zunächst einmal wünschen wir allen Leserinnen und Lesern in China eine wunderbare Goldene Woche und ein paar geruhsame Tage.
Wegen der Null-Covid-Politik wurden die Chinesen wieder einmal aufgerufen, in diesem Jahr während der Ferientage nicht zu verreisen. Die Pandemie bestimmt noch immer den Alltag vieler Menschen und Unternehmen. Davon kann auch Bettina Schön-Behanzin ein Lied singen, die Repräsentantin der Freudenberg Gruppe in Shanghai. Im Interview mit Frank Sieren drückt Schön-Behanzin die Hoffnung aus, dass China bald wieder zur Normalität zurückkehrt. Das Wirtschaftsumfeld werde schwieriger, und Europas Unternehmen müssten sich mehr anstrengen, ist sie überzeugt.
Die Berichterstattung staatlicher chinesischer Medien über die deutsche Politik folgt zumeist der offiziellen politischen Agenda. Doch es gibt eine Fülle unabhängiger Informationsanbieter auf der Social-Media-Plattform Wechat, die zum Beispiel von Deutschland aus in chinesischer Sprache Nachrichten oder Alltagsgeschichten verbreiten. Renxiu Zhao hat diese Kanäle einmal unter die Lupe genommen und stellt exemplarisch drei von ihnen vor.
Wie tief sind die Spuren des harten Lockdowns in Shanghai bei Ihnen?
Das war für alle hier in Shanghai ein großer Schock. Keiner hatte erwartet, dass dies in Shanghai möglich ist. Viele sind verunsichert und fragen sich: Kann das nochmal passieren? Ausschließen kann man das nicht. Viele Restaurants haben hier zugemacht, viele Ausländer haben ihre Koffer gepackt und sind abgereist – für immer.
Haben Sie ihre Koffer auch schon gepackt?
Nein, so schnell verlasse ich mein geliebtes Shanghai nicht. Aber ich muss schon sagen, dass diese drei Jahre, besonders die gut zwei Monate des Lockdowns diese Liebe auf eine harte Probe gestellt haben. All diese Unsicherheiten und Restriktionen, die ständigen Tests – und die Gefahr, dass man irgendwo hängenbleibt, wenn man im Land reist, aber auch die großen Schwierigkeiten, international zu reisen. Da frage ich mich schon: Wie weit und wie lange bin ich noch bereit, das mitzumachen?
Aber es gibt auch eine andere Seite: Wir sollten nicht vergessen, dass die Jahre 2020 und 2021, in denen Deutschland ja zum Beispiel aufgrund der Delta-Variante in einem viel längeren Lockdown durchhalten musste, auch sehr hart waren – während wir hier ein fast völlig normales Leben hatten, bis auf die Tatsache, dass es schwierig war, nach Deutschland zu reisen. Man sollte sich schon zwingen, mit einer ausbalancierten Sicht auf die Entwicklungen zu sehen.
Wie hat sich denn Ihr China-Bild dadurch verändert?
Mir ist zum ersten Mal bewusst geworden, wie ausgeliefert wir eigentlich sind. Vielen anderen geht es auch so. Ich hoffe nun, dass China wieder zur Normalität zurückkehrt.
Wie sind Sie nach China gekommen?
Das ist nun schon 26 Jahre her. Ich habe Sinologie studiert, weil es immer mein Wunsch und mein Ziel war, in China zu leben und zu arbeiten. Ich habe überhaupt nur zwei Jahre in Deutschland gearbeitet. Ich bin als Trainee eingestiegen bei meinem ersten Arbeitgeber Rittal. Dann war ich zwei Jahre in Singapur und seit 1996 lebe ich hier in China. Und im Rückblick muss ich sagen, es hat sich gelohnt. Was ich hier beruflich erleben, mit aufbauen und bewegen durfte, wäre in Deutschland nicht möglich gewesen.
Warum ist das in China möglich gewesen und nicht in Deutschland?
Das hohe Wachstum hat einen enormen Spielraum geschaffen, und man hatte selbst als junge Ausländerin viele Freiheiten, weil es nicht viele Ausländer gab, die die Sprache sprechen, China kannten oder sich mit China beschäftigt haben. Für Ausländer und für internationale Unternehmen standen die Türen weit offen. Wir konnten sehr viel bewirken.
Wie interessant sind europäische Arbeitgeber noch für Chinesen?
Wir werden nun anders wahrgenommen. Früher waren wir das Tor zur Welt. Heute gelten wir als ein wenig langsam, nicht wirklich innovativ – und als Unternehmen, die zu wenig Karrierechancen bieten: Bei euch lerne ich eigentlich nichts mehr. Ich langweile mich. Ich steige lieber bei einem chinesischen Unternehmen ein und gehe mit dem in die Welt. Die sind viel fortschrittlicher, offener gegenüber Innovationen.
Wie stark spürt Ihr Unternehmen den Wettbewerb durch chinesische Unternehmen?
Es ist härter geworden, aber am Ende liegt es an uns, inwieweit wir die Chancen ergreifen, die dieser Markt ja durchaus noch bereithält. Heute muss man genauer hinschauen, seine Nischen finden in Bereichen, wo es von Regierungsseite politische Unterstützung gibt. Zum Beispiel bei den erneuerbaren Energien oder bei der E-Auto-Batterietechnologie. Oder man muss sich noch stärker spezialisieren.
Wir als Unternehmen müssen uns also mehr anstrengen. Aber wenn man die Erfahrung vor Ort hat wie eben Freudenberg, das seit 1923 – also seit fast einhundert Jahren – in China ist, dann geht das schon.
Technologie-Klau, unfaire Wettbewerbsbedingungen, Menschenrechtsverletzungen – ist es nicht an der Zeit, dass sich die deutsche Wirtschaft von China entkoppelt?
Die Strategie, in China keine Geschäfte mehr zu machen, halte ich für extrem naiv. Schauen Sie nur mal auf die deutsche Automobilindustrie. Da gibt es einige Player, die würden ohne China nicht mehr existieren – und deren Zulieferindustrien wären auch weg. China ist ein sehr, sehr wichtiger und auch einzigartiger Markt für uns. Die Abhängigkeiten, die dadurch entstanden sind, kann man bedauern, ändern lassen sie sich nur langsam und sehr begrenzt.
Das sehe ich auch in meiner Funktion als die Präsidentin der EU-Kammer in Shanghai. Die Ergebnisse unserer Umfragen sind eindeutig: Die Europäischen Unternehmen schauen kritischer auf China, aber sie wollen das Land nicht verlassen.
Dennoch spricht man derzeit vor allem von der Wirtschaftskrise, in der China steckt.
Die Krise ist da. Der Immobiliensektor schwächelt, ein wichtiger Wachstumsmotor. Die Konsumenten halten sich zurück. Das ist kein gutes Zeichen. Das Vertrauen in die Regierung ist angekratzt. Wenn ich mit Chinesen spreche, spüre ich eines deutlich: Der Unmut darüber, dass die Regierung das Schwergewicht in ihrer Null-Covid-Politik zu sehr auf Sicherheit und Ideologie setzt – und die Bedürfnisse der Wirtschaft dabei vernachlässigt – wächst und ist schon so groß wie lange nicht mehr. Die Erfahrung der Vergangenheit zeigt allerdings: Bisher haben sie es immer geschafft, die Lage zu drehen. Und auch in diesem Fall bin ich nicht sehr pessimistisch. Aber es wird diesmal länger dauern.
