Lars Klingbeil ausdrückte: „Bewerbungsgespräche führen.“

Wichtigster Termin des Ministers waren daher nicht die Treffen mit US-Finanzminister Scott Bessent und dem Weltbank-Präsidenten Ajay Banga, sondern ein Runder Tisch mit 40 Investoren am Donnerstagnachmittag. Milliardenschwere Vertreter von Hedgefonds, Banken und Pensionskassen hatte Klingbeil eingeladen, um ihnen Investitionen in die deutsche Wirtschaft schmackhaft zu machen. Angesichts der geopolitischen Risiken wollen viele Investoren ihre Gelder breiter anlegen und nehmen Deutschland in den Blick, bestätigte Bundesbank-Präsident Joachim Nagel in Washington.

Deutschland braucht dringend Kapital, wenn die Wirtschaft wieder wachsen soll. Der IWF hatte pünktlich zum Jahrestreffen die Wachstumsprognose für Deutschland auf 0,9 Prozent für 2026 abgesenkt, fast jede Volkswirtschaft in der Eurozone wächst schneller. „Europa muss schneller wachsen, um den steigenden Bedarf an öffentlichen Ausgaben zu decken“, mahnte IWF-Europa-Direktor Alfred Kammer. Die öffentlichen Schuldenprogramme seien zwar richtig, aber Europa und vor allem Deutschland müssten aufgrund der rasanten Alterung der Gesellschaft, der schrumpfenden Produktivität und der Transformation der Industrie dringend strukturelle Reformen umsetzen. Klingbeils Versprechen dazu: Schwarz-Rot habe bereits begonnen, das Land zu modernisieren und die Unternehmen zu entlasten. „Wir tun jetzt alles, um Wachstum zurückzubekommen nach Deutschland. Wir werden uns nicht ausruhen.“

Das Sondervermögen soll schnell und zielgerichtet ausgegeben werden. Klingbeil will in den kommenden Wochen auf die zügige Verteilung der Infrastruktur-Investitionen im Land drängen. In einem Brief an alle Kabinettskollegen, der Table.Briefings vorliegt, verlangt der SPD-Chef konkrete Informationen, welche Mittel wann und wofür verwendet werden. Das Geld müsste dort eingesetzt werden, „wo es am meisten nottut“, schreibt er und fordert ein „adäquates und bereichsübergreifendes Monitoring“. Mit den Länderchefs will Klingbeil noch vor der Bundesratssitzung kommende Woche darüber sprechen, wie die Kommunen als zentraler Ort für öffentliche Investitionen stärker von den Finanzmitteln profitieren können.

Öffentliche Ausgaben allein werden den Aufschwung aber nicht garantieren können. Die privaten Investitionen seien mindestens genauso so wichtig, sagt Klingbeil. Der in der Koalition vereinbarte Deutschlandfonds soll bis Weihnachten im Kabinett beschlossen werden. In dem Fonds sollen durch staatliche Garantien 100 Milliarden zusätzlich aus der Privatwirtschaft in Start-ups und junge Unternehmen fließen.

Im Kalender hatten Klingbeil und die mitreisende Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan außerdem Gespräche mit Amtskollegen aus Ländern eingeplant, zu denen Deutschland die wirtschaftliche Partnerschaft intensivieren will. Südafrika und Marokko beispielsweise. Auch als „leidenschaftlicher Transatlantiker“ will sich Klingbeil offenbar auf den wichtigsten und größten Handelspartner, die USA, nicht verlassen.

Die USA sind auch Thema im Podcast, den Sie am Samstag ab 5 Uhr hier hören.

