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Erscheinungsdatum: 30. Mai 2025

BYD in Brasilien: Klage wegen menschenunwürdiger Arbeitsbedingungen

Die brasilianische Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den chinesischen Autokonzern BYD sowie die Firmen JinJiang und Tecmonta erhoben. Der Vorwurf: sklavenähnliche Arbeitsbedingungen und internationaler Menschenhandel beim Bau einer neuen BYD-Fabrik in Camacari. Brasilien ist der wichtigste Auslandsmarkt für BYD.

Im vergangenen Jahr waren 220 chinesische Arbeiter von der Baustelle gerettet worden. Sie waren laut Ermittlungen unter falschen Versprechungen nach Brasilien gelockt und mit falschen Visa eingesetzt worden. Die Staatsanwaltschaft beschreibt die Unterkünfte als menschenunwürdig: Es habe zu wenige Toiletten, keine getrennten Sanitäranlagen und Betten ohne Matratzen gegeben. In einer Siedlung teilten sich 31 Personen eine einzige Toilette.

Die drei Unternehmen sollen umgerechnet rund 40 Millionen Euro Strafe zahlen. Zusätzlich fordern die Behörden individuelle Entschädigungen für die betroffenen Arbeiter. BYD teilte mit, man wolle mit den Behörden kooperieren. Die Vorwürfe hatte der Konzern im Dezember noch als Schmierkampagne bezeichnet. Mehr dazu finden Sie im China.Table. Julia Fiedler

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Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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