Table.Briefing: Bildung

Start ins Ausbildungsjahr 2024 + Rechnungshof kritisiert Digitalpakt + Neustart für Bildungsrat von unten

Liebe Leserin, lieber Leser,

am morgigen Donnerstag startet nicht nur das erste Bundesland – Thüringen – ins neue Schuljahr, sondern am 1. August beginnt auch bundesweit das neue Ausbildungsjahr. Absehbar ist jetzt schon, dass nicht alle Jugendlichen, die einen Platz suchen, und alle Betriebe, die eine Stelle zu besetzen haben, zusammenfinden. Das Matching ist eines der größten Probleme auf dem Ausbildungsmarkt. Aber es gibt noch mehr Herausforderungen. Meine Kollegin Anna Parrisius gibt einen ersten Überblick. Es wird nicht der letzte sein, denn wir werden die Entwicklung in einer neuen Serie “Ausbildung 2024 – Chancen und Hürden” bis in den Herbst hinein begleiten.

Und die nächsten aktuellen Informationen zur Ausbildung bekommen Sie schon heute in einem zweiten Briefing an diesem Mittwoch: Am Vormittag stellt die Bundesagentur für Arbeit neue Zahlen zur Ausbildung 2024 vor – wir halten Sie darüber gegen Mittag auf dem Laufenden.

Zahlen hat auch der Rechnungshof in Baden-Württemberg zum Digitalpakt I im Ländle vorgelegt. Die Prüfer haben sich genau angeschaut, wie wirksam das Programm bislang und wie effizient die Umsetzung ist. Dass sie dabei auf viel Bürokratie gestoßen sind, wird Sie wahrscheinlich nicht überraschen.

Aber ich hoffe, Sie lassen sich an anderer Stelle in unserem heutigen Briefing überraschen. Viel Spaß dabei!

Ihre
Annette Kuhn
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Analyse

Ausbildungsjahr 2024: Das sind die fünf zentralen Herausforderungen

Das neue Ausbildungsjahr beginnt für die meisten Azubis am 1. August oder am 2. September. Wie in den Vorjahren bleiben viele Ausbildungsstellen voraussichtlich unbesetzt – während gleichzeitig viele Jugendliche keine Ausbildung finden. Passungsprobleme lautet hier der zentrale Begriff. Wir blicken auf die aktuell größten Herausforderungen in der Ausbildung.

Die neuesten Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) vom Juni bieten einen ersten Überblick über den Ausbildungsmarkt 2024. Und sie bergen eine Überraschung: Die Zahl der gemeldeten Bewerber ist gestiegen (plus zwei Prozent), die Zahl der Ausbildungsstellen gesunken (minus vier Prozent). Eigentlich würde man bei der derzeitigen, für Bewerber günstigen Lage einen umgekehrten Trend erwarten.

Aufgrund der Konjunktur bilden Betriebe möglicherweise weniger aus

“Dass die Betriebe bisher etwas weniger Stellen melden, kann an der konjunkturellen Schwächephase liegen”, sagt Bernd Fitzenberger, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Für dramatisch hält er die Veränderungen jedoch nicht.

Zu bedenken ist zudem: Die BA-Statistik bildet die Realität nicht vollständig ab. Sie hängt vom Meldeverhalten von Betrieben und Jugendlichen ab. Als Bewerber oder Bewerberin gilt zudem nur, wer sich von der BA beraten lässt, von ihr als “ausbildungsreif” eingestuft wird und sich für duale Ausbildungsplätze interessiert. Wer ausschließlich schulische Ausbildungen in Betracht zieht – etwa zur Pflegefachfrau oder zum Erzieher – fällt etwa aus der Statistik heraus.

Lesen Sie hierzu: Schulische Ausbildung wird immer beliebter

Klare Anzeichen dafür, dass sich die Passungsprobleme am Ausbildungsmarkt abschwächen könnten, da der BA weniger Lehrstellen gemeldet wurden, sieht Bernd Fitzenberger bisher nicht. Das Matching-Problem könnte sogar zugenommen haben, denn die Zahl unversorgter Bewerber war im Juni höher als im Vorjahresmonat – obwohl es mehr gemeldete Bewerber gab. Im vergangenen Jahr konnten laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) 13 Prozent der Ausbildungsplätze nicht besetzt werden, dem IAB-Betriebspanel zufolge waren es sogar 35 Prozent. Laut BIBB gab es zum zweiten Mal mehr unbesetzte Lehrstellen als Bewerber, die keine Ausbildung fanden (73.400 vs. 63.700). Aus dieser Lage ergeben sich für das neue Ausbildungsjahr fünf zentrale Herausforderungen.

Nr. 1: Mobilität fördern

Problem ist oft ein regionaler Mismatch, wenn Bewerber und Betriebe nicht in den gleichen Regionen sind. Jungen Menschen bietet die BA daher bereits Mobilitätshilfen an. Seit April kann sich, wer für die Lehre umzieht, im ersten Ausbildungsjahr zwei kostenfreie Heimfahrten monatlich erstatten lassen. Der neue Mobilitätszuschuss wird jedoch kaum Großes bewirken. Wirksamer wäre bezahlbarer Wohnraum, etwa in Azubi-Wohnheimen. Ab 1. August sollen junge Menschen in Regionen mit erheblicher Unterversorgung als Ultima Ratio ein Angebot zur außerbetrieblichen Ausbildung erhalten. Das ist aktuell für 22 Agenturbezirke der Fall. Dass gleich eine größere Zahl an Jugendlichen zusätzlich in Ausbildung kommt, erwartet IAB-Direktor Fitzenberger jedoch nicht.

