Table.Briefing: China

Kanzlerreise: Scholz sieht trotz magerer Ergebnisse „Gemeinsamkeiten“

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

diese China-Reise führte zurück in die Zukunft. Die Anreise von Olaf Scholz zusammen mit einer großen Wirtschaftsdelegation hätte in die Ära jedes Bundeskanzlers seit Helmut Kohl fallen können, als das deutsche China-Geschäft ohne Selbstzweifel und Fragezeichen im Aufschwung war. Und das Fischen nach Zugeständnissen im Umgang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine kennen wir von der Kanzlerreise 2022. Seit damals hat sich allerdings nichts Substanzielles an Chinas Unterstützung für Russland geändert.

Das zeigt: Die Zeit der China-Illusion ist noch nicht vorbei. China beschwichtigt die europäischen Politiker mit schönen Worten und winzigen Zugeständnissen. Sie bekommen in Peking zu hören, was ihrem Wunschdenken entspricht. China hat sich jedoch unter Xi Jinping gewandelt. Es will nicht Teil der westlich geprägten Weltordnung sein, sondern es will sie aufmischen und umbauen.

Daher pochen auch Teile der Bundesregierung und des BDI auf ein De-Risking. Davon war aber auf dieser Reise nur wenig zu merken. Xi bestand darauf, dass mit den hohen Exporten seines Landes alles in Ordnung ist.

Michael Radunski analysiert Wort für Wort das, was an Aussagen Xi Jinpings gegenüber Olaf Scholz bekannt ist. Wir geben zudem eine Übersicht, was die anderen Minister in der Delegation in Peking zu besprechen hatten: Cem Özdemir verhandelte über Fleischimporte, Steffi Lemke über Kreislaufwirtschaft, und Volker Wissing über Standards für autonomes Fahren.

Und dann war da noch Jens Spahn. Der CDU-Politiker hielt sich zufällig zeitgleich mit Scholz in China auf, und doch gelang es ihm, dem Kanzler ein wenig die Schau zu stehlen.

Ihr
Finn Mayer-Kuckuk
Bild von Finn  Mayer-Kuckuk

Analyse

Xi macht beim Treffen mit dem Kanzler in China minimale Zugeständnisse – Scholz scheint zufrieden

Länger als ursprünglich vorgesehen besprachen sich Scholz und Xi, hier zu sehen vor dem Teehaus im Garten des offiziellen Gästehauses mit Namen “Halle der Zehntausend Weiden”.

Xi Jinping hat seine Position zu Russland und der Ukraine zwar nur minimal verändert, doch Bundeskanzler Olaf Scholz schöpft daraus bereits erhebliche Hoffnung. Er machte wachsende Gemeinsamkeiten mit China aus: “Wir waren uns einig: China und Deutschland wollen Bemühungen um Frieden in der Ukraine unterstützen und ermutigen”, sagte Scholz am Dienstag in Peking. Beide Seiten seien bereit, sich über die mögliche Ausrichtung einer Friedenskonferenz in der Schweiz “intensiv und positiv abzustimmen”.

Mehr als drei Stunden hatte der Kanzler am Dienstag in Peking mit dem chinesischen Staats- und Parteichef gesprochen. Xi lobte die guten chinesisch-deutschen Beziehungen, die “nicht nur auf dem gesamten eurasischen Kontinent, sondern auch auf die ganze Welt großen Einfluss ausüben”. 

Xi weicht mit vagen Formulierungen aus

Ein genauer Blick auf Xis Worte zum Thema Russland-Ukraine zeigt, dass beide Seiten weiterhin sehr unterschiedliche Sichtweisen auf die Dinge haben, selbst beim Thema Friedenskonferenz. China steht weiterhin eher an der Seite Russlands. Der von China immer wieder angemahnte “Frieden” würde in dieser Form erhebliche Vorteile für Russland bringen.

Dass sich daran kaum etwas ändern wird, zeigt die Reaktion des chinesischen Präsidenten. Xi erklärte Scholz, welche Rolle die Volksrepublik aus seiner Sicht spiele: China sei keine Partei und kein Beteiligter in der Ukraine-Krise. Vielmehr nannte Xi vier vage Grundsätze, um eine weitere Eskalation zu vermeiden:

  • Konzentration auf die Gesamtsituation des Friedens und der Stabilität, statt egoistische Interessen zu verfolgen,
  • die Situation abkühlen und kein Öl ins Feuer gießen,
  • Bedingungen für die Wiederherstellung des Friedens schaffen und eine weitere Verschärfung der Konflikte vermeiden,
  • negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft verringern und die Stabilität der globalen Industrie- und Lieferketten nicht untergraben.

Damit versucht Xi, die Verantwortung der “Ukraine-Krise” nicht Russland (Gesamtsituation), sondern vielmehr den USA und dem Westen (egoistische Interessen und Öl ins Feuer) zu geben. Im Gegensatz dazu habe China laut Xi stets “die Friedensgespräche auf seine eigene Weise gefördert”. Anders gesagt: Nicht Russland ist der Aggressor, sondern der Westen ist irgendwie schuld an dem Krieg. Diese Punkte Scholz so zu präsentieren, ließe sich auch als dreist bezeichnen, und nicht als Entgegenkommen.

Xi sagte immerhin zu, China werde eine internationale Friedenskonferenz unterstützen – “zu gegebener Zeit” und nur, wenn sowohl die Ukraine als auch Russland teilnehmen würden. Die Schweiz plant aktuell eine derartige Konferenz, zu der sie auch russlandfreundliche Staaten einlädt. Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Initiative aber bereits abgelehnt, das Außenministerium nannte sie eine “destruktive Initiative” und komplett realitätsfern. Russland wurde ohnehin nicht eingeladen.

Scholz hatte viel angekündigt

Die mageren Ergebnisse stehen im Kontrast zu Scholz’ Ankündigungen. Scholz sagte vor dem Gespräch mit Xi, er werde gegenüber Chinas Staatspräsident klare Worte finden. “Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine sowie die Aufrüstung Russlands haben ganz erhebliche negative Auswirkungen auf die Sicherheit in Europa. Sie beeinträchtigen unsere Kerninteressen unmittelbar.”

Im Gespräch habe er dann Xi gebeten, auf Russland einzuwirken, damit Präsident Wladimir Putin “seinen irrsinnigen Feldzug endlich abbricht, seine Truppen zurückzieht und diesen furchtbaren Krieg beendet”. Scholz warnte vor Schäden für die “gesamte internationale Ordnung”. Der Krieg und die Aufrüstung Russlands verletzten “einen Grundsatz der Charta der Vereinten Nationen, den Grundsatz der Unverletzlichkeit von Staatsgrenzen”. China ist Russlands engster Verbündeter. Erst vor wenigen Tagen beschuldigten die USA Peking und mehrere Firmen, die russische Kriegsmaschinerie zu unterstützen.

Xi mahnt: Beziehungen langfristig und strategisch betrachten

Insgesamt fand Chinas Staatspräsident viele freundliche Worte für seinen Gast aus Berlin. So stellte Xi fest: “Es besteht kein grundsätzlicher Interessenkonflikt zwischen China und Deutschland, und sie stellen keine gegenseitige Sicherheitsbedrohung dar. Die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit ist für beide Seiten von Vorteil und für die Welt von Vorteil.” Man solle die Beziehungen “aus einer langfristigen und strategischen Perspektive betrachten”.

Xis Worte sind die erwartete Charme-Offensive gegenüber dem deutschen Bundeskanzler. Peking misst Deutschland eine Schlüsselrolle zu in einem immer kritischer werdenden Umfeld von den USA, über Kanada, Großbritannien bis hin zu Japan, Südkorea oder Australien. Und auch innerhalb Deutschlands setzt Peking auf den Bundeskanzler. Scholz soll die kritische Haltung von Außenministerin Baerbock und Wirtschaftsminister Habeck ausgleichen und so eine wohlwollende deutsche China-Politik sicherstellen.

Wang Yi telefoniert mit Iran und Saudi-Arabien

Auch der Nahost-Konflikt spielte am Dienstag in Peking eine Rolle. Chinas Außenminister Wang Yi telefonierte mit seinem iranischen Amtskollegen Hossein Amir-Abdollahian. Dieser habe zugesagt, Iran sei bereit, Zurückhaltung zu üben. Iran habe lediglich in Selbstverteidigung auf den Angriff auf die iranische Botschaft in Syrien reagiert. Wang sagte laut Xinhua, China verurteile den Angriff auf das iranische Konsulat aufs Schärfste – zum aktuellen Angriffs Irans auf Israel sagte er demnach nur, dass es sich um eine Folge des Konflikts in Gaza handele.

In einem zweiten Telefonat vereinbarte Wang mit dem saudi-arabischen Außenminister Faisal bin Farhan bin Abdullah eng zusammenzuarbeiten, um eine weitere Verschärfung der Konfrontation zu vermeiden. Laut Xinhua erwarte Saudi-Arabien, dass China in dieser Hinsicht eine aktive und wichtige Rolle spiele.