Wie sehen Sie denn die Covid-Krise im Vergleich zu anderen wirtschaftlichen Krisen, die Sie in den vergangenen Jahrzehnten erlebt haben?
Im Unterschied zu früher ist China viel verzahnter mit der Welt. Wie die Europäer und die Amerikaner handeln, spielt eine viel größere Rolle. Deswegen ist es so wichtig, sowohl für Europa auf der einen Seite, als auch für China auf der anderen Seite, dass man miteinander redet und zusammenarbeitet. Beide Seiten müssen sich wieder stärker öffnen. Bei schwierigen Themen, auch in Menschenrechtsfragen, macht es keinen Sinn, die Tür zuzuschlagen und schon gar nicht laut. Wir müssen uns zusammensetzen, im Dialog bleiben und einen Konsens finden.
Wohin entwickelt sich China? Was wird in den nächsten zehn oder 20 Jahren passieren? Worauf müssen wir uns einstellen?
Grob gesagt ringen zwei Richtungen um die Vorherrschaft. Den einen ist Kontrolle und ideologische Geschlossenheit wichtiger – den anderen Offenheit, internationale Vernetzung und mehr Marktwirtschaft. Der Parteitag im Oktober wird zeigen, in welche Richtung China sich stärker neigt.
Wird China sich entkoppeln?
Das halte ich für unrealistisch. Man hat den Menschen hier versprochen: Ihr könnt euren Wohlstand vergrößern und euch immer mehr leisten. Dazu gehören Reisen um die Welt und westliche Produkte. Würde man China entkoppeln, würde der Wohlstand einbrechen; die Menschen dürften nicht mehr reisen und müssten auf westliche Produkte verzichten. Ich denke nicht, dass die Menschen in China sich das gefallen lassen.
Man kann Bettina Schön-Behanzin als die Grande Dame der deutschen Wirtschaft in China bezeichnen. Schon seit 26 Jahren lebt sie bereits hier. Aus der Regionalzentrale in Shanghai unterstützt sie heute das Asiengeschäft der Weinheimer Freudenberg Gruppe, einem typischen Hidden Champion. 1849 gegründet, ist Freundeberg bis heute zu 100 Prozent in Familienbesitz. Das Unternehmen ist sehr breit aufgestellt. Dichtungen und Vibrationstechnologie gehören ebenso zum Portfolio wie Batterie- und Brennstoffzellensysteme, Medizintechnik, technische Textilien, Filter oder Spezialchemie. Dazu kommen Home und Cleaning Solutions, darunter das gute alte Vileda-Putztuch. Das Unternehmen hat weltweit 50.000 Mitarbeiter und macht über 10 Milliarden Euro Umsatz. Damit gehört Freudenberg zu den 30 größten Familienunternehmen Deutschlands. In China beschäftigt Freudenberg 7500 Mitarbeiter in 28 Produktionsstätten.
Die chinesischen Staatsmedien sind selektiv, was die Auswahl an Nachrichten über Deutschland betrifft. Die Berichterstattung über Reizthemen wie die Flüchtlingskrise oder die Energiewende folgt nicht selten einer Agenda, die die offizielle Politik in China rechtfertigen soll. Eigene Recherchen sind für Chinesen aufgrund der Sprachbarrieren und Internetsperren nicht einfach. Große deutsche Nachrichtenportale wie Welt oder Spiegel sind in der Volksrepublik gesperrt. Abhilfe schaffen Wechat-Kanäle, die sich auf Deutschland spezialisiert haben: “Wechat public accounts”. In China haben sie die traditionellen Nachrichten als erste Anlaufstelle zur Informationsbeschaffung mittlerweile abgelöst.
Ein öffentliches Wechat-Konto ist oftmals eine Mischung aus Nachrichtenportal und Blogseite. Technisch gesehen kann jeder so ein Konto einrichten, nachdem er die Genehmigung des sogenannten “Wechat Media and Content Teams” erhalten hat. Zu den großen Kanälen, die sich mit Deutschland beschäftigen, zählen die “Chinesische Handelszeitung” 德欧华商, WegZuDe 留德圈 oder Deutschlandreport 道德经. Sie beschränken sich jedoch in der Regel auf neutrale Nachrichten mit wenig Diskussionen in den Kommentarspalten oder folgen dem Tonfall der Staatsmedien.
Doch es gibt ein paar Kanäle, die mit einem persönlichen Ansatz arbeiten oder versuchen, einen differenzierten Blick auf Deutschland und die chinesische Berichterstattung zu werfen
Gegründet wurde der Kanal von einem Chinesen, der in Deutschland lebt und fließend Deutsch spricht. Xinhua II – dessen Name an die staatliche chinesische Nachrichtenagentur angelehnt ist – will ein “anderes Deutschland” zeigen, zu dem Leser, die die Landessprache nicht beherrschen, sonst keinen Zugang hätten. Die meisten Inhalte des Kanals sind Blog-Einträge des Administrators selbst; hinzu kommen Übersetzungen aus deutschen Medien. Eine der Kolumnen heißt “辟谣”, zu Deutsch “entlarvt”. Dort vergleicht der Account in China kursierende Nachrichten über Deutschland mit der Berichterstattung vor Ort.
Ein viel kommentierter Artikel auf Xinhua II war die schriftliche Widerlegung eines chinesischen Bloggers namens “CaptainWuya”. Nach dem knappen Wiedereinzug der Linkspartei, bezeichnet als “Nachfolgepartei der ehemaligen ostdeutschen Regierungspartei”, in den Bundestag 2021 war “CaptainWuya” zu dem Schluss gekommen, dass “die Ostdeutschen die Kommunistische Partei vermissen”. In seinem rund 100.000 Mal angeklickten Essay auf Wechat erklärte er, dass das ostdeutsche Volk sich vor dem Mauerfall nicht gegen die Regierung gewendet habe. Das sei “Gehirnwäsche durch die westlichen Medien”. Xinhua II widerlegte in der “Entlarvt”-Kolumne das Argument anhand des Wahlergebnisses für die Linkspartei, die 2021 große Verluste hinnehmen musste. Tatsächlich kam sie nur dank einiger Direktmandate überhaupt ins Parlament. Auch historische Ereignisse wie den Aufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR führte der Kanal ins Feld.
Außerdem nimmt Xinhua II ab und zu staatliche chinesische Berichte auseinander – was dem Macher immer wieder negative Kommentare einbringt. Insgesamt erscheinen die User auf Xinhua II jedoch reflektierter als auf vergleichbaren Kanälen. Da die Anzahl der Follower von öffentlichen Wechat-Konten in der Regel nicht offengelegt wird, kann die Reichweite nur anhand der Views einzelner Artikel geschätzt werden. Innerhalb einer Woche nach ihrer Veröffentlichung werden die Texte auf Xinhua II im Schnitt etwa 10.000 Mal angeklickt, woraus sich eine wahrscheinliche Followerzahl von 150.000 und 200.000 ergibt.