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News

Deutsch-russisches Forum: Streit über Termin beim russischen Botschafter. Der Vorstand des Forums plant trotz des anhaltenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein Treffen mit Sergej J. Netschajew, dem russischen Botschafter in Berlin. Dies hat der Vorstand entgegen der Kritik einiger Mitglieder bei der jüngsten Sitzung mehrheitlich beschlossen, wie Teilnehmer Table.Briefings berichten. Die strategische Ausrichtung des Vereins bleibt damit weiter umstritten. Er war 1993 als Forum für den zivilgesellschaftlichen Austausch der beiden Länder gegründet worden, unter anderem organisierte er den Petersburger Dialog, an dem auch Angela Merkel und Wladimir Putin teilnahmen.

Heute sind im Forum noch 300 Mitglieder organisiert. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine hatte der damalige Vorsitzende, Brandenburgs Ex-Ministerpräsident Matthias Platzeck, seinen Posten niedergelegt. Das Forum wird nun von der Berliner Pfarrerin Petra Schwermann geführt. Der Verein verteidigt auf Anfrage die Gespräche. Um den zivilgesellschaftlichen Austausch nicht abreißen zu lassen, „ist es von grundlegender Bedeutung, die noch bestehenden gesellschaftlichen Anknüpfungspunkte in den genannten Bereichen offen und transparent im Dialog mit den maßgeblichen Institutionen und zivilgesellschaftlichen Akteuren in Deutschland und Russland zu erhalten“, heißt es auf Anfrage. Michael Bröcker

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Für die L'Oreal Gruppe ist Deutschland langfristig ein strategischer Produktionsstandort von globaler Bedeutung. Mehr erfahren

Neuer Wehrdienst: Auf Samtpfoten vom Streit Richtung Einigung. In der Bundestagsdebatte zur Einbringung des Gesetzes bemühten sich Union und SPD am Donnerstag, die aufgewühlte Stimmung zu beruhigen. Verteidigungsminister Boris Pistorius machte zwar deutlich, dass er an seinem Gesetzentwurf festhalte. Zugleich habe die Debatte der vergangenen Tage gezeigt, dass es bei vielen anderen Fragen mehrere Wege und Ideen gäbe, den Wehrdienst zu gestalten. Das parlamentarische Verfahren sei genau der Ort, um solche Vorschläge zu diskutieren. „Alles weniger als eine leidenschaftliche, offene, auch hitzige Debatte über eine solche Frage wäre eine Enttäuschung gewesen“, sagte Pistorius. Das machte die SPD-Fraktion auch in einem Brief an ihre Mitglieder deutlich.

Auch Siemtje Möller und Norbert Röttgen gaben sich versöhnlich. Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende ging gar so weit, Pistorius für einen „exzellenten Gesetzesentwurf“ zu danken. Und der CDU-Politiker Röttgen, der Pistorius zuvor noch destruktives Verhalten vorgeworfen hatte, erklärte, man werde den Prozess nun gemeinsam weiterführen. Nötig sei ein Gesetz mit einem transparenten und kontrollierbaren Aufwuchs bis 2035, um sicherzustellen, dass die Bundeswehr ihren Personalzielen näherkommt.

Für das BMVg bleibt die Frage der Erfassung entscheidend. Das Ministerium will ab Mitte 2027 alle männlichen Jugendlichen im Alter von 18 Jahren mustern dürfen. Nur so erhält es einen umfassenden Überblick über die Lage. Im Kompromiss aus den Regierungsfraktionen war das so nicht enthalten. Stattdessen hatten sie vorgeschlagen, schon vor der Musterung per Los zu entscheiden, wer gemustert wird. Angesichts der Sicherheitslage und der Nato-Auflagen war das für das Haus von Boris Pistorius nicht tragbar. Welche Aufgaben noch gelöst werden müssen, lesen Sie im Security.Table. Stefan Braun, Lisa-Martina Klein

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Wir sind die Fair-gegenüber-Jugendlichen-Versicherung. Die Alterung unserer Gesellschaft führt zu steigenden Gesundheitskosten. Denn ältere Menschen benötigen in der Regel mehr medizinische Leistungen. Im kapitalgedeckten Finanzierungsmodell der Privaten Krankenversicherung sorgt jede Generation für ihre eigenen Gesundheitskosten vor. So werden die nachfolgenden Generationen nicht belastet. (mehr auf pkv.de)