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Nr. 2: Berufswahlkompetenz stärken

Oft passen auch Berufswünsche von Bewerbern nicht zum Angebot der Betriebe. Deutlich zu viele wollten 2023 etwa in die Immobilienwirtschaft, deutlich zu wenige in Lebensmittelherstellung und -verkauf. Sich bei der hohen Zahl an Ausbildungsberufen einen Überblick zu verschaffen und Alternativen auszuloten, fällt vielen schwer – 328 Lehrberufe gibt es alleine dual. Dafür braucht es Berufswahlkompetenz, und an deren Vermittlung mangelt es besonders in Gymnasien und Förderschulen. Dass Jugendliche für sich eine gute Option finden, ist aber wichtig, denn wer starke Kompromisse eingeht, bei dem steigt das Risiko eines Ausbildungsabbruchs.

Nr. 3 Integration förderbedürftiger Azubis

Gleichzeitig gibt es oft einen Mismatch zwischen den erwarteten und den tatsächlichen Qualifikationen. “Wir müssen deutlich mehr Betriebe dafür gewinnen, Jugendliche aufzunehmen, die nicht ihrem Idealbild entsprechen”, sagt Bernd Fitzenberger. Die Jugendberufsagenturen können hier eine wichtige Rolle spielen, etwa indem sie den Betrieben verdeutlichen, welche Unterstützungsleistungen es gibt. Zum Beispiel die Einstiegsqualifizierung, bei der Jugendliche zunächst ein mindestens viermonatiges Schnupperpraktikum im Betrieb machen können. Die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter fördern dieses Angebot. Helfen könnten niedrigschwellige, unbürokratische Angebote, damit gerade kleine Betriebe Fördermöglichkeiten auch nutzen. “Betriebe müssen sich aber auch selbst informieren und beraten lassen”, findet Fitzenberger.

Nr. 4: Übergangssektor effektiver machen

Obwohl so viele Betriebe händeringend suchen und die Zahl der Schulabgänger sinkt, ist die Zahl junger Menschen im Übergangssystem zuletzt gestiegen – und lag 2023 bei rund 250.000 Personen. Experten zweifeln an der Effektivität der Bildungsmaßnahmen. 36 Monate nach Start einer Übergangsmaßnahme haben nur zwei Drittel der Jugendlichen eine Ausbildung begonnen, das zeigen Daten des Nationalen Bildungspanels.

Für “eine intensivere und förderbezogene Eingangsdiagnostik” sprach sich Susan Seeber, Wirtschaftspädagogin und Mitglied der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission, im Interview mit Table.Briefings aus. Schulmüde Jugendliche könnten eher von dualen Konzepten profitieren, bei denen sie wöchentlich zwei oder drei Tage in einen Betrieb gehen. “Andere hatten vielleicht nur eine schwierige Phase in der Schule, aber haben eine klare Berufsvorstellung, für die sie den ersten oder mittleren Schulabschluss brauchen”, sagte Seeber.

Nr. 5: Digitalisierung und Modernisierung in der Ausbildung

Damit besonders kleine Betriebe auch Jugendliche aufnehmen, die die Voraussetzungen nicht erfüllen, braucht es Fitzenberger zufolge besser ausgestattete Berufsschulen. Eine modernere Ausstattung könnte außerdem dazu beitragen, das Image der Ausbildung als gleichwertige Alternative zum Studium zu verbessern.

Damit Betriebe jungen Menschen auch in ländlichen Regionen ein attraktives Angebot machen können, braucht es zudem neue Lösungen: NRW erlaubt seinen Berufskollegs bereits regelhaft, dass Lehrkräfte einen Teil des Unterrichts digital erteilen. Brandenburg hat hierzu einen Schulversuch gestartet. Ein größerer Modernisierungsschritt wäre eine Reduktion der Zahl der Ausbildungsberufe.

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Rechnungshof: Wo der Digitalpakt I zu ineffizient war

Wirksam, aber zu umständlich, so lässt sich das Fazit des Rechnungshofs in Baden-Württemberg zum Digitalpakt I kurz zusammenfassen. Die Landesprüfer nehmen in ihrer jährlichen Denkschrift die Haushalts- und Wirtschaftsprüfung des Landes in den Fokus und schauen insbesondere darauf, wie Verwaltungsprozesse und Digitalisierung optimiert werden können. Ein eigenes Kapitel hat der Rechnungshof dabei in der aktuellen Denkschrift dem Digitalpakt gewidmet.

Auf elf Seiten beleuchtet der Rechnungshof zum einen, welche Wirkungen der Digitalpakt I bislang gezeigt hat und wie effizient die Umsetzung bislang war. Grundlage dafür waren auch Ergebnisse einer Online-Umfrage, die der Rechnungshof unter allen öffentlichen allgemeinbildenden Schulen des Landes – ausgenommen Förderschulen – durchgeführt hat. Der Fragenbogen wurde von mehr als 3.000 Schulen (fast 97 Prozent) beantwortet.

Leer sind bislang nur die Geldtöpfe für digitale Endgeräte

Zunächst liefert der Bericht eine Bestandsaufnahme der im Ländle beantragten und bereits ausgegebenen Mittel, Stand 1. März 2024. Demnach ist ein Großteil der Mittel inzwischen gebunden, aber leer sind inzwischen nur die beiden Töpfe für digitale Endgeräte. Das sind zwei der drei Zusatzvereinbarungen, um die der Digitalpakt in der Corona-Pandemie ergänzt wurde. Beim ursprünglichen Digitalpakt lag die Auszahlungsquote im Frühjahr erst bei knapp einem Drittel.