Xi warnt vor Protektionismus in Europa

Xi warnte Scholz vor wirtschaftlichen Schutzmaßnahmen: Deutschland und China hingen von der Industrie ab und unterstützten freien Handel, sagte Xi laut chinesischen Angaben bei dem Treffen mit dem Kanzler “In diesem Sinne sollten beide Seiten sich vor der Zunahme des Protektionismus hüten”, erklärte er. Deutschland lehne Protektionismus ab (德国反对保护主义,支持自由贸易), hieß es im chinesischen Readout nach dem Treffen. “Als wichtiges Mitglied der EU ist Deutschland bereit, eine aktive Rolle bei der Förderung einer guten Entwicklung der Beziehungen zwischen der EU und China zu spielen.” 

Die Kooperation zwischen Deutschland und China stelle kein Risiko dar, sondern sei “eine Garantie für die Stabilität der Beziehungen. Als Beispiel nannte Xi Branchen wie den Maschinenbau und die Automobilindustrie. Berlin und Peking sollten zudem Fragen der Produktionskapazität aus der Sicht der Wirtschaftsgesetze objektiv betrachten, so Xi.

Denn im Fokus steht derzeit der Vorwurf, Peking sorge mit staatlichen Investitionen dafür, dass chinesische Firmen zu viel produzierten und mit ihrer günstigen Ware andere Märkte überschwemmten. Peking sieht das jedoch anders: Chinas Exporte von Elektrofahrzeugen, Lithiumbatterien und Photovoltaikprodukten hätten das weltweite Angebot bereichert, den Inflationsdruck gemildert und einen Beitrag zur globalen Reaktion auf den Klimawandel geleistet (中国电动汽车、锂电池、光伏产品等出口不仅丰富了全球供给、缓解了全球通胀压力,也为全球应对气候变化和绿色低碳转型做出了巨大贡献), sagte Xi den chinesischen Angaben zufolge.

BMW und Mercedes: China eher Chance als Risiko

Scholz machte sich indes für ein regelbasiertes Handelssystem stark, wie es von der Welthandelsorganisation (WTO) verkörpert werde: “Sowohl China als auch Deutschland sind Handelsnationen, die von der WTO stark profitieren. Wir setzen uns dafür ein, das Regelwerk für den globalen Handel zu stärken und gemeinsam mit den anderen WTO-Mitgliedern weiterzuentwickeln.” Es sei klar, dass es einen Diskussionsbedarf zum Thema Überkapazitäten gebe, sagte Scholz am Abend bei einer Pressekonferenz. “Wir müssen über Subventionswettbewerbe reden”. Subventionen gebe es jedoch “überall in der Welt.” Scholz betonte erneut die Position der WTO. Pekings Wirtschaftspolitik kritisierte er nicht direkt. Hier zeigte sich klar, der unterschiedliche Ton von Berlin und Brüssel.

Die Chefs der beiden deutschen Autokonzerne BMW und Mercedes warnten derweil vor einem Handelsstreit etwa über chinesische E-Autos in Europa. “Was wir nicht gebrauchen können als Exportnation, sind steigende Handelshindernisse”, sagte Mercedes-Chef Ole Källenius in Peking der ARD über die EU-Untersuchung, ob es einen unfairen Wettbewerb durch chinesische E-Autos gibt. 

Källenius bezeichnete ebenso wie BMW-Chef Oliver Zipse China eher als Chance denn als Risiko. Mit Blick auf den Besuch von Scholz sagte Källenius, die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen müssten nicht nur gepflegt, sondern auch ausgebaut werden. “Sich von so einem großen Markt zurückzuziehen, ist keine Alternative, sondern wir bauen eher unsere Position aus”, sagte er zur Strategie seines Unternehmens in China. Zipse betonte im Zusammenhang mit politischen Forderungen nach Diversifizierung., BMW sei bereits weltweit aufgestellt. Das sei die beste Strategie, Abhängigkeiten von einem Markt zu minimieren Auch er äußerte sich skeptisch zu den EU-Prüfungen bei chinesischen E-Autos.

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Deutsche Minister verhandeln in Peking über Normen und Standards

Die Delegation von Bundeskanzler Scholz mit Chinas Ministerpräsident Li Qiang und drei Bundesministern und ihren chinesischen Counterparts steht auf einer Treppe zum Porträt.
Die Delegation von Bundeskanzler Scholz mit Chinas Ministerpräsident Li Qiang und den drei Bundesministern (vorne links) Wissing, Özdemir und Lemke in Peking.

Das ungewöhnlich große Aufgebot von zwei Ministern und einer Ministerin ähnelte beinahe dem Format der Regierungskonsultationen, die im losen Zweijahrestakt stattfinden – und nicht einer Routinereise des Bundeskanzlers nach China. Doch Umweltministerin Steffi Lemke, Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (beide Grüne) und Verkehrs- und Digitalminister Volker Wissing (FDP) ließen es sich nicht nehmen, Olaf Scholz nach Peking zu begleiten.

Das Aufgebot an Regierungsmitgliedern unterstrich noch einmal, wie wichtig China derzeit ist – und dass der Regierung das bewusst ist. Die Minister kamen alle mit Anliegen aus ihren Ressorts, die eine enge Abstimmung mit China nötig machen. Es ging um den Umgang mit Datensicherheit in Autos, mit der Schweinepest und mit Plastik zur Wiederverwertung.

Wissing will beim autonomen Fahren von China lernen

Von der Künstlichen Intelligenz und beim autonomen Fahren lassen sich internationale Standards nicht mehr ohne China denken. Die Volksrepublik hat in beiden Bereichen bereits Milliarden investiert und ist beim autonomen Fahren weltweit führend. Verkehrs- und Digitalminister Wissing und Wirtschaftsstaatssekretärin Franziska Brantner (Grüne) waren gemeinsam angereist, um sich den Trend genauer anzuschauen. Mit dem chinesischen Minister für Industrie und Informationstechnologie, Jin Zhuanglong, vereinbarten sie eine Absichtserklärung zur “Zusammenarbeit beim autonomen Fahren”. Das zeigt, dass man, anders als etwa die USA, auch bei Zukunftstechnologien weiter auf Kooperation setzt, wo es möglich ist.

“Wir befinden uns derzeit in einer entscheidenden Entwicklungsphase, in der es darum geht, die Technologie aus den Laboren auf die Straßen zu bekommen“, sagte Wissing in einer Erklärung. Zugleich betonte er wie zuvor auch schon Kanzler Scholz, dass der Schlüssel dafür im fairen Wettbewerb liege. Dafür seien gemeinsame Standards und Normen wichtig. Die gemeinsame Absichtserklärung solle dazu beitragen. Brantner erwähnte derweil die zunehmend restriktive Datengesetzgebung in China, die insbesondere dem grenzüberschreitenden Datentransfer zum Teil enge Grenzen setze. Auch sie wiederholte die Forderung nach gleichen Wettbewerbsbedingungen, die den gesamten Besuch der Deutschen durchzieht.

Lemke besiegelt mit NDRC-Chef Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft

Bundesumweltministerin Steffi Lemke unterzeichnete ebenfalls am Dienstag mit dem Vorsitzenden der mächtigen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) Zheng Shanjie einen gemeinsamen Aktionsplan zu “Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz”. Dieser sieht einen regelmäßigen Dialog zu den Wertschöpfungsketten wichtiger Materialien, darunter Kunststoffe und Metalle, vor. Ziel ist ein effizienterer Umgang damit bei Verpackungen, auf dem Bau oder in der Industrie. Besonderes Augenmerk soll nach einem Bericht der dpa dabei auf der Automobilindustrie und der Herstellung von Batterien liegen.

Der Aktionsplan ist Teil des bei den Regierungskonsultationen im Juni 2023 vereinbarten deutsch-chinesischen Klima- und Transformationsdialogs. Von der Kreislaufwirtschaft haben beide Länder allerdings bislang unterschiedliche Vorstellungen. In China liegt der Fokus eher auf Ressourceneffizienz und Produktivität, während es in Europa vorrangig darum geht, wie sich Produktmengen verringern lassen, um natürliche Ressourcen zu schonen. Die deutsche Seite möchte China zudem Elemente der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) zur Verfügung stellen, die das Bundeskabinett bis zum Sommer 2024 verabschieden will.

Özdemir vertritt Interessen deutscher Schweinebauern

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir traf am Dienstag seinen Amtskollegen Tang Renjian. Mit ihm habe er über Zusammenarbeit beim Schutz globaler Güter als Voraussetzung für Ernährungssicherheit sowie den Marktzugang unter anderem für Rindfleisch, Äpfel, Tierarzneimittel gesprochen, teilte das Ministerium auf X mit. Weiteres Thema sei die Afrikanische Schweinepest gewesen.

