wenn der ICE mal wieder eine Stunde Verspätung oder mehr eingefahren hat, oder die Bahn gleich ganz streikt, dann mag sich mancher nach China wünschen. Dort gibt’s nicht nur keine Streiks. Die Schnellzüge fahren dort so, wie es der Name schon sagt: schnell. Auf vielen Strecken reist man mit 300 km/h und zwischen Peking und Shanghai sogar mit bis zu 350 km/h.
Der Fuxing CR 400, Symbol für Chinas technologische Kompetenz, hat die Bahn zu einer echten Alternative zum Flugzeug gemacht. Demnächst soll das Bahnreisen sogar noch attraktiver werden. Chinas staatlicher Hersteller CRRC kündigt für 2025 das Nachfolgemodell Fuxing CR 450 an. Die neue Baureihe soll in der Spitze 450 km/h erreichen können. Von diesen und den weiteren Neuerungen beim Updates berichtet Jörn Petring.
Der Fuxing ist nicht das einzige Beispiel für China massive Investitionen in den Bahnverkehr. Auch die Eisenbahnstrecken entlang der Neuen Seidenstraße ließ das Land sich Milliarden kosten. Als sich während der Corona-Pandemie vor Chinas Häfen zeitweise Schiffe stauten und nichts mehr ging, bewies sie sich als Backup, um Waren und Teile von A nach B zu befördern.
Nun stockt der Seeverkehr wieder: Im Golf von Aden und der Bab-el-Mandeb-Straße attackieren Huthi-Rebellen den Frachtverkehr. Doch an der internationalen Anti-Huthi-Allianz beteiligt sich China nicht. Das mag auf den ersten Blick verwundern, schließlich ist China als Exportweltmeister ebenso stark betroffen wie andere Nationen. Doch für Pekings Position spielen machtpolitische Überlegungen in dem Konflikt eine große Rolle, schreibt Michael Radunski. Außerdem gewinnt der Landweg der Neuen Seidenstraße so an Bedeutung.
Ich wünsche Ihnen einen Tag, an dem alles glattläuft.
Vorbereitungen auf der USS Dwight D. Eisenhower für einen Einsatz gegen die Huthi-Rebellen
Auch dieser Tage attackieren Huthi-Rebellen aus dem Jemen wieder Schiffe im Golf von Aden und in der Bab-el-Mandeb-Straße. Mal nutzen sie Drohnen, mal werden Raketen auf die internationalen Frachter abgefeuert. Um die freie Schifffahrt und den globalen Warenverkehr zu sichern, haben die USA deshalb eine Anti-Huthi-Allianz zusammengestellt. Mit dabei sind Länder wie Großbritannien und Australien, aber auch Bahrain und Singapur.
Auch die EU will helfen und hat sich diese Woche auf eine eigene Militärmission verständigt. Deutschland könnte die Fregatte “Hessen” entsenden. Im Gegensatz zum US-Ansatz soll die EU-Mission rein defensiv sein. Ein “Beschuss von Huthi-Stellungen an Land” sei nicht Teil der Pläne, stellte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin klar.
Vor allem die großen Handelsnationen sind von den Huthi-Angriffen betroffen. China als Exportweltmeister ganz besonders:
“Das Rote Meer ist eine wichtige internationale Handelsroute für Waren und Energie. Die Gewährleistung der Sicherheit und Stabilität der Region dient dem gemeinsamen Interesse der internationalen Gemeinschaft”, sagte auch der Sprecher des chinesischen Außenministeriums.
Doch wenn es konkret darum geht, für diese Sicherheit und Stabilität zu sorgen, hält sich China zurück. Dabei wäre ein chinesisches Engagement ohne weiteres möglich. Seit 2008 entsendet Peking regelmäßig Marine-Einsatzgruppen in den Golf von Aden nahe der jemenitischen Küste, um Begleitmissionen und Anti-Piraterie-Operationen durchzuführen. Zudem unterhält China eine Militärbasis im nahegelegenen Dschibuti. Aus dem US-Außenministerium heißt es: “Wir würden es begrüßen, wenn China eine konstruktive Rolle bei dem Versuch spielen würde, solche Angriffe zu verhindern.”
Auch US-Sicherheitsberater Jake Sullivan soll das Thema bei seinem Treffen diesen Monat in Washington angesprochen haben. Berichten zufolge drängte er Liu Jianchao, Leiter der internationalen Abteilung der KP, zumindest Druck auf Iran auszuüben, damit die Huthi-Attacken enden.
Doch China ist offenbar nicht gewillt, aktiv für Sicherheit und Stabilität zu sorgen. Eine Beteiligung an der Anti-Huthi-Allianz lehnt Peking ab. Vielmehr heißt es: “Wir glauben, dass relevante Parteien, insbesondere große Länder mit Einfluss, eine konstruktive und verantwortungsvolle Rolle bei der Gewährleistung der Sicherheit der Schifffahrtswege im Roten Meer spielen müssen.”
Ein genauer Blick zeigt, China hat egoistische, aber durchaus rationale Gründe, sich nicht mehr zu engagieren.
Die Führung in Peking sieht sich im Zweikampf mit den USA. Und so nutzt man jede Gelegenheit, den USA Verantwortung und Schuld für Konflikte zu geben. So auch in diesem Fall. In einem Leitartikel der Global Times vom 19. Dezember wird argumentiert, dass die “Krise” im Roten Meer eine Folge des Krieges in Gaza sei – und hier ist die Schuldfrage für Peking eindeutig: “Die Ursache liegt darin, dass die USA nie eine faire Haltung eingenommen und die Interessen der Länder des Nahen Ostens nicht berücksichtigt haben, sondern die Nahost-Frage eher basierend auf ihren eigenen hegemonialen Bedürfnissen angehen.”
China hat den Nahen Osten als wichtigen Baustein seiner geopolitischen Strategie entdeckt. Mit einer Mischung aus diplomatischem Geschick, neutral erscheinender Zurückhaltung und einem Schuss Anti-Amerikanismus versucht Peking, in der Region an Einfluss zu gewinnen. Um bei arabischen und muslimischen Regierungen zu punkten, nimmt China eine klare Haltung zugunsten der Palästinenser ein, in deren Namen die Huthi angeblich ihre Angriffe durchführen. Die Folge: Wie bei den Angriffen der Hamas nimmt Peking auch die Huthi nicht namentlich in die Verantwortung.
All diese regionalen Bemühungen erfolgen zudem vor dem Hintergrund eines weitaus größeren Ziels: China versteht sich als Anführer des Globalen Südens. Ahmed Aboudouh, Nahost-Experte bei Chatham House, erklärt den Zusammenhang wie folgt: “Peking glaubt, dass jede politische Unterstützung für die von den USA geführte maritime Koalition gegen die Huthi ihre Unterstützung für einen dauerhaften Waffenstillstand und Friedensprozess in Gaza untergraben, die regionale Bevölkerung verärgern und ihre langfristigen Aussichten auf die Führung des globalen Südens delegitimieren würde.”
Doch auch wirtschaftliche Aspekte spielen eine Rolle. Die prekäre Sicherheitslage im Roten Meer treibt die Frachtkosten in die Höhe: Am 18. Januar ist dem World Container Index von Drewry zufolge der Preis für den Transport eines 40-Fuß-Containers von Shanghai in den italienischen Hafen Genua gegenüber der Vorwoche um 21 Prozent gestiegen – und im Vergleich zu Januar 2023 gar um 126 Prozent.