Der schleppende Mittelabfluss hat laut dem Prüfbericht einen wesentlichen Grund: Die Abwicklung, die in Baden-Württemberg die Landeskreditbank (L-Bank) übernommen hat, ist zu umständlich und zu aufwendig. Vor allem zwei Kritikpunkte gibt es:

  • Der Förderantrag ließ sich auf der Website zwar aufrufen und ausfüllen, aber nicht direkt wieder abschicken. Nutzer mussten das PDF-Dokument ausdrucken und nebst Anlagen per Post oder E-Mail an die L-Bank schicken. Dort wurden die Anträge manuell ins System übertragen. “Durch diesen Medienbruch entstand ein Mehraufwand“, kritisieren die Prüfer.
  • Die Erstellung des Medienentwicklungsplans (MEP), der als Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln dient, sei zu aufwendig. Dies bemängeln auch die Schulen in der Online-Umfrage.

Es gebe keine verbindlichen Vorgaben für die Erstellung eines Medienentwicklungsplans, kritisiert der Rechnungshof außerdem. “Solche Erfordernisse müssen zukünftig besser berücksichtigt werden in den Planungstools”, fordern die Prüfer.

Und noch etwas haben die Prüfer herausgearbeitet: Die Bank habe nur eine formale Prüfung vorgenommen, also “ob der MEP zertifiziert ist, nicht jedoch, ob die Fördergegenstände Planungsinhalt des MEP sind”. Daher konnten offenbar auch Dinge beantragt werden, die mit den eigentlichen Zielen des Digitalpakts kaum oder nichts zu tun hatten.

KI könnte Beantragung in Zukunft erleichtern

Das Kultusministerium teilte auf Anfrage der Redaktion mit, die Einschätzungen des Rechnungshofes grundsätzlich zu teilen. Trotz berechtigter Kritik an dem Aufwand sei der Medienentwicklungsplan aber “ein geeignetes Instrument für den Austausch und die Planung an der Schnittstelle von Schule und Schulträger”.

Um die Beantragung von Mitteln in Zukunft zu erleichtern, sei es sinnvoll, wenn Förderverfahren in einem komfortablen Online-Tool abgewickelt werden, sagte ein Sprecher zu Table.Briefings. “Technische Routinen und später gewiss auch KI können hier deutlich den Aufwand reduzieren helfen.” 

Dafür müsse allerdings die Verstetigung und der sichere Betrieb in den Mittelpunkt gestellt werden, sagte der Sprecher des Kultusministeriums. Es sei nun notwendig, dass nachhaltig und laufend Mittel zur Verfügung stehen, damit eingeführte Technologie betrieben und weiterentwickelt werden könne.

Kritik gab es schon in einem Gutachten des Bundesrechnungshofs

Die Kritik ist nicht neu. Zu großer Verwaltungsaufwand und zu unklare Zielvorstellungen waren auch schon wesentliche Kritikpunkte im Bericht des Bundesrechnungshofs zum Digitalpakt, den dieser 2022 vorgelegt hat. Mit Blick auf den aktuellen Bericht des Landesrechnungshofs in Baden-Württemberg scheint in den zwei Jahren dazwischen wenig nachgebessert worden zu sein.

Aus Sicht der Schulen fällt das Urteil zum Digitalpakt insgesamt positiv aus. Allerdings waren die in der Befragung abgefragten Ziele auch nicht sehr hoch gesteckt. Die allermeisten Schulen stimmten zu, dass digitale Medien in den Schulen inzwischen häufiger genutzt werden als vor dem Digitalpakt. Aber das ist nicht wirklich überraschend, angesichts der Pandemie, die in jedem Fall als Beschleuniger gewirkt hat. Und zwei Drittel der Schulen (67 Prozent) sehen die Medienkompetenz der Schüler verbessert. Ein Drittel bemerkt (eher) keine Fortschritte.

Lehrer müssen sich oft selbst um IT-Support kümmern

Ein Problem ist allerdings, dass Lehrkräfte häufig Aufgaben übernehmen, für die eigentlich die Schulträger zuständig wären. An mehr als 40 Prozent der befragten Schulen werden laut der Befragung demnach Schulträger-Aufgaben allein oder unter Beteiligung von Lehrkräften erledigt.

Die Prüfer des Rechnungshofs kritisieren vor allem, dass Lehrkräfte an anderer Stelle fehlen, wenn sie sich um die IT der Schule kümmern müssen. “Dies ist in Zeiten des Lehrkräftemangels besonders kritisch. Da hier überwiegend Lehrkräfte aus den MINT-Fächern eingesetzt werden, verstärkt dieses die Problematik”, heißt es im Bericht.

Der Gemeindetag Baden-Württemberg folgert daraus, dass die Aufgabenteilung zwischen Schule und Schulträgerschaft neu geregelt werden müsse. Weder die fortschreitende Digitalisierung noch andere Aufgaben wie der Anspruch auf schulische Inklusion seien Entwicklungen, “die in der bisherigen Aufgabenverteilung nicht sachgerecht und vor allem nicht nachhaltig gesichert verabredet sind”, sagte eine Sprecherin zu Table.Briefings. Wenn die Kommunen mehr leisten sollen, müssten ihnen aber auch die entsprechenden Mittel dafür gewährt werden.

Rechnungshof fordert: Verfahren verschlanken

Aus der Bestandsaufnahme leitet der Rechnungshof Empfehlungen ab, die beim Digitalpakt II berücksichtigt werden sollten:

  • Konkrete und messbare Förderziele definieren und eine Erfolgskontrolle etablieren,
  • Förderverfahren verschlanken und Medienbrüche verhindern,
  • Medienentwicklungspläne vereinfachen und standardisieren, und
  • Lehrkräfte von der IT-Administration entlasten.

