Das Projekt in Zinnwald – das drittgrößte Lithium-Projekt Europas nach Tschechien und Serbien – soll laut einer vorläufigen Machbarkeitsstudie innerhalb der nächsten fünf Jahre in Betrieb gehen. Dann sollen in Sachsen jährlich bis zu 18.000 Tonnen Lithiumhydroxid produziert werden. Der Abbau unter Tage wird durch moderne Tunnelbohrtechnik und eine umweltfreundliche alkalische Aufbereitung ermöglicht. Die Kapitalkosten stehen bei rund einer Milliarde Euro.
Zudem wird bereits eine zweite Projektphase geprüft, die die Produktionskapazität verdoppeln könnte. Dies würde zusätzliche Arbeitsplätze schaffen und die langfristige Rohstoffsicherung gewährleisten. Das Ziel sei es, ein modernes Bergwerk zu entwickeln, das den Anforderungen der Energiewende gerecht werde und gleichzeitig im Einklang mit den Bedürfnissen der Region stehe, sagte Marko Uhlig, Geschäftsführer der Zinnwald Lithium GmbH. Damit werde eine nachhaltige Rohstoffversorgung in Deutschland und Europa sichergestellt.
„Ostdeutschland und Sachsen können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass die EU in keine erpressbare Situation gerät. Der Lithium-Bergbau ist ein wesentlicher Schritt dazu“, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) dem CEO.Table. Das Erzgebirge knüpfe mit dem Zinnwalder Projekt an seine Bergbautradition an. Die Industrie sei auf Liefersicherheit angewiesen. „Versiegen Bezugsquellen, kann das schwere wirtschaftliche Schäden nach sich ziehen. Die EU hat das erkannt und ein Gesetz auf den Weg gebracht“, sagte Kretschmer weiter. Die Förderung der Vorkommen im Erzgebirge, so der Ministerpräsident, könnten wesentlich dazu beitragen, dass die von der Europäischen Union angestrebte Förderquote von zehn Prozent des jährlichen europäischen Bedarfs aus heimischen Lagerstätten umgesetzt werde. Kristián Kudela/Thilo Boss