Im Gegensatz zum vorangegangenen Kanal bietet “Muma” einen intimeren Blick auf deutsch-chinesische Beziehungen. Geführt wird der vor allem bei Frauen beliebte Account von einer chinesischen Ingenieurin mit dem Spitznamen Muma, die mit einem deutschen Manager in leitender Position verheiratet ist. Das Paar hat einen vierjährigen Sohn.
Mit humorvollen Anekdoten aus dem Alltag versucht der Kanal den Lesern ein Verständnis für deutsche Werte zu vermitteln. So vergleicht er die Erziehungsmethoden beider Länder und beleuchtet gesellschaftliche Entwicklungen. Im Juni schrieb Muma, ausgehend von Daten des Statistischen Bundesamts, einen Artikel mit dem Titel “Warum Deutsche nicht heiraten wollen”. “Viele Deutsche halten die ‘Ehe’ nicht für notwendig”, erklärt sie ihren Leser:innen. In den Kommentarspalten stößt dieser Trend durchaus auf Zustimmung. Eine Nutzerin aus Ningxia erklärt, dass viele chinesische Männer im Grunde nichts zur Ehe beitragen würden, keine Hausarbeit erledigen, sich nicht um die Kinder kümmern.
Eine beliebte Serie von Muma, der geschätzt 400.000 bis 500.000 Menschen folgen, widmet sich den vielen Hobbys ihres Ehemanns. Mal trainiert dieser in einem Vorort von München Überlebenstechniken für die Wildnis, mal fertigt er mithilfe von Youtube-Videos einen Dolchholster aus Leder an. Nachdem die Familie in diesem Jahr von Deutschland nach Nanjing gezogen ist, gründete er dort einen E-Bike-Club mit anderen deutschen Männern aus der Nachbarschaft. Eine Leserin kommentiert augenzwinkernd: “Männer mittleren Alters haben ständig neue Hobbys, weil sie eine tolerante, großzügige und finanzstarke Frau hinter sich haben. Er hatte wirklich Glück, Muma heiraten zu dürfen.”
Es gibt jedoch auch andere Kanäle, die über aktuelle und politische Themen berichten, und dabei durchaus sehr kritisch auftreten.
Ein Beispiel dafür ist der Kanal “Leben in Deutschland”, der sich an Auslandschinesen in Deutschland richtet. Der Kanal ging aus der “Chinesischen Allgemeinen Zeitung Deutschland” hervor, die zum Beispiel in asiatischen Supermärkten ausliegt. Jeden Tag veröffentlicht “Leben in Deutschland” drei Beiträge, die aktuelle Themen aufgreifen oder praktische Tipps für den Alltag geben. Auf der Webseite heißt es, man wolle die Menschen beider Länder einander näherbringen. Doch der Tonfall der Texte auf dem Wechat-Account ist polarisierend und sehr kritisch gegenüber der deutschen Politik. Der Kanal postet Artikel aus den deutschen Medien, die er zuweilen mit einem sarkastischen Unterton im Zusammenhang mit der Bundesregierung und der Energiekrise anreichert.
Besonders auffällig an dem Account ist die überdurchschnittlich aktive Kommentarspalte mit überwiegend regierungskritischen Posts. In einer Mehrheit der Kommentare werden Unzufriedenheit und Ironie der betreffenden Nutzer gegenüber den derzeitigen Regierungsparteien, insbesondere den Grünen, deutlich: So beschreibt jemand Annalena Baerbock als “Außenministerin, die redet, ohne nachzudenken, und deren Politik nur aus Parolen besteht.” Etwa jeder zehnte Kommentar ätzt in auffälligem Tonfall, während der überwiegende Teil argumentativ kritisch ist.
Wer den Kanal betreibt, ist indes undurchsichtig: Zu dem Verlag, dessen Name übersetzt etwa Evolution Media Consulting (维进化媒体咨询有限公司) bedeutet, finden sich im Netz keinerlei Informationen. Ob die Fülle an negativen Kommentaren also Zufall ist oder gewünscht, lässt sich daher nicht sagen. Doch klar ist, der Kanal wird gelesen: Gemessen an der Anzahl der Artikelaufrufe hat dieses Konto schätzungsweise zwischen 300.000 und 400.000 Follower.
Neben den Deutschlandthemen gibt es auch Diskussionen mit China-Bezug. So gibt ein Nutzer zu bedenken, dass die höheren Energiekosten in Deutschland nichts im Vergleich zu den Flugticket-Preisen zurück nach China seien: “Wie kommt es, dass wir in China keine Mainstream-Medien haben, die Menschen interviewen, die von den himmelhohen Flugpreisen betroffen sind – und den Ursachen auf den Grund gehen?” Renxiu Zhao. Mitarbeit: Fabian Peltsch
Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.
Chinas führender Elektroautobauer BYD (“Build Your Dreams”) hat im Rennen chinesischer Autobauer um einen der vorderen Plätze bei der Expansion nach Europa einen Schub erhalten. Die Autovermietung Sixt wird in großem Stil Elektroautos von BYD in sein Angebot aufnehmen. In einem ersten Schritt bestellte Deutschlands größter Autovermieter mehrere tausend rein batteriegetriebene BYD-Fahrzeuge, wie die beiden Unternehmen am Montag mitteilten. Die ersten BYDs sollen Sixt-Kunden in Europa schon in den nächsten Wochen buchen können – beginnend in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien. Den Anfang macht der E-SUV Atto 3.
In den kommenden sechs Jahren plant Sixt den Kauf von insgesamt rund 100.000 weiteren E-Autos von BYD. Auch wollen beide Unternehmen die Möglichkeit zur Kooperation in verschiedenen Regionen der Welt ausloten, hieß es. Sixt will seine Mietwagen-Flotte in Europa in den nächsten acht Jahren zum größten Teil auf Elektrofahrzeuge umstellen. Es setzt dabei nach eigenen Angaben auf eine breite Palette an Herstellern und Modellen.
Zum finanziellen Volumen ihrer langfristig angelegten Zusammenarbeit äußerten sich Sixt und BYD zwar nicht. Doch der Vertrag ist ein großer Erfolg für BYD. Der Autobauer aus Shenzhen hatte erst vergangene Woche Details zu seinem anstehenden Marktstart mit Elektroautos in Europa bekannt gegeben. Demnach wird der bereits in Norwegen präsente Hersteller im vierten Quartal 2022 beginnen, seine Autos schrittweise nach Deutschland, Schweden, Dänemark, Großbritannien, Frankreich, die Niederlande, Belgien und Luxemburg zu liefern.
Ob auch die die beiden größeren BYD-Modelle Han als E-Limousine und Tang als Siebensitzer-SUV über Sixt angeboten werden, war zunächst nicht bekannt. Beide große Baureihen will BYD ab 72.000 Euro anbieten. Generell tasten sich Chinas Elektroauto-Startups eher vorsichtig in den europäischen Markt. Am Freitag will der Hersteller Nio in Berlin über seine Europa-Pläne informieren. rtr/ck
Das Modell C919 des staatlichen chinesischen Flugzeugherstellers Comac (Commercial Aircraft Corporation of China) hat endlich die Zulassung der chinesischen Zivilluftfahrtbehörde erhalten. Damit steht der kommerziellen Nutzung des für den Passagierverkehr vorgesehenen Schmalrumpfflugzeugs nichts mehr im Wege.
