News
Erscheinungsdatum: 15. März 2025

Allianz-Chef Oliver Bäte fehlt die Stetigkeit

Allianz-CEO Oliver Bäte hält sich gewöhnlich mit öffentlichen Auftritten zurück. Anfang des Jahres eröffnete der Chef des größten europäischen Versicherers mit dem Vorschlag, den Deutschen solle am ersten Krankheitstag der Lohn gestrichen werden, die heiße Phase des Wahlkampfes. Die Schlagzeilen gehörten Bäte.

Aber nicht das Verständnis des Publikums. Und das ist das Problem des Managers. Ihm fehlt die mediale Präsenz, wie es SAP-CEO Christian Klein oder Siemens-Vorstandschef Roland Busch haben. Sie glänzen mit Stetigkeit, Bäte dagegen mit gelegentlichen Akzenten. Deshalb ist der Allianz-CEO, der unter der Wahrnehmungsschwelle agiert, mit seinen 204 Punkten im CEO Impact Index auch vom Idealwert 550 weit entfernt.

Bätes Akzente-Strategie könnte gelingen, wenn er zumindest mit anderen Parametern Erfolge erzielen könnte. Aber sowohl bei Shareholder-Value- als auch Nachhaltigkeitsthemen liegt er und die Allianz im Vergleich mit anderen Dax-Konzernen zurück. Seit Amtsantritt vor zehn Jahren gelingt es Bäte zu wenig, die Basis des wirtschaftlichen Erfolges zu kommunizieren: das Verhältnis zu seinen eigenen Kunden.

Während sich einige Leitmedien mit ihm über die steigenden Aktienkurse freuen, wird kaum deutlich, mit wem die Allianz in Zukunft wie weitere Erträge erzielen kann. Erstmals wird daher auch Bätes Strategiefähigkeit in den Leitmedien hinterfragt. Kein anderes Unternehmen hat allein aufgrund seines schier unendlichen Reichtums an Daten das Potenzial, über klassische Volkswirte hinaus Brückenbauer zwischen allen Stakeholdern zu sein. Noch nutzen Bäte und seine Kollegen dieses Kapital zu wenig.

Die gesamte Studie zum 13. CEO Impact Index kann unter: www.mediatenor.de kostenfrei heruntergeladen werden. Wie auch alle anderen 12 Ausgaben.

Roland Schatz ist Gründer und Chefredakteur des Forschungsinstitutes Media Tenor International AG.

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
Teilen
Kopiert!