Berlin.Table – Ausgabe 683

Masterplan Ladeinfrastruktur + Merz nennt AfD Hauptgegner + Schärfere Regeln für grüne Mandatsabgaben

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Talk of the Town

Schnellladesäule

Masterplan Ladeinfrastruktur: Wie der Verkehrsminister die E-Mobilität pushen will

Mit einem „Masterplan Ladeinfrastruktur 2030“ bemüht sich die Bundesregierung, die träge Nachfrage nach Elektrofahrzeugen voranzutreiben – und so auch den deutschen Autobauern unter die Arme zu greifen. Der Leitsatz eines neuen 18-Seiten-Papiers aus dem Bundesverkehrsministerium: „Laden soll nicht komplizierter sein als Tanken.“ Denn davon ist der Autoverkehr bisher weit entfernt. Eine Wallbox in Mehrfamilienhäusern zu installieren, kommt einem Albtraum gleich, an öffentlichen Ladesäulen dauert der Ladevorgang gefühlt oft noch Ewigkeiten, manche öffentliche Säulen sind nur bestimmten Kartenbesitzern vorbehalten, die Preise und ihre Gestaltung sind intransparent – und etwa bei negativen Preisen an der Strombörse im Sommer schlicht zu hoch.

Deshalb hat das Haus von Patrick Schnieder einiges vor: Lademöglichkeiten in Mehrfamilienhäusern sollen eine finanzielle Förderung erfahren, auch für Lkw und Busse und deren Ladevorrichtungen in Depots und auf Betriebshöfen soll es „effektive und effiziente Fördermaßnahmen“ geben. 350 Rastplätze (davon 220 bewirtschaftet) längs der Autobahnen sollen rasch mit Lkw-tauglichen MSC-Ladepunkten ausgestattet werden, dafür nimmt die bundeseigene Autobahn GmbH auch Autohöfe und Gewerbegebiete in den Blick.

Das Verkehrsressort wird viel administrativen Ballast abwerfen müssen. So braucht es eine Klarstellung, dass Ladestationen im Sinne der Baunutzungsverordnung nicht als herkömmliche Tankstellen zu verstehen, sondern grundsätzlich überall zulässig sind. In Wohngebieten bedarf es der Klarstellung, dass auch Parkplätze mit Stromanschluss Stellplätze im Sinne der Bauordnung sind. Zusätzlich werden Anlagen der Ladeinfrastruktur im Außenbereich künftig als privilegierte Vorhaben im Sinne des Baugesetzbuches eingestuft. Die Autobahn GmbH soll zusätzliche Flächen identifizieren, um dort Ladesäulen zu errichten.

Auch die Netzbetreiber, nicht immer Beschleuniger der E-Mobilität, werden vermehrt in die Pflicht genommen. Sie sollen sich bei Anfragen von Betreibern von Ladesäulen schneller zurückmelden und überhaupt über ein einheitliches, verpflichtendes Online-Tool mehr Einblick in ihre Netzkapazitäten geben. Auch das bidirektionale Laden – also die Nutzung der Autobatterie als Stromspeicher für Haushalt oder Netz – ist Thema des Masterplans. Bisher fehlen dafür einfache regulatorische und steuerliche Regeln – Verkehrsressort und Bundesnetzagentur arbeiten an klaren Vorgaben.

In Fachkreisen erfährt Schnieders Entwurf durchaus Lob. „Das sind grundsätzlich erst einmal positive Maßnahmen“, sagt Katharina Vera Boesche, Fachanwältin vom Verein Espire (Institut für praxisorientiertes, integriertes Recht der Elektromobilität). „Aber entscheidend wird sein, wie diese konkret ausgestaltet werden und wie zügig die Umsetzung erfolgt.“ Die verkürzten Genehmigungsverfahren, das angekündigte Reservierungssystem insbesondere für LKWs, keine nächtlichen Blockierungsgebühren mehr oder die geplanten Quartierslösungen – „das klingt erst mal gut“, sagt Boesche Table.Briefings. Entscheidend sei die Umsetzung.

