
Die Ukraine hat im Streit um die Importe ukrainischer Agrarprodukte in die EU eine Beschwerde gegen Polen, die Slowakei und Ungarn bei der Welthandelsorganisation eingereicht. Polen droht mit Konsequenzen, die EU debattiert über neue Routen.
Von Claire Stam
Manfred Weber fordert von der Kommissionspräsidentin, in ihrer Rede zur Lage der EU (SOTEU) die Landwirte anzusprechen. Er sieht von der Leyen in der Pole-Position für die Spitzenkandidatin der EVP. Der EVP-Fraktions- und Parteichef im Interview.
Von Markus Grabitz
Der EVP-Fraktions- und Parteichef fordert von der Kommissionspräsidentin, in ihrer Rede zur Lage der EU die Landwirte zu anzusprechen. Außerdem setzt Manfred Weber im Interview mit Markus Grabitz auf konkrete Ankündigungen zum Bürokratieabbau.
Von Markus Grabitz
Weniger als ein Jahr vor der Europawahl müssen die Green-Deal-Dossiers zu Biodiversität und Landwirtschaft noch abgeschlossen werden. Für den Brüsseler Betrieb beginnt damit ein Wettlauf gegen die Zeit, der durch den Weggang von Green-Deal-Chef Frans Timmermans noch verschärft wird.
Von Claire Stam
Mangelhaft – diese Note vergibt Norbert Lins (CDU), Chef des EU-Agrarausschusses, Kommissar Janusz Wojciechowski. Es geht um das Krisenmanagement beim ukrainischen Exportgetreide. Lins fordert Logistikbeihilfen für ukrainische Getreideexporte, die den Landweg durch die EU nehmen. Man dürfe nicht Russland das Geschäft mit den ärmsten Ländern beim Brotweizen überlassen.
Von Markus Grabitz
Die Agrarförderung in der EU spielt eine entscheidende Rolle, um die Landwirtschaft zu unterstützen, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und nachhaltige Praktiken zu fördern. Lesen Sie hier alles über die Agrarpolitik in der EU und in Deutschland, ihre Ziele, Herausforderungen und Maßnahmen zur Unterstützung der Landwirte von der Table.Briefings-Redaktion.
Die Gemeinsame
Agrarpolitik
(GAP) der
EU
ist das zentrale Instrument zur
Agrarförderung
der
EU-Landwirtschaft
. Sie wurde geschaffen, um Ernährungssicherheit zu gewährleisten, die ländlichen Gebiete zu entwickeln, die Umwelt zu schützen und die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte zu stärken. Die GAP stellt den größten Teil des EU-Haushalts dar und wird regelmäßig reformiert, um den sich ändernden Herausforderungen und Zielen gerecht zu werden.
Die Agrarförderung in der EU umfasst verschiedene Maßnahmen, die darauf abzielen, die Einkommen der Landwirte zu sichern und die Produktionsbedingungen zu verbessern.
Direktzahlungen bilden einen bedeutenden Teil der Agrarförderung und dienen dazu, den Landwirten ein stabiles Einkommen zu garantieren.
Zusätzlich gibt es Förderprogramme für umweltfreundliche Praktiken, ländliche Entwicklung und Innovation in der Landwirtschaft.
In Deutschland werden die EU-Fördermittel für die Landwirtschaft durch nationale Programme ergänzt und verwaltet. Dabei spielen Themen wie der Ausbau der ökologischen Landwirtschaft, die Förderung junger Landwirte und die Stärkung der regionalen Vermarktung eine zunehmend wichtige Rolle. Die Bundesländer haben dabei Spielraum, die EU-Richtlinien mit nationalen Schwerpunkten zu ergänzen, um den spezifischen Bedürfnissen der deutschen Landwirtschaft gerecht zu werden.
Klimawandel und Nachhaltigkeit: Im Kampf gegen den Klimawandel ist die Landwirtschaft ein wichtiger Akteur. Die Reduktion von Treibhausgasemissionen, die Förderung klimaresilienter Anbausysteme und die Anpassung an extreme Wetterereignisse sind drängende Themen. Die Agrarförderung muss daher Maßnahmen unterstützen, die den ökologischen Fußabdruck der Landwirtschaft verringern.
Biodiversität und Naturschutz: Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist für die langfristige Gesundheit der Ökosysteme von entscheidender Bedeutung. Programme zur Förderung artenreicher Kulturlandschaften und zum Schutz gefährdeter Arten sind daher integraler Bestandteil der Agrarpolitik auf europäischer und nationaler Ebene.
Gesellschaftliche Erwartungen und Verbraucherschutz: Verbraucher legen zunehmend Wert auf Transparenz, Rückverfolgbarkeit und nachhaltige Produktion. Die Agrarförderung in der EU muss diese Erwartungen berücksichtigen und Anreize für Landwirte schaffen, den hohen Standards gerecht zu werden.