Aus vom Verbrenner-Aus: Koalition kämpft immer noch um eine Linie. Der Zeitdruck auf die Bundesregierung wächst, die eigene Position zum Verbrenner-Aus zu klären. Denn Brüssel und alle anderen EU-Partner warten auf eine Antwort. Die schwarz-rote Koalition ringt aber nach wie vor um einen einheitlichen Kurs. CDU und SPD haben sich auf den Kompromiss verständigt, am grundsätzlichen Aus festzuhalten, aber bei Plug-ins und Range-Extendern als Übergangstechnologien Ausnahmen zu machen.

CSU-Chef Markus Söder will dem bislang aber nicht zustimmen. Auch Friedrich Merz konnte daran bisher nichts ändern. Wie zu hören ist, setzt Markus Söder offenbar darauf, dass die SPD angesichts des Drucks der in Not geratenen Unternehmen doch noch auf ein komplettes Ende des Verbrenner-Aus einschwenken könnte. Das Gleiche erhofft er sich offenbar von der EU-Kommission, weil auch der Druck aus einigen EU-Staaten steige. CDU und SPD argumentieren dagegen, dass es gute Kompromisse brauche, weil die komplizierten Mehrheiten im EU-Parlament ohnehin dazu zwingen werden.

Merz fordert in der Regierungserklärung eine entschlossenere und geschlossenere EU. Der Kanzler sagte, Europa müsse seine wahre Macht nutzen, „um die Welt zum Besseren zu gestalten“. Er kündigte an, sich beim Gipfel in der kommenden Woche weiter für die Nutzung eingefrorener russischer Gelder (sogenannter frozen assets) einzusetzen, um die Versorgung der Ukraine mit Waffen sicherzustellen. Ziel sei nicht, den Krieg zu verlängern, sondern ihn so schnell wie möglich zu beenden. Merz kündigte auch einen Aktionsplan gegen hybride Bedrohung aus Russland an. Wie Merz sich vor dem nächsten EU-Gipfel kommende Woche zu Europas Wirtschaft und den EU-Klimazielen positioniert, lesen Sie im Europe.Table. Stefan Braun, Lukas Knigge

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Wir zünden den Bau-Turbo“ am 17.10., 13–14 Uhr, mit Bundesministerin Verena Hubertz, Logo des BMWSB und QR-Code.

Neue AfD-Jugendorganisation: „Generation Deutschland“. Sechs Wochen vor der offiziellen Neugründung in Gießen haben sich die Initiatoren weitgehend auf die neue AfD-Jugendorganisation verständigt. Unter den erwogenen Titeln war auch der bisherige: „Junge Alternative“. Nun aber will man den Nachfolger „Generation Deutschland“ nennen. Der brandenburgische Landtagsabgeordnete Jean-Pascal Hohm gilt als gesetzt für den Vorsitz. Aus AfD-Spitzenkreisen hat Table.Briefings erfahren, dass seine Stellvertreter aus Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und NRW kommen sollen.

Knapp 2.000 Mitglieder sollen bislang eingetragen sein. Das Potenzial schätzt die AfD auf 7.000. Fast 70.000 Mitglieder gehören der Partei an. In der zu Jahresbeginn aufgelösten JA gehörte die Hälfte der 2.400 Mitglieder nicht der AfD an – das ist künftig nicht mehr möglich. Die neue Jugendorganisation soll „rebellisch“ bleiben, heißt es, aber nicht mehr gegen Parteiinteressen handeln, wie die JA es nach Einschätzung der eigenen Parteispitze oft getan hat. Gerade auch mit Blick auf ein mögliches Verbotsverfahren. Fraktions-Vize Sebastian Münzenmaier soll den Prozess eng begleitet haben. Franziska Klemenz