Das Landwirtschaftsministerium wird erst am heutigen Mittwoch ausführlicher über die Gespräche Özdemirs informieren. Im Vorfeld der Reise war bereits erwartet worden, dass Özdemir in Peking unter anderem über eine Aufhebung des chinesischen Importverbots für deutsches Schweinefleisch verhandeln wird. Das ist im Interesse der Schweinebauern, die früher viel nach China exportiert haben, wo der Konsum von Schweinefleisch seit vielen Jahren steigt. China hatte ebenso wie andere Länder 2021 die Einfuhren aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ausgesetzt. Südkorea hatte aber bereits im Mai 2023 den Handel wieder zugelassen. Daher könnte das anhaltende Verbot Pekings auch politische Gründe haben. Mitarbeit: Nicolas Heronymus

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Öffentliche Meinung in Asean-Staaten schwenkt erstmals um

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  • Auf die Frage, für wen sich die Menschen in den Asean-Staaten entscheiden würden, wenn sie zwischen den USA oder China wählen müssten, schwenkte die öffentliche Meinung zum ersten Mal seit 2020 in Richtung China um.
  • Deutliche Stimmungsumschwünge waren in Indonesien, Laos und Malaysia zu verzeichnen, wo die Unterstützung für China um 20-30 Prozentpunkte zunahm. Die Philippinen bewegten sich gegen den Trend, wo die Unterstützung für die USA um 4,5 Prozentpunkte zulegte.
  • Indonesien, Laos und Malaysia profitieren maßgeblich von Chinas “Belt and Road”-Initiative. Die mehrheitlich muslimischen Länder Indonesien und Malaysia verzeichneten in der Umfrage eine wachsende anti-amerikanische Stimmung – auch aufgrund der wahrgenommenen Unterstützung der USA für Israel im Krieg zwischen Israel und der Hamas.
  • Die Philippinen und Vietnam, an der vordersten Front der Territorialstreitigkeiten mit China, sind weiterhin starke Unterstützer der USA. 2023 aktualisierten die USA und die Philippinen ihren gegenseitigen Verteidigungsvertrag und intensivierten ihre militärische Zusammenarbeit. Vietnam verbesserte seine bilateralen Beziehungen zu den USA und schloss im Januar 2024 ein maritimes Kooperationsabkommen mit den Philippinen ab.
  • Angesichts der bevorstehenden US-Wahlen 2024 ist das Vertrauen der Asean-Staaten in die Vereinigten Staaten als zuverlässigen Partner deutlich gesunken. Während 47,2 Prozent der Befragten im Jahr 2023 ihr Vertrauen noch auf die USA gesetzt hatten, tun dies im Jahr 2024 nur noch 34,9 Prozent.
  • Trotz des Umschwungs äußerte mehr als die Hälfte der Befragten in den Asean-Staaten weiterhin Bedenken bezüglich Chinas stetig wachsendem wirtschaftlichen, politischen und strategischen Einfluss.
  • Darüber hinaus sind lediglich acht Prozent der Befragten der Meinung, dass sich Asean für eine Seite entscheiden müsse. Eine überwältigende Mehrheit von 92 Prozent bevorzugt eine Art neutrale Position oder ausgewogene Haltung.

Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.

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Menschenrechte bleiben Randnotiz

Bundeskanzler Olaf Scholz hat harsche Kritik dafür eingesteckt, dass er dem Thema Menschenrechte während seiner China-Reise so gut wie keinen Platz einräumte. Die Tibet Initiative Deutschland warf Kanzler Olaf Scholz vor, ein fatales Signal an Peking gesendet zu haben – dass die chinesische Regierung trotz der desaströsen Entwicklung ihrer Menschenrechts-Bilanz “allenfalls mit sanfter Kritik” rechnen müsse. Scholz unterbiete selbst seine Vorgängerin Angela Merkel, “die sich zumindest stets mit Opfern der chinesischen Gewaltherrschaft getroffen” hatte.

Human Rights Watch Deutschland hatte darauf gehofft, dass Scholz nicht nur “die zweite Geige für Deutschlands engstirnige Wirtschaftsinteressen” spielen würde, sondern “die deutsch-chinesischen Beziehungen auf eine Grundlage stellt, die die Menschenrechte respektiert”. grz

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Spahn fordert souveränen Umgang mit China

Der für Wirtschaftspolitik zuständige Unionsfraktionsvize Jens Spahn hat gefordert, souveräner gegenüber China aufzutreten. Wenn es bei der Wechselseitigkeit der Bedingungen für die Wirtschaft keine Fortschritte gebe, “darf die Ampel keine weiteren deutschen und europäischen Investitionen in China fördern”, verlangte der CDU-Politiker am Dienstag. Daran könne China angesichts seiner aktuellen Wirtschaftslage kein Interesse haben.

China profitiere von wirtschaftlicher Zusammenarbeit, genau wie Deutschland. “Aber wir haben eindeutige nationale Interessen: Wir werden unsere nationale Sicherheit schützen. Wir setzen auf faire, gleichberechtigte Wirtschaftschancen und wir müssen selbst unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken”, forderte er. Zuletzt hatten mehrere China-Experten in einer Anhörung des Bundestags-Wirtschaftsausschusses bekräftigt, dass Deutschland sich nicht verstecken müsse.

Spahn ist parallel zu Bundeskanzler Olaf Scholz für mehrere Tage in China. Die Reise ist seit Monaten geplant gewesen; zu Spahns Delegation gehören die Unions-Abgeordneten Serap Güler, Mark Helfrich, Paul Ziemiak und Nicolas Zippelius. Er will mit Vertretern von Politik, Wirtschaft, Medien und Zivilgesellschaft sprechen und neben Peking auch die Hafenstadt Qingdao besuchen.

Unterdessen hat der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag Jürgen Hardt die chinesische Regierung aufgerufen, zur Deeskalation in Nahost beizutragen. Zugleich lobte der CDU-Politiker, der Kanzler reise zu Recht nach China “und dieses Mal scheint er seine Reise auch mit den engsten Verbündeten abgestimmt zu haben“. Spahn nutzte seine Reise dagegen für pauschale Kritik am Kanzler. “Die deutsche Wirtschaftskrise wird in China genau beobachtet. China nimmt uns ernst, weil wir wirtschaftlich stark sind”, sagte Spahn. “Die Stimme eines Kanzlers im Abschwung verliert Gewicht.” Man dürfe Scholz daher nicht allein die China-Politik überlassen.

Spahn sprach zudem mit einer Reporterin der China Media Group und zählt damit zu den wenigen europäischen Spitzenpolitikern ohne Berührungsängste mit chinesischen Propagandamedien. Er betonte in dem Interview, Deutschland wolle die gute Zusammenarbeit: “Aber wir wollen sie fair und offen.” cyb/ck

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Bericht: Xi reist zum 25. Jahrestag der Botschafts-Bombardierung nach Belgrad

Chinas Staatschef soll einem Medienbericht zufolge Serbien Anfang des kommenden Monats besuchen. Xi Jinping werde für den 8. Mai in Belgrad erwartet, berichtete die serbische Online-Plattform Demostat am Dienstag. Die genauen Daten der Xi-Reise in Europa sind bisher nicht bestätigt. Während seines Aufenthalts in Serbien wird der Präsident Chinas mit seinem serbischen Amtskollegen Aleksandar Vučić und anderen Staatsbeamten zusammentreffen. Vučić war mit Xi zuletzt im Oktober 2023 während des “Belt and Road”-Forums in Peking zusammengekommen.

Das Datum für die Reise Xis nach Serbien ist wahrscheinlich nicht zufällig ausgewählt. Denn an dem Tag jährt sich zum 25. Mal jene Nacht des 7. Mai 1999, als kurz vor Mitternacht die Nato die chinesische Botschaft in Belgrad bombardierte. Dabei kamen drei chinesische Journalisten ums Leben, 21 Menschen wurden verletzt. Das Ereignis sorgte für internationales Aufsehen und Kritik, da es die Botschaft eines am Kosovo-Konflikt nicht beteiligten Staates betraf. Die Nato hat stets betont, dass es sich um ein Versehen handelte.

Xi soll Berichten zufolge auch nach Paris und Budapest reisen. Mit Frankreich feiert China in diesem Jahr 60 Jahre der diplomatischen Beziehungen. ari

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Wachstum übertrifft Erwartungen

Die chinesische Wirtschaft ist im ersten Quartal 2024 um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Das teilte das Nationale Statistikamt am Dienstag in Peking mit. Damit lag das Wachstum über den Erwartungen von Experten; von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 4,6 Prozent gerechnet. Das Wachstum fiel damit minimal höher aus als im Vorquartal: Zwischen Oktober und Dezember 2023 war die chinesische Wirtschaft um 5,2 Prozent gewachsen. Auffällig stark legte der Software- und IT-Sektor zu: Um 13,7 Prozent und damit deutlich stärker als die 11,2 Prozent, die er im Vorquartal wuchs, wie die Analysten der Beratungsagentur Trivium China anmerkten.