Kurzfristig hat das jedoch den Effekt, dass der Transport auf dem Landweg attraktiver wird. Eric Olander, Mitbegründer der Initiative China Global South Project, verweist an dieser Stelle auf Chinas Belt and Road Initiative: China habe im vergangenen Jahrzehnt Milliarden ausgegeben, um drei Eisenbahnstrecken zu bauen, die chinesische Industriezentren mit Europa verbinden. Olander ist überzeugt: Diese Bahnverbindungen sind nun gefragter denn je, da die Kosten für den Gütertransport über das Meer enorm gestiegen sind.
Während Pekings diplomatisch-machtpolitische Überlegungen auf einen langfristigen Gewinn ausgelegt sind, handelt es sich bei den wirtschaftlichen Aspekten eher um kurzfristige Gewinne. Denn auf Dauer wird sich der Frachtverkehr nicht durch Schienen oder Straßen ersetzen lassen – mag die Belt and Road Initiative auch noch so erfolgreich sein. Das weiß man auch in Peking. Und dann werden auch Chinas übergeordnete Handelsinteressen enormen Schaden nehmen.
Doch aktuell stellt Peking Überlegungen an, die einer kühlen Machtpolitik folgen – und zumindest kurzfristig erfolgreich sind. Denn tatsächlich haben die Huthi-Kämpfer erklärt, dass sie chinesische Schiffe, die durch das Rote Meer fahren, nicht angreifen werden. Die Folge: Wie Daten von Lloyd’s List zeigen, hat der chinesische Frachtverkehr in der Region seit Ende Dezember stetig zugenommen.
Acht Jahre nach seiner Inbetriebnahme erhält Chinas Fuxing-Schnellzug bald ein bedeutendes Update: Laut chinesischen Staatsmedien sollen die ersten Züge der neuen Baureihe Fuxing CR450 im kommenden Jahr debütieren und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 450 Kilometern pro Stunde noch einmal deutlich schneller sein.
Als die ersten Fuxing-Züge 2017 regulär in Betrieb gingen, feierte China dies zurecht als großen Durchbruch. Immerhin war der Fuxing der erste vollständig in China entwickelte Schnellzug. Frühere Züge basierten auf Technologien des ICE von Siemens, des japanischen Shinkansen und der Züge des kanadischen Herstellers Bombardier. Der Fuxing avancierte so zu einem wichtigen Symbol für Chinas wachsende technologische Kompetenz.
Der Zug wird in vielerlei Hinsicht überarbeitet. Chinas staatlicher Hersteller CRRC plant, dieses Jahr den Bau von Prototypen des CR450 abzuschließen und umfangreiche Tests durchzuführen. Der reguläre Betrieb ist für 2025 vorgesehen.
Der CR450 soll vor allem schneller und intelligenter werden. Die bisher schnellste Fuxing-Version, der CR400, erreicht eine theoretische Höchstgeschwindigkeit von 400 km/h. Im Alltagsbetrieb fährt er jedoch mit einer Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h.
Diese Geschwindigkeit wird beispielsweise auf der rund halbstündigen Fahrt zwischen Peking und Tianjin erreicht. Auch die Schnellzüge zwischen Peking und Shanghai fahren mit 350 km/h. Die schnellste reguläre Fahrt zwischen diesen beiden Megastädten dauert derzeit 4 Stunden und 29 Minuten, einschließlich kurzer Zwischenstopps in Nanjing und Jinan. Auf vielen anderen Schnellzugstrecken in China ist eine Geschwindigkeit von 300 km/h festgelegt.
Der CR450 wird diese Reisen nochmals deutlich beschleunigen. Seiner Bezeichnung entsprechend wird er eine Höchstgeschwindigkeit von 450 km/h erreichen. Im Alltagsbetrieb soll er allerdings, ähnlich wie sein Vorgänger, etwas langsamer sein und etwa 400 km/h fahren.
Obwohl die Parteizeitung Global Times und andere Staatsmedien berichten, dass die Fahrtzeit zwischen Peking und Shanghai auf nur noch 2,5 Stunden reduziert werden könnte, erscheint dies zweifelhaft. Die Strecke zwischen beiden Städten wird mit etwa 1.318 Kilometern angegeben. Selbst bei einer Reisegeschwindigkeit von 400 km/h ohne Zwischenstopps müsste man mit deutlich über drei Stunden rechnen.
Dennoch steht außer Frage, dass Reisen zwischen Peking und Shanghai bald noch schneller werden. Das Flugzeug ist auf dieser Strecke endgültig keine sinnvolle Alternative mehr. Zusätzlich zur höheren Geschwindigkeit sind weitere Neuerungen zu erwarten:
Tatsächlich stellt dies die erste große Überarbeitung des Fuxing dar, nachdem es zuvor hauptsächlich Anpassungen für unterschiedliche Terrains gegeben hat. So wurden nach 2017 Fuxing-Züge für extreme Wetterbedingungen wie Sandstürme oder eisige Temperaturen eingeführt.
Dass der CR450 im nächsten Jahr auf den Gleisen sein wird, steht kaum infrage. Schließlich ist der neue Zug sogar im aktuellen Fünf-Jahres-Plan erwähnt, der 2025 endet.
29.01.2024, 20:00 Uhr (30.01., 03:00 Uhr Beijing time)
Ash Center for Democratic Governance and Innovation, Harvard Kennedy School, Webinar: The Implications of Taiwan’s Presidential Election Mehr
29.01.2024, 18:15 Uhr (30.01., 00:15 Uhr Beijing time)
Konfuzius-Institute Leipzig und an der FU Berlin, Vortrag (Hybrid): Popular Religion in Post-Mao China Mehr
29.01.2024, 17:00 Uhr UK time
SOAS University of London, Book Launch (vor Ort): Steve Tsang, Olivia Cheung: The Political Thought of Xi Jinping Mehr
30.01.2024, 09:30 Uhr (16:30 Uhr Beijing time):
Dezan Shira & Associates, Webinar: Doing Business in China 2024: Navigating the Changing Business Landscape Mehr
31.01.2024, 02:30 Uhr (09:30 Uhr Beijing time)
Fairbank Center for Chinese Studies, Urban China Lecture Series: Ecological States – Politics of Science and Nature in Urbanizing China Mehr
31.01.2024, 17:30 Uhr (01.02., 00:30 Uhr Beijing time)
Center for Strategic & International Studies, Webinar: China’s Approach to the Middle East Mehr
01.02.2024, 09:00 Uhr (02.02., 16:00 Uhr Beijing time)
Dezan Shira & Associates, Getting China Data Compliance Right in 2024 Series: Regulatory Highlights and Practical Advice Mehr
01.02.2024, 18:00 Uhr (02.02., 01:00 Uhr Beijing time)
Dezan Shira & Associates, Webinar: Exploring China’s 2024 Outlook – Opportunities, Trends, and a 2023 Recap Mehr
05.02.2024, 19:00 Uhr
Konfuzius-Institut an der Universität Freiburg, Lesung: Felix Lee: “China, mein Vater und ich” Mehr
China wird nicht so schnell aus seiner ökonomischen Schwächephase herausfinden. Denn die Volksrepublik bleibt aufgrund politischer Entscheidungen unterhalb ihres Wachstumspotenzials. Das war der Tenor des Webinars “Prospects of the Chinese economy: short malady or fundamental slow-down?” aus der Reihe Global China Conversations des Kiel Institute for the World Economy. China.Table ist Medienpartner.