Die Zertifizierung wurde Ende letzter Woche mit einer feierlichen Zeremonie in Peking besiegelt. Das Verkehrsflugzeug mit einer Kapazität von 168 Passagieren ist seit gut 12 Jahren in der Entwicklung – deutlich länger als ursprünglich geplant (China.Table berichtete). Wenn die Auslieferung beginnt, sollen die C919-Maschinen der Boeing 737 und dem Airbus A320 Konkurrenz machen, zunächst vor allem auf dem Heimatmarkt China.
Laut Medienberichten haben vier chinesische Fluggesellschaften und 13 Leasingunternehmen bereits Modelle der C919 bestellt. Unter ihnen ist China Eastern Airlines, die sich zum Kauf von fünf Exemplaren bereit erklärt hat. Die chinesische Fluggesellschaft soll das erste der fünf Flugzeuge bis Ende des Jahres erhalten. fpe
Der milliardenschwere Gründer des Online-Kaufhauses JD.com, Richard Liu, hat das Verfahren um eine Vergewaltigungsklage in den USA gegen ihn direkt vor Prozessbeginn mit einer außergerichtlichen Einigung beigelegt. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin Caixin unter Berufung auf die Anwälte beider Seiten. Im April 2019 hatte Liu Jingyao, damals 21 Jahre alt und Studentin an der University of Minnesota eine Zivilklage gegen JD.com und Richard Liu eingereicht, der sie 2018 nach einem Dinner vergewaltigt haben soll. Sie forderte darin gut 50.000 US-Dollar Schadenersatz für Arztrechnungen, emotionale und psychologische Traumata, körperliche Verletzungen und den Verlust der Erwerbsfähigkeit.
Die Klage gegen den bekannten Tycoon war laut Caixin einer der spektakulärsten #MeToo-Fälle Chinas. Er beschädigte Lius Ruf massiv und schickte die JD.com-Aktie in den Keller. Liu wurde damals von der US-Polizei festgenommen, kam aber am nächsten Tag ohne Kaution wieder frei und durfte nach China zurückkehren. In einem Interview mit Caixin sagte die Klägerin, sie habe dem Sex mit Liu nie zugestimmt. Eigentlich hatte dieses Woche ein Geschworenenprozess vor einem Gericht im Hennepin County in Minnesota beginnen sollen. Die 12 Geschworenen waren bereits ausgewählt, um den Fall zu verhandeln. Details über die außergerichtliche Einigung nannten die Anwälte laut Caixin nicht. ck
Nadine Godehardts Interesse an China hat ihren Ursprung in einem kulinarischen Ereignis. Nur: es war kein romantisches Shanghaier Restaurant, das sie verzauberte. Alles nahm seinen Anfang bei einem Englischsprachkurs im britischen Newcastle, wo das im Wohnheim servierte Frühstück auf eher verhaltene Reaktionen bei den Studenten stieß.
Einige der am Kurs teilnehmenden Taiwaner hatten ihre Koffer aber in weiser Voraussicht mit Essen aus der Heimat bepackt. Als ihr etwas davon angeboten wurde, ließ sich Godehardt nicht zweimal bitten. Sie aß beherzt mit und fand sich umgehend unter Freunden: “In dieser kleinen Gemeinschaft, in der ich wirklich so etwas wie die ‘odd person out’ war, hatte ich also meinen Erstkontakt mit chinesischer Kultur.”
Seit 2013 arbeitet die studierte Sinologin und promovierte Politikwissenschaftlerin bei der SWP, der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Dort forscht und berät sie zu Themen wie politischen Ordnungen, Konnektivität und Krisenmanagement, zumeist mit China im Fokus.
Dass man aufgrund des russischen Invasionskrieges in der Ukraine und der sich zunehmend zuspitzenden Lage in Taiwan von einer Rückkehr der geopolitischen Blöcke sprechen könnte, wischt Godehardt beiseite: Durch die momentanen Geschehnisse sei lediglich das klassische Verständnis von Geopolitik wieder in den europäischen Blick gerückt: Territorialbeziehungen, klare Machtverteilungen, hard power. Es sei aber weiterhin so, dass Staaten sich durch transnationale Konnektivitäten in Abhängigkeiten begeben, auch das sei von geopolitischer Relevanz.
Dass sich diese Gemengelage durch eine starre Blockbildung in den Griff bekommen lässt, hält Godehardt für unwahrscheinlich. Stattdessen gelte es, die Kommunikationskanäle offen zu halten und auch Staaten einzubeziehen, die nicht unsere Interessen und Sichtweisen teilen, sagt sie. Denn: “Wir sind in einer sehr fluktuierenden Situation. Internationale Institutionen sind immer noch vorhanden, können aber nicht mehr für die gleichen Sicherheiten sorgen – und das wird auch noch eine Weile so weiter gehen.”
Aktuell beschäftigt sich Godehardt damit, wie Sprache als Medium politische Entscheidungsräume strukturiert: “Wenn Begrifflichkeiten wie ‘systemische Rivalität’ auf einmal präsent sind und sich auch bei der deutschen Bundesregierung durchsetzen – dann muss man auch fragen: was heißt das denn genau und was für Konsequenzen folgen daraus?”
Derartige Probleme hat sie zuletzt am sich wandelnden außenpolitischen Code Chinas durchexerziert. Im Moment arbeitet sie an einer Studie, die darstellen soll, wie sich die Sicherheitsinteressen unter der Führung von Staats- und Parteichef Xi Jinping verändert haben.
In den deutschen Diskursen rund um China sieht sie generell eine gute Ausgangslage gegeben, wie sie in einer Studie gemeinsam mit einer Ko-Autorin feststellte. Doch es bestehe durchaus noch Luft nach oben. “Wir haben eine kaum kontroverse Debatte”, findet Godehardt. Die China-Kompetenz in Deutschland, ihre Diversität, muss besser sichtbar werden und mehr Beachtung finden.” Julius Schwarzwälder
Will Ripley wird Chefkorrespondent im neuen Taiwan-Büro des US-Nachrichtensenders CNN. Von Taipeh aus will der Sender über die “immer wichtigere Rolle Taiwans” berichten. Zuvor war Ripley für CNN in Hongkong tätig. Bereits in dieser Zeit konnte er Exklusivinterviews mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen und Außenminister Joseph Wu führen.
Konstantin Teterin ist seit dem 1. Oktober CEO beim Bahnbetreiber FELB (Far East Land Bridge). Das Unternehmen mit Sitz in Wien und Shanghai hat sich auf Schienenlogistik zwischen Europa und Asien spezialisiert. Teterin, der zuvor bereits als Interims-CEO eingesetzt worden war, wird den Chefposten zunächst für drei Jahre übernehmen.
Ändert sich etwas in Ihrer Organisation? Schicken Sie doch einen Hinweis für unsere Personal-Rubrik an heads@table.media!
Und immer immer wieder geht die Sonne auf: An diesem klaren Morgen lohnte es sich, früh rauszugehen und zum Hongkonger Hafen zu kommen. Dutzende Menschen trafen sich zum Sonnenaufgang an der Promenade vor dem Kulturzentrum auf der Kowloon-Seite und schossen Fotos und Selfies.
zunächst einmal wünschen wir allen Leserinnen und Lesern in China eine wunderbare Goldene Woche und ein paar geruhsame Tage.