Die Digitalisierung stellt einen entscheidenden Wendepunkt in der Agrarförderung der EU dar und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Neue Technologien bieten immense Möglichkeiten, die Effizienz, Nachhaltigkeit und Resilienz der landwirtschaftlichen Produktion erheblich zu steigern. In diesem Kontext unterstützt die EU gezielt Förderprogramme, die digitale Innovationen und Forschung in der Landwirtschaft vorantreiben sollen.
Ein zentraler Aspekt der digitalen Transformation ist die Präzisionslandwirtschaft, die durch den Einsatz von Satellitenbildern, Drohnen und IoT (Internet der Dinge) ermöglicht wird. Diese Technologien ermöglichen es Landwirten, ihre Anbau- und Bewirtschaftungsmethoden präziser zu gestalten. Durch datenbasierte Entscheidungsprozesse können Ressourcen effizienter genutzt und Umweltbelastungen minimiert werden. Die EU fördert daher Pilotprojekte und Demonstrationsvorhaben, um den Einsatz solcher Technologien in der Praxis zu erproben und deren Potenzial voll auszuschöpfen.
Zusätzlich spielt die Förderung von Forschung und Entwicklung eine Schlüsselrolle. Neue Innovationen in Bereichen wie Robotik, künstliche Intelligenz und Blockchain-Technologie haben das Potenzial, die landwirtschaftliche Produktion weiter zu optimieren und gleichzeitig ökologische Standards einzuhalten. Die EU investiert daher verstärkt in Forschungsprojekte, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Landwirtschaft zugeschnitten sind und innovative Lösungen für Herausforderungen wie Klimawandelanpassung und Ressourcenknappheit bieten.
In Deutschland spiegelt sich dieser Trend ebenfalls wider. Die Bundesregierung unterstützt aktiv die Digitalisierung der Landwirtschaft durch gezielte Förderprogramme und die Bereitstellung von Infrastrukturen, die den Einsatz modernster Technologien ermöglichen.
Der Aufbau von digitalen Kompetenzzentren und Innovationsnetzwerken fördert den Austausch zwischen Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Landwirten, um gemeinsam an Lösungen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Agrarwirtschaft zu arbeiten.
Die Herausforderungen liegen jedoch auch in der flächendeckenden Einführung und Nutzung digitaler Technologien.
Neben der Bereitstellung finanzieller Mittel ist die Schulung und Sensibilisierung der Landwirte entscheidend, um das volle Potenzial der Digitalisierung auszuschöpfen. Die EU und Deutschland setzen daher verstärkt auf Bildungs- und Beratungsprogramme, die Landwirte bei der Integration digitaler Technologien unterstützen und ihnen helfen, die komplexen Herausforderungen der modernen Landwirtschaft erfolgreich zu bewältigen.
Insgesamt ist die Digitalisierung ein unverzichtbarer Bestandteil der zukünftigen Agrarförderung sowohl auf EU-Ebene als auch in Deutschland. Sie bietet die Möglichkeit, die Produktivität zu steigern, die Umweltbelastung zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft auf globaler Ebene zu stärken. Durch kontinuierliche Investitionen und einen integrativen Ansatz kann die Agrarpolitik die Transformation hin zu einer nachhaltigen und digital gestützten Landwirtschaft erfolgreich vorantreiben.
Die zukünftige Entwicklung der
Agrarförderung
in der
EU
und Deutschland wird maßgeblich von den Fortschritten in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz sowie von technologischen Innovationen geprägt sein. Die GAP-Reform 2023-2027 stellt einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Landwirtschaft dar, indem sie Anreize für Umweltmaßnahmen verstärkt und die Resilienz der landwirtschaftlichen Betriebe gegenüber klimatischen Risiken stärkt. In Deutschland wird die Umsetzung dieser Ziele durch nationale Programme ergänzt, die gezielt auf die Bedürfnisse der deutschen Landwirtschaft eingehen. Der Dialog zwischen dem
Bund
, Landwirten, Verbrauchern und Umweltschützern wird entscheidend sein, um eine ausgewogene
Agrarpolitik
zu gestalten, die sowohl wirtschaftliche Interessen als auch Umweltschutz und gesellschaftliche Erwartungen berücksichtigt. Die Agrarförderung in der EU und Deutschland steht vor großen Herausforderungen, aber auch vor bedeutenden Chancen. Ihr Ziel ist es, die Landwirtschaft dabei zu unterstützen, nachhaltiger, wettbewerbsfähiger und resilienter zu werden. Die künftige politische Bilanz wird zeigen, in welchem Umfang die Ziele erreicht werden. Dabei wird sich zeigen müssen, ob es gelingt, die ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Interessen in Einklang zu bringen. Lesen Sie alle News zur Agrarförderung in der EU und aktuellen Entwicklungen von der Table.Briefings-Redaktion.