Gerade der erste Punkt ist wichtig für eine Evaluation. Denn nur wenn die Ziele, die durch den Digitalpakt erreicht werden sollen, klar benannt sind, ist auch eine Bewertung möglich. Inwieweit das tatsächlich beim Digitalpakt I der Fall war, wird die derzeit laufende Evaluation des Digitalpakts I zeigen. Für sie ist die Beratungsgesellschaft InterVal zusammen mit Birgit Eickelmann zuständig, einer ausgesprochenen Expertin für digitale Schulentwicklung. Ein erster Zwischenbericht ist für Ende des Jahres angekündigt.

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News

Bildungsinitiative: “Bildungsrat von unten” erhält neue Leitung und Ziele

Die Initiative “Bildungsrat von unten” stellt sich aktuell sowohl personell als auch inhaltlich neu auf. Die vier Gründer Bob Blume, Mark Rackles, Philipp Dehne und Susanne Posselt sind zurückgetreten. Sie mussten beziehungsweise wollten aus privaten und/oder beruflichen Gründen kürzertreten, erfuhr Table.Briefings. Die Arbeit des Netzwerks soll trotzdem fortgesetzt werden – unter neuer Leitung und mit neuer bildungspolitischer Zielsetzung.

Der neue Koordinierungskreis besteht aus folgenden Mitgliedern – wobei die meisten davon als Lehrkraft arbeiten: Adrian Schrock, Clara Philipps, Conny Glauth, Johanna Conrad, Malou Romberg-Ogertschnig, Nanette Schlenker und Tobias Bohne. Die sieben neuen Koordinatoren wurden eigenen Angaben zufolge demokratisch gewählt.

Der Co-Gründer und Bildungsaktivist Philipp Dehne, der auch in den Initiativen “Bildungswende jetzt!” und “Schule muss anders” aktiv ist, stand zuletzt in der Kritik. Ihm wurde vorgeworfen, die Finanzierung der Gruppen intransparent zu handhaben.

Ende August: Entscheidung über inhaltliche Ziele

“Wir erarbeiten aktuell den inhaltlichen Fokus für die weitere bildungspolitische Arbeit und die damit verbundene Zielsetzung des Rates”, teilte Co-Leiterin Clara Philipps Table.Briefings mit. Am 28. August soll es ein Plenumstreffen dazu geben.

Ursprünglich gegründet hatte sich die Initiative Anfang 2023 aus Ärger über die Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK). Als primäres Ziel galt, eigene praxisnahe Empfehlungen gegen den Lehrkräftemangel zu entwickeln. Dazu konzentrierte sich das Netzwerk auf die Aspekte des bedarfsgerechten Kapazitätsausbaus, die Lehrkräftebildung, bedarfssenkende Maßnahmen sowie Arbeitszeit und Entlastung. Zudem hat sich der Bildungsrat weiteren Bildungsprotesten angeschlossen. Vera Kraft

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Berlin: Knapp die Hälfte der Drittklässler kann kaum lesen und rechnen

Fast jeder zweite Berliner Drittklässler hat große Probleme, Texte zu lesen oder einfache Rechenaufgaben zu lösen. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Vergleichsarbeiten (Vera), die Table.Briefings in Teilen vorliegen. An den Tests haben im vergangenen Schuljahr rund 28.000 Drittklässler teilgenommen. Rund 43 Prozent von ihnen erreichen in Deutsch beim Lesen und Zuhören nicht die Mindeststandards. In Mathematik sind es sogar 46 Prozent.

Damit haben sich die Leistungen im Vergleich zu den Vorjahren noch einmal drastisch verschlechtert, wie der Tagesspiegel und die Berliner Morgenpost zuerst berichtet hatten. 2023 betrug der Anteil der Kinder in der Risikogruppe beim Lesen 35 Prozent und beim Rechnen 37 Prozent.

Starke Unterschiede zwischen Schulformen

Auch viele der getesteten Achtklässler hatten Schwierigkeiten, die Aufgaben des Vera-Tests zu lösen. An Integrierten Sekundar- und an Gemeinschaftsschulen erreicht sogar mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler nicht die Mindeststandards im Kompetenzbereich Lesen. Mit 62 Prozent sei dieser Anteil “analog zum Vorjahreswert konstant hoch”, wie das Bildungsministerium mitteilte. Im Bereich Orthografie fallen die Ergebnisse besser aus: Hier verfehlen “nur” 30 Prozent der Schüler die Mindeststandards. Im Bereich Mathematik zählen allerdings drei Viertel der Schüler zur Risikogruppe.

Von den Gymnasiasten erreicht dagegen mehr als die Hälfte die Regelstandards oder höhere Kompetenzen. Im Bereich der Rechtschreibung sind es sogar 92 Prozent.

Günther-Wünsch: Wir brauchen Qualitätsstrategie

Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch bezeichnete die Ergebnisse als “besorgniserregend”. In ihrem Kurs sieht sie sich dennoch bestätigt: “Der Weg, den wir in den letzten zwölf Monaten eingeschlagen haben, ist richtig. Es reicht nicht, wie in den vergangenen Jahren immer mehr Ressourcen ins System zu geben. Vielmehr müssen wir jetzt unsere Qualitätsstrategie umsetzen, um die Herausforderungen anzugehen und die Trendwende zu schaffen.”

Wie auch andere Bundesländer hat Berlin verschiedene Maßnahmen ergriffen, um insbesondere die Lesekompetenzen von Kindern zu stärken. Dazu zählt die Einführung des Lesebands an Grundschulen, die Schaffung weiterer Stellen sowie die Entwicklung eines eigenen Instruments für Längsschnittanalysen. Zudem werden die Vera-Daten in Berlin, wie auch in Baden-Württemberg, erstmals an Schulaufsichten weitergegeben.