Wegen der Null-Covid-Politik wurden die Chinesen wieder einmal aufgerufen, in diesem Jahr während der Ferientage nicht zu verreisen. Die Pandemie bestimmt noch immer den Alltag vieler Menschen und Unternehmen. Davon kann auch Bettina Schön-Behanzin ein Lied singen, die Repräsentantin der Freudenberg Gruppe in Shanghai. Im Interview mit Frank Sieren drückt Schön-Behanzin die Hoffnung aus, dass China bald wieder zur Normalität zurückkehrt. Das Wirtschaftsumfeld werde schwieriger, und Europas Unternehmen müssten sich mehr anstrengen, ist sie überzeugt.
Die Berichterstattung staatlicher chinesischer Medien über die deutsche Politik folgt zumeist der offiziellen politischen Agenda. Doch es gibt eine Fülle unabhängiger Informationsanbieter auf der Social-Media-Plattform Wechat, die zum Beispiel von Deutschland aus in chinesischer Sprache Nachrichten oder Alltagsgeschichten verbreiten. Renxiu Zhao hat diese Kanäle einmal unter die Lupe genommen und stellt exemplarisch drei von ihnen vor.
Wie tief sind die Spuren des harten Lockdowns in Shanghai bei Ihnen?
Das war für alle hier in Shanghai ein großer Schock. Keiner hatte erwartet, dass dies in Shanghai möglich ist. Viele sind verunsichert und fragen sich: Kann das nochmal passieren? Ausschließen kann man das nicht. Viele Restaurants haben hier zugemacht, viele Ausländer haben ihre Koffer gepackt und sind abgereist – für immer.
Haben Sie ihre Koffer auch schon gepackt?
Nein, so schnell verlasse ich mein geliebtes Shanghai nicht. Aber ich muss schon sagen, dass diese drei Jahre, besonders die gut zwei Monate des Lockdowns diese Liebe auf eine harte Probe gestellt haben. All diese Unsicherheiten und Restriktionen, die ständigen Tests – und die Gefahr, dass man irgendwo hängenbleibt, wenn man im Land reist, aber auch die großen Schwierigkeiten, international zu reisen. Da frage ich mich schon: Wie weit und wie lange bin ich noch bereit, das mitzumachen?
Aber es gibt auch eine andere Seite: Wir sollten nicht vergessen, dass die Jahre 2020 und 2021, in denen Deutschland ja zum Beispiel aufgrund der Delta-Variante in einem viel längeren Lockdown durchhalten musste, auch sehr hart waren – während wir hier ein fast völlig normales Leben hatten, bis auf die Tatsache, dass es schwierig war, nach Deutschland zu reisen. Man sollte sich schon zwingen, mit einer ausbalancierten Sicht auf die Entwicklungen zu sehen.
Wie hat sich denn Ihr China-Bild dadurch verändert?
Mir ist zum ersten Mal bewusst geworden, wie ausgeliefert wir eigentlich sind. Vielen anderen geht es auch so. Ich hoffe nun, dass China wieder zur Normalität zurückkehrt.
Wie sind Sie nach China gekommen?
Das ist nun schon 26 Jahre her. Ich habe Sinologie studiert, weil es immer mein Wunsch und mein Ziel war, in China zu leben und zu arbeiten. Ich habe überhaupt nur zwei Jahre in Deutschland gearbeitet. Ich bin als Trainee eingestiegen bei meinem ersten Arbeitgeber Rittal. Dann war ich zwei Jahre in Singapur und seit 1996 lebe ich hier in China. Und im Rückblick muss ich sagen, es hat sich gelohnt. Was ich hier beruflich erleben, mit aufbauen und bewegen durfte, wäre in Deutschland nicht möglich gewesen.
Warum ist das in China möglich gewesen und nicht in Deutschland?
Das hohe Wachstum hat einen enormen Spielraum geschaffen, und man hatte selbst als junge Ausländerin viele Freiheiten, weil es nicht viele Ausländer gab, die die Sprache sprechen, China kannten oder sich mit China beschäftigt haben. Für Ausländer und für internationale Unternehmen standen die Türen weit offen. Wir konnten sehr viel bewirken.
Wie interessant sind europäische Arbeitgeber noch für Chinesen?
Wir werden nun anders wahrgenommen. Früher waren wir das Tor zur Welt. Heute gelten wir als ein wenig langsam, nicht wirklich innovativ – und als Unternehmen, die zu wenig Karrierechancen bieten: Bei euch lerne ich eigentlich nichts mehr. Ich langweile mich. Ich steige lieber bei einem chinesischen Unternehmen ein und gehe mit dem in die Welt. Die sind viel fortschrittlicher, offener gegenüber Innovationen.
Wie stark spürt Ihr Unternehmen den Wettbewerb durch chinesische Unternehmen?
Es ist härter geworden, aber am Ende liegt es an uns, inwieweit wir die Chancen ergreifen, die dieser Markt ja durchaus noch bereithält. Heute muss man genauer hinschauen, seine Nischen finden in Bereichen, wo es von Regierungsseite politische Unterstützung gibt. Zum Beispiel bei den erneuerbaren Energien oder bei der E-Auto-Batterietechnologie. Oder man muss sich noch stärker spezialisieren.
Wir als Unternehmen müssen uns also mehr anstrengen. Aber wenn man die Erfahrung vor Ort hat wie eben Freudenberg, das seit 1923 – also seit fast einhundert Jahren – in China ist, dann geht das schon.
Technologie-Klau, unfaire Wettbewerbsbedingungen, Menschenrechtsverletzungen – ist es nicht an der Zeit, dass sich die deutsche Wirtschaft von China entkoppelt?
Die Strategie, in China keine Geschäfte mehr zu machen, halte ich für extrem naiv. Schauen Sie nur mal auf die deutsche Automobilindustrie. Da gibt es einige Player, die würden ohne China nicht mehr existieren – und deren Zulieferindustrien wären auch weg. China ist ein sehr, sehr wichtiger und auch einzigartiger Markt für uns. Die Abhängigkeiten, die dadurch entstanden sind, kann man bedauern, ändern lassen sie sich nur langsam und sehr begrenzt.
Das sehe ich auch in meiner Funktion als die Präsidentin der EU-Kammer in Shanghai. Die Ergebnisse unserer Umfragen sind eindeutig: Die Europäischen Unternehmen schauen kritischer auf China, aber sie wollen das Land nicht verlassen.
Dennoch spricht man derzeit vor allem von der Wirtschaftskrise, in der China steckt.
Die Krise ist da. Der Immobiliensektor schwächelt, ein wichtiger Wachstumsmotor. Die Konsumenten halten sich zurück. Das ist kein gutes Zeichen. Das Vertrauen in die Regierung ist angekratzt. Wenn ich mit Chinesen spreche, spüre ich eines deutlich: Der Unmut darüber, dass die Regierung das Schwergewicht in ihrer Null-Covid-Politik zu sehr auf Sicherheit und Ideologie setzt – und die Bedürfnisse der Wirtschaft dabei vernachlässigt – wächst und ist schon so groß wie lange nicht mehr. Die Erfahrung der Vergangenheit zeigt allerdings: Bisher haben sie es immer geschafft, die Lage zu drehen. Und auch in diesem Fall bin ich nicht sehr pessimistisch. Aber es wird diesmal länger dauern.
