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Made in China 2025

Analyse

Strategischer Ausbau der Robotik

Eine Lektion aus der Corona-Krise heißt für Peking mehr Automatisierung. Die Robotikbranche wächst rasant. Noch profitieren deutsche Exporteure. Doch China investiert stark in die eigene Roboter-Fertigung. Steigende Arbeitslosigkeit könnte die Folge der Automatisierung sein.

Von Frank Sieren

Analyse

Technologien werden Wachstumstreiber 2021

Chinas Wirtschaftswachstum wird 2021 Fahrt aufnehmen. Vom neuen Fünfjahresplan der Regierung erwarten Experten Anreize für Investitionen auch für Ausländer. Im Fokus stehen dabei: Smart Manufacturing, Künstliche Intelligenz, Cloud-Technologien, Smart Mobility und Erneuerbare Energien. Peking setzt auch auf Forschungskooperationen.

Von Redaktion Table

Biden und Xi Jinping: Bidens China-Politik
Analyse

Bidens China-Politik: Europa rückt ins Zentrum

Der Umgang mit China wird eine zentrale Rolle im neuen transatlantischen Verhältnis der Europäer und des US-Präsidenten Joe Biden spielen, da sind sich die Experten einig. Der Vorsitzende der Atlantikbrücke, Sigmar Gabriel, rät Europa zu mehr Selbstbewusstsein. In Peking gewinnen derweil auch gemäßigte Töne Gewicht, China nicht für zu stark zu halten und deswegen Biden die Hand zu reichen.

Von Redaktion Table

Die Made in China 2025 Strategie ist ein Fahrplan, mit dem die Volksrepublik China die Wirtschaft seines Landes modernisieren will. Die Redaktion von China.Table hat alle News zum Thema.

Was ist die Made in China 2025 (MIC25)?

Bei Made in China 2025 handelt es sich um eine langfristige Strategie, mit der die Wirtschaft der Volksrepublik China modernisiert und aufgewertet werden soll. Das Land will vom Image weg, nur die Werkbank der Welt zu sein und strebt damit eine Technologieführerschaft an. Der Plan gibt zehn Schlüsselindustrien Ziele vor, die teilweise bis ins Jahr 2049 reichen - dem hundertjährigen Bestehen der VR China. Dann möchte das Land die führende Wirtschaftsnation der Welt sein.MIC25 hat zum Ziel, dass die Volksrepublik bereits im Jahr 2025 der weltweit führende Hersteller von Materialien in den Bereichen Telekommunikation, Eisenbahn und Stromversorgung ist. In den Sektoren Robotik, High-End-Automatisierung und Fahrzeuge mit alternativen Antrieben (Elektromobilität) möchte das Land wenigstens auf Platz zwei oder drei liegen. Made in China 2025: Ziele Der Made in China 2025 Plan benennt neun strategische Aufgaben. Diese Aufgaben gelten für jeden einzelnen Sektor. Mit diesen Zielen soll MIC25 die Wirtschaft der Volksrepublik aufwerten:

Made in China 2025 Schlüsselindustrien

China will auf nachhaltiges Wachstum setzen. Innovationen sollen die Industrie an die Weltspitze führen. Bildung, Wissenschaft und Digitalisierung spielen deswegen eine große Rolle. Mit dieser Basis sind in der MIC25-Strategie insgesamt zehn Schlüsselindustrien festgelegt worden:

Chinas globaler Handel: One Belt, One Road

Made in China 2025 zielt vor allem darauf ab, dass die Volksrepublik in ausgewählten Branchen zum Weltmarktführer wird. Dafür müssen auch Handel und Export gestärkt werden. Zu diesem Zweck hat die Regierung unter dem Namen

One Belt, One Road

Maßnahmen gebündelt, die das interkontinentale Handelsnetz ausbauen. Es geht darum, alte Handelsrouten zu modernisieren. Ein Projekt, das an die frühere Seidenstraße erinnern soll.Dabei wird zwischen den eher nördlich gelegenen Landwegen (Silk Road Economic Belt) und den südlicheren Seewegen (Maritime Silk Road) unterschieden. Zu diesem Zweck baut die Volksrepublik in mehreren Ländern Häfen aus, errichtet Verkehrsknotenpunkte und errichtet neue Verkehrswege, die das jeweilige Hinterland stärker erschließen sollen. Das Projekt

One Belt, One Road

betrifft rund 60 Prozent der Weltbevölkerung. Etwa 40 Prozent des Welthandels laufen entlang der Seidenstraße.