Obwohl die Vera-Tests bundesweit durchgeführt werden, sind bislang nur die Ergebnisse aus Berlin und Baden-Württemberg bekannt. Viele Länder halten die Daten unter Verschluss. Vera Kraft

Lesen Sie auch: Wie die Förderung von Basiskompetenzen gelingen soll

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Sachsen-Anhalt: Gesetzentwurf schürt Sorge um Existenz kleiner Grundschulen

Eine geplante Gesetzesänderung könnte in Sachsen-Anhalt zur Schließung zahlreicher Grundschulen führen. Das befürchtet unter anderem die Opposition. Die von Bildungsministerin Eva Feußner auf den Weg gebrachte Schulgesetznovelle sieht vor, die Mindestgröße von Klassen zu erhöhen. Statt bislang 15 Schülern sollen es künftig mindestens 25 sein, um eine erste Klasse bilden zu können.

Die Linke fürchtet, dies könnte auch die Mindestgröße von Grundschulen von bisher 60 Schülerinnen und Schüler auf dann 100 vergrößern. “Eine solche Forderung hätten im zurückliegenden Schuljahr 95 der 359 Grundschulen in den elf Landkreisen nicht erfüllt”, berechnete die Landtagsfraktion. Damit würde jeder vierten Grundschule die Schließung drohen.

Kultusministerium: Es geht um Erhalt statt Schließung

Das Kultusministerium widerspricht dieser Darstellung auf Anfrage von Table.Briefings jedoch vehement: In dieser Pauschalität sei sie falsch. Für den ländlichen Raum würden Ausnahmen gelten. Zudem könne man die Novelle nur im Zusammenhang mit der Flexibilisierung von Verbund- und Kooperationsregelung von Schulen sehen, sagte ein Sprecher.

Die Fusion oder stärkere Kooperation von Schulen soll dazu beitragen, Schulstandorte zu erhalten. Die sogenannten Grundschulverbünde seien bereits modellhaft getestet und evaluiert, heißt es aus dem Kultusministerium.

GEW: Individuelle Förderung erschwert

Bildungsministerin Feußner sagt Table.Briefings: “Ein Flächenland wie Sachsen-Anhalt mit einem recht kleinteiligen Grundschul-Schulsystem muss für die kommenden Jahre Pläne machen, die langfristig tragfähig sind, auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels.” Verbünde und Kooperationen könnten Schulschließungen verhindern, zudem müsse der Einsatz des vorhandenen Personals effizienter gestaltet werden.

Eva Gerth, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Sachsen-Anhalt, fordert dennoch, den neuen Paragrafen zur Klassengröße wieder zu streichen. “Es gab bisher eine schülerbezogene Stundenzuweisung und die Schulen konnten pädagogische Entscheidungen treffen, wie die Klassen und wie viele Klassen zu bilden sind”, sagt Gerth Table.Briefings. Das zu ändern und auf immer größere Klassen zu setzen, erschwere die individuelle Förderung.

Im Ministerium zeigt man sich verwundert, dass in so einem frühen Stadium eines Verfahrens “derart viel öffentlich diskutiert wird”. “Der Gesetzentwurf versteht sich als Diskussionsbeitrag innerhalb eines laufenden Prozesses”, sagt Feußner. Bis zur zweiten Lesung im Kabinett sowie der Einbringung ins Parlament sei noch nichts in Stein gemeißelt. Vera Kraft

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Polen: Wieso Schulen Platz für weitere 80.000 Ukrainer schaffen müssen

Die Schulen in Polen werden zum neuen Schuljahr nach offizieller Schätzung etwa 80.000 zusätzliche Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine aufnehmen müssen. Das berichtet die Warschauer Tageszeitung “Rzeczpospolita” unter Berufung auf das Bildungsministerium. Die Regierung habe deshalb größere Klassen für die Grundschulen beschlossen: Sie könnten auf 29 Schüler aufgefüllt werden.

Bislang konnten ukrainische Kinder, die vor dem russischen Angriffskrieg geflüchtet sind, polnische Schulen besuchen oder mit Fernunterricht im Schulsystem ihrer Heimat bleiben. Mit dem neuen Schuljahr ab 1. September werden alle ukrainischen Schülerinnen und Schüler in Polen schulpflichtig. Die Regierung in Warschau will mit diesem Schritt verhindern, dass Kinder durchs Raster fallen und nicht beschult werden. Außerdem soll die Integration am derzeitigen Wohnort in Polen gefördert werden.

Den Eltern drohen bei Verstößen Geldbußen. Das polnische Schulsystem hat den Angaben nach bereits 277.000 ukrainische Schüler aufgenommen, davon 180.000 seit Beginn des Kriegs im Februar 2022.

Vor allem in Warschau fehlen Plätze

In den oberen Klassen polnischer Schulen sind wegen hoher Schülerzahlen und fehlender Lehrkräfte schon seit einigen Jahren bis zu 34 Schüler erlaubt. Vor allem in der Hauptstadt Warschau werde es schwierig werden, die zusätzlichen notwendigen Schulplätze für die Ukrainer zu finden, schrieb die “Rzeczpospolita”. Online dürfen nur noch die Schüler der obersten Klassen für ihren Abschluss in der Ukraine lernen, wie das Ministerium mitteilt. 

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks sind derzeit knapp eine Million ukrainischer Flüchtlinge in Polen registriert. Das polnische Innenministerium schließt nicht aus, dass es im Herbst einen weiteren großen Zuwachs geben könnte – abhängig von der Lage in der Ukraine.