Die Zahlen dürften die Regierung in Peking erleichtern, denn sie versucht schon länger, mit verschiedenen Maßnahmen die schwächelnde Konjunktur zu stabilisieren. Der Aufschwung basiert Experten zufolge allerdings in erster Linie auf dem erfolgreichen Exportgeschäft, die Nachfrage im Inland enttäuscht weiterhin. Für das Gesamtjahr strebt die Regierung ein Wirtschaftswachstum von rund fünf Prozent an. Währenddessen hat sich die Immobilienkrise verschärft: Die Preise für neue Wohnungen sind im März mit einem Minus von 2,2 Prozent so stark gefallen wie seit über acht Jahren nicht mehr.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) zeigte sich dagegen unbeeindruckt und ließ seine Prognose für das laufende Jahr unverändert bei 4,6 Prozent. Dabei verwies der IWF auf die anhaltende Immobilienkrise. Diese hatte sich zuletzt weiter verschärft: Die Preise für neue Wohnungen sind im März mit einem Minus von 2,2 Prozent so stark gefallen wie seit mehr als acht Jahren nicht mehr. rtr/cyb/ck

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BYD stellt erste Luxusmodelle vor

Chinas größter Autobauer BYD hat seine ersten beiden Luxusmodelle präsentiert. In einer laut Bloomberg glamourösen, live gestreamten Veranstaltung stellte BYD am Dienstagabend in seiner Zentrale in Shenzhen die SUVs Super 3 und Bao 8 vor. Dabei wurde zunächst nicht klar, ob es sich bei den neuen SUVs um Hybrid- oder reine Elektroautos handelt. Neben den beiden neuen Modellen zeigte der Autohersteller in Shenzhen auch den Super 9, ein Konzept für einen Hochleistungsrennwagen.

BYD hatte erst im Februar mitgeteilt, schon in diesem Jahr eine Reihe von High-End-Luxusmodellen einzuführen, um einen größeren Anteil am Markt für Premium-Autos zu erobern. Bislang ist BYD vor allem für seine Elektroautos im Volumensegment bekannt. Die BYD-Präsentation ist die erste einer ganzen Reihe erwarteter Premieren der Automarken im Vorfeld der Beijing Auto Show, die vom 25. April bis zum 4. Mai stattfindet. ck

  • Autoindustrie
  • BYD

Presseschau

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Pekings Lieferungen an Russland: So unterstützt China den russischen Krieg ZDF
Austin speaks with Chinese counterpart in first at-length conversation since 2022 CNN
China’s economy grew faster than expected in the March quarter REUTERS
BMW und Mercedes warnen vor Handelsstreit mit China SPIEGEL
Autonomes Fahren: Deutschland und China setzen Zusammenarbeit fort HEISE
Autobranche: Chinesischer Hersteller Chery produziert künftig in Spanien HANDELSBLATT
House panel says China subsidizes fentanyl production to fuel crisis in the United States YAHOO

Heads

Wissings Gesprächspartner Jin Zhuanglong – Weltoffener Raumfahrtexperte

Chinas Industrie- und Informationsminister Jin Zhuanglong.

Deutschland und China wollen beim automatisierten und vernetzten Fahren enger zusammenarbeiten. Auf chinesischer Seite unterschrieb am Dienstag Jin Zhuanglong, Minister für Industrie und Informationstechnologie, die entsprechende Absichtserklärung mit Verkehrsminister Volker Wissing, Bundesminister und Wirtschaftsstaatssekretärin Franziska Brantner.

Jin Zhuanglong (金壮龙) gilt in China als technologische Kapazität. Bis zu seiner Ernennung zum Informationsminister im Juli 2022 war er vor allem als Luft- und Raumfahrtspezialist bekannt gewesen. Dass Ingenieure parallel eine politische Karriere bis in die KP-Spitze machen, ist in China nicht ungewöhnlich, vor allem wenn sie in der Staatswirtschaft arbeiten.

So wie Jin. Zwischen 2012 und 2017 leitete er als Vorstandsvorsitzender, Parteisekretär und Generaldirektor die Commercial Aircraft Corporation of China – kurz Comac – Chinas staatlichem Flugzeughersteller. In diesen Funktionen trieb er die Entwicklung der C919 voran, es ist das erste selbst entwickelte Passagierflugzeug des Landes. Als die Maschine 2017 zu ihrem Jungfernflug abhob, galt das nicht nur in der Volksrepublik als neues Kapitel im globalen Luftfahrtmarkt.

Schon mit Beginn des Studiums hatte Jin, der 1964 in Zhoushan in der Provinz Zhejiang geboren wurde, diesen Weg eingeschlagen. Er studierte in den 1980er Jahren an der Shanghai Academy of Spaceflight Technology (SAST) und machte dort auch seinen Master of Engineering in Entwicklung und Design von Flugkörpern. 2003 folgte ein Doktor in Industrieökonomie an der Fudan-Universität, ebenfalls in Shanghai. Nebenher absolvierte Jin Ausbildungskurse an der Zentralen Parteischule, um sich auf eine politische Karriere vorzubereiten. Parteimitglied war er bereits 1984 geworden, im Alter von 20 Jahren.

Nach einer Station als Direktor des Shanghai Aerospace Bureau, wo er unter anderem die Langer-Marsch-4B-Rakete weiterentwickelte, wurde Jin 2004 zum Generalsekretär der Kommission für Wissenschaft, Technologie und Industrie für die nationale Verteidigung ernannt. Im Jahr 2017 stieg er zum leitenden stellvertretenden Direktor des Büros der Zentralen Kommission für die Entwicklung der zivilen Integration des Militärs auf. Er war zudem Delegierter des 20. Parteitags der Kommunistischen Partei.

“Im Spiel der Großmächte gewinnen”

In seinem Amt als Minister ist Jin heute für Sektoren wie Internet, Telekommunikation, New Energy Vehicles und Big Data zuständig. Schon kurz nach seinem Amtsantritt erklärte er, eine stärkere internationale Zusammenarbeit fördern zu wollen. Fotos, wie er 2023 Tesla-Chef Elon Musk und Apple-CEO Tim Cook bei ihren China-Besuchen hofierte, gingen um die Welt. Doch gleichzeitig forderte Jin im vergangenen Jahr in der Parteizeitschrift Qiushi, dass China fähig sein müsse, sich bei den kritischen Technologien unabhängig vom Ausland zu machen. “Angesichts des immer schärfer werdenden internationalen Wettbewerbs” müsse China “die Widerstandsfähigkeit der industriellen Versorgungskette” und das “Sicherheitsniveau” erhöhen. Nur so könne man sicherzustellen, “dass unser Land im Spiel der Großmächte gewinnen kann.”

Im Gespräch mit ausländischen Unternehmen gibt sich Jin weiter freundlich und weltoffen. Beim Pekinger China Development Forum Ende März lud er ausländische und multinationale Unternehmen dazu ein, nach China zu kommen, um Forschungs- und Entwicklungszentren einzurichten. “Wir werden Wissenschaftlern, Unternehmern und Investoren aus aller Welt, die nach China kommen, um Innovationen zu entwickeln und Unternehmen zu gründen, Dienstleistungen und Schutzmaßnahmen bieten”, erklärte er. China werde seine Öffnung auf hohem Niveau weiter ausbauen, um ein “erstklassiges, marktorientiertes, rechtsstaatliches und internationales Geschäftsumfeld zu schaffen”.

Nach Jins Rede ergriff auf dem Forum Mercedes-Vorstandschef Ola Källenius das Wort. Chinas Offenheit für unterschiedliche technologische Konzepte – insbesondere bei sich schnell entwickelnden Technologien wie dem autonomen Fahren – würden sicher dazu beitragen, Chinas Position als Innovationszentrum zu stärken, erklärte Källenius. China müsse jedoch, “harmonisierte internationale Standards und Vorschriften” schaffen, die fair sind und den freien Handel gewährleisten. Fabian Peltsch

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  • Wirtschaftspolitik

Personalien

Lutz Güllner ist nominiert als neuer Leiter des EU-Büros in Taiwan. Er ist derzeit Leiter der Abteilung für strategische Kommunikation, Task Forces und Informationsanalyse im Europäischen Auswärtigen Dienst. Güllner war zuvor als Leiter der Abteilung für Kommunikation und zivilgesellschaftlichen Dialog in der Generaldirektion Handel der Europäischen Kommission tätig.

Liang Zhou ist seit Anfang März Global Operations Vice President Business Group beim französischen Automobilzulieferer Faurecia Clarion Electronics in Shanghai. Hier war er zuvor China Operations Director. 

Berichtigung: Frank Schulze, Chef von DB Cargo Transasia, ist Mitglied des Vorstandes der Deutschen Handelskammer Ostchina, nicht deren Vorstandsvorsitzender, wie fälschlicherweise berichtet. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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Dessert

Auf die knallgelbe Rapsblüte folgt im chinesischen Frühling die leuchtend pinke Farbe der Bougainvillea. Auch die vor allem in subtropischen Regionen wachsenden Scheinblütler sind zur Touristenattraktion geworden, wie in einem Tal in den Qingxiu-Bergen bei Nanning, Hauptstadt der autonomen Region Guangxi.

Eigens zum Betrachten der Blütenpracht ist hier am Hang ein Besucherzentrum entstanden. Die in Deutschland auch als Drillingsblume bekannte Bougainvillea ist in Südchina auch als Kübelpflanze beliebt – im Norden würde sie den kalten Winter nicht überstehen.