Und dennoch wird vieles erst einmal Theorie bleiben: Leichtere Ladeinstallationen in Mehrfamilienhäusern etwa erfordern erhebliche Vorinvestitionen, gesetzliche Veränderungen – und engagierte Hausverwalter, für die die Themen Photovoltaik und E-Mobilität immer Mehrarbeit bedeuten.

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News

CDU-Präsidium

Abgrenzungskurs: CDU-Spitze sagt der AfD den Kampf an. „Die AfD ist wahrscheinlich unser Hauptgegner in den kommenden Wahlkämpfen“, sagte Friedrich Merz am Montag. Die Vize-Vorsitzende Karin Prien betonte, dass die „Brandmauer“ ein „unglücklicher Begriff“ sei. „Wir verstehen uns vielmehr als Bollwerk gegen die AfD, die ein anderes Deutschland will und den Wohlstand und die Freiheit dieses Landes aufs Spiel setzt.“ Die Union werde sich der AfD nicht annähern, aber sich mit ihren Botschaften an alle Wählerinnen und Wähler richten. „Diesen offensiven Kampf um jede Stimme erwarte ich auch von SPD, FDP und Grünen“, so Prien zu Table.Briefings.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sagte, es gehe darum, die Probleme anzuerkennen und zu lösen, die zum Erstarken der AfD geführt hätten. „Und es ist klar, dass die CDU das nicht alleine lösen kann, sondern dass es alle Parteien braucht, die sich unserer Demokratie verpflichtet fühlen“, so Kretschmer im Podcast Table.Today. Kretschmer führt eine Minderheitsregierung aus CDU und SPD. Im Dresdner Landtag „haben wir zeigen können, dass alle Parteien mitwirken wollen, bis auf eine – nämlich die AfD“. Diese sei „eine Hasspartei“, sagte Kretschmer.

In der Strategieklausur des CDU-Präsidiums hatte es am Sonntag keine Stimmen für eine Öffnung zur AfD gegeben. Die inhaltliche Auseinandersetzung müsse auf allen Felder geführt werden, nicht nur bei der Migration, lautete die Meinung mehrerer Präsidiumsmitglieder. In seinem Vortrag hatte der Meinungsforscher Stephan Grünewald ein „Ohnmachtsgefühl“ und „aufgestaute Bewegungsenergie“ bei AfD-Wählern diagnostiziert. Der Kommunikationsberater Johannes Koschnicke (FGS) sagte, die CDU könne nur als Volkspartei bestehen, wenn sie die breite Mitte erreiche. Die Abstimmung im Bundestag mit der AfD kurz vor der Bundestagswahl sei ein Fehler gewesen.

Ostdeutsche CDU-Politiker widersprechen der Behauptung, an ihnen könnte die Brandmauer zerbrechen. David Gregosz aus dem gleichen Thüringer Wahlkreis wie Björn Höcke sagte Table.Briefings: „Ich will ganz bestimmt nicht an der Brandmauer zu diesen Rechtsextremen rütteln oder Kooperationen mit ihnen eingehen. Unser Umgang mit der AfD muss heißen: maximale Konfrontation.“ Auch CSU-Generalsekretär Huber betont, die Distanz zur AfD müsse bestehen bleiben, eine Zusammenarbeit würde die Union „zerstören“.

Friedrich Merz bekräftigte unterdessen seine umstrittene Äußerung zum Stadtbild im Zusammenhang mit der Migration. „Fragen Sie Ihre Kinder, fragen Sie Ihre Töchter, fragen Sie im Freundes- und Bekanntenkreis herum: Alle bestätigen, dass das ein Problem ist – spätestens mit Einbruch der Dunkelheit.“ Prien und der baden-württembergische CDU-Spitzenkandidat Manuel Hagel verteidigten die Bemerkung. „Das ist doch ein absurdes Ritual. Jemand spricht aus, was viele denken. Im Anschluss wird der von den immer gleichen in die rechte Ecke gestellt“, so Hagel. Der Umgang der Union mit der AfD ist auch Thema im Podcast, den Sie ab 5 Uhr hier hören. Michael Bröcker, Franziska Klemenz, Magdalena Latz, Sven Siebert

Table.Today mit Michael Kretschmer. "Wie wollen Sie Vertrauen zurückgewinnen, Herr Kretschmer?"