Auch in Deutschland fehlen weiter Schulplätze für ukrainische Geflüchtete. Laut GEW sind es in Sachsen zum Beispiel aktuell 1.500 ukrainische Kinder, die noch in Schulen aufgenommen werden müssen. Das Bündnis “Recht auf Schule für Alle” fordert hier eine schnelle Lösung, weil es gegen das Grundrecht auf Bildung verstoße, wenn Kinder keinen Schulplatz hätten. dpa/aku

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Heads

Die entscheidenden Köpfe der Bildungsszene – Gesellschaft

Raúl Aguayo-Krauthausen – Inklusionsaktivist, Buchautor, Gründer der “Sozialhelden”  

Raúl Aguayo-Krauthausen wird in seinem Alltag jeden Tag wieder daran erinnert, wie wichtig es ist, sich für mehr Barrierefreiheit und Inklusion stark zu machen. Wegen seiner Glasknochenkrankheit ist er auf einen Rollstuhl angewiesen. In dem von ihm unter anderem gegründeten Verein Sozialhelden engagiert sich der 46-Jährige in vielen Projekten gemeinsam mit Schulen. Er ist auch Autor des Buches “Wer Inklusion will, findet einen Weg, wer sie nicht will, findet Ausreden”. Darin fordert er, Sonderschulen abzuschaffen, und er macht sich für eine Schule für alle stark. Nachzulesen sind seine Forderungen und Thesen in seinem Blog www.raul.de. “Das Schulsystem”, sagt der Träger des Bundesverdienstkreuzes, “schreit nach Veränderung”.

Louisa Basner – Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz 

Seit März 2024 ist Louisa Basner als Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz zentrale Stimme für die rund elf Millionen Schülerinnen und Schüler in Deutschland. In ihrer Amtszeit möchte sie sich für mehr Aufklärung über das Thema Rechtsextremismus und mehr Demokratiebildung einsetzen. Basner besucht die 12. Klasse eines Gymnasiums in Winsen, Niedersachsen, und engagiert sich seit vier Jahren in der Schülervertretung. Bevor sie Bundesschülersprecherin wurde, setzte sie sich im Vorsitz des Landesschüler*innenrats Niedersachsen für regionale Belange von Schülerinnen und Schülern ein. Zudem ist Basner Mitglied der Kinder- und Jugendkommission in Niedersachsen

Bob Blume – Lehrer, Podcaster, Bildungsinfluencer 

Er nennt sich selbst gern “Netzlehrer”, und so hieß auch der Podcast, mit dem Bob Blume bekannt wurde. Zunächst ging es darin vor allem um Themen rund um das Referendariat, darum startete der Podcast zunächst auch unter dem Titel “Referendarsflüsterer”. Aber bald schon äußerte sich Bob Blume, der eigentlich Gymnasiallehrer für Deutsch, Englisch und Geschichte in Baden-Württemberg ist, schriftlich, in Podcasts oder Talkshows über alle möglichen Schul- und Bildungsthemen. Ein Schwerpunkt dabei ist die digitale Bildung, zu diesen Themen bietet er auch immer wieder Workshops an. Aktuell hörenswert ist sein wöchentlicher Podcast Die Schule brennt” beim SWR mit prominenten Gästen.   

Ali Mahlodji – CEO von futureOne 

Der österreichisch-persische Unternehmer hatte schon zahlreiche Jobs, vom Lagermitarbeiter zum SAP-Berater bei Siemens und zum Gymnasiallehrer. Weil er als Lehrer mitbekam, dass viele Schüler Probleme bei der Berufswahl haben, gründete Mahlodji “whatachdo”, eine Online-Plattform, auf der Menschen über ihren Beruf erzählen. An Schulen veranstaltet er inzwischen Berufsorientierungstage, mit seinem neuen Unternehmen futureOne will er die Persönlichkeitsentwicklung stärken – von CEOs, aber auch von Lehrlingen.  

Meron Mendel – Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt 

Der Historiker und Pädagoge Meron Mendel ist Professur an der Frankfurt University of Applied Sciences in Frankfurt am Main, und Direktor der dortigen Bildungsstätte Anne Frank. Unter seiner Leitung entwickelte sich die einstige “Jugendbegegnungsstätte” zu einem wichtigen Impulsgeber für die kritische Auseinandersetzung mit Antisemitismus und zu einem Förderer von Demokratiebildung. Ein wichtiges Thema für Mendel, der die ersten 25 Jahren seines Lebens in Israel lebte, ist der israelisch-palästinensische Dialog. Von sich selbst sagt er, dass er sich nicht scheue, den Finger in die Wunde zu legen. Das tat er auch in seinem 2023 erschienenen Buch “Über Israel reden. Eine deutsche Debatte”.  

Lukas Pohland – Vorsitzender des Vereins Cybermobbing-Hilfe 

Er erlebte selbst zusammen mit einer Mitschülerin Mobbing von anderen Klassenkameraden über das Internet – das erst endete, als die beiden die Schule wechselten. 2018 entstand auf seine Initiative der Verein Cybermobbing-Hilfe. Jugendliche und Kinder können sich dort beraten lassen, der Verein organisiert aber auch Prävention an Schulen. “Cybermobbing ist psychischer Terror”, sagt Pohland, der auch im Beirat der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz ist. Eines seiner Hauptanliegen: Dass Schulen sich verpflichtend um Cybermobbing-Prävention kümmern – und Medienkompetenz stärken. Ein ausführliches Porträt gibt es hier. 

Susanne Posselt Lehrerin, Bloggerin und Mitbegründerin verschiedener Bildungsinitiativen 

Um Veränderungen im deutschen Bildungssystem zu erreichen, braucht es Menschen, die die Praxis sehr genau kennen und zugleich den Antrieb haben, die Dinge zum Guten verändern zu wollen. Es “muss der Dialog mit denen geführt werden, die jeden Tag unmittelbar mit den Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern arbeiten. Ich bin gerne dabei!”, schrieb Mitbegründerin Susanne Posselt 2023 über ihr Engagement im “Bildungsrat von unten”, der sich aktuell neu aufstellt. Erfahren als Lehrkraft, in der Verbands- und Gewerkschaftsarbeit und als stellvertretende Schulleiterin in Baden-Württemberg, gibt Posselt etwa in ihrem Blog www.susanneposselt.de tiefgründige Einblicke in die vielen Herausforderungen für Schulen.  