Wie sehen Sie denn die Covid-Krise im Vergleich zu anderen wirtschaftlichen Krisen, die Sie in den vergangenen Jahrzehnten erlebt haben?
Im Unterschied zu früher ist China viel verzahnter mit der Welt. Wie die Europäer und die Amerikaner handeln, spielt eine viel größere Rolle. Deswegen ist es so wichtig, sowohl für Europa auf der einen Seite, als auch für China auf der anderen Seite, dass man miteinander redet und zusammenarbeitet. Beide Seiten müssen sich wieder stärker öffnen. Bei schwierigen Themen, auch in Menschenrechtsfragen, macht es keinen Sinn, die Tür zuzuschlagen und schon gar nicht laut. Wir müssen uns zusammensetzen, im Dialog bleiben und einen Konsens finden.
Wohin entwickelt sich China? Was wird in den nächsten zehn oder 20 Jahren passieren? Worauf müssen wir uns einstellen?
Grob gesagt ringen zwei Richtungen um die Vorherrschaft. Den einen ist Kontrolle und ideologische Geschlossenheit wichtiger – den anderen Offenheit, internationale Vernetzung und mehr Marktwirtschaft. Der Parteitag im Oktober wird zeigen, in welche Richtung China sich stärker neigt.
Wird China sich entkoppeln?
Das halte ich für unrealistisch. Man hat den Menschen hier versprochen: Ihr könnt euren Wohlstand vergrößern und euch immer mehr leisten. Dazu gehören Reisen um die Welt und westliche Produkte. Würde man China entkoppeln, würde der Wohlstand einbrechen; die Menschen dürften nicht mehr reisen und müssten auf westliche Produkte verzichten. Ich denke nicht, dass die Menschen in China sich das gefallen lassen.
Man kann Bettina Schön-Behanzin als die Grande Dame der deutschen Wirtschaft in China bezeichnen. Schon seit 26 Jahren lebt sie bereits hier. Aus der Regionalzentrale in Shanghai unterstützt sie heute das Asiengeschäft der Weinheimer Freudenberg Gruppe, einem typischen Hidden Champion. 1849 gegründet, ist Freundeberg bis heute zu 100 Prozent in Familienbesitz. Das Unternehmen ist sehr breit aufgestellt. Dichtungen und Vibrationstechnologie gehören ebenso zum Portfolio wie Batterie- und Brennstoffzellensysteme, Medizintechnik, technische Textilien, Filter oder Spezialchemie. Dazu kommen Home und Cleaning Solutions, darunter das gute alte Vileda-Putztuch. Das Unternehmen hat weltweit 50.000 Mitarbeiter und macht über 10 Milliarden Euro Umsatz. Damit gehört Freudenberg zu den 30 größten Familienunternehmen Deutschlands. In China beschäftigt Freudenberg 7500 Mitarbeiter in 28 Produktionsstätten.
Die chinesischen Staatsmedien sind selektiv, was die Auswahl an Nachrichten über Deutschland betrifft. Die Berichterstattung über Reizthemen wie die Flüchtlingskrise oder die Energiewende folgt nicht selten einer Agenda, die die offizielle Politik in China rechtfertigen soll. Eigene Recherchen sind für Chinesen aufgrund der Sprachbarrieren und Internetsperren nicht einfach. Große deutsche Nachrichtenportale wie Welt oder Spiegel sind in der Volksrepublik gesperrt. Abhilfe schaffen Wechat-Kanäle, die sich auf Deutschland spezialisiert haben: “Wechat public accounts”. In China haben sie die traditionellen Nachrichten als erste Anlaufstelle zur Informationsbeschaffung mittlerweile abgelöst.
Ein öffentliches Wechat-Konto ist oftmals eine Mischung aus Nachrichtenportal und Blogseite. Technisch gesehen kann jeder so ein Konto einrichten, nachdem er die Genehmigung des sogenannten “Wechat Media and Content Teams” erhalten hat. Zu den großen Kanälen, die sich mit Deutschland beschäftigen, zählen die “Chinesische Handelszeitung” 德欧华商, WegZuDe 留德圈 oder Deutschlandreport 道德经. Sie beschränken sich jedoch in der Regel auf neutrale Nachrichten mit wenig Diskussionen in den Kommentarspalten oder folgen dem Tonfall der Staatsmedien.
Doch es gibt ein paar Kanäle, die mit einem persönlichen Ansatz arbeiten oder versuchen, einen differenzierten Blick auf Deutschland und die chinesische Berichterstattung zu werfen
Gegründet wurde der Kanal von einem Chinesen, der in Deutschland lebt und fließend Deutsch spricht. Xinhua II – dessen Name an die staatliche chinesische Nachrichtenagentur angelehnt ist – will ein “anderes Deutschland” zeigen, zu dem Leser, die die Landessprache nicht beherrschen, sonst keinen Zugang hätten. Die meisten Inhalte des Kanals sind Blog-Einträge des Administrators selbst; hinzu kommen Übersetzungen aus deutschen Medien. Eine der Kolumnen heißt “辟谣”, zu Deutsch “entlarvt”. Dort vergleicht der Account in China kursierende Nachrichten über Deutschland mit der Berichterstattung vor Ort.
Ein viel kommentierter Artikel auf Xinhua II war die schriftliche Widerlegung eines chinesischen Bloggers namens “CaptainWuya”. Nach dem knappen Wiedereinzug der Linkspartei, bezeichnet als “Nachfolgepartei der ehemaligen ostdeutschen Regierungspartei”, in den Bundestag 2021 war “CaptainWuya” zu dem Schluss gekommen, dass “die Ostdeutschen die Kommunistische Partei vermissen”. In seinem rund 100.000 Mal angeklickten Essay auf Wechat erklärte er, dass das ostdeutsche Volk sich vor dem Mauerfall nicht gegen die Regierung gewendet habe. Das sei “Gehirnwäsche durch die westlichen Medien”. Xinhua II widerlegte in der “Entlarvt”-Kolumne das Argument anhand des Wahlergebnisses für die Linkspartei, die 2021 große Verluste hinnehmen musste. Tatsächlich kam sie nur dank einiger Direktmandate überhaupt ins Parlament. Auch historische Ereignisse wie den Aufstand vom 17. Juni 1953 in der DDR führte der Kanal ins Feld.
Außerdem nimmt Xinhua II ab und zu staatliche chinesische Berichte auseinander – was dem Macher immer wieder negative Kommentare einbringt. Insgesamt erscheinen die User auf Xinhua II jedoch reflektierter als auf vergleichbaren Kanälen. Da die Anzahl der Follower von öffentlichen Wechat-Konten in der Regel nicht offengelegt wird, kann die Reichweite nur anhand der Views einzelner Artikel geschätzt werden. Innerhalb einer Woche nach ihrer Veröffentlichung werden die Texte auf Xinhua II im Schnitt etwa 10.000 Mal angeklickt, woraus sich eine wahrscheinliche Followerzahl von 150.000 und 200.000 ergibt.