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Plattformregulierung: Grüne nehmen Weimer in die Pflicht. In einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen, die Table.Briefings exklusiv vorliegt, lässt Wolfram Weimer offen, ob er bei einem Treffen Anfang Oktober mit Google über die Zerschlagung des Konzerns gesprochen hat. Diese hatte der Kulturstaatsminister selbst gefordert, da er die freie Meinungsbildung in Gefahr sehe und der US-Konzern zu wenig Steuern zahle. Grünen-Digitalexpertin Anna Lührmann sagt: „Herr Weimer sollte seinen Worten Taten folgen lassen.“ Dafür hätte er, so Lührmann, sein Treffen mit dem Konzern am 6. Oktober nutzen können. Einig sind sich die Grünen mit Weimer bei der Forderung nach einer Digitalabgabe für Tech-Plattfomen. Weimer kündigte kürzlich dazu ein Eckpunktepapier an. Leonard Schulz

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Digitalisierung: Smart-Meter-Verbreitung weit vom Ziel entfernt. Der flächendeckende Ausbau von Smart Metern kommt nur schleppend voran. Ende März 2025 verfügten nur 2,7 Prozent aller Messstellen über einen intelligenten Stromzähler. Das geht aus einer Antwort des BMWE auf eine Anfrage des grünen Bundestagsabgeordneten Alaa Alhamwi hervor. Demnach hatte fast ein Drittel aller Netzbetreiber und Stadtwerke bei ihren Abnehmern noch überhaupt keinen Smart Meter verbaut. Weitere 420 Betreiber (von 851) hatten weniger als 15 Prozent ihrer Abnahmestellen mit intelligenten Zählern ausgestattet. Das Ministerium von Katherina Reiche bekennt: „Das Rollout muss noch weiter beschleunigt werden.“ Das Ressort prüfe „fortwährend“ Ansätze, die Netzstellenbetreiber zu einem höheren Tempo zu verpflichten.

Keine Antwort gibt Reiches Haus auf die Frage, inwieweit die Digitalisierung die Kosten treibt. Alhamwi kritisiert die Ministerin, die offenbar nicht wisse, welche Kosten durch den Smart-Meter-Rollout für die Netzentgelte entstehen. Der MdB: „Eine Ministerin, die regelmäßig über Kosteneffizienz redet, sollte eigentlich die Kosten für Verbraucher im Blick haben.“ Das Smart-Meter-Gesetz von 2023 verpflichtet die Betreiber, bis 2030 95 Prozent aller Zähler mit Smart Metern auszustatten. Horand Knaup

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Elektroschrott: Das lückenhafte Recht auf Reparatur. Microsofts Entscheidung, den Support für Windows 10 zu beenden, macht Millionen intakte Rechner unbrauchbar. Kritiker befürchten, dass die Elektroschrottberge jetzt weiter wachsen. Laut der Kampagne „Recht auf Reparatur“ müsste die EU stärker eingreifen. „Umfang und Tempo der Veränderungen reichen nicht aus, um ein universelles Recht auf Reparatur zu gewährleisten und tragfähige Kreislaufwirtschaftsmodelle zu ermöglichen“, sagt Cristina Ganapini, die Koordinatorin der europäischen Kampagne, Table.Briefings. Tatsächlich zeigt sich: Von den geplanten Maßnahmen zur Förderung der Reparaturfähigkeit sind nur wenige vollständig in Kraft, andere Vorschriften werden noch erarbeitet, und die Preise für Reparaturen sind bislang hoch. Woran das liegt, lesen Sie im ESG.Table. Marc Winkelmann

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Table.Today Podcast

Table.Today mit Michael Bröcker und Helene Bubrowski. "Bröselt die Brandmauer?"