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Parteiabgabe: Grüne wollen Pflicht zu Sonderbeiträgen verschärfen. Das sieht ein Antrag des Bundesfinanzrates der Partei an den bevorstehenden Parteitag vor. In der Satzung soll künftig festgeschrieben werden, dass grüne Bundestags- und Europaabgeordnete, Bundesminister, Staatssekretäre und EU-Kommissionsmitglieder „mindestens 15 Prozent und höchstens 25 Prozent der Gesamteinnahmen aus Amt und/oder Mandat“ an die Partei abführen müssen. Eine Pflicht zu sogenannten „Mandatsträger*innenbeiträgen“ gibt es bereits, allerdings sind die Veröffentlichungspflichten und Sanktionsmöglichkeiten nicht verbindlich geregelt. Der Bundesfinanzrat von Bündnis90/Die Grünen beruft sich auf ein BGH-Urteil, in dem derartige Sonderabgaben an die Parteien als rechtens und einklagbar eingestuft wurden.

Künftig sollen Ordnungsmaßnahmen gegen Mandatsträger möglich sein, die ihre Abgabe nicht leisten. Es soll veröffentlicht werden, wer welche Pflichten hat und wie er oder sie ihnen nachkommt. Im Entwurf für die Satzungsänderung wurde außerdem aufgenommen, dass diejenigen, die nicht zahlen, im schlimmsten Fall ihrer Parteiämter enthoben oder bis zu zwei Jahre von den Rechten ihrer Mitgliedschaft ausgeschlossen werden können. Die Bundesdelegiertenkonferenz findet Ende November in Hannover statt. Für Satzungsänderungen ist eine Zweidrittel-Mehrheit nötig. Sven Siebert

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Wir sind die Medizinischer-Fortschritt-Versicherung. Die PKV erstattet viele Arzneimittel und Therapien schon frühzeitig. So sorgen wir dafür, dass sie schneller oder überhaupt erst auf dem deutschen Markt verfügbar sind. Das kommt auch gesetzlich Versicherten zugute. Darüber hinaus fördern wir mit unseren "Heal Capital"-Fonds viele Start-ups aus der Healthtech-Branche. (mehr auf pkv.de)

Bürgergeld-Reform: Wie Langzeitarbeitslosigkeit reduziert werden soll. Die Pläne der Bundesregierung sollen dabei helfen, Langzeitarbeitslosigkeit „schon in jungen Jahren entgegenzuwirken und somit Zeiten des Leistungsbezugs zu vermeiden oder zumindest zu verkürzen“. Das steht im Entwurf für die Reform der Grundsicherung aus dem BMAS. Der beste Schutz sei eine abgeschlossene Ausbildung. Für junge Leute „mit einem besonderen Unterstützungsbedarf“ soll eine sogenannte ganzheitliche Beratung und Betreuung eingeführt werden. Dazu ist eine stärkere Zusammenarbeit mit den Kommunen vorgesehen sowie eine Aufforderung an die Arbeitsagenturen, aktiv auf andere Stellen wie Schulen, Ausländerbehörden und die Jugendhilfe zuzugehen. Ziel ist der Auf- und Ausbau von „Kooperationsbündnissen“, wie sie etwa in Form der Jugendberufsagenturen vielerorts bereits existieren. Dabei will die Regierung auch sicherstellen, dass alle Beteiligten Zugang zu den gleichen Daten haben. Okan Bellikli

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PKV-Studie: GKV-Beitragssatz könnte langfristig auf 26 Prozent steigen. Zu diesem Ergebnis kommt das Wissenschaftliche Institut der privaten Krankenversicherer (WIP) in einer Analyse, die Table.Briefings exklusiv vorliegt. Das WIP geht in seiner Berechnung von zwei Szenarien aus: Wenn sich Einnahmen und Ausgaben der GKV etwa gleich entwickeln, wie im Basisszenario angenommen, ist 2035 mit einem Beitragssatz von 19,3 Prozent zu rechnen. Das Kostendruckszenario geht von stärkeren Aufwendungen aus, demnach würde der Beitragssatz auf 21,5 Prozent steigen. Im Basisszenario zeigt sich bis 2050 ein Anstieg auf 20,2 Prozent, im Kostendruckszenario auf 26 Prozent – vorausgesetzt, es werden keine Maßnahmen zur Stabilisierung ergriffen.