Adam Posen, Präsident des Peterson Institute for International Economics (PIIE) in Washington, sieht bei Chinas Wirtschaftsentwicklung eine Abkehr von Deng Xiaopings Maxime der Nichteinmischung in die Wirtschaft (“no politics, no problem”). Diese Abkehr habe mit der erfolgreichen Machtkonsolidierung durch Staats- und Parteichef Xi Jinping ab 2015 begonnen und während der Null-Covid Politik ihren Höhepunkt erreicht. Das Ergebnis seien niedrigere Investitionen und weniger Konsum in haltbare Güter. Umgekehrt seien die Ersparnisse angewachsen, und dabei vor allem risikoarme Anlagen.
Posen sieht auch eine schwächere Reaktion auf Pekings Versuche einer Konjunkturpolitik zum Ankurbeln der Wirtschaft. Das könne Xi dazu verleiten, noch stärker auf die Staatskonzerne zu setzen als bisher. Posen verwies auf eine Studie des PIIE, nach der der Anteil staatlichen Eigentums an der Marktkapitalisierung von Chinas 100 größten Unternehmen zwischen Juni 2021 und Ende 2023 von gut 31 auf 50 Prozent gestiegen ist.
China habe eines noch nicht gelernt, sagte Stefan Kooths, Direktor des Research Center Business Cycles and Growth des IfW, in seinem Beitrag: “Je höher entwickelt eine Wirtschaft wird, desto weniger funktioniert der Interventionismus.” Das gelte auch für die jährlichen Wachstumsziele. Xi priorisiert räumt zudem der sozialen Stabilität Vorrang ein, auch vor der wirtschaftlichen Entwicklung.
Kooths empfiehlt der Regierung, dabei eher auf direkte Transferzahlungen an die Menschen zu setzen statt auf Subventionen etwa an Staatsfirmen. Das sei effektiver und führe nicht zu Handelskonflikten. Auch wenn viele chinesische Firmen ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht nur Pekings Subventionen, sondern auch ihrer Innovationskraft verdankten, so Kooths. Gegenüber China müsse sich der Westen seiner eigenen Stärke bewusst sein und seinem Modell treu bleiben, mahnte Kooths – anstatt nun auch auf verstärkte Interventionen zu setzen. ck
Tesla-CEO Elon Musk erwartet, dass chinesische Autohersteller ihre globalen Konkurrenten “vernichten” werden, wenn das nicht Handelsbeschränkungen wie Importzölle verhindern. “Wenn keine Handelsschranken errichtet werden, werden sie die meisten anderen Autofirmen regelrecht zerstören”, sagte er bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. “Sie sind extrem gut.”
Auf die Äußerungen von Musk angesprochen, erklärte das chinesische Außenministerium bei seiner Pressekonferenz am Donnerstag, dass es von den Berichten nichts wisse. Es setze sich aber für die “Aufrechterhaltung eines fairen, gerechten und offenen Geschäftsumfelds” ein.
Der US-Marktführer Tesla wird besonders durch BYD unter Druck gesetzt. Das Unternehmen aus Shenzhen hatte 2023 ein Wachstum von 62 Prozent hingelegt und Tesla im vierten Quartal beim weltweiten Absatz von New Energy Vehicles (NEVs) erstmals überholt. Plug-in-Hybride sind dabei mitgezählt. Im Premium-EV-Segment ist Tesla in China weiterhin führend.
Tesla hatte aufgrund des starken Wettbewerbs und der schwächelnden Nachfrage in China bereits mehrfach die Preise gesenkt, zuletzt Anfang des Jahres. Schon Anfang 2023 hatte das Unternehmen damit einen Preiskampf bei Elektroautos angefacht, dem auch chinesische Hersteller und VW – etwa beim ID.3 – folgen mussten. Der Preiskampf verringert die Gewinnspanne und beunruhigt Anleger. Musk warnte nun bei der Telefonkonferenz, dass Tesla mit seiner bestehenden Produktpalette an die “natürliche Grenze der Kostensenkung” stoße. rtr/jul
Eine vollständige Dekarbonisierung der 1.000 CO₂-intensivsten Industrieanlagen der Welt könnte jährlich etwa acht Milliarden Tonnen CO₂ einsparen. Das ist etwa ein Drittel der notwendigen Reduktion, durch die das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen wäre. Das ist das Ergebnis der Studie “Global Carbon Restructuring Plan“, den die Unternehmensberatung Roland Berger vorgelegt hat. Die notwendige Transformation würde je nach Technik von 2025 bis 2050 Investitionen zwischen 7,5 und 10,5 Billionen US-Dollar benötigen. Am günstigsten liefe es mit erneuerbaren Energien.
Laut Studie stammen über drei Viertel (77 Prozent) der Emissionen aus der Stromerzeugung, 18 Prozent aus dem Eisen- und Stahlsektor und 3,5 Prozent aus der Öl- und Gasindustrie. Gerade mal 40 Unternehmen verursachen mehr als die Hälfte der Emissionen. Das zeige das “große Klimaschutzpotenzial einer konzertierten Aktion zur Dekarbonisierung dieser Hauptemittenten”, heißt es.
Die meisten der hoch emittierenden Anlagen stehen in China (54 Prozent) und Indien (13 Prozent), gefolgt von den USA (10 Prozent) und Europa (3 Prozent). China und Indien wären von der Dekarbonisierung also deutlich höher belastet. Sie müssten dafür zwischen 18 und über 30 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts aufwenden, die USA und Europa nur zwischen zwei und fünf Prozent. bpo
Der britische Stahlhändler Stemcor könnte einem Medienbericht zufolge demnächst in den Besitz eines chinesischen Unternehmens mit Staatsverbindungen übergehen. Derzeit gebe es Übernahmeverhandlungen mit einem Unternehmen, das der Kommunalverwaltung Guangzhou Aerotropolis nahestehe, berichtete der britische Fernsehsender Sky News unter Berufung auf Quellen in der Londoner Stadtverwaltung.
Diese erklärten demnach, dass die Übernahme durch eine Verpfändung der Stemcor-Aktien ausgelöst worden sei. Der Besitzer von Stemcor hat in den vergangenen Jahren immer wieder gewechselt. Seit Juli 2022 ist Stemcor im Besitz von ShouYe Holdings, einem in Hongkong ansässigen Unternehmen.
ShouYe hatte das Unternehmen von der Cedar Holdings Group gekauft. Die in Guangzhou ansässige Gruppe hatte dem Bericht zufolge Schwierigkeiten, ihre Schulden zurückzuzahlen. Sollte der Deal tatsächlich abgeschlossen werden, wäre Guangzhou Aerotropolis das dritte chinesische Unternehmen in weniger als zwei Jahren, das Stemcor besitzt. Stemcor äußerte sich dem Bericht zufolge zunächst nicht zu der Angelegenheit. ari
Alle Expats, die nach China entsandt werden, bekommen mit ziemlicher Sicherheit von einem Coach für interkulturelle Kommunikation einen Vortrag über das Mianzi-Konzept (面子), doch sind die Interpretationen nicht immer korrekt.