China.Table Redaktion

CHINA.TABLE REDAKTION

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    Editorial

    Liebe Leserin, lieber Leser,

    diese China-Reise führte zurück in die Zukunft. Die Anreise von Olaf Scholz zusammen mit einer großen Wirtschaftsdelegation hätte in die Ära jedes Bundeskanzlers seit Helmut Kohl fallen können, als das deutsche China-Geschäft ohne Selbstzweifel und Fragezeichen im Aufschwung war. Und das Fischen nach Zugeständnissen im Umgang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine kennen wir von der Kanzlerreise 2022. Seit damals hat sich allerdings nichts Substanzielles an Chinas Unterstützung für Russland geändert.

    Das zeigt: Die Zeit der China-Illusion ist noch nicht vorbei. China beschwichtigt die europäischen Politiker mit schönen Worten und winzigen Zugeständnissen. Sie bekommen in Peking zu hören, was ihrem Wunschdenken entspricht. China hat sich jedoch unter Xi Jinping gewandelt. Es will nicht Teil der westlich geprägten Weltordnung sein, sondern es will sie aufmischen und umbauen.

    Daher pochen auch Teile der Bundesregierung und des BDI auf ein De-Risking. Davon war aber auf dieser Reise nur wenig zu merken. Xi bestand darauf, dass mit den hohen Exporten seines Landes alles in Ordnung ist.

    Michael Radunski analysiert Wort für Wort das, was an Aussagen Xi Jinpings gegenüber Olaf Scholz bekannt ist. Wir geben zudem eine Übersicht, was die anderen Minister in der Delegation in Peking zu besprechen hatten: Cem Özdemir verhandelte über Fleischimporte, Steffi Lemke über Kreislaufwirtschaft, und Volker Wissing über Standards für autonomes Fahren.

    Und dann war da noch Jens Spahn. Der CDU-Politiker hielt sich zufällig zeitgleich mit Scholz in China auf, und doch gelang es ihm, dem Kanzler ein wenig die Schau zu stehlen.

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    Xi macht beim Treffen mit dem Kanzler in China minimale Zugeständnisse – Scholz scheint zufrieden

    Länger als ursprünglich vorgesehen besprachen sich Scholz und Xi, hier zu sehen vor dem Teehaus im Garten des offiziellen Gästehauses mit Namen “Halle der Zehntausend Weiden”.

    Xi Jinping hat seine Position zu Russland und der Ukraine zwar nur minimal verändert, doch Bundeskanzler Olaf Scholz schöpft daraus bereits erhebliche Hoffnung. Er machte wachsende Gemeinsamkeiten mit China aus: “Wir waren uns einig: China und Deutschland wollen Bemühungen um Frieden in der Ukraine unterstützen und ermutigen”, sagte Scholz am Dienstag in Peking. Beide Seiten seien bereit, sich über die mögliche Ausrichtung einer Friedenskonferenz in der Schweiz “intensiv und positiv abzustimmen”.

    Mehr als drei Stunden hatte der Kanzler am Dienstag in Peking mit dem chinesischen Staats- und Parteichef gesprochen. Xi lobte die guten chinesisch-deutschen Beziehungen, die “nicht nur auf dem gesamten eurasischen Kontinent, sondern auch auf die ganze Welt großen Einfluss ausüben”. 

    Xi weicht mit vagen Formulierungen aus

    Ein genauer Blick auf Xis Worte zum Thema Russland-Ukraine zeigt, dass beide Seiten weiterhin sehr unterschiedliche Sichtweisen auf die Dinge haben, selbst beim Thema Friedenskonferenz. China steht weiterhin eher an der Seite Russlands. Der von China immer wieder angemahnte “Frieden” würde in dieser Form erhebliche Vorteile für Russland bringen.

    Dass sich daran kaum etwas ändern wird, zeigt die Reaktion des chinesischen Präsidenten. Xi erklärte Scholz, welche Rolle die Volksrepublik aus seiner Sicht spiele: China sei keine Partei und kein Beteiligter in der Ukraine-Krise. Vielmehr nannte Xi vier vage Grundsätze, um eine weitere Eskalation zu vermeiden:

    • Konzentration auf die Gesamtsituation des Friedens und der Stabilität, statt egoistische Interessen zu verfolgen,
    • die Situation abkühlen und kein Öl ins Feuer gießen,
    • Bedingungen für die Wiederherstellung des Friedens schaffen und eine weitere Verschärfung der Konflikte vermeiden,
    • negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft verringern und die Stabilität der globalen Industrie- und Lieferketten nicht untergraben.

    Damit versucht Xi, die Verantwortung der “Ukraine-Krise” nicht Russland (Gesamtsituation), sondern vielmehr den USA und dem Westen (egoistische Interessen und Öl ins Feuer) zu geben. Im Gegensatz dazu habe China laut Xi stets “die Friedensgespräche auf seine eigene Weise gefördert”. Anders gesagt: Nicht Russland ist der Aggressor, sondern der Westen ist irgendwie schuld an dem Krieg. Diese Punkte Scholz so zu präsentieren, ließe sich auch als dreist bezeichnen, und nicht als Entgegenkommen.

    Xi sagte immerhin zu, China werde eine internationale Friedenskonferenz unterstützen – “zu gegebener Zeit” und nur, wenn sowohl die Ukraine als auch Russland teilnehmen würden. Die Schweiz plant aktuell eine derartige Konferenz, zu der sie auch russlandfreundliche Staaten einlädt. Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Initiative aber bereits abgelehnt, das Außenministerium nannte sie eine “destruktive Initiative” und komplett realitätsfern. Russland wurde ohnehin nicht eingeladen.

    Scholz hatte viel angekündigt

    Die mageren Ergebnisse stehen im Kontrast zu Scholz’ Ankündigungen. Scholz sagte vor dem Gespräch mit Xi, er werde gegenüber Chinas Staatspräsident klare Worte finden. “Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine sowie die Aufrüstung Russlands haben ganz erhebliche negative Auswirkungen auf die Sicherheit in Europa. Sie beeinträchtigen unsere Kerninteressen unmittelbar.”

    Im Gespräch habe er dann Xi gebeten, auf Russland einzuwirken, damit Präsident Wladimir Putin “seinen irrsinnigen Feldzug endlich abbricht, seine Truppen zurückzieht und diesen furchtbaren Krieg beendet”. Scholz warnte vor Schäden für die “gesamte internationale Ordnung”. Der Krieg und die Aufrüstung Russlands verletzten “einen Grundsatz der Charta der Vereinten Nationen, den Grundsatz der Unverletzlichkeit von Staatsgrenzen”. China ist Russlands engster Verbündeter. Erst vor wenigen Tagen beschuldigten die USA Peking und mehrere Firmen, die russische Kriegsmaschinerie zu unterstützen.

    Xi mahnt: Beziehungen langfristig und strategisch betrachten

    Insgesamt fand Chinas Staatspräsident viele freundliche Worte für seinen Gast aus Berlin. So stellte Xi fest: “Es besteht kein grundsätzlicher Interessenkonflikt zwischen China und Deutschland, und sie stellen keine gegenseitige Sicherheitsbedrohung dar. Die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit ist für beide Seiten von Vorteil und für die Welt von Vorteil.” Man solle die Beziehungen “aus einer langfristigen und strategischen Perspektive betrachten”.

    Xis Worte sind die erwartete Charme-Offensive gegenüber dem deutschen Bundeskanzler. Peking misst Deutschland eine Schlüsselrolle zu in einem immer kritischer werdenden Umfeld von den USA, über Kanada, Großbritannien bis hin zu Japan, Südkorea oder Australien. Und auch innerhalb Deutschlands setzt Peking auf den Bundeskanzler. Scholz soll die kritische Haltung von Außenministerin Baerbock und Wirtschaftsminister Habeck ausgleichen und so eine wohlwollende deutsche China-Politik sicherstellen.

    Wang Yi telefoniert mit Iran und Saudi-Arabien

    Auch der Nahost-Konflikt spielte am Dienstag in Peking eine Rolle. Chinas Außenminister Wang Yi telefonierte mit seinem iranischen Amtskollegen Hossein Amir-Abdollahian. Dieser habe zugesagt, Iran sei bereit, Zurückhaltung zu üben. Iran habe lediglich in Selbstverteidigung auf den Angriff auf die iranische Botschaft in Syrien reagiert. Wang sagte laut Xinhua, China verurteile den Angriff auf das iranische Konsulat aufs Schärfste – zum aktuellen Angriffs Irans auf Israel sagte er demnach nur, dass es sich um eine Folge des Konflikts in Gaza handele.

    In einem zweiten Telefonat vereinbarte Wang mit dem saudi-arabischen Außenminister Faisal bin Farhan bin Abdullah eng zusammenzuarbeiten, um eine weitere Verschärfung der Konfrontation zu vermeiden. Laut Xinhua erwarte Saudi-Arabien, dass China in dieser Hinsicht eine aktive und wichtige Rolle spiele.

    Xi warnt vor Protektionismus in Europa

    Xi warnte Scholz vor wirtschaftlichen Schutzmaßnahmen: Deutschland und China hingen von der Industrie ab und unterstützten freien Handel, sagte Xi laut chinesischen Angaben bei dem Treffen mit dem Kanzler “In diesem Sinne sollten beide Seiten sich vor der Zunahme des Protektionismus hüten”, erklärte er. Deutschland lehne Protektionismus ab (德国反对保护主义,支持自由贸易), hieß es im chinesischen Readout nach dem Treffen. “Als wichtiges Mitglied der EU ist Deutschland bereit, eine aktive Rolle bei der Förderung einer guten Entwicklung der Beziehungen zwischen der EU und China zu spielen.” 