Zu ähnlichen Ergebnissen kam das IGES-Institut im vergangenen Juni. Der Beitragssatz könnte sich der Projektion zufolge 2035 zwischen 18 und 22,6 Prozent bewegen. Die Ursachen der Entwicklung sind der demografische Wandel, wirtschaftliche Faktoren, die Folgen der Corona-Pandemie sowie Leistungsgesetze, die hohe Kosten nach sich ziehen. Magdalena Latz

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Strategische Risiken: Chinas wachsende Macht über Europas Arzneimittelversorgung. Ein Großteil der in Deutschland verschriebenen Medikamente hängt an asiatischen Lieferketten – von Antibiotika bis Diabetesmitteln. Besonders heikel: Selbst dort, wo Indien als Produzent dominiert, kommen die entscheidenden Vorprodukte häufig aus China.

Die Volksrepublik positioniert sich gezielt als globaler Innovationsführer im Pharmabereich. Wie verwundbar Europas Arzneimittelversorgung dadurch ist, hat das Institut der deutschen Wirtschaft untersucht. Zwar drohe kurzfristig keine Medikamentenknappheit in einer akuten Krise, schreiben die Autoren. „Mittelfristig aber könnte Europa den Ausfall chinesischer Lieferungen nicht kompensieren. Daraus ergeben sich Risiken, auch wenn unklar ist, ob China seine Drohpotenziale tatsächlich nutzen würde.“ Bei welchen Arzneimitteln die Versorgung besonders kritisch ist, lesen Sie im China.Table. Julia Fiedler

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Bürokratieabbau: Warum BAföG zum Paradebeispiel werden könnte. Die Bundesregierung sollte das Bundesausbildungsförderungsgesetz zum Leuchtturm-Projekt der Modernisierungsagenda machen, fordert Matthias Anbuhl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Studierendenwerks. Das mit dem BAföG verbundene Prozedere müsse deutlich vereinfacht und komplett digitalisiert werden. Auf diese Weise könne bürgerfreundlichere Verwaltung spürbar werden, schreibt er in einem Standpunkt für Table.Briefings. Das BAföG sei zwar seit mehr als fünfzig Jahren eine Erfolgsgeschichte, sorge aber aktuell häufig für Frust.

„Zu viele BAföG-Ämter müssen die online eingereichten Anträge ausdrucken, abstempeln, abheften. Das ist keine Digitalisierung, das ist Bürokratie-Irrsinn.“ Unter anderem schlägt Anbuhl vor, insgesamt weniger Nachweise zu verlangen und die Förderung nicht jahresweise zu gewähren, sondern zum Beispiel für den gesamten Studienabschnitt „Bachelor“ oder „Master“. Wie er sich die Datenübermittlung zwischen Institutionen künftig vorstellt, lesen Sie im Research.Table. Tim Gabel

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Energieimporte: EU-Minister beschließen Ausstieg aus russischem Gas. Unter großen Mühen haben die EU-Energieminister beschlossen, bis Anfang 2028 kein russisches Gas mehr zu beziehen. Mit der gemeinsamen Position gehen die EU-Staaten nun in die Verhandlungen mit dem Parlament. Für ein beschleunigtes Importverbot von russischen Energieträgern gab es im Rat allerdings keine Mehrheit. „Der Vorschlag der Kommission, bereits 2027 komplett auszusteigen, soll in den Triloggesprächen aufgenommen werden“, sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums zu Table.Briefings. Warum die Verhandlungen sich weiter so schwierig gestalten, lesen Sie im Europe.Table. Manuel Berkel

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Beitrag Christiane Schenderlein, Staatsministerin für Engagement und Ehrenamt über eine schlagkräftige Ehrenamts- und Engagementspolitik