Swantje Rosenboom – koordiniert ein Integrationsprogramm im Südosten Brandenburgs  

Im Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) koordiniert Swantje Rosenboom seit 2017 “LDS integriert”, ein Programm der Arbeiterwohlfahrt, das Geflüchtete und Migranten bei der Suche nach Ausbildungen und Jobs hilft. Die ehemalige Microsoft-Managerin für Bildung und Forschung begleitet die jungen Menschen intensiv beim Berufseinstieg, hilft über bürokratische Hürden, begleitet zu Vorstellungsgesprächen, übersetzt Arbeitsverträge. Schon in der Flüchtlingskrise 2015 setzte sich Rosenboom, die unter anderem Islamwissenschaften studiert hat, ehrenamtlich ein. Mit den Betrieben arbeitet sie dafür bis heute eng zusammen. Hier geht es zum ausführlichen Porträt.  

Maren Voßhage-Zehnder – Geschäftsführerin und Gründerin des Sozialunternehmens Phase BE 

Sommerakademien für Risikoschüler – damit will Maren Voßhage-Zehnder den Übergang in eine Ausbildung ebnen. Seit 2009 organisiert sie die Akademien, 2017 gründete die Kultur- und Politikwissenschaftlerin dafür das Sozialunternehmen Phase BE. Rund 400 Schülerinnen und Schüler kommen inzwischen jährlich an verschiedenen Orten für je drei Wochen zusammen, um sich auf das letzte Schuljahr und den beruflichen Werdegang vorzubereiten. Daran schließt sich eine einjährige Begleitung an. 2023 hat Phase BE die Digitale Akademie gestartet, die junge Menschen digital beruflich orientieren und durch den Bewerbungsprozess führen will. Mehr über Maren Voßhage-Zehnder lesen Sie in diesem Porträt

Burak Yilmaz  – Pädagoge und Autor im Einsatz gegen Antisemitismus

“Geschichte fängt in der eigenen Familie an” und “Migration ist Teil unserer Geschichte” – das sind Leitsätze, die die Arbeit von Burak Yilmaz prägen. Der Pädagoge und Autor arbeitet seit 15 Jahren mit muslimischen Jugendlichen zum Thema Antisemitismus. Besonders seit dem 7. Oktober 2023 ist er viel in Schulen unterwegs und erlebt dabei große Ohnmacht bei den Lehrkräften. Hier bietet er Unterstützung an. Außerdem ist Yilmaz Berater des Bundesbeauftragten gegen Antisemitismus, Felix Klein. 2012 hat er das Projekt “Junge Muslime in Auschwitz” initiiert und daraus ein Theaterstück entwickelt, das bis heute in Schulen aufgeführt wird. 2021 erschien sein Buch “Ehrensache – Kämpfen gegen Judenhass”. Für sein Engagement gegen Antisemitismus bekam Yilmaz 2018 das Bundesverdienstkreuz.  

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Personalien

Philipp Müller verlässt die Vodafone-Stiftung. Der 38-Jährige war seit Februar 2023 als “Europa-Leiter Think Tank und bildungspolitische Strategien” für den Ausbau der politisch-strategischen Arbeit in Deutschland und Europa verantwortlich. Zuvor hatte er in verschiedenen Positionen für die CDU und die Konrad-Adenauer-Stiftung gearbeitet. Zum 1. September wechselt Müller als Geschäftsführer zum Breitbandverband ANGA. Dieser vertritt mehr als 200 Kabelnetzbetreiber und Technologieausrüster, zu denen auch Vodafone gehört. Müllers Nachfolge bei der Stiftung ist bislang noch nicht geklärt.

Ändert sich etwas in Ihrer Organisation? Schicken Sie doch einen Hinweis für unsere Personal-Rubrik an bildung@table.media!

Best of Table

Research.Table. Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen: Wissenschaftler in Sorge. Bei den Abstimmungen in Sachsen und Thüringen sind weitere Zuwächse für die AfD zu erwarten. Wie dies die Gewinnung von Fachkräften erschweren könnte, lesen Sie hier.

Europe.Table. IHK Stuttgart: Innovatives Tool zum Abbau von Bürokratie. Die Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart geht eigene Wege beim Kampf gegen überbordende Bürokratie: Im Auftrag von Präsident Claus Paal haben IT-Spezialisten und Rechtsexperten seiner Kammer ein KI-basiertes Tool zur Identifizierung und zum Abbau bürokratischer Pflichten für Unternehmen entwickelt. Welche Änderungen die IHK nun fordert, lesen Sie hier.