Der größte Mythos ist, dass man eine Ablehnung oder einen negativen Kommentar gegenüber seinem chinesischen Kollegen nur indirekt äußern sollte. Das ist falsch. Es ist vollkommen in Ordnung, bei Treffen hinter verschlossenen Türen offen zu sein. Geschäft ist Geschäft, und die Chinesen wissen sehr wohl, was das bedeutet. Vermeiden sollte man das, wenn eine dritte Partei anwesend ist. Aber das ist fast überall so.
Wie in anderen Teilen der Welt ist es auch hier ratsam, ein Problem nicht zu verallgemeinern oder es mit dem örtlichen oder nationalen Charakter in Verbindung zu bringen. Kommentare wie “die Art, wie die Chinesen das machen, ist falsch …” sind eine Ohrfeige für einen Chinesen, ein ungeheuerlicher Gesichtsverlust.
Allerdings geht es bei Mianzi heute auch oft um Prunk. Wer ein Beispiel dafür braucht, kann zum Beispiel die Videos des luxuriösen G20-Gipfels in Hangzhou, China, im Jahr 2016 mit denen der Arbeitskonferenz in Hamburg im darauffolgenden Jahr vergleichen.
Die prahlerische Art der Chinesen ist ein Zeichen für mangelndes Selbstvertrauen. Da China bestrebt ist, von anderen Ländern den – der eigenen Auffassung nach – gebührendem Respekt zu erlangen, wird diese Praxis noch eine ganze Weile fortbestehen. Für die Gäste mag das zuweilen anstrengend sein, aber in der Regel ist es angenehm. Das eigentliche Problem ist, dass die Chinesen umgekehrt auch eine entsprechende Behandlung erwarten, wenn sie selbst von diesen Ausländern empfangen werden. Ansonsten fühlen sie sich schlecht behandelt oder sogar gedemütigt.
Diese Mentalität manifestiert sich nicht nur auf staatlicher, sondern auch auf lokaler Ebene. Es gilt die Faustregel: Je entwickelter und wirtschaftsfreundlicher ein Ort ist, desto weniger eitel sind die Menschen. Ist man sich nicht sicher, sollte man sich sicherheitshalber für die protzige Variante entscheiden.
Die Verneigung von Robert Habeck beim Händeschütteln mit dem Emir von Katar wurde in Deutschland vielfach diskutiert. Würde ein chinesischer Politiker oder Geschäftsmann bei einer solchen Verbeugung vor einem Ausländer ertappt werden, wäre das Aufsehen weitaus größer, da dies als skandalöser Verlust von Mianzi empfunden würde.
Chinesische Würdenträger und VIPs schütteln sich die Hände auf eine fundamentalistische oder minimalistische Weise: aufrecht stehen, eine Hand, Begrüßungsworte sagen, keine zusätzlichen Bewegungen. Für Chinesen ist ein Klopfen auf den Rücken während des Händeschüttelns eine zu intime Bewegung und grenzt an Herablassung. Ein Klopfen auf die Schulter gilt definitiv als herablassend. Vor allem Amerikaner machen diesen Fehler häufig.
Die Chinesen haben auch eine Reihe von Umgangsformen untereinander. Die Ferienzeit in der Volksrepublik beginnt an Weihnachten und dauert bis zum chinesischen Neujahrsfest, das dieses Jahr auf den 10. Februar fällt. Dazu gehören auch Partys und gemeinsame Abendessen. Der Alkohol fließt; man stößt mit Weingläsern, Biergläsern und Schnapsgläsern mit Baijiu (白酒) an.
Dazu sollte man Folgendes wissen: Beim Anstoßen versuchen Chinesen, die nicht zur Chefetage gehören, ihre Gläser ein wenig tiefer zu halten, um ihre Ehrerbietung zu zeigen. Mitunter liefern sie sich einen lustigen Wettstreit, wer das Glas am tiefsten hält. Wenn man ihnen Getränke oder Tee einschenkt, tippen viele mit dem Zeige- und Mittelfinger auf die Tischfläche. Dies symbolisiert eine Kotau, um ihre Dankbarkeit auszudrücken. Das gilt nicht nur in der Ferienzeit, sondern auch für das alltägliche Trinken und Essen in Gesellschaft.
Aber wie fast überall auf der Welt reicht ein Nicken oder ein Dankeschön, wenn einem ein Getränk eingeschenkt wird. Und man muss auch nicht den Anstoß-Wettstreit um das niedrigste Glas oder den Finger-Kotau mitmachen. Das würde wahrscheinlich eher unbeholfen und sogar ein wenig unterwürfig wirken. Beim Anstoßen reicht ein freundlicher Blickkontakt. Für Deutsche: Dass sieben Jahre schlechter Sex drohen, wenn man sich beim Zuprosten nicht in die Augen schaut, muss man nicht unbedingt erwähnen.
Man sollte also freundlich und ruhig bleiben und einfach ganz man selbst sein. Das gilt insbesondere, wenn die chinesischen Gastgeber versuchen, einen zu mehr Alkohol zu bewegen als man eigentlich verträgt. Die Chinesen tun das auch manchmal noch untereinander, besonders in kleineren Städten und auf dem Land – ein lächerliches soziales Phänomen, eine seltsame Kombination aus Gastfreundschaft, Machtspielchen und Spaß.
In Großstädten sind Chinesen in der Regel nicht so aufdringlich gegenüber ausländischen Gästen, aber in kleineren Städten kann das immer noch passieren. Man sollte also auf der Hut sein und wenn man genug hat, einfach aufhören und es den Gastgebern höflich, aber bestimmt mitteilen.
Und zu guter Letzt noch ein Tipp: Bringt man Blumen zum Abendessen bei jemandem zu Hause mit, sollte man Chrysanthemen vermeiden, vor allem weiße und gelbe. Die sind nur für Beerdigungen gedacht.
Moritz Rudolf startet im Februar als China Fellow bei IDEA, dem internen Thinktank der Europäischen Kommission. Dazu wird er vom Paul Tsai China Center der Yale Law School beurlaubt.
Li Tong, die Vorstandsvorsitzende der Bank of China International, ist von ihrem Posten zurückgetreten, nachdem sie die Investmentbank mehr als 10 Jahre lang geleitet hat.
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Wer in der Öffentlichkeit seinen Bluetooth-Speaker zu laut aufdreht, muss auch in China mit Kritik rechnen. Wer sich dagegen über die Klänge aus der “Ideology Power Bank” beschwert, könnte wohl eher zur Selbstkritik verdonnert werden. Die Kombination aus Lautsprecher und Powerbank ermöglicht es dem Nutzer, das Smartphone zu laden und gleichzeitig den Weisheiten Xi Jinpings zu lauschen – genauer gesagt 72 Essays, die auf dessen Buchreihe “China Regieren, Band 1-4” basieren. Erdacht hat das Gadget die staatliche Zeitung Guangming Daily. Es soll an Kader im ganzen Land verteilt werden, so die Idee der Erfinder.
wenn der ICE mal wieder eine Stunde Verspätung oder mehr eingefahren hat, oder die Bahn gleich ganz streikt, dann mag sich mancher nach China wünschen. Dort gibt’s nicht nur keine Streiks. Die Schnellzüge fahren dort so, wie es der Name schon sagt: schnell. Auf vielen Strecken reist man mit 300 km/h und zwischen Peking und Shanghai sogar mit bis zu 350 km/h.