Chinas Masterplan: Fünf Initiativen für 2025

Trotz aller Stärkungen des Exports ist der Masterplan hinter MIC25 natürlich, die Wertschöpfung im eigenen Land zu erhöhen. Die Volksrepublik soll zum innovativen Hightech-Produzenten werden. Fünf Initiativen im Rahmen von Made in China 2025 sollen dieses Ziel vorantreiben.

Was bedeutet Made in China 2025 für Deutschland

Viele Sektoren, in denen Deutschland zu den Weltmarktführern gehört, sollen auch in der MIC25-Strategie vorangetrieben werden. Die Volksrepublik würde, sollte der Plan aufgehen, nicht mehr nur durch geringe Kosten punkten, sondern würde zu einem Konkurrenten auf technischer Augenhöhe reifen. Chinesische Firmen wie Tencent und Huawei gehören längst zur Weltspitze.Deutschland verfolgt einen ähnlichen Plan. Er heißt Industrie 4.0 und diente dem MIC25 Plan als Vorlage. China investiert jedoch viel größere Summen. Für die Entwicklung der intelligenten Fertigung investiert die Regierung umgerechnet drei Milliarden Euro. Die Halbleiter-Industrie bekommt zwanzig Milliarden zur Verfügung gestellt.

Made in China 2025 als Chance für Deutschland

Trotz dieser Investitionen hat Deutschland natürlich noch einen großen Vorsprung in den erwähnten Technologien. So könnten die Unternehmen vom Aufstieg Chinas profitieren. Denn die Firmen in der Volksrepublik brauchen Handelspartner und Lieferanten. Deutschland könnte so ein Partner der MIC25-Strategie werden.Doch es gibt an Made in China 2025 auch Kritik: China ist 2021 bereits führend auf dem Gebiet der Gesichtserkennung und der künstlichen Intelligenz (KI). Das Land hat die High-Tech-Innovationen auf diesem Gebiet genutzt, um einen riesigen Überwachungsstaat aufzubauen. Fragwürdige Geschäftspraktiken Außerdem schreckt die chinesische Regierung nicht vor Geschäftspraktiken zurück, die in den westlichen Staaten eher kritisch beäugt werden. Zum einen haben chinesische Firmen durch Übernahmen und Beteiligungen enorm viel Knowhow ins Land geholt. Das verfolgt eine aggressive Übernahmestrategie.Zum anderen gibt es in der Volksrepublik für Unternehmen aus Deutschland, USA oder Europa keine Wettbewerbsgleichheit. Aufträge werden ohne Ausschreibung vergeben und ausländische Firmen werden vom Markt ferngehalten. Viele chinesische Firmen – vor allem im Bereich des Solar- und Windanlagenbaus – können ihre Produkte dank üppiger Subventionen zum Dumpingpreis auf dem Weltmarkt anbieten.

Probleme bei Made in China 2025

Aus Sicht der chinesischen Regierung sind solche Maßnahmen allerdings nötig. Die enormen Zuwendungen für die Halbleiter-Industrie sind darin begründet, dass die chinesischen Anbieter hier immer noch sieben bis zehn Jahre hinterher sind. Auch bei der Robotik läuft nicht alles wie geplant. Chinesische Hersteller sollten im Jahr 2020 eigentlich fünfzig Prozent der eigenen Nachfrage bedienen können (siebzig Prozent im Jahr 2025). Es waren jedoch nur 39 Prozent.Auch beim Thema Elektroauto läuft 2021 nicht alles nach Plan: Im größten Automarkt der Welt gibt es strenge Elektro-Quoten und viele Partnerschaften mit europäischen Herstellern. Der ambitionierte Hersteller Byton musste trotzdem hunderte Mitarbeiter kündigen und konnte nur durch neue Investoren knapp der Pleite entgehen.

Wie es mit der Entwicklung rund um die Pläne von Made in China 2025 weitergeht, erfahren Sie in den News und Analysen der China.Table-Redaktion.