Wenn sich übermorgen wieder 900 CEOs aus aller Welt beim Weltwirtschaftsforum in Davos über ihre Optionen in den nächsten 12 bis 60 Monaten unterhalten, kommt Christian Sewing ohne Rückwind. Seit 2012 dominieren die Zweifel, wenn die Leitmedien über die Strategie der Deutschen Bank informieren. Unter allen 40 DAX Chefs erreicht er gerade einmal 218 von 550 Punkten im CEO Impact Index (siehe Grafik). Bei der Deutschen Bank mangelt es nicht an Medien-Interesse – sie sind seit Herrhausen immer oberhalb der Wahrnehmungs-Schwelle positioniert, sodass alle Stakeholder glauben, sie können sich ein gutes Bild über die Schwächen und Stärken des Hauses machen.
Aber als vor einem Jahr die Credit Suisse ihr Versagen nicht länger vertuschen konnte und nur durch eine Übernahme voller Zweifel durch die UBS „gerettet" wurde, drehten sich die meisten Analysten schnell um und fragten: „and who is next?". Und der Blick ging erneut nach Frankfurt. Unter anderem, weil bei allen Wechseln im Top-Management eines konstant bleibt: die Frage nach der Strategie.
Und in einer Branche, die regelrecht Benchmark„süchtig" ist, geht die Deutsche Bank – Hand in Hand mit ihrer Postbank – unter den Top10 Banken nach Sichtbarkeit in den deutschen Leitmedien als Haus mit der schlechtesten Medienreputation aus dem Jahr 2024. Zu vielen Wettbewerbern gelingt es, die im Grundsatz eher kritischen Medienbegleiter vom eigenen Handeln besser zu überzeugen.
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