Der Fuxing CR 400, Symbol für Chinas technologische Kompetenz, hat die Bahn zu einer echten Alternative zum Flugzeug gemacht. Demnächst soll das Bahnreisen sogar noch attraktiver werden. Chinas staatlicher Hersteller CRRC kündigt für 2025 das Nachfolgemodell Fuxing CR 450 an. Die neue Baureihe soll in der Spitze 450 km/h erreichen können. Von diesen und den weiteren Neuerungen beim Updates berichtet Jörn Petring.
Der Fuxing ist nicht das einzige Beispiel für China massive Investitionen in den Bahnverkehr. Auch die Eisenbahnstrecken entlang der Neuen Seidenstraße ließ das Land sich Milliarden kosten. Als sich während der Corona-Pandemie vor Chinas Häfen zeitweise Schiffe stauten und nichts mehr ging, bewies sie sich als Backup, um Waren und Teile von A nach B zu befördern.
Nun stockt der Seeverkehr wieder: Im Golf von Aden und der Bab-el-Mandeb-Straße attackieren Huthi-Rebellen den Frachtverkehr. Doch an der internationalen Anti-Huthi-Allianz beteiligt sich China nicht. Das mag auf den ersten Blick verwundern, schließlich ist China als Exportweltmeister ebenso stark betroffen wie andere Nationen. Doch für Pekings Position spielen machtpolitische Überlegungen in dem Konflikt eine große Rolle, schreibt Michael Radunski. Außerdem gewinnt der Landweg der Neuen Seidenstraße so an Bedeutung.
Ich wünsche Ihnen einen Tag, an dem alles glattläuft.
Vorbereitungen auf der USS Dwight D. Eisenhower für einen Einsatz gegen die Huthi-Rebellen
Auch dieser Tage attackieren Huthi-Rebellen aus dem Jemen wieder Schiffe im Golf von Aden und in der Bab-el-Mandeb-Straße. Mal nutzen sie Drohnen, mal werden Raketen auf die internationalen Frachter abgefeuert. Um die freie Schifffahrt und den globalen Warenverkehr zu sichern, haben die USA deshalb eine Anti-Huthi-Allianz zusammengestellt. Mit dabei sind Länder wie Großbritannien und Australien, aber auch Bahrain und Singapur.
Auch die EU will helfen und hat sich diese Woche auf eine eigene Militärmission verständigt. Deutschland könnte die Fregatte “Hessen” entsenden. Im Gegensatz zum US-Ansatz soll die EU-Mission rein defensiv sein. Ein “Beschuss von Huthi-Stellungen an Land” sei nicht Teil der Pläne, stellte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin klar.
Vor allem die großen Handelsnationen sind von den Huthi-Angriffen betroffen. China als Exportweltmeister ganz besonders:
“Das Rote Meer ist eine wichtige internationale Handelsroute für Waren und Energie. Die Gewährleistung der Sicherheit und Stabilität der Region dient dem gemeinsamen Interesse der internationalen Gemeinschaft”, sagte auch der Sprecher des chinesischen Außenministeriums.
Doch wenn es konkret darum geht, für diese Sicherheit und Stabilität zu sorgen, hält sich China zurück. Dabei wäre ein chinesisches Engagement ohne weiteres möglich. Seit 2008 entsendet Peking regelmäßig Marine-Einsatzgruppen in den Golf von Aden nahe der jemenitischen Küste, um Begleitmissionen und Anti-Piraterie-Operationen durchzuführen. Zudem unterhält China eine Militärbasis im nahegelegenen Dschibuti. Aus dem US-Außenministerium heißt es: “Wir würden es begrüßen, wenn China eine konstruktive Rolle bei dem Versuch spielen würde, solche Angriffe zu verhindern.”
Auch US-Sicherheitsberater Jake Sullivan soll das Thema bei seinem Treffen diesen Monat in Washington angesprochen haben. Berichten zufolge drängte er Liu Jianchao, Leiter der internationalen Abteilung der KP, zumindest Druck auf Iran auszuüben, damit die Huthi-Attacken enden.
Doch China ist offenbar nicht gewillt, aktiv für Sicherheit und Stabilität zu sorgen. Eine Beteiligung an der Anti-Huthi-Allianz lehnt Peking ab. Vielmehr heißt es: “Wir glauben, dass relevante Parteien, insbesondere große Länder mit Einfluss, eine konstruktive und verantwortungsvolle Rolle bei der Gewährleistung der Sicherheit der Schifffahrtswege im Roten Meer spielen müssen.”
Ein genauer Blick zeigt, China hat egoistische, aber durchaus rationale Gründe, sich nicht mehr zu engagieren.
Die Führung in Peking sieht sich im Zweikampf mit den USA. Und so nutzt man jede Gelegenheit, den USA Verantwortung und Schuld für Konflikte zu geben. So auch in diesem Fall. In einem Leitartikel der Global Times vom 19. Dezember wird argumentiert, dass die “Krise” im Roten Meer eine Folge des Krieges in Gaza sei – und hier ist die Schuldfrage für Peking eindeutig: “Die Ursache liegt darin, dass die USA nie eine faire Haltung eingenommen und die Interessen der Länder des Nahen Ostens nicht berücksichtigt haben, sondern die Nahost-Frage eher basierend auf ihren eigenen hegemonialen Bedürfnissen angehen.”
China hat den Nahen Osten als wichtigen Baustein seiner geopolitischen Strategie entdeckt. Mit einer Mischung aus diplomatischem Geschick, neutral erscheinender Zurückhaltung und einem Schuss Anti-Amerikanismus versucht Peking, in der Region an Einfluss zu gewinnen. Um bei arabischen und muslimischen Regierungen zu punkten, nimmt China eine klare Haltung zugunsten der Palästinenser ein, in deren Namen die Huthi angeblich ihre Angriffe durchführen. Die Folge: Wie bei den Angriffen der Hamas nimmt Peking auch die Huthi nicht namentlich in die Verantwortung.
All diese regionalen Bemühungen erfolgen zudem vor dem Hintergrund eines weitaus größeren Ziels: China versteht sich als Anführer des Globalen Südens. Ahmed Aboudouh, Nahost-Experte bei Chatham House, erklärt den Zusammenhang wie folgt: “Peking glaubt, dass jede politische Unterstützung für die von den USA geführte maritime Koalition gegen die Huthi ihre Unterstützung für einen dauerhaften Waffenstillstand und Friedensprozess in Gaza untergraben, die regionale Bevölkerung verärgern und ihre langfristigen Aussichten auf die Führung des globalen Südens delegitimieren würde.”
Doch auch wirtschaftliche Aspekte spielen eine Rolle. Die prekäre Sicherheitslage im Roten Meer treibt die Frachtkosten in die Höhe: Am 18. Januar ist dem World Container Index von Drewry zufolge der Preis für den Transport eines 40-Fuß-Containers von Shanghai in den italienischen Hafen Genua gegenüber der Vorwoche um 21 Prozent gestiegen – und im Vergleich zu Januar 2023 gar um 126 Prozent.
