Von Matthias Vollbracht
Commerzbank-CEO Bettina Orlopp wird in den Leitmedien mit Blick auf ihr positives Image nur von SAP-Chef Christian Klein übertroffen. Positiv wird ihr vor allem die Konsolidierung der Bank zugeschrieben, die sie – Orlopp ist seit 2017 im Vorstand – zusammen mit ihrem Vorgänger Manfred Knof eingeleitet hat. So konnte sie im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Nettoergebnis von 2,68 Mrd. Euro einfahren. Damit hat die Bank ihr Ergebnis des Vorjahres (2023: 2,22 Mrd. Euro) um rund 20 Prozent gesteigert und zugleich einen Rekordgewinn erzielt. Und im Übernahmekampf mit der italienischen UniCredit wird Bettina Orlopp zudem vor allem Durchhaltefähigkeit bescheinigt.
Die Commerzbank ist unter der Führung Orlopps durch die Kommunikation oberhalb der Wahrnehmungsschwelle in der Lage, dass in den deutschen Leitmedien vornehmlich ihre Sicht der Dinge im Gegensatz zur UniCredit mit CEO Andrea Orcel an der Spitze transportiert wird. Dies ist allerdings nicht nur Orlopp allein zuzuschreiben, sondern auch Commerzbank-Aufsichtsratschef Jens Weidmann. Der schaltete sich in den vergangenen Wochen gezielt mit Interviews in den Abwehrkampf ein und heftete dem Übernahmeversuch der Mailänder Bank das Etikett „feindlich“ an.
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Dr. Matthias Vollbracht ist Leiter der Unternehmensanalyse des Forschungsinstituts Media Tenor International AG.