Table.Documents

Heads

Jürgen Cosse

Jürgen Coße (56) hat am vergangenen Freitag die Leitung des Gesprächskreises Afrika der SPD-Fraktion im Bundestag übernommen. Bislang hatte Karamba Diaby (63) den Kreis geleitet, kandidierte 2025 jedoch nicht erneut für den Bundestag. Coße ist erfahrener Afrika-Politiker seiner Partei und ist unter anderem seit 2021 Vorsitzender der Parlamentariergruppe Zentralafrika. Daneben ist der Münsterländer in dieser Legislaturperiode kommunalpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Welche Themen bei der ersten Sitzung des Afrika-Kreises im Mittelpunkt standen, lesen Sie im Africa.Table. David Renke

Vanessa Boese-Schlosser, Politikwissenschaftlerin am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin, erhält vom Europäischen Forschungsrat 1,5 Millionen Euro. Mit dieser Förderung will sie erforschen, wie sich Demokratie und Autokratie seit mehr als hundert Jahren in wellenförmigen Mustern ausbreiten. „Seit Anfang der 2000er Jahre beobachten wir eine globale Welle der Autokratisierung", sagt sie im Gespräch mitTable.Briefings. Seit den frühen 1990er Jahren hätten 36 Demokratien ihren Status verloren. Welche wirtschaftlich bedeutenden Staaten dazu zählen und was die Wissenschaftlerin mit Autokratisierung meint, lesen Sie im Research.Table. Nicola Kuhrt

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Top of the Table

Thomas Röwekamp

Thomas Röwekamp: Der CDU-Bundestagsabgeordnete steht in seiner zweiten Legislaturperiode bereits an der Spitze des Verteidigungsausschusses. Er gilt als sicherheitspolitisch profilierter Abgeordneter mit klar konservativer Linie, fordert ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für alle jungen Menschen und drängt auf Tempo bei Rüstungsprojekten, langfristige Partnerschaften mit der Industrie und ein engeres Zusammendenken von innerer und äußerer Sicherheit. Röwekamp ist einer der 100 entscheidenden Köpfe der Security-Szene. Die Table.Briefings-Fachredaktionen haben in zehn Kategorien die wichtigsten Personen benannt, von Politik, Unternehmen, Beratung, Verbänden, Thinktanks bis Stiftungen, Wissenschaft, NGOs und Gesellschaft. Hier geht es zur Übersicht.

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Best of Table

Europe.Table: Warum der Digital Markets Act Europas Nutzer stärkt. Der DMA sei ein entscheidender Schritt hin zu einem souveränen Europa, das im digitalen Zeitalter seine eigenen Regeln setze, schreibt der Europaabgeordnete Andreas Schwab (CDU) in einem Gastbeitrag. Warum er Fundamentalkritik an dem Gesetz für gefährlich hält, lesen Sie hier.

China.Table: Das Ende des bedingungslosen Wachstums. Der 15. Fünfjahresplan (2026–2030) wird einen Paradigmenwechsel offenbaren. Die KP richtet die Steuerung der zweitgrößten Volkswirtschaft künftig an Sicherheitsfragen aus. Weshalb deutsche Unternehmen damit auf neue Hindernisse stoßen werden, lesen Sie hier.

Agrifood.Table: Bio-Verbände fordern Änderungen der Öko-Verordnung. EU-Landwirtschaftskommissar Christophe Hansen will bis Jahresende Änderungen im Sekundärrecht und am Basisrechtsakt vorlegen. Jüngste Gerichtsurteile sollen dabei berücksichtigt werden. Welche Vorschläge Verbände aus dem Sektor einbringen, lesen Sie hier.

Climate.Table: Mehrheit der Eigenheimbesitzer für Förderung von Solarstrom. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage. Auch der Einbau von Wärmepumpen sollte weiterhin staatlich unterstützt werden. Welche Subventionen auf Ablehnung stoßen, lesen Sie hier.

Africa.Table: Südafrikas Energieversorger Eskom wird zum Hoffnungsträger. Jahrelang stand der Name des staatlichen Konzerns für Stromausfall. Nun macht Eskom wieder Profit. Die Regierung will jetzt Milliarden investieren. Warum das Risiken birgt, lesen Sie hier.

Africa.Table: Mangelnder Effekt bei CO₂-Kompensationsprojekten. Kurz vor dem Start der COP30 haben Wissenschaftler im Fachjournal Nature Kritik an der Wirkkraft von Kohlenstoffkompensationen geübt. Warum auch ein Projekt von VW in Tansania in der Kritik steht, lesen Sie hier.