Kurzfristig hat das jedoch den Effekt, dass der Transport auf dem Landweg attraktiver wird. Eric Olander, Mitbegründer der Initiative China Global South Project, verweist an dieser Stelle auf Chinas Belt and Road Initiative: China habe im vergangenen Jahrzehnt Milliarden ausgegeben, um drei Eisenbahnstrecken zu bauen, die chinesische Industriezentren mit Europa verbinden. Olander ist überzeugt: Diese Bahnverbindungen sind nun gefragter denn je, da die Kosten für den Gütertransport über das Meer enorm gestiegen sind.
Während Pekings diplomatisch-machtpolitische Überlegungen auf einen langfristigen Gewinn ausgelegt sind, handelt es sich bei den wirtschaftlichen Aspekten eher um kurzfristige Gewinne. Denn auf Dauer wird sich der Frachtverkehr nicht durch Schienen oder Straßen ersetzen lassen – mag die Belt and Road Initiative auch noch so erfolgreich sein. Das weiß man auch in Peking. Und dann werden auch Chinas übergeordnete Handelsinteressen enormen Schaden nehmen.
Doch aktuell stellt Peking Überlegungen an, die einer kühlen Machtpolitik folgen – und zumindest kurzfristig erfolgreich sind. Denn tatsächlich haben die Huthi-Kämpfer erklärt, dass sie chinesische Schiffe, die durch das Rote Meer fahren, nicht angreifen werden. Die Folge: Wie Daten von Lloyd’s List zeigen, hat der chinesische Frachtverkehr in der Region seit Ende Dezember stetig zugenommen.
Acht Jahre nach seiner Inbetriebnahme erhält Chinas Fuxing-Schnellzug bald ein bedeutendes Update: Laut chinesischen Staatsmedien sollen die ersten Züge der neuen Baureihe Fuxing CR450 im kommenden Jahr debütieren und mit einer Höchstgeschwindigkeit von 450 Kilometern pro Stunde noch einmal deutlich schneller sein.
Als die ersten Fuxing-Züge 2017 regulär in Betrieb gingen, feierte China dies zurecht als großen Durchbruch. Immerhin war der Fuxing der erste vollständig in China entwickelte Schnellzug. Frühere Züge basierten auf Technologien des ICE von Siemens, des japanischen Shinkansen und der Züge des kanadischen Herstellers Bombardier. Der Fuxing avancierte so zu einem wichtigen Symbol für Chinas wachsende technologische Kompetenz.
Der Zug wird in vielerlei Hinsicht überarbeitet. Chinas staatlicher Hersteller CRRC plant, dieses Jahr den Bau von Prototypen des CR450 abzuschließen und umfangreiche Tests durchzuführen. Der reguläre Betrieb ist für 2025 vorgesehen.
Der CR450 soll vor allem schneller und intelligenter werden. Die bisher schnellste Fuxing-Version, der CR400, erreicht eine theoretische Höchstgeschwindigkeit von 400 km/h. Im Alltagsbetrieb fährt er jedoch mit einer Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h.
Diese Geschwindigkeit wird beispielsweise auf der rund halbstündigen Fahrt zwischen Peking und Tianjin erreicht. Auch die Schnellzüge zwischen Peking und Shanghai fahren mit 350 km/h. Die schnellste reguläre Fahrt zwischen diesen beiden Megastädten dauert derzeit 4 Stunden und 29 Minuten, einschließlich kurzer Zwischenstopps in Nanjing und Jinan. Auf vielen anderen Schnellzugstrecken in China ist eine Geschwindigkeit von 300 km/h festgelegt.
Der CR450 wird diese Reisen nochmals deutlich beschleunigen. Seiner Bezeichnung entsprechend wird er eine Höchstgeschwindigkeit von 450 km/h erreichen. Im Alltagsbetrieb soll er allerdings, ähnlich wie sein Vorgänger, etwas langsamer sein und etwa 400 km/h fahren.
Obwohl die Parteizeitung Global Times und andere Staatsmedien berichten, dass die Fahrtzeit zwischen Peking und Shanghai auf nur noch 2,5 Stunden reduziert werden könnte, erscheint dies zweifelhaft. Die Strecke zwischen beiden Städten wird mit etwa 1.318 Kilometern angegeben. Selbst bei einer Reisegeschwindigkeit von 400 km/h ohne Zwischenstopps müsste man mit deutlich über drei Stunden rechnen.
Dennoch steht außer Frage, dass Reisen zwischen Peking und Shanghai bald noch schneller werden. Das Flugzeug ist auf dieser Strecke endgültig keine sinnvolle Alternative mehr. Zusätzlich zur höheren Geschwindigkeit sind weitere Neuerungen zu erwarten:
Tatsächlich stellt dies die erste große Überarbeitung des Fuxing dar, nachdem es zuvor hauptsächlich Anpassungen für unterschiedliche Terrains gegeben hat. So wurden nach 2017 Fuxing-Züge für extreme Wetterbedingungen wie Sandstürme oder eisige Temperaturen eingeführt.
Dass der CR450 im nächsten Jahr auf den Gleisen sein wird, steht kaum infrage. Schließlich ist der neue Zug sogar im aktuellen Fünf-Jahres-Plan erwähnt, der 2025 endet.
29.01.2024, 20:00 Uhr (30.01., 03:00 Uhr Beijing time)
Ash Center for Democratic Governance and Innovation, Harvard Kennedy School, Webinar: The Implications of Taiwan’s Presidential Election Mehr
29.01.2024, 18:15 Uhr (30.01., 00:15 Uhr Beijing time)
Konfuzius-Institute Leipzig und an der FU Berlin, Vortrag (Hybrid): Popular Religion in Post-Mao China Mehr
29.01.2024, 17:00 Uhr UK time
SOAS University of London, Book Launch (vor Ort): Steve Tsang, Olivia Cheung: The Political Thought of Xi Jinping Mehr
30.01.2024, 09:30 Uhr (16:30 Uhr Beijing time):
Dezan Shira & Associates, Webinar: Doing Business in China 2024: Navigating the Changing Business Landscape Mehr
31.01.2024, 02:30 Uhr (09:30 Uhr Beijing time)
Fairbank Center for Chinese Studies, Urban China Lecture Series: Ecological States – Politics of Science and Nature in Urbanizing China Mehr
31.01.2024, 17:30 Uhr (01.02., 00:30 Uhr Beijing time)
Center for Strategic & International Studies, Webinar: China’s Approach to the Middle East Mehr
01.02.2024, 09:00 Uhr (02.02., 16:00 Uhr Beijing time)
Dezan Shira & Associates, Getting China Data Compliance Right in 2024 Series: Regulatory Highlights and Practical Advice Mehr
01.02.2024, 18:00 Uhr (02.02., 01:00 Uhr Beijing time)
Dezan Shira & Associates, Webinar: Exploring China’s 2024 Outlook – Opportunities, Trends, and a 2023 Recap Mehr
05.02.2024, 19:00 Uhr
Konfuzius-Institut an der Universität Freiburg, Lesung: Felix Lee: “China, mein Vater und ich” Mehr
China wird nicht so schnell aus seiner ökonomischen Schwächephase herausfinden. Denn die Volksrepublik bleibt aufgrund politischer Entscheidungen unterhalb ihres Wachstumspotenzials. Das war der Tenor des Webinars “Prospects of the Chinese economy: short malady or fundamental slow-down?” aus der Reihe Global China Conversations des Kiel Institute for the World Economy. China.Table ist Medienpartner.