Im Gegensatz zum vorangegangenen Kanal bietet “Muma” einen intimeren Blick auf deutsch-chinesische Beziehungen. Geführt wird der vor allem bei Frauen beliebte Account von einer chinesischen Ingenieurin mit dem Spitznamen Muma, die mit einem deutschen Manager in leitender Position verheiratet ist. Das Paar hat einen vierjährigen Sohn.
Mit humorvollen Anekdoten aus dem Alltag versucht der Kanal den Lesern ein Verständnis für deutsche Werte zu vermitteln. So vergleicht er die Erziehungsmethoden beider Länder und beleuchtet gesellschaftliche Entwicklungen. Im Juni schrieb Muma, ausgehend von Daten des Statistischen Bundesamts, einen Artikel mit dem Titel “Warum Deutsche nicht heiraten wollen”. “Viele Deutsche halten die ‘Ehe’ nicht für notwendig”, erklärt sie ihren Leser:innen. In den Kommentarspalten stößt dieser Trend durchaus auf Zustimmung. Eine Nutzerin aus Ningxia erklärt, dass viele chinesische Männer im Grunde nichts zur Ehe beitragen würden, keine Hausarbeit erledigen, sich nicht um die Kinder kümmern.
Eine beliebte Serie von Muma, der geschätzt 400.000 bis 500.000 Menschen folgen, widmet sich den vielen Hobbys ihres Ehemanns. Mal trainiert dieser in einem Vorort von München Überlebenstechniken für die Wildnis, mal fertigt er mithilfe von Youtube-Videos einen Dolchholster aus Leder an. Nachdem die Familie in diesem Jahr von Deutschland nach Nanjing gezogen ist, gründete er dort einen E-Bike-Club mit anderen deutschen Männern aus der Nachbarschaft. Eine Leserin kommentiert augenzwinkernd: “Männer mittleren Alters haben ständig neue Hobbys, weil sie eine tolerante, großzügige und finanzstarke Frau hinter sich haben. Er hatte wirklich Glück, Muma heiraten zu dürfen.”
Es gibt jedoch auch andere Kanäle, die über aktuelle und politische Themen berichten, und dabei durchaus sehr kritisch auftreten.
Ein Beispiel dafür ist der Kanal “Leben in Deutschland”, der sich an Auslandschinesen in Deutschland richtet. Der Kanal ging aus der “Chinesischen Allgemeinen Zeitung Deutschland” hervor, die zum Beispiel in asiatischen Supermärkten ausliegt. Jeden Tag veröffentlicht “Leben in Deutschland” drei Beiträge, die aktuelle Themen aufgreifen oder praktische Tipps für den Alltag geben. Auf der Webseite heißt es, man wolle die Menschen beider Länder einander näherbringen. Doch der Tonfall der Texte auf dem Wechat-Account ist polarisierend und sehr kritisch gegenüber der deutschen Politik. Der Kanal postet Artikel aus den deutschen Medien, die er zuweilen mit einem sarkastischen Unterton im Zusammenhang mit der Bundesregierung und der Energiekrise anreichert.
Besonders auffällig an dem Account ist die überdurchschnittlich aktive Kommentarspalte mit überwiegend regierungskritischen Posts. In einer Mehrheit der Kommentare werden Unzufriedenheit und Ironie der betreffenden Nutzer gegenüber den derzeitigen Regierungsparteien, insbesondere den Grünen, deutlich: So beschreibt jemand Annalena Baerbock als “Außenministerin, die redet, ohne nachzudenken, und deren Politik nur aus Parolen besteht.” Etwa jeder zehnte Kommentar ätzt in auffälligem Tonfall, während der überwiegende Teil argumentativ kritisch ist.
Wer den Kanal betreibt, ist indes undurchsichtig: Zu dem Verlag, dessen Name übersetzt etwa Evolution Media Consulting (维进化媒体咨询有限公司) bedeutet, finden sich im Netz keinerlei Informationen. Ob die Fülle an negativen Kommentaren also Zufall ist oder gewünscht, lässt sich daher nicht sagen. Doch klar ist, der Kanal wird gelesen: Gemessen an der Anzahl der Artikelaufrufe hat dieses Konto schätzungsweise zwischen 300.000 und 400.000 Follower.
Neben den Deutschlandthemen gibt es auch Diskussionen mit China-Bezug. So gibt ein Nutzer zu bedenken, dass die höheren Energiekosten in Deutschland nichts im Vergleich zu den Flugticket-Preisen zurück nach China seien: “Wie kommt es, dass wir in China keine Mainstream-Medien haben, die Menschen interviewen, die von den himmelhohen Flugpreisen betroffen sind – und den Ursachen auf den Grund gehen?” Renxiu Zhao. Mitarbeit: Fabian Peltsch
Sinolytics ist ein europäisches Beratungs- und Analyseunternehmen, das sich auf China spezialisiert hat. Es berät europäische Unternehmen bei der strategischen Ausrichtung und den konkreten Geschäftsaktivitäten in der Volksrepublik.
Chinas führender Elektroautobauer BYD (“Build Your Dreams”) hat im Rennen chinesischer Autobauer um einen der vorderen Plätze bei der Expansion nach Europa einen Schub erhalten. Die Autovermietung Sixt wird in großem Stil Elektroautos von BYD in sein Angebot aufnehmen. In einem ersten Schritt bestellte Deutschlands größter Autovermieter mehrere tausend rein batteriegetriebene BYD-Fahrzeuge, wie die beiden Unternehmen am Montag mitteilten. Die ersten BYDs sollen Sixt-Kunden in Europa schon in den nächsten Wochen buchen können – beginnend in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien. Den Anfang macht der E-SUV Atto 3.
In den kommenden sechs Jahren plant Sixt den Kauf von insgesamt rund 100.000 weiteren E-Autos von BYD. Auch wollen beide Unternehmen die Möglichkeit zur Kooperation in verschiedenen Regionen der Welt ausloten, hieß es. Sixt will seine Mietwagen-Flotte in Europa in den nächsten acht Jahren zum größten Teil auf Elektrofahrzeuge umstellen. Es setzt dabei nach eigenen Angaben auf eine breite Palette an Herstellern und Modellen.
Zum finanziellen Volumen ihrer langfristig angelegten Zusammenarbeit äußerten sich Sixt und BYD zwar nicht. Doch der Vertrag ist ein großer Erfolg für BYD. Der Autobauer aus Shenzhen hatte erst vergangene Woche Details zu seinem anstehenden Marktstart mit Elektroautos in Europa bekannt gegeben. Demnach wird der bereits in Norwegen präsente Hersteller im vierten Quartal 2022 beginnen, seine Autos schrittweise nach Deutschland, Schweden, Dänemark, Großbritannien, Frankreich, die Niederlande, Belgien und Luxemburg zu liefern.
Ob auch die die beiden größeren BYD-Modelle Han als E-Limousine und Tang als Siebensitzer-SUV über Sixt angeboten werden, war zunächst nicht bekannt. Beide große Baureihen will BYD ab 72.000 Euro anbieten. Generell tasten sich Chinas Elektroauto-Startups eher vorsichtig in den europäischen Markt. Am Freitag will der Hersteller Nio in Berlin über seine Europa-Pläne informieren. rtr/ck
Das Modell C919 des staatlichen chinesischen Flugzeugherstellers Comac (Commercial Aircraft Corporation of China) hat endlich die Zulassung der chinesischen Zivilluftfahrtbehörde erhalten. Damit steht der kommerziellen Nutzung des für den Passagierverkehr vorgesehenen Schmalrumpfflugzeugs nichts mehr im Wege.