Research.Table: Für die WissZeitVG-Reform ist nur eine Minimallösung in Sicht. Die Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes lässt weiter auf sich warten – und könnte deutlich kleiner ausfallen als erhofft. Warum auch die Mittelbaustrategie für die Hochschulbeschäftigten zur Hängepartie werden könnte, lesen Sie hier.

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"Table.Briefings hat etwas sehr Einzigartiges geschaffen. Es fällt leicht, die Briefings als Werbeplattform zu empfehlen." Thomas Koch. Jetzt Leserdaten anfordern.

Time.Table

Bundeskanzler: Friedrich Merz zu Antrittsbesuch in Baden-Württemberg. Kabinettssitzung der Landesregierung in der Villa Reitzenstein, Stuttgart, 10 Uhr. Später Besuch des IPAI-Campus in Heilbronn.

Bundespräsident: Frank-Walter Steinmeier reist zu einem dreitägigen Staatsbesuch nach Österreich. Weitere Informationen.

Verteidigung: Boris Pistorius reist nach Kanada. Zuvor war er in Island, im Anschluss an den Kanada-Besuch reist er weiter nach Großbritannien.

Umwelt: Treffen der EU-Umweltminister in Luxemburg. Vorbereitung der EU-Verhandlungsposition bei der Weltklimakonferenz in Brasilien im November. Mit Carsten Schneider. Gemeinsame Pk um 19 Uhr

Haushalt: Eröffnung der Herbst-Steuerschätzung des Arbeitskreises Steuerschätzungen. Rotes Rathaus, Berlin, 8 Uhr

Länder: Statement des Vorsitzenden Alexander Schweitzer zur MPK, die am Mittwoch beginnt. Staatskanzlei Mainz, 14 Uhr

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Must-Reads

NYT: „Der einzige Grund für Putin aufzuhören, ist, wenn er gestoppt wird.“ So zitiert Steven Erlanger den deutschen General Alexander Sollfrank. Der Befehlshaber des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr, sagte der Times: „Wir sollten die Ukraine mit allem unterstützen, was sie braucht.“ Ohne konkrete Rüstungsgüter oder Waffensysteme zu nennen, ergänzt er: „Mit allem, was sie benötigen, um den russischen Druck zu verringern.“ („Senior German General Says Europe Must Do All It Can to Help Ukraine“)

Handelsblatt: Deutschlandfonds soll noch dieses Jahr kommen. Mit zehn Milliarden staatlichem Eigenkapital sollen weitere 90 Milliarden Euro von Privatanlegern eingesammelt werden. Acht Module für verschiedene Investitionssegmente wie Infrastruktur, Rohstoffe und KI seien geplant. Noch diskutiert werden müsse, ob es nicht einen höheren Eigenanteil brauche und welche bestehenden Investitionsprogramme integriert würden. („So plant Schwarz-Rot den Deutschlandfonds“)

FAZ: AfD wirft Weimers Magazin Urheberrechtsverletzungen vor. Das zur Weimer Media Group gehörende Magazin „The European“ habe Reden von Alice Weidel und weiteren Prominenten wie Friedrich Merz, Robert Habeck und dem Papst ungefragt abgedruckt und Gastautorenprofile angelegt. Das Magazin verweist auf „handwerkliche Fehler“. („AfD bläst zur Jagd auf Weimer“)

FAZ: Thüringen will Verfassungstreueprüfung von Beamten verschärfen. Innenminister Georg Maier (SPD) will dem sächsischen Modell folgen, wo vor der Einstellung von Polizisten und Justizvollzugsbeamten eine Regelanfrage beim Verfassungsschutz erfolgt. Wie die Überprüfung im Falle einer bundesweiten Einstufung der AfD als erwiesen rechtsextrem gestaltet wird, berät eine Bund-Ländergruppe bis Dezember. („Extremisten unerwünscht“)

Spiegel: Der Osten hinkt bei E-Mobilität hinterher. Deutschlandweit beträgt die die Quote der E-Autos 3,4 Prozent. In den fünf Ost-Bundesländern ist sie jedoch (bis auf Berlin und sein Umland) deutlich niedriger, wie eine Analyse des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigt. 17,7 Prozent der bundesweiten Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2025 waren elektrisch – ein Rekordhoch. („Ostdeutschland fährt bei der Elektroauto-Wende hinterher“)

Nicht überlesen!

