Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch hält die von Union und SPD im Koalitionsvertrag festgeschriebene Mietpreisbremse für kontraproduktiv. „Die erneute Verlängerung der Mietpreisbremse um vier Jahre wird nicht für Entspannung auf dem Wohnungsmarkt sorgen. Sie hilft nicht, aber sie ist nun mal Teil eines politischen Kompromisses“, sagte der CEO von Deutschlands größtem Immobilienkonzern dem CEO.Table.
Eine Mietrechtskommission ins Leben zu rufen, in der die Neugestaltung des Mietrechts diskutiert wird, bezeichnete Buch als einen sehr guten Impuls. „Denn hier sollen sich die Praktiker in der Sache austauschen, um gemeinsam gute Lösungen zu entwickeln“, so der CEO weiter. Zudem enthalte der Koalitionsvertrag weitere wichtige Vereinbarungen. Dazu zähle etwa die Förderung des KfW-Effizienzstandards 55, der Bau-Turbo und die Einführung des Gebäudetyps E. Mit diesen Maßnahmen könne wieder Schwung in den Bau neuer Wohnungen gebracht werden. Buch: „Die Novellierung des Baugesetzbuchs soll Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfachen – was von den Unternehmen seit Jahren gefordert wird. Beim Klimaschutz setzt der Vertrag auf CO2-Reduktion statt Energieeffizienz. Das verspricht bedeutende Kosteneinsparungen für Unternehmen bei gleich guten Ergebnissen fürs Klima.“
Die Lage im Eigenheimbau hat sich seit 2022 kontinuierlich verschlechtert. Seit Sommer 2023 stagnieren die monatlichen Genehmigungen unverändert unter dem Niveau von 5.000 und damit auf den niedrigsten Ständen seit 30 Jahren. Das deutliche Plus von 12,4 Prozent beim Neubau der Einfamilienhäuser im Januar und Februar 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fällt laut dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie dabei wenig ins Gewicht. Im Geschossbau, auf den zwei Drittel des Neubaus entfällt, wurden im gleichen Zeitraum 18.500 neue Wohnungen in Mehrfamilienhäusern genehmigt. Dies entspricht einem leichten Minus von 1,3 Prozent gegenüber den ersten beiden Monaten des Jahres 2024. Thilo Boss