Die Zertifizierung wurde Ende letzter Woche mit einer feierlichen Zeremonie in Peking besiegelt. Das Verkehrsflugzeug mit einer Kapazität von 168 Passagieren ist seit gut 12 Jahren in der Entwicklung – deutlich länger als ursprünglich geplant (China.Table berichtete). Wenn die Auslieferung beginnt, sollen die C919-Maschinen der Boeing 737 und dem Airbus A320 Konkurrenz machen, zunächst vor allem auf dem Heimatmarkt China.
Laut Medienberichten haben vier chinesische Fluggesellschaften und 13 Leasingunternehmen bereits Modelle der C919 bestellt. Unter ihnen ist China Eastern Airlines, die sich zum Kauf von fünf Exemplaren bereit erklärt hat. Die chinesische Fluggesellschaft soll das erste der fünf Flugzeuge bis Ende des Jahres erhalten. fpe
Der milliardenschwere Gründer des Online-Kaufhauses JD.com, Richard Liu, hat das Verfahren um eine Vergewaltigungsklage in den USA gegen ihn direkt vor Prozessbeginn mit einer außergerichtlichen Einigung beigelegt. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin Caixin unter Berufung auf die Anwälte beider Seiten. Im April 2019 hatte Liu Jingyao, damals 21 Jahre alt und Studentin an der University of Minnesota eine Zivilklage gegen JD.com und Richard Liu eingereicht, der sie 2018 nach einem Dinner vergewaltigt haben soll. Sie forderte darin gut 50.000 US-Dollar Schadenersatz für Arztrechnungen, emotionale und psychologische Traumata, körperliche Verletzungen und den Verlust der Erwerbsfähigkeit.
Die Klage gegen den bekannten Tycoon war laut Caixin einer der spektakulärsten #MeToo-Fälle Chinas. Er beschädigte Lius Ruf massiv und schickte die JD.com-Aktie in den Keller. Liu wurde damals von der US-Polizei festgenommen, kam aber am nächsten Tag ohne Kaution wieder frei und durfte nach China zurückkehren. In einem Interview mit Caixin sagte die Klägerin, sie habe dem Sex mit Liu nie zugestimmt. Eigentlich hatte dieses Woche ein Geschworenenprozess vor einem Gericht im Hennepin County in Minnesota beginnen sollen. Die 12 Geschworenen waren bereits ausgewählt, um den Fall zu verhandeln. Details über die außergerichtliche Einigung nannten die Anwälte laut Caixin nicht. ck
Nadine Godehardts Interesse an China hat ihren Ursprung in einem kulinarischen Ereignis. Nur: es war kein romantisches Shanghaier Restaurant, das sie verzauberte. Alles nahm seinen Anfang bei einem Englischsprachkurs im britischen Newcastle, wo das im Wohnheim servierte Frühstück auf eher verhaltene Reaktionen bei den Studenten stieß.
Einige der am Kurs teilnehmenden Taiwaner hatten ihre Koffer aber in weiser Voraussicht mit Essen aus der Heimat bepackt. Als ihr etwas davon angeboten wurde, ließ sich Godehardt nicht zweimal bitten. Sie aß beherzt mit und fand sich umgehend unter Freunden: “In dieser kleinen Gemeinschaft, in der ich wirklich so etwas wie die ‘odd person out’ war, hatte ich also meinen Erstkontakt mit chinesischer Kultur.”
Seit 2013 arbeitet die studierte Sinologin und promovierte Politikwissenschaftlerin bei der SWP, der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Dort forscht und berät sie zu Themen wie politischen Ordnungen, Konnektivität und Krisenmanagement, zumeist mit China im Fokus.
Dass man aufgrund des russischen Invasionskrieges in der Ukraine und der sich zunehmend zuspitzenden Lage in Taiwan von einer Rückkehr der geopolitischen Blöcke sprechen könnte, wischt Godehardt beiseite: Durch die momentanen Geschehnisse sei lediglich das klassische Verständnis von Geopolitik wieder in den europäischen Blick gerückt: Territorialbeziehungen, klare Machtverteilungen, hard power. Es sei aber weiterhin so, dass Staaten sich durch transnationale Konnektivitäten in Abhängigkeiten begeben, auch das sei von geopolitischer Relevanz.
Dass sich diese Gemengelage durch eine starre Blockbildung in den Griff bekommen lässt, hält Godehardt für unwahrscheinlich. Stattdessen gelte es, die Kommunikationskanäle offen zu halten und auch Staaten einzubeziehen, die nicht unsere Interessen und Sichtweisen teilen, sagt sie. Denn: “Wir sind in einer sehr fluktuierenden Situation. Internationale Institutionen sind immer noch vorhanden, können aber nicht mehr für die gleichen Sicherheiten sorgen – und das wird auch noch eine Weile so weiter gehen.”
Aktuell beschäftigt sich Godehardt damit, wie Sprache als Medium politische Entscheidungsräume strukturiert: “Wenn Begrifflichkeiten wie ‘systemische Rivalität’ auf einmal präsent sind und sich auch bei der deutschen Bundesregierung durchsetzen – dann muss man auch fragen: was heißt das denn genau und was für Konsequenzen folgen daraus?”
Derartige Probleme hat sie zuletzt am sich wandelnden außenpolitischen Code Chinas durchexerziert. Im Moment arbeitet sie an einer Studie, die darstellen soll, wie sich die Sicherheitsinteressen unter der Führung von Staats- und Parteichef Xi Jinping verändert haben.
In den deutschen Diskursen rund um China sieht sie generell eine gute Ausgangslage gegeben, wie sie in einer Studie gemeinsam mit einer Ko-Autorin feststellte. Doch es bestehe durchaus noch Luft nach oben. “Wir haben eine kaum kontroverse Debatte”, findet Godehardt. Die China-Kompetenz in Deutschland, ihre Diversität, muss besser sichtbar werden und mehr Beachtung finden.” Julius Schwarzwälder
Will Ripley wird Chefkorrespondent im neuen Taiwan-Büro des US-Nachrichtensenders CNN. Von Taipeh aus will der Sender über die “immer wichtigere Rolle Taiwans” berichten. Zuvor war Ripley für CNN in Hongkong tätig. Bereits in dieser Zeit konnte er Exklusivinterviews mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen und Außenminister Joseph Wu führen.
Konstantin Teterin ist seit dem 1. Oktober CEO beim Bahnbetreiber FELB (Far East Land Bridge). Das Unternehmen mit Sitz in Wien und Shanghai hat sich auf Schienenlogistik zwischen Europa und Asien spezialisiert. Teterin, der zuvor bereits als Interims-CEO eingesetzt worden war, wird den Chefposten zunächst für drei Jahre übernehmen.
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Und immer immer wieder geht die Sonne auf: An diesem klaren Morgen lohnte es sich, früh rauszugehen und zum Hongkonger Hafen zu kommen. Dutzende Menschen trafen sich zum Sonnenaufgang an der Promenade vor dem Kulturzentrum auf der Kowloon-Seite und schossen Fotos und Selfies.