Adam Posen, Präsident des Peterson Institute for International Economics (PIIE) in Washington, sieht bei Chinas Wirtschaftsentwicklung eine Abkehr von Deng Xiaopings Maxime der Nichteinmischung in die Wirtschaft (“no politics, no problem”). Diese Abkehr habe mit der erfolgreichen Machtkonsolidierung durch Staats- und Parteichef Xi Jinping ab 2015 begonnen und während der Null-Covid Politik ihren Höhepunkt erreicht. Das Ergebnis seien niedrigere Investitionen und weniger Konsum in haltbare Güter. Umgekehrt seien die Ersparnisse angewachsen, und dabei vor allem risikoarme Anlagen.
Posen sieht auch eine schwächere Reaktion auf Pekings Versuche einer Konjunkturpolitik zum Ankurbeln der Wirtschaft. Das könne Xi dazu verleiten, noch stärker auf die Staatskonzerne zu setzen als bisher. Posen verwies auf eine Studie des PIIE, nach der der Anteil staatlichen Eigentums an der Marktkapitalisierung von Chinas 100 größten Unternehmen zwischen Juni 2021 und Ende 2023 von gut 31 auf 50 Prozent gestiegen ist.
China habe eines noch nicht gelernt, sagte Stefan Kooths, Direktor des Research Center Business Cycles and Growth des IfW, in seinem Beitrag: “Je höher entwickelt eine Wirtschaft wird, desto weniger funktioniert der Interventionismus.” Das gelte auch für die jährlichen Wachstumsziele. Xi priorisiert räumt zudem der sozialen Stabilität Vorrang ein, auch vor der wirtschaftlichen Entwicklung.
Kooths empfiehlt der Regierung, dabei eher auf direkte Transferzahlungen an die Menschen zu setzen statt auf Subventionen etwa an Staatsfirmen. Das sei effektiver und führe nicht zu Handelskonflikten. Auch wenn viele chinesische Firmen ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht nur Pekings Subventionen, sondern auch ihrer Innovationskraft verdankten, so Kooths. Gegenüber China müsse sich der Westen seiner eigenen Stärke bewusst sein und seinem Modell treu bleiben, mahnte Kooths – anstatt nun auch auf verstärkte Interventionen zu setzen. ck
Tesla-CEO Elon Musk erwartet, dass chinesische Autohersteller ihre globalen Konkurrenten “vernichten” werden, wenn das nicht Handelsbeschränkungen wie Importzölle verhindern. “Wenn keine Handelsschranken errichtet werden, werden sie die meisten anderen Autofirmen regelrecht zerstören”, sagte er bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. “Sie sind extrem gut.”
Auf die Äußerungen von Musk angesprochen, erklärte das chinesische Außenministerium bei seiner Pressekonferenz am Donnerstag, dass es von den Berichten nichts wisse. Es setze sich aber für die “Aufrechterhaltung eines fairen, gerechten und offenen Geschäftsumfelds” ein.
Der US-Marktführer Tesla wird besonders durch BYD unter Druck gesetzt. Das Unternehmen aus Shenzhen hatte 2023 ein Wachstum von 62 Prozent hingelegt und Tesla im vierten Quartal beim weltweiten Absatz von New Energy Vehicles (NEVs) erstmals überholt. Plug-in-Hybride sind dabei mitgezählt. Im Premium-EV-Segment ist Tesla in China weiterhin führend.
Tesla hatte aufgrund des starken Wettbewerbs und der schwächelnden Nachfrage in China bereits mehrfach die Preise gesenkt, zuletzt Anfang des Jahres. Schon Anfang 2023 hatte das Unternehmen damit einen Preiskampf bei Elektroautos angefacht, dem auch chinesische Hersteller und VW – etwa beim ID.3 – folgen mussten. Der Preiskampf verringert die Gewinnspanne und beunruhigt Anleger. Musk warnte nun bei der Telefonkonferenz, dass Tesla mit seiner bestehenden Produktpalette an die “natürliche Grenze der Kostensenkung” stoße. rtr/jul
Eine vollständige Dekarbonisierung der 1.000 CO₂-intensivsten Industrieanlagen der Welt könnte jährlich etwa acht Milliarden Tonnen CO₂ einsparen. Das ist etwa ein Drittel der notwendigen Reduktion, durch die das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen wäre. Das ist das Ergebnis der Studie “Global Carbon Restructuring Plan“, den die Unternehmensberatung Roland Berger vorgelegt hat. Die notwendige Transformation würde je nach Technik von 2025 bis 2050 Investitionen zwischen 7,5 und 10,5 Billionen US-Dollar benötigen. Am günstigsten liefe es mit erneuerbaren Energien.
Laut Studie stammen über drei Viertel (77 Prozent) der Emissionen aus der Stromerzeugung, 18 Prozent aus dem Eisen- und Stahlsektor und 3,5 Prozent aus der Öl- und Gasindustrie. Gerade mal 40 Unternehmen verursachen mehr als die Hälfte der Emissionen. Das zeige das “große Klimaschutzpotenzial einer konzertierten Aktion zur Dekarbonisierung dieser Hauptemittenten”, heißt es.
Die meisten der hoch emittierenden Anlagen stehen in China (54 Prozent) und Indien (13 Prozent), gefolgt von den USA (10 Prozent) und Europa (3 Prozent). China und Indien wären von der Dekarbonisierung also deutlich höher belastet. Sie müssten dafür zwischen 18 und über 30 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts aufwenden, die USA und Europa nur zwischen zwei und fünf Prozent. bpo
Der britische Stahlhändler Stemcor könnte einem Medienbericht zufolge demnächst in den Besitz eines chinesischen Unternehmens mit Staatsverbindungen übergehen. Derzeit gebe es Übernahmeverhandlungen mit einem Unternehmen, das der Kommunalverwaltung Guangzhou Aerotropolis nahestehe, berichtete der britische Fernsehsender Sky News unter Berufung auf Quellen in der Londoner Stadtverwaltung.
Diese erklärten demnach, dass die Übernahme durch eine Verpfändung der Stemcor-Aktien ausgelöst worden sei. Der Besitzer von Stemcor hat in den vergangenen Jahren immer wieder gewechselt. Seit Juli 2022 ist Stemcor im Besitz von ShouYe Holdings, einem in Hongkong ansässigen Unternehmen.
ShouYe hatte das Unternehmen von der Cedar Holdings Group gekauft. Die in Guangzhou ansässige Gruppe hatte dem Bericht zufolge Schwierigkeiten, ihre Schulden zurückzuzahlen. Sollte der Deal tatsächlich abgeschlossen werden, wäre Guangzhou Aerotropolis das dritte chinesische Unternehmen in weniger als zwei Jahren, das Stemcor besitzt. Stemcor äußerte sich dem Bericht zufolge zunächst nicht zu der Angelegenheit. ari
Alle Expats, die nach China entsandt werden, bekommen mit ziemlicher Sicherheit von einem Coach für interkulturelle Kommunikation einen Vortrag über das Mianzi-Konzept (面子), doch sind die Interpretationen nicht immer korrekt.