    Die Kooperation zwischen Deutschland und China stelle kein Risiko dar, sondern sei “eine Garantie für die Stabilität der Beziehungen. Als Beispiel nannte Xi Branchen wie den Maschinenbau und die Automobilindustrie. Berlin und Peking sollten zudem Fragen der Produktionskapazität aus der Sicht der Wirtschaftsgesetze objektiv betrachten, so Xi.

    Denn im Fokus steht derzeit der Vorwurf, Peking sorge mit staatlichen Investitionen dafür, dass chinesische Firmen zu viel produzierten und mit ihrer günstigen Ware andere Märkte überschwemmten. Peking sieht das jedoch anders: Chinas Exporte von Elektrofahrzeugen, Lithiumbatterien und Photovoltaikprodukten hätten das weltweite Angebot bereichert, den Inflationsdruck gemildert und einen Beitrag zur globalen Reaktion auf den Klimawandel geleistet (中国电动汽车、锂电池、光伏产品等出口不仅丰富了全球供给、缓解了全球通胀压力,也为全球应对气候变化和绿色低碳转型做出了巨大贡献), sagte Xi den chinesischen Angaben zufolge.

    BMW und Mercedes: China eher Chance als Risiko

    Scholz machte sich indes für ein regelbasiertes Handelssystem stark, wie es von der Welthandelsorganisation (WTO) verkörpert werde: “Sowohl China als auch Deutschland sind Handelsnationen, die von der WTO stark profitieren. Wir setzen uns dafür ein, das Regelwerk für den globalen Handel zu stärken und gemeinsam mit den anderen WTO-Mitgliedern weiterzuentwickeln.” Es sei klar, dass es einen Diskussionsbedarf zum Thema Überkapazitäten gebe, sagte Scholz am Abend bei einer Pressekonferenz. “Wir müssen über Subventionswettbewerbe reden”. Subventionen gebe es jedoch “überall in der Welt.” Scholz betonte erneut die Position der WTO. Pekings Wirtschaftspolitik kritisierte er nicht direkt. Hier zeigte sich klar, der unterschiedliche Ton von Berlin und Brüssel.

    Die Chefs der beiden deutschen Autokonzerne BMW und Mercedes warnten derweil vor einem Handelsstreit etwa über chinesische E-Autos in Europa. “Was wir nicht gebrauchen können als Exportnation, sind steigende Handelshindernisse”, sagte Mercedes-Chef Ole Källenius in Peking der ARD über die EU-Untersuchung, ob es einen unfairen Wettbewerb durch chinesische E-Autos gibt. 

    Källenius bezeichnete ebenso wie BMW-Chef Oliver Zipse China eher als Chance denn als Risiko. Mit Blick auf den Besuch von Scholz sagte Källenius, die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen müssten nicht nur gepflegt, sondern auch ausgebaut werden. “Sich von so einem großen Markt zurückzuziehen, ist keine Alternative, sondern wir bauen eher unsere Position aus”, sagte er zur Strategie seines Unternehmens in China. Zipse betonte im Zusammenhang mit politischen Forderungen nach Diversifizierung., BMW sei bereits weltweit aufgestellt. Das sei die beste Strategie, Abhängigkeiten von einem Markt zu minimieren Auch er äußerte sich skeptisch zu den EU-Prüfungen bei chinesischen E-Autos.

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    Deutsche Minister verhandeln in Peking über Normen und Standards

    Die Delegation von Bundeskanzler Scholz mit Chinas Ministerpräsident Li Qiang und drei Bundesministern und ihren chinesischen Counterparts steht auf einer Treppe zum Porträt.
    Die Delegation von Bundeskanzler Scholz mit Chinas Ministerpräsident Li Qiang und den drei Bundesministern (vorne links) Wissing, Özdemir und Lemke in Peking.

    Das ungewöhnlich große Aufgebot von zwei Ministern und einer Ministerin ähnelte beinahe dem Format der Regierungskonsultationen, die im losen Zweijahrestakt stattfinden – und nicht einer Routinereise des Bundeskanzlers nach China. Doch Umweltministerin Steffi Lemke, Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (beide Grüne) und Verkehrs- und Digitalminister Volker Wissing (FDP) ließen es sich nicht nehmen, Olaf Scholz nach Peking zu begleiten.

    Das Aufgebot an Regierungsmitgliedern unterstrich noch einmal, wie wichtig China derzeit ist – und dass der Regierung das bewusst ist. Die Minister kamen alle mit Anliegen aus ihren Ressorts, die eine enge Abstimmung mit China nötig machen. Es ging um den Umgang mit Datensicherheit in Autos, mit der Schweinepest und mit Plastik zur Wiederverwertung.

    Wissing will beim autonomen Fahren von China lernen

    Von der Künstlichen Intelligenz und beim autonomen Fahren lassen sich internationale Standards nicht mehr ohne China denken. Die Volksrepublik hat in beiden Bereichen bereits Milliarden investiert und ist beim autonomen Fahren weltweit führend. Verkehrs- und Digitalminister Wissing und Wirtschaftsstaatssekretärin Franziska Brantner (Grüne) waren gemeinsam angereist, um sich den Trend genauer anzuschauen. Mit dem chinesischen Minister für Industrie und Informationstechnologie, Jin Zhuanglong, vereinbarten sie eine Absichtserklärung zur “Zusammenarbeit beim autonomen Fahren”. Das zeigt, dass man, anders als etwa die USA, auch bei Zukunftstechnologien weiter auf Kooperation setzt, wo es möglich ist.

    “Wir befinden uns derzeit in einer entscheidenden Entwicklungsphase, in der es darum geht, die Technologie aus den Laboren auf die Straßen zu bekommen“, sagte Wissing in einer Erklärung. Zugleich betonte er wie zuvor auch schon Kanzler Scholz, dass der Schlüssel dafür im fairen Wettbewerb liege. Dafür seien gemeinsame Standards und Normen wichtig. Die gemeinsame Absichtserklärung solle dazu beitragen. Brantner erwähnte derweil die zunehmend restriktive Datengesetzgebung in China, die insbesondere dem grenzüberschreitenden Datentransfer zum Teil enge Grenzen setze. Auch sie wiederholte die Forderung nach gleichen Wettbewerbsbedingungen, die den gesamten Besuch der Deutschen durchzieht.

    Lemke besiegelt mit NDRC-Chef Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft

    Bundesumweltministerin Steffi Lemke unterzeichnete ebenfalls am Dienstag mit dem Vorsitzenden der mächtigen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) Zheng Shanjie einen gemeinsamen Aktionsplan zu “Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz”. Dieser sieht einen regelmäßigen Dialog zu den Wertschöpfungsketten wichtiger Materialien, darunter Kunststoffe und Metalle, vor. Ziel ist ein effizienterer Umgang damit bei Verpackungen, auf dem Bau oder in der Industrie. Besonderes Augenmerk soll nach einem Bericht der dpa dabei auf der Automobilindustrie und der Herstellung von Batterien liegen.

    Der Aktionsplan ist Teil des bei den Regierungskonsultationen im Juni 2023 vereinbarten deutsch-chinesischen Klima- und Transformationsdialogs. Von der Kreislaufwirtschaft haben beide Länder allerdings bislang unterschiedliche Vorstellungen. In China liegt der Fokus eher auf Ressourceneffizienz und Produktivität, während es in Europa vorrangig darum geht, wie sich Produktmengen verringern lassen, um natürliche Ressourcen zu schonen. Die deutsche Seite möchte China zudem Elemente der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) zur Verfügung stellen, die das Bundeskabinett bis zum Sommer 2024 verabschieden will.

    Özdemir vertritt Interessen deutscher Schweinebauern

    Landwirtschaftsminister Cem Özdemir traf am Dienstag seinen Amtskollegen Tang Renjian. Mit ihm habe er über Zusammenarbeit beim Schutz globaler Güter als Voraussetzung für Ernährungssicherheit sowie den Marktzugang unter anderem für Rindfleisch, Äpfel, Tierarzneimittel gesprochen, teilte das Ministerium auf X mit. Weiteres Thema sei die Afrikanische Schweinepest gewesen.

