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Erscheinungsdatum: 20. Juni 2025

„Bitte nicht crashen“ – Wenn Statusähnlichkeit zur Gefahr wird

Wenn zwei Kollegen auf vergleichbarer Hierarchiestufe gegeneinander antreten, kann das gefährlich werden – nicht nur für sie selbst, sondern für das gesamte Unternehmen. Gemeinsam mit Henning Piezunka, Wonjae Lee und Richard Haynes habe ich über 190.000 Formel-1-Fahrerduelle analysiert.

Unser zentrales Ergebnis: Zusammenstöße treten besonders häufig zwischen Fahrern mit ähnlichem Status auf.

Diese Dynamik überträgt sich direkt auf die Arbeitswelt. Wenn Organisationen Hierarchien abflachen, Titel abschaffen oder Teams neu zuschneiden, steigt das Risiko destruktiver Rivalität. Wer bin ich im Vergleich zu meinem „Zwilling“? Wer führt? Wer setzt sich durch? Solche Fragen überlagern schnell das gemeinsame Ziel. Umbrüche dieser Art können ungewollt Spannungen zwischen Kolleginnen und Kollegen erzeugen, die sich in ähnlicher Position wiederfinden – vor allem, wenn Einfluss und Verantwortung neu verteilt werden, aber nicht klar benannt sind.

Was hilft?

  • Führung, die Statusunsicherheit erkennt und durch Klarheit ersetzt.

  • Der Blick aufs große Ganze. In der Formel 1 zügeln selbst die Ehrgeizigsten ihr Verhalten, wenn schlechtes Wetter droht – weil plötzlich das Wesentliche zählt.

  • Auch in Organisationen hilft der Hinweis auf externe Risiken: neue Wettbewerber, technologische Umbrüche, disruptive Märkte.

  • Wer den Blick auf das gemeinsame Überleben lenkt, verhindert den internen Crash.

Matthew S. Bothner ist Professor of Strategy und Deutsche Telekom Chair in Leadership and HR Development an der ESMT Berlin.

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Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025

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