Der größte Mythos ist, dass man eine Ablehnung oder einen negativen Kommentar gegenüber seinem chinesischen Kollegen nur indirekt äußern sollte. Das ist falsch. Es ist vollkommen in Ordnung, bei Treffen hinter verschlossenen Türen offen zu sein. Geschäft ist Geschäft, und die Chinesen wissen sehr wohl, was das bedeutet. Vermeiden sollte man das, wenn eine dritte Partei anwesend ist. Aber das ist fast überall so.
Wie in anderen Teilen der Welt ist es auch hier ratsam, ein Problem nicht zu verallgemeinern oder es mit dem örtlichen oder nationalen Charakter in Verbindung zu bringen. Kommentare wie “die Art, wie die Chinesen das machen, ist falsch …” sind eine Ohrfeige für einen Chinesen, ein ungeheuerlicher Gesichtsverlust.
Allerdings geht es bei Mianzi heute auch oft um Prunk. Wer ein Beispiel dafür braucht, kann zum Beispiel die Videos des luxuriösen G20-Gipfels in Hangzhou, China, im Jahr 2016 mit denen der Arbeitskonferenz in Hamburg im darauffolgenden Jahr vergleichen.
Die prahlerische Art der Chinesen ist ein Zeichen für mangelndes Selbstvertrauen. Da China bestrebt ist, von anderen Ländern den – der eigenen Auffassung nach – gebührendem Respekt zu erlangen, wird diese Praxis noch eine ganze Weile fortbestehen. Für die Gäste mag das zuweilen anstrengend sein, aber in der Regel ist es angenehm. Das eigentliche Problem ist, dass die Chinesen umgekehrt auch eine entsprechende Behandlung erwarten, wenn sie selbst von diesen Ausländern empfangen werden. Ansonsten fühlen sie sich schlecht behandelt oder sogar gedemütigt.
Diese Mentalität manifestiert sich nicht nur auf staatlicher, sondern auch auf lokaler Ebene. Es gilt die Faustregel: Je entwickelter und wirtschaftsfreundlicher ein Ort ist, desto weniger eitel sind die Menschen. Ist man sich nicht sicher, sollte man sich sicherheitshalber für die protzige Variante entscheiden.
Die Verneigung von Robert Habeck beim Händeschütteln mit dem Emir von Katar wurde in Deutschland vielfach diskutiert. Würde ein chinesischer Politiker oder Geschäftsmann bei einer solchen Verbeugung vor einem Ausländer ertappt werden, wäre das Aufsehen weitaus größer, da dies als skandalöser Verlust von Mianzi empfunden würde.
Chinesische Würdenträger und VIPs schütteln sich die Hände auf eine fundamentalistische oder minimalistische Weise: aufrecht stehen, eine Hand, Begrüßungsworte sagen, keine zusätzlichen Bewegungen. Für Chinesen ist ein Klopfen auf den Rücken während des Händeschüttelns eine zu intime Bewegung und grenzt an Herablassung. Ein Klopfen auf die Schulter gilt definitiv als herablassend. Vor allem Amerikaner machen diesen Fehler häufig.
Die Chinesen haben auch eine Reihe von Umgangsformen untereinander. Die Ferienzeit in der Volksrepublik beginnt an Weihnachten und dauert bis zum chinesischen Neujahrsfest, das dieses Jahr auf den 10. Februar fällt. Dazu gehören auch Partys und gemeinsame Abendessen. Der Alkohol fließt; man stößt mit Weingläsern, Biergläsern und Schnapsgläsern mit Baijiu (白酒) an.
Dazu sollte man Folgendes wissen: Beim Anstoßen versuchen Chinesen, die nicht zur Chefetage gehören, ihre Gläser ein wenig tiefer zu halten, um ihre Ehrerbietung zu zeigen. Mitunter liefern sie sich einen lustigen Wettstreit, wer das Glas am tiefsten hält. Wenn man ihnen Getränke oder Tee einschenkt, tippen viele mit dem Zeige- und Mittelfinger auf die Tischfläche. Dies symbolisiert eine Kotau, um ihre Dankbarkeit auszudrücken. Das gilt nicht nur in der Ferienzeit, sondern auch für das alltägliche Trinken und Essen in Gesellschaft.
Aber wie fast überall auf der Welt reicht ein Nicken oder ein Dankeschön, wenn einem ein Getränk eingeschenkt wird. Und man muss auch nicht den Anstoß-Wettstreit um das niedrigste Glas oder den Finger-Kotau mitmachen. Das würde wahrscheinlich eher unbeholfen und sogar ein wenig unterwürfig wirken. Beim Anstoßen reicht ein freundlicher Blickkontakt. Für Deutsche: Dass sieben Jahre schlechter Sex drohen, wenn man sich beim Zuprosten nicht in die Augen schaut, muss man nicht unbedingt erwähnen.
Man sollte also freundlich und ruhig bleiben und einfach ganz man selbst sein. Das gilt insbesondere, wenn die chinesischen Gastgeber versuchen, einen zu mehr Alkohol zu bewegen als man eigentlich verträgt. Die Chinesen tun das auch manchmal noch untereinander, besonders in kleineren Städten und auf dem Land – ein lächerliches soziales Phänomen, eine seltsame Kombination aus Gastfreundschaft, Machtspielchen und Spaß.
In Großstädten sind Chinesen in der Regel nicht so aufdringlich gegenüber ausländischen Gästen, aber in kleineren Städten kann das immer noch passieren. Man sollte also auf der Hut sein und wenn man genug hat, einfach aufhören und es den Gastgebern höflich, aber bestimmt mitteilen.
Und zu guter Letzt noch ein Tipp: Bringt man Blumen zum Abendessen bei jemandem zu Hause mit, sollte man Chrysanthemen vermeiden, vor allem weiße und gelbe. Die sind nur für Beerdigungen gedacht.
Moritz Rudolf startet im Februar als China Fellow bei IDEA, dem internen Thinktank der Europäischen Kommission. Dazu wird er vom Paul Tsai China Center der Yale Law School beurlaubt.
Li Tong, die Vorstandsvorsitzende der Bank of China International, ist von ihrem Posten zurückgetreten, nachdem sie die Investmentbank mehr als 10 Jahre lang geleitet hat.
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Wer in der Öffentlichkeit seinen Bluetooth-Speaker zu laut aufdreht, muss auch in China mit Kritik rechnen. Wer sich dagegen über die Klänge aus der “Ideology Power Bank” beschwert, könnte wohl eher zur Selbstkritik verdonnert werden. Die Kombination aus Lautsprecher und Powerbank ermöglicht es dem Nutzer, das Smartphone zu laden und gleichzeitig den Weisheiten Xi Jinpings zu lauschen – genauer gesagt 72 Essays, die auf dessen Buchreihe “China Regieren, Band 1-4” basieren. Erdacht hat das Gadget die staatliche Zeitung Guangming Daily. Es soll an Kader im ganzen Land verteilt werden, so die Idee der Erfinder.