    Das Landwirtschaftsministerium wird erst am heutigen Mittwoch ausführlicher über die Gespräche Özdemirs informieren. Im Vorfeld der Reise war bereits erwartet worden, dass Özdemir in Peking unter anderem über eine Aufhebung des chinesischen Importverbots für deutsches Schweinefleisch verhandeln wird. Das ist im Interesse der Schweinebauern, die früher viel nach China exportiert haben, wo der Konsum von Schweinefleisch seit vielen Jahren steigt. China hatte ebenso wie andere Länder 2021 die Einfuhren aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ausgesetzt. Südkorea hatte aber bereits im Mai 2023 den Handel wieder zugelassen. Daher könnte das anhaltende Verbot Pekings auch politische Gründe haben. Mitarbeit: Nicolas Heronymus

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    Öffentliche Meinung in Asean-Staaten schwenkt erstmals um

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    • Auf die Frage, für wen sich die Menschen in den Asean-Staaten entscheiden würden, wenn sie zwischen den USA oder China wählen müssten, schwenkte die öffentliche Meinung zum ersten Mal seit 2020 in Richtung China um.
    • Deutliche Stimmungsumschwünge waren in Indonesien, Laos und Malaysia zu verzeichnen, wo die Unterstützung für China um 20-30 Prozentpunkte zunahm. Die Philippinen bewegten sich gegen den Trend, wo die Unterstützung für die USA um 4,5 Prozentpunkte zulegte.
    • Indonesien, Laos und Malaysia profitieren maßgeblich von Chinas “Belt and Road”-Initiative. Die mehrheitlich muslimischen Länder Indonesien und Malaysia verzeichneten in der Umfrage eine wachsende anti-amerikanische Stimmung – auch aufgrund der wahrgenommenen Unterstützung der USA für Israel im Krieg zwischen Israel und der Hamas.
    • Die Philippinen und Vietnam, an der vordersten Front der Territorialstreitigkeiten mit China, sind weiterhin starke Unterstützer der USA. 2023 aktualisierten die USA und die Philippinen ihren gegenseitigen Verteidigungsvertrag und intensivierten ihre militärische Zusammenarbeit. Vietnam verbesserte seine bilateralen Beziehungen zu den USA und schloss im Januar 2024 ein maritimes Kooperationsabkommen mit den Philippinen ab.
    • Angesichts der bevorstehenden US-Wahlen 2024 ist das Vertrauen der Asean-Staaten in die Vereinigten Staaten als zuverlässigen Partner deutlich gesunken. Während 47,2 Prozent der Befragten im Jahr 2023 ihr Vertrauen noch auf die USA gesetzt hatten, tun dies im Jahr 2024 nur noch 34,9 Prozent.
    • Trotz des Umschwungs äußerte mehr als die Hälfte der Befragten in den Asean-Staaten weiterhin Bedenken bezüglich Chinas stetig wachsendem wirtschaftlichen, politischen und strategischen Einfluss.
    • Darüber hinaus sind lediglich acht Prozent der Befragten der Meinung, dass sich Asean für eine Seite entscheiden müsse. Eine überwältigende Mehrheit von 92 Prozent bevorzugt eine Art neutrale Position oder ausgewogene Haltung.

    Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.

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    Menschenrechte bleiben Randnotiz

    Bundeskanzler Olaf Scholz hat harsche Kritik dafür eingesteckt, dass er dem Thema Menschenrechte während seiner China-Reise so gut wie keinen Platz einräumte. Die Tibet Initiative Deutschland warf Kanzler Olaf Scholz vor, ein fatales Signal an Peking gesendet zu haben – dass die chinesische Regierung trotz der desaströsen Entwicklung ihrer Menschenrechts-Bilanz “allenfalls mit sanfter Kritik” rechnen müsse. Scholz unterbiete selbst seine Vorgängerin Angela Merkel, “die sich zumindest stets mit Opfern der chinesischen Gewaltherrschaft getroffen” hatte.

    Human Rights Watch Deutschland hatte darauf gehofft, dass Scholz nicht nur “die zweite Geige für Deutschlands engstirnige Wirtschaftsinteressen” spielen würde, sondern “die deutsch-chinesischen Beziehungen auf eine Grundlage stellt, die die Menschenrechte respektiert”. grz

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    Spahn fordert souveränen Umgang mit China

    Der für Wirtschaftspolitik zuständige Unionsfraktionsvize Jens Spahn hat gefordert, souveräner gegenüber China aufzutreten. Wenn es bei der Wechselseitigkeit der Bedingungen für die Wirtschaft keine Fortschritte gebe, “darf die Ampel keine weiteren deutschen und europäischen Investitionen in China fördern”, verlangte der CDU-Politiker am Dienstag. Daran könne China angesichts seiner aktuellen Wirtschaftslage kein Interesse haben.

    China profitiere von wirtschaftlicher Zusammenarbeit, genau wie Deutschland. “Aber wir haben eindeutige nationale Interessen: Wir werden unsere nationale Sicherheit schützen. Wir setzen auf faire, gleichberechtigte Wirtschaftschancen und wir müssen selbst unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken”, forderte er. Zuletzt hatten mehrere China-Experten in einer Anhörung des Bundestags-Wirtschaftsausschusses bekräftigt, dass Deutschland sich nicht verstecken müsse.

    Spahn ist parallel zu Bundeskanzler Olaf Scholz für mehrere Tage in China. Die Reise ist seit Monaten geplant gewesen; zu Spahns Delegation gehören die Unions-Abgeordneten Serap Güler, Mark Helfrich, Paul Ziemiak und Nicolas Zippelius. Er will mit Vertretern von Politik, Wirtschaft, Medien und Zivilgesellschaft sprechen und neben Peking auch die Hafenstadt Qingdao besuchen.

    Unterdessen hat der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag Jürgen Hardt die chinesische Regierung aufgerufen, zur Deeskalation in Nahost beizutragen. Zugleich lobte der CDU-Politiker, der Kanzler reise zu Recht nach China “und dieses Mal scheint er seine Reise auch mit den engsten Verbündeten abgestimmt zu haben“. Spahn nutzte seine Reise dagegen für pauschale Kritik am Kanzler. “Die deutsche Wirtschaftskrise wird in China genau beobachtet. China nimmt uns ernst, weil wir wirtschaftlich stark sind”, sagte Spahn. “Die Stimme eines Kanzlers im Abschwung verliert Gewicht.” Man dürfe Scholz daher nicht allein die China-Politik überlassen.

    Spahn sprach zudem mit einer Reporterin der China Media Group und zählt damit zu den wenigen europäischen Spitzenpolitikern ohne Berührungsängste mit chinesischen Propagandamedien. Er betonte in dem Interview, Deutschland wolle die gute Zusammenarbeit: “Aber wir wollen sie fair und offen.” cyb/ck

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    Bericht: Xi reist zum 25. Jahrestag der Botschafts-Bombardierung nach Belgrad

    Chinas Staatschef soll einem Medienbericht zufolge Serbien Anfang des kommenden Monats besuchen. Xi Jinping werde für den 8. Mai in Belgrad erwartet, berichtete die serbische Online-Plattform Demostat am Dienstag. Die genauen Daten der Xi-Reise in Europa sind bisher nicht bestätigt. Während seines Aufenthalts in Serbien wird der Präsident Chinas mit seinem serbischen Amtskollegen Aleksandar Vučić und anderen Staatsbeamten zusammentreffen. Vučić war mit Xi zuletzt im Oktober 2023 während des “Belt and Road”-Forums in Peking zusammengekommen.

    Das Datum für die Reise Xis nach Serbien ist wahrscheinlich nicht zufällig ausgewählt. Denn an dem Tag jährt sich zum 25. Mal jene Nacht des 7. Mai 1999, als kurz vor Mitternacht die Nato die chinesische Botschaft in Belgrad bombardierte. Dabei kamen drei chinesische Journalisten ums Leben, 21 Menschen wurden verletzt. Das Ereignis sorgte für internationales Aufsehen und Kritik, da es die Botschaft eines am Kosovo-Konflikt nicht beteiligten Staates betraf. Die Nato hat stets betont, dass es sich um ein Versehen handelte.

    Xi soll Berichten zufolge auch nach Paris und Budapest reisen. Mit Frankreich feiert China in diesem Jahr 60 Jahre der diplomatischen Beziehungen. ari

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    Wachstum übertrifft Erwartungen

    Die chinesische Wirtschaft ist im ersten Quartal 2024 um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen. Das teilte das Nationale Statistikamt am Dienstag in Peking mit. Damit lag das Wachstum über den Erwartungen von Experten; von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 4,6 Prozent gerechnet. Das Wachstum fiel damit minimal höher aus als im Vorquartal: Zwischen Oktober und Dezember 2023 war die chinesische Wirtschaft um 5,2 Prozent gewachsen. Auffällig stark legte der Software- und IT-Sektor zu: Um 13,7 Prozent und damit deutlich stärker als die 11,2 Prozent, die er im Vorquartal wuchs, wie die Analysten der Beratungsagentur Trivium China anmerkten.

    Die Zahlen dürften die Regierung in Peking erleichtern, denn sie versucht schon länger, mit verschiedenen Maßnahmen die schwächelnde Konjunktur zu stabilisieren. Der Aufschwung basiert Experten zufolge allerdings in erster Linie auf dem erfolgreichen Exportgeschäft, die Nachfrage im Inland enttäuscht weiterhin. Für das Gesamtjahr strebt die Regierung ein Wirtschaftswachstum von rund fünf Prozent an. Währenddessen hat sich die Immobilienkrise verschärft: Die Preise für neue Wohnungen sind im März mit einem Minus von 2,2 Prozent so stark gefallen wie seit über acht Jahren nicht mehr.