Über den Umgang mit der AfD schwelt in der CDU eine Debatte, die am Sonntag bei einer Klausurtagung im Adenauer-Haus intensiviert werden dürfte. Einer, der seit Monaten für einen Kurswechsel der CDU eintritt, ist der Mainzer Historiker Andreas Rödder. Im Podcast begründet das CDU-Mitglied, Vorstand des konservativen Thinktanks R21, warum aus seiner Sicht die bisherige Taktik der CDU gescheitert ist und die AfD immer nur stärker gemacht hat. Das Gespräch hören Sie ab 5 Uhr hier.

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Table.Documents

Schreiben von Lars Klingbeil zu Investitionen aus dem Sondervermögen Infrastruktur

Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Grünen zu Smart Metern

Analyse des Awo-Bundesverbands zu sozialen Auswirkungen von Preissteigerungen

Übersicht des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestags zur Lage in Syrien

Brief der SPD-Fraktion zum Neuen Wehrdienst

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Heads

Sebastian Münzenmaier, einflussreicher AfD-Fraktionsvize, war diese Woche in Wien, wo er sich mit der FPÖ getroffen hat. Bei dem Austausch soll es nach Informationen von Table.Briefings auch darum gegangen sein, wie man als Rechtsaußen-Partei in Koalitionsverhandlungen geht und mit welchem Personaltableau man in bisher von anderen Parteien geführte Ministerien zieht. Es war außerdem eine Annäherung rechter europäischer Parteien an die AfD zu beobachten, die zuvor auf Distanz gegangen waren: Münzenmaier saß auf Einladung von Herbert Kickl (FPÖ) mit ihm sowie Angehörigen der ungarischen Fidesz und der polnischen Konfederacja auf einem Podium. Franziska Klemenz

João Cravinho, EU-Sonderbeauftragter für den Sahel, ist seit rund zehn Monaten im Amt und will vor Ende des Jahres eine neue EU-Sahel-Strategie auf den Weg bringen. Trotz Differenzen innerhalb der EU in Detailfragen und der besonderen Beziehung der Ex-Kolonialmacht Frankreich mit dem Sahel sei er zufrieden, sagte Cravinho im Interview mit Table.Briefings in Dakar. Eine besondere Herausforderung für Cravinho, der als Verteidigungs- und Außenminister Portugals umfassende diplomatische Erfahrung erwarb, dürfte die Unterstützung des Sahel in Zeiten gekürzter nationaler Entwicklungshilfe sein. Wie es um EU-Gelder für die Region steht, lesen Sie im Africa.Table. Lucia Weiß

Wolfgang Schmülling, SPD-Innenstaatssekretär von Mecklenburg-Vorpommern, hat um seine Entlassung gebeten. Wegen des Verdachts der Beihilfe zur Untreue ermittelt die Staatsanwaltschaft Schwerin; sie wirft ihm vor, die Abrechnung von Corona-Masken verzögert zu haben. Dem Land sei ein Schaden von rund 430.000 Euro entstanden. (Tagesspiegel)

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Best of Table

Europe.Table: Ursula von der Leyen sieht Europa in Gefahr. Dies betonte die Kommissionspräsidentin bei der Vorstellung der Roadmap, mit der Europa bis 2030 verteidigungsfähig werden soll. Die EU-Staaten müssten jetzt mit Einigkeit, Solidarität und Entschlossenheit vorangehen. Weshalb im Fahrplan keine Angaben zu den Kosten der Flagship-Projekte zu finden sind, lesen Sie hier.

Europe.Table: Verteidigung nicht auf Kosten des Klimaschutzes. Die Ausgaben für die Verteidigung sollen in der EU erheblich steigen. Das dürfe aber nicht zur Folge haben, dass für den Klimaschutz weniger Geld übrig bleibe, schreiben zwei ECFR-Fellows. Wie beides leistbar ist, lesen Sie hier.

Agrifood.Table: Hürden bei der Moor-Wiedervernässung. Deutschland muss trockene Moore großflächig wiedervernässen, um seine Klimaschutzziele zu erreichen. Die Landwirtschaft zeigt sich grundsätzlich dazu bereit. Welche Hindernisse dabei noch zu überwinden sind, lesen Sie hier.