Welt: Wie sich Sören Pellmann nach seinem Herzinfarkt schützt. Statt um 6 fange er um 8 Uhr an, mache 30 Minuten Mittagspause, gehe vier Mal wöchentlich ins Fitnessstudio und esse nur noch einmal pro Woche Fleisch – obwohl er es liebt. 22 Kilo habe er so abgenommen. Im Interview mit Kevin Culina warnt er vor der hohen Belastung für Parlamentarier, die durch die ständige Erreichbarkeit in den sozialen Medien noch zugenommen habe. („‚Hätte ich Anzeichen nicht ernst genommen, hätte ich die Nacht wohl nicht überlebt‘")

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Hart aber Fair, 21 Uhr: Michaela Kaniber, Jan van Aken, Jennifer Kuschel, Britta Schautz, Stefan Genth, Mark Schieritz

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk

6:50 Uhr: Hans-Peter Burghof, Ökonom: Droht eine neue Finanzkrise?

7:15 Uhr: Boris Pistorius, Verteidigungsminister (SPD): Reise nach Island, Kanada und Großbritannien

8:10 Uhr: Oliver Nachtwey, Soziologe: Umgang der Union mit der AfD

ARD

7:10 Uhr: Quentin Gärtner, Generalsekretär Bundesschülerkonferenz, und Ann-Cathrin Simon, Junge Union (CDU): junge Generation zu Bundeswehr und Rente

7:35 Uhr: Stefan Marschall, Politologe: Parteilose Bürgermeister

rbb24–Inforadio

7:05 Uhr: Christian Schuchardt, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages (CDU): Steuerschätzung

7:25 Uhr: Axel Petermann, ehemaliger Kriminalbeamter, Profiler und Autor: Suche im Fall Rebecca Reusch

phoenix

8:45 Uhr: Hildegard Bentele, Vorsitzende der Israel-Delegation im EP (CDU), und Moritz Körner, Israel-Delegation im EP (FDP): Nahost-Friedensabkommen

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Geburtstage von morgen

Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, 57

Thomas Bagger, Botschafter in Italien und San Marino, 60

Klaus Holetschek, Fraktionsvorsitzender der CSU im Bayerischen Landtag, 61

Udo Wachtveitl, Schauspieler, 67

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Nachttisch

Hans-Gert Pöttering - Europa, bleibe wachsam und werde stark!

Unser Tipp führt Sie heute in das Herz Europas. Wenn es nach dem früheren EU-Parlamentspräsidenten Hans-Gert Pöttering geht, hat die EU die besten Zeiten noch vor sich. In seinem neuesten Sammelwerk führt Pöttering mit klugen Argumenten und reichlich Anekdoten auf, warum die EU auch diese Phase der multiplen Bedrohung meistern kann. In gewisser Weise auch durch eine Rückbesinnung auf ihre Anfänge, als das geo- und friedenspolitische Wir zwischen den Nationalstaaten dominierte und die Einzelinteressen und auch die Brüsseler Bürokratie noch im Griff schien. Zu seinem 80. Geburtstag versammelt Pöttering überzeugende Europäer mit gewinnbringenden Beiträgen, darunter Michel Barnier, José Manuel Barroso, Stephan Harbarth, Norbert Lammert, Koen Lenaerts, David McAllister, Roberta Metsola, Ehud Olmert, Radoslaw Sikorski, Antonio Tajani oder Ursula von der Leyen. Michael Bröcker

Hans-Gert Pöttering – Europa, bleibe wachsam und werde stark! | Verlag Herder

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Das war’s für heute. Good night and good luck!

Heute haben Okan Bellikli, Manuel Berkel, Michael Bröcker, Damir Fras, Daniel Friesen, Tim Gabel, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Nicola Kuhrt, Magdalena Latz, David Renke, Leonard Schulz und Sven Siebert mitgewirkt.

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Briefing für die Table.Media-Community. Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich kostenlos anmelden.

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