    Der Internationale Währungsfonds (IWF) zeigte sich dagegen unbeeindruckt und ließ seine Prognose für das laufende Jahr unverändert bei 4,6 Prozent. Dabei verwies der IWF auf die anhaltende Immobilienkrise. Diese hatte sich zuletzt weiter verschärft: Die Preise für neue Wohnungen sind im März mit einem Minus von 2,2 Prozent so stark gefallen wie seit mehr als acht Jahren nicht mehr. rtr/cyb/ck

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    BYD stellt erste Luxusmodelle vor

    Chinas größter Autobauer BYD hat seine ersten beiden Luxusmodelle präsentiert. In einer laut Bloomberg glamourösen, live gestreamten Veranstaltung stellte BYD am Dienstagabend in seiner Zentrale in Shenzhen die SUVs Super 3 und Bao 8 vor. Dabei wurde zunächst nicht klar, ob es sich bei den neuen SUVs um Hybrid- oder reine Elektroautos handelt. Neben den beiden neuen Modellen zeigte der Autohersteller in Shenzhen auch den Super 9, ein Konzept für einen Hochleistungsrennwagen.

    BYD hatte erst im Februar mitgeteilt, schon in diesem Jahr eine Reihe von High-End-Luxusmodellen einzuführen, um einen größeren Anteil am Markt für Premium-Autos zu erobern. Bislang ist BYD vor allem für seine Elektroautos im Volumensegment bekannt. Die BYD-Präsentation ist die erste einer ganzen Reihe erwarteter Premieren der Automarken im Vorfeld der Beijing Auto Show, die vom 25. April bis zum 4. Mai stattfindet. ck

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    Presseschau

    Scholz beendet Chinareise: Kleine Schritte statt großer Wurf TAGESSCHAU
    Trotz Differenzen: Scholz und Xi setzen weiter auf Kooperation TAGESSCHAU
    Scholz trifft Xi in Peking: Kein Land darf auf der Speisekarte stehen FAZ
    China kommt wohl nicht an Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz TAGESANZEIGER
    China laut Scholz bereit zu Bemühungen um Frieden in der Ukraine ZEIT
    Pekings Lieferungen an Russland: So unterstützt China den russischen Krieg ZDF
    Austin speaks with Chinese counterpart in first at-length conversation since 2022 CNN
    China’s economy grew faster than expected in the March quarter REUTERS
    BMW und Mercedes warnen vor Handelsstreit mit China SPIEGEL
    Autonomes Fahren: Deutschland und China setzen Zusammenarbeit fort HEISE
    Autobranche: Chinesischer Hersteller Chery produziert künftig in Spanien HANDELSBLATT
    House panel says China subsidizes fentanyl production to fuel crisis in the United States YAHOO

    Heads

    Wissings Gesprächspartner Jin Zhuanglong – Weltoffener Raumfahrtexperte

    Chinas Industrie- und Informationsminister Jin Zhuanglong.

    Deutschland und China wollen beim automatisierten und vernetzten Fahren enger zusammenarbeiten. Auf chinesischer Seite unterschrieb am Dienstag Jin Zhuanglong, Minister für Industrie und Informationstechnologie, die entsprechende Absichtserklärung mit Verkehrsminister Volker Wissing, Bundesminister und Wirtschaftsstaatssekretärin Franziska Brantner.

    Jin Zhuanglong (金壮龙) gilt in China als technologische Kapazität. Bis zu seiner Ernennung zum Informationsminister im Juli 2022 war er vor allem als Luft- und Raumfahrtspezialist bekannt gewesen. Dass Ingenieure parallel eine politische Karriere bis in die KP-Spitze machen, ist in China nicht ungewöhnlich, vor allem wenn sie in der Staatswirtschaft arbeiten.

    So wie Jin. Zwischen 2012 und 2017 leitete er als Vorstandsvorsitzender, Parteisekretär und Generaldirektor die Commercial Aircraft Corporation of China – kurz Comac – Chinas staatlichem Flugzeughersteller. In diesen Funktionen trieb er die Entwicklung der C919 voran, es ist das erste selbst entwickelte Passagierflugzeug des Landes. Als die Maschine 2017 zu ihrem Jungfernflug abhob, galt das nicht nur in der Volksrepublik als neues Kapitel im globalen Luftfahrtmarkt.

    Schon mit Beginn des Studiums hatte Jin, der 1964 in Zhoushan in der Provinz Zhejiang geboren wurde, diesen Weg eingeschlagen. Er studierte in den 1980er Jahren an der Shanghai Academy of Spaceflight Technology (SAST) und machte dort auch seinen Master of Engineering in Entwicklung und Design von Flugkörpern. 2003 folgte ein Doktor in Industrieökonomie an der Fudan-Universität, ebenfalls in Shanghai. Nebenher absolvierte Jin Ausbildungskurse an der Zentralen Parteischule, um sich auf eine politische Karriere vorzubereiten. Parteimitglied war er bereits 1984 geworden, im Alter von 20 Jahren.

    Nach einer Station als Direktor des Shanghai Aerospace Bureau, wo er unter anderem die Langer-Marsch-4B-Rakete weiterentwickelte, wurde Jin 2004 zum Generalsekretär der Kommission für Wissenschaft, Technologie und Industrie für die nationale Verteidigung ernannt. Im Jahr 2017 stieg er zum leitenden stellvertretenden Direktor des Büros der Zentralen Kommission für die Entwicklung der zivilen Integration des Militärs auf. Er war zudem Delegierter des 20. Parteitags der Kommunistischen Partei.

    “Im Spiel der Großmächte gewinnen”

    In seinem Amt als Minister ist Jin heute für Sektoren wie Internet, Telekommunikation, New Energy Vehicles und Big Data zuständig. Schon kurz nach seinem Amtsantritt erklärte er, eine stärkere internationale Zusammenarbeit fördern zu wollen. Fotos, wie er 2023 Tesla-Chef Elon Musk und Apple-CEO Tim Cook bei ihren China-Besuchen hofierte, gingen um die Welt. Doch gleichzeitig forderte Jin im vergangenen Jahr in der Parteizeitschrift Qiushi, dass China fähig sein müsse, sich bei den kritischen Technologien unabhängig vom Ausland zu machen. “Angesichts des immer schärfer werdenden internationalen Wettbewerbs” müsse China “die Widerstandsfähigkeit der industriellen Versorgungskette” und das “Sicherheitsniveau” erhöhen. Nur so könne man sicherzustellen, “dass unser Land im Spiel der Großmächte gewinnen kann.”

    Im Gespräch mit ausländischen Unternehmen gibt sich Jin weiter freundlich und weltoffen. Beim Pekinger China Development Forum Ende März lud er ausländische und multinationale Unternehmen dazu ein, nach China zu kommen, um Forschungs- und Entwicklungszentren einzurichten. “Wir werden Wissenschaftlern, Unternehmern und Investoren aus aller Welt, die nach China kommen, um Innovationen zu entwickeln und Unternehmen zu gründen, Dienstleistungen und Schutzmaßnahmen bieten”, erklärte er. China werde seine Öffnung auf hohem Niveau weiter ausbauen, um ein “erstklassiges, marktorientiertes, rechtsstaatliches und internationales Geschäftsumfeld zu schaffen”.

    Nach Jins Rede ergriff auf dem Forum Mercedes-Vorstandschef Ola Källenius das Wort. Chinas Offenheit für unterschiedliche technologische Konzepte – insbesondere bei sich schnell entwickelnden Technologien wie dem autonomen Fahren – würden sicher dazu beitragen, Chinas Position als Innovationszentrum zu stärken, erklärte Källenius. China müsse jedoch, “harmonisierte internationale Standards und Vorschriften” schaffen, die fair sind und den freien Handel gewährleisten. Fabian Peltsch

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    Personalien

    Lutz Güllner ist nominiert als neuer Leiter des EU-Büros in Taiwan. Er ist derzeit Leiter der Abteilung für strategische Kommunikation, Task Forces und Informationsanalyse im Europäischen Auswärtigen Dienst. Güllner war zuvor als Leiter der Abteilung für Kommunikation und zivilgesellschaftlichen Dialog in der Generaldirektion Handel der Europäischen Kommission tätig.

    Liang Zhou ist seit Anfang März Global Operations Vice President Business Group beim französischen Automobilzulieferer Faurecia Clarion Electronics in Shanghai. Hier war er zuvor China Operations Director. 

    Berichtigung: Frank Schulze, Chef von DB Cargo Transasia, ist Mitglied des Vorstandes der Deutschen Handelskammer Ostchina, nicht deren Vorstandsvorsitzender, wie fälschlicherweise berichtet. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

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    Dessert

    Auf die knallgelbe Rapsblüte folgt im chinesischen Frühling die leuchtend pinke Farbe der Bougainvillea. Auch die vor allem in subtropischen Regionen wachsenden Scheinblütler sind zur Touristenattraktion geworden, wie in einem Tal in den Qingxiu-Bergen bei Nanning, Hauptstadt der autonomen Region Guangxi.

    Eigens zum Betrachten der Blütenpracht ist hier am Hang ein Besucherzentrum entstanden. Die in Deutschland auch als Drillingsblume bekannte Bougainvillea ist in Südchina auch als Kübelpflanze beliebt – im Norden würde sie den kalten Winter nicht überstehen.

    China.Table Redaktion

    CHINA.TABLE REDAKTION

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