Africa.Table: IHK Berlin will ab 2026 in Namibia ausbilden. Ein Ausbildungszentrum in der Hauptstadt Windhoek soll dabei helfen, den Arbeitskräftemangel in Berlin zu lindern. Mehr als 30 Berliner Betriebe beteiligen sich bereits an dem Projekt. Um welche Branchen es geht, lesen Sie hier.

Bildung.Table: Neuntklässler erbringen schlechtere Leistungen. Das zeigt der an diesem Donnerstag veröffentlichte IQB-Bildungstrend für das Jahr 2024. Die getesteten Leistungen in Mathematik und Naturwissenschaften sind im Vergleich zur vorherigen Erhebung 2018 drastisch gesunken. Welche Unterschiede es zwischen den Bundesländern gibt und welche Schlüsse aus den Ergebnissen gezogen werden, lesen Sie hier.

Bildung.Table: Schulberater vertritt radikale These. Der Lehrkräftemangel könnte das Beste sein, was unserem Bildungssystem passiert ist – wenn wir ihn als Chance zum radikalen Umdenken nutzen. Das glaubt zumindest Schulberater Björn Adam. Ihm zufolge liegt das eigentliche Problem nicht an fehlenden Köpfen, sondern an einem überholten System der planwirtschaftlichen Unterrichtsversorgung. Was er vorschlägt, lesen Sie hier.

ESG.Table: Deutsche Autoindustrie hält an Beschwerdemechanismus in Mexiko fest. Das System soll über die Pilotphase hinaus fortgesetzt werden. Warum der Mechanismus auf der Kippe stand und wie die Bilanz bislang ausfällt, lesen Sie hier.

CEO.Table: Deutschland bleibt Spitzenreiter bei Krankmeldungen. Im zweiten Quartal 2025 waren hierzulande 4,9 Millionen Beschäftigte arbeitsunfähig – fast ein Viertel aller krankheitsbedingten Ausfälle in der gesamten EU. Welche wirtschaftlichen Folgen das hat und welche Reformoptionen derzeit diskutiert werden, lesen Sie am Samstag im CEO.Table.

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Table Bildung Live Briefing. 20. Oktober 2025. "Prüfungskultur neu denken: Digitale Souveränität als Maßstab" Kostenlos anmelden.

Time.Table

17. Oktober

Außenpolitik I: Johann Wadephul besucht die Türkei. Gespräch mit Außenminister Hakan Fidan zu Gaza, Ukraine und Syrien. Gemeinsame Pk um 15 Uhr

Außenpolitik II: Donald Trump empfängt Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus.

Untersuchungsausschuss: Vernehmung von Gerhard Schröder (10 Uhr) und Helge Braun (15 Uhr) zur MV-Klimaschutzstiftung zur Finanzierung von Nord Stream 2. Landtag Mecklenburg-Vorpommern

Sicherheit: Ein Gericht in Polen entscheidet über die Auslieferung von Wolodymyr Z., der mutmaßlich an der Nord-Stream-Sabotageaktion 2022 beteiligt war

Klima: Carsten Schneider nimmt am Treffen der G20-Umwelt- und Klimaminister in Kapstadt teil.

Rechtsextremismus: Übergabe der Petition „Schluss mit der Täter-Opfer-Umkehr: Keine Unterstützung für NSU-Terroristin Beate Zschäpe“, mit Heidi Reichinnek. Paul-Löbe-Haus, 10 Uhr

Bundestag: Unterrichtung der Bundesregierung zur Modernisierungsagenda für Staat und Verwaltung (9 Uhr) und Aktuelle Stunde zur Klimapolitik (13:40 Uhr). Weitere Themen: Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Ostdeutschland, Bafög-Reform, Umsetzung Verbraucherrechte-Richtlinie, Agrardieselrückerstattung und Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb

Bundesrat: Wahl von Andreas Bovenschulte zum Bundesratspräsidenten. Weitere Themen: Pflegeassistenzausbildung, Länderanteil am Sondervermögen, Bauturbo, Gastrosteuer, Wehrdienstgesetz

18. Oktober

Parteien: Rede von Jan van Aken und Landesvorstandswahl auf dem Landesparteitag der Linken Baden-Württemberg. Filderhalle Leinfelden-Echterdingen

19. Oktober

Kommunen: Stichwahlen zu Bürgermeisterwahlen in Kollwitz, Bad Freienwalde, Oranienburg und Luckenwalde in Brandenburg

Konferenz: Eröffnung der 151. Versammlung der Interparlamentarischen Union in Genf. Weitere Informationen.

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Must-Reads

SZ: Grüne wollen zurück auf Klimakurs. Die Grünen-Spitze will laut einem neuen Strategiepapier lauter für Klimaschutz streiten. Am Verbrennerverbot 2035 will man festhalten, auch wenn der Landesverband Baden-Württemberg lieber auf Realo-Kurs bliebe. Soziale Maßnahmen sollen beim Umbau helfen, E-Autos bezahlbarer werden. Auch zum 49-Euro-Ticket will man zurück. Fossile Konzerne sollen höhere Abgaben leisten. („Wie die Grünen ihren Klimakurs verschärfen wollen“)

Tagesschau: Schnieder will Führerschein günstiger machen. Kein Präsenzunterricht mehr, Theoriestunden in der App, Schalten lernen in einem Simulator – ab 2026 will das Verkehrsministerium mit rechtlichen Änderungen den rund 3.400 Euro teuren Führerschein preiswerter machen. Die Linke fordert, den Führerschein als Schulfach einzuführen. („Mit Simulator und App zum günstigeren Führerschein?")

Jüdische Allgemeine: Kiesewetter gegen Gaza-Hilfszahlungen. CDU-Sicherheitsexperte Roderich Kiesewetter glaubt, dass Trumps Friedensplan nur Erfolg haben kann, wenn die Hamas entwaffnet würde. Bis dahin dürfe „kein Cent deutsches Steuergeld nach Gaza fließen“. Die Geiseln wären ohne den massiven militärischen Druck Israels nicht freigekommen. („‚Solange die Hamas nicht entwaffnet ist, sollte kein Cent deutsches Steuergeld nach Gaza fließen‘")

Taz: Letzte gedruckte Werktagsausgabe. Man habe lange darüber nachgedacht, nun sei der Tag gekommen: Am Freitag erscheint die letzte Wochentags-Print-Ausgabe. Für die historische Nummer hat der Künstler Christian Jankowski eine Sonderausgabe gestaltet, die die Mitarbeiter aller Bereiche des Hauses abbildet – auch jene, die sonst nicht im Rampenlicht stehen. Fortan erscheint nur samstags eine Print-Ausgabe. Online gibt es weiterhin täglich ein E-Paper. („Das nächste Kapitel“)

Nicht überlesen!

Spiegel/Zeit: Gegen die AfD hilft keine Pädagogik, sondern Ernstnehmen der Alltagssorgen. Die Soziologen Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey beschreiben im Spiegel eine neue Form des demokratischen Faschismus, der keine Umsturzfantasie sei, sich aber durch eine Zerstörungslust auszeichne. Diese entstamme einem Gefühl der Enge, sowie sozialer Klaustrophobie und wirtschaftlicher Nullsummenlogik. In der Zeit schreibt Christian Bangel, die jüngsten AfD-Niederlagen bei ostdeutschen OB-Wahlen zeigten, dass die Partei dort verliert, wo andere Themen im Vordergrund stünden – Wirtschaft, Infrastruktur, Lebensqualität. („‚Die Faschisten von heute wollen Wahlen gewinnen. Gleichzeitig genießen sie Grausamkeit und Gewalt‘", „Man muss die AfD nicht kopieren, um sie zu besiegen “)

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Maybrit Illner, 22:15 Uhr: Alexander Dobrindt, Irene Mihalic, André Wüstner, Holger Stark

Markus Lanz, 23 Uhr: Ricarda Lang, Frauke Brosius-Gersdorf, Julia Löhr, Hannah Bethke

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk

6:50 Uhr: Sebastian Ehlers, Vorsitzender des Untersuchungsausschusses zur MV-Klimastiftung im Landtag Mecklenburg-Vorpommern (CDU): Aussage von Gerhard Schröder

7:15 Uhr: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Europäischen Parlaments (FDP): Treffen zwischen Trump und Selenskyj

8:10 Uhr: Reem Alabali Radovan, Entwicklungsministerin (SPD): Wiederaufbau Gaza

ZDF

6:37 Uhr: Rüdiger Lucassen, verteidigungspolitischer Sprecher (AfD): Ukraine und Wehrdienst

7:12 Uhr: Michael Vassiliadis, IG BCE: Jobsicherheit in energieintensiven Unternehmen

8:11 Uhr: Claudia Major, German Marshall Fund: Treffen zwischen Trump und Selenskyj

8:38 Uhr: Hans-Jakob Schindler, Terrorismusexperte: Entwaffnung der Hamas


rbb24–Inforadio

7:05 Uhr: Nico Lange, Politikwissenschaftler: Wie wichtig sind Tomahawk-Marschflugkörper für die Ukraine?

Phoenix

8:45 Uhr: Elisabeth Kaiser, Ost-Beauftragte der Bundesregierung (SPD), und Mandy Eißing, Arbeitsgruppe Ostdeutschland (Linke): 35 Jahre Einheit

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Geburtstage

17. Oktober

Christiane Schenderlein, Staatsministerin für Sport und Ehrenamt (CDU), 44

Luise Amtsberg, MdB (Grüne), 41

Daniel Bettermann, MdB (SPD), 45

18. Oktober

Daniel Kriener, Botschafter in Costa Rica, 65

Dirk Schrödter, Digitalisierungsminister von Schleswig-Holstein (CDU), 47

19. Oktober

Patricia Flor, Botschafterin in China, 64

Andreas Peschke, Botschafter in Südafrika, Lesotho und Eswatini, 56

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Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute ins Fernsehstudio. In der vierten Staffel von „The Morning Show“ haben sich die Frauen endlich in die vorderste Riege der Macht gekämpft, wenn auch mit teils selbst geschaffenen Hindernissen. Zu Jennifer Aniston, Reese Witherspoon, Greta Lee oder Nicole Beharie gesellt sich Marion Cotillard in tragender Rolle; Billy Crudup alias Cory Ellison kämpft für seine Rückkehr an die Spitze. Die preisgekrönte Serie über das strauchelnde US-Medienimperium startet mit den Olympischen Spielen 2024 in Paris und einer regimeflüchtigen Sportlerin aus dem Iran. Vorherige Staffeln drehten sich um MeToo-Skandale, Corona, den Sturm auf das US-Kapitol im Januar 2021, Rassismus – und immer wieder Überlebenskampf und Narzissmus-Fallen der Medienbranche. Die ersten fünf Folgen der neuen Staffel verleiten zum Bingewatching. Franziska Klemens

Mimi Leder und David Frankel: „The Morning Show“| AppleTV+

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Das war’s für heute. Good night and good luck!

Heute haben Stefan Braun, Michael Bröcker, Damir Fras, Daniel Friesen, Lisa-Martina Klein, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Lukas Knigge, Magdalena Latz, Vincent Mikoteit, Leonard Schulz, Lucia Weiß und Marc Winkelmann mitgewirkt.

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Briefing für die Table.Media-Community. Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich kostenlos anmelden.

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