Must Reads

FAZ: Estlands Bildungsministerin kritisiert, dass Deutschland Schüler zu früh trennt. Pisa-Vorreiter Estland unterrichtet Schüler bis zur neunten Klasse in einer Schulform. Bildungsministerin Kristina Kallas begründet das damit, dass akademische Fähigkeiten sich in unterschiedlichen Lebensphasen entwickeln. Um individuell auf die Schüler eingehen zu können, besäßen die Lehrer viel Autonomie. Mit Blick auf die Digitalisierung hält Kallas Schulungen von Lehrkräften für entscheidend. Das Land involviert auch Eltern stark in die Bildung, über eine Online-Plattform können sie Bildungsdaten ihrer Kinder einsehen. Für geflüchtete Kinder gibt es neben Estnisch auch Unterricht in ihrer Muttersprache – um die kognitive Entwicklung in der Muttersprache nicht zu unterbrechen. (“Das Gehirn arbeitet anders, wenn auf Papier gelernt wird”

Spiegel: Kinder leiden besonders stark unter dem Klimawandel. Der Klimawandel und seine Folgen können das Kindeswohl gefährden, weil es etwa zu mehr häuslicher Gewalt bei Krisen kommt oder zu einem Anstieg von Aggression bei Hitze. Während sich vor allem privilegierte Jugendliche mit dem Klimawandel beschäftigen, könnte die Klimakrise und ihre Folgen besonders sozial Benachteiligte treffen. Eine Fachtagung von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern zeigt, dass sie Folgen des Klimawandels bereits in ihrer Arbeit bemerken – und Fachkräfte und Strukturen dadurch noch mehr an ihr Limit kommen. (Gefährden wir das Kindeswohl?

SZ: Spanien will Pornografie-Konsum Minderjähriger unterbinden. Hierfür will die Regierung einen anonymen, digitalen Altersnachweis einführen. Um sicherzustellen, dass das Zertifikat nicht weitergegeben oder gestohlen werden kann, soll es nicht wie ein Ausweis mit unbegrenzter Gültigkeit funktionieren, sondern einem Scheckbuch gleichen. Die Nutzer verfügen dann über eine begrenzte Anzahl an Altersnachweisen, die den einmaligen Zugriff beispielsweise auf Porno-Seiten ermöglichen, so der Plan. Weitere Zertifikate könnten per App beantragt werden. Für die Erstellung der Zertifikate seien ein Klarname und persönliche Daten notwendig. (Spanien probt die Porno-Bremse

Tagesspiegel: Fortbildungen zu Medienkompetenz für Brandenburger Erzieher. Ein neuer Bildungsplan in Brandenburg sieht unter anderem vor, Selbstbestimmung als größeres Thema in den Kitas zu verankern. So sollen Kinder bei der Essensplanung mehr mitentscheiden dürfen. Auch der Umgang mit digitalen Medien soll ein wichtigeres Thema werden. Erzieher sollen den Kindern beibringen, wie richtige Handynutzung aussieht oder was im Internet erlaubt ist. (Kitas sollen mehr Selbstbestimmung bei Kindern zulassen

Tagesschau: Nachfrage nach Islamunterricht steigt in Baden-Württemberg. Im Schuljahr 2020/21 belegten 5.561 Schüler an 96 Schulen islamischen Religionsunterricht. Inzwischen hat sich die Zahl fast verdoppelt, auf 10.060 Schüler an 138 Schulen. Und die Nachfrage könnte weiter steigen, denn insgesamt soll es in dem Bundesland 180.000 Schüler muslimischen Glaubens geben. Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) will den Unterricht ausweiten, es fehlen aber Lehrkräfte. Für die Organisation des Unterrichts hat Baden-Württemberg die Stiftung Sunnitischer Schulrat gegründet, die aus Landesvertretern besteht und zwei muslimischen Verbänden. Zu dem Modell sieht Schopper aktuell keine Alternative. (Islamischer Religionsunterricht in BW: Zahl der Schüler fast verdoppelt

Termine


Über die nächsten Wochen werden wir mit unserer Terminvorschau nun eine kurze Pause einlegen. Wir möchten vorher noch auf die folgenden spannenden Termine aufmerksam machen.

01. August 2024, 14 Uhr, online
Webinar How teachers can use AI effectively
Das Potenzial des KI-Einsatzes in der Schule kann nur ausgeschöpft werden, wenn Lehrkräfte passend fortgebildet werden. Doch bisher fehlt es an Richtlinien und Ausbildungsmöglichkeiten. Organisiert wird das Webinar von der OECD. INFOS & ANMELDUNG

06. August 2024, 19 Uhr, online
Webinar Bildungsarbeit auf TikTok – Chancen und Herausforderungen für die Migrationsgesellschaft
TikTok zählt zu den beliebtesten Social-Media-Plattformen unter jungen Menschen. Mit ihren kurzen, kreativen Videos bietet sie ein enormes Potenzial für die Vermittlung von Bildungsinhalten. Gleichzeitig sind Hassrede und Falschinformationen allgegenwärtig. Diese Diskussion der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa beleuchtet die Frage, was politische Bildung auf TikTok bedeutet, welche Möglichkeiten es gibt und wer besonders von den Algorithmen profitiert. INFOS & ANMELDUNG

16. bis 18. September 2024, Potsdam
Kongress 4. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit
Präsentationen und Fachforen bieten Raum zum Austausch über aktuelle Entwicklungen, die die Jugendarbeit prägen. Demokratiebildung oder Digitalisierung sind nur zwei der Themen aus einer vielfältigen Auswahl. Bis zum 31.08. muss eine Anmeldung zur Teilnahme erfolgen. ANMELDUNG

30. September bis 01. Oktober 2024, Potsdam
Tagung “Digitale Transformation für Schule und Lehrkräftebildung gestalten”
Um dem digitalen Wandel im Bildungsbereich angemessen zu begegnen, ist es entscheidend, passende Fortbildungen im Schulbereich anzubieten. Wie hier die Kombination aus Praxis und Forschung gelingen kann, ist Thema dieser Tagung, die der Verbund lernen:digital organisiert. Eine Anmeldung ist bis zum 02.09. möglich. INFOS & ANMELDUNG

Bildung.Table Redaktion

BILDUNG.TABLE REDAKTION

Licenses:
    Liebe Leserin, lieber Leser,

    am morgigen Donnerstag startet nicht nur das erste Bundesland – Thüringen – ins neue Schuljahr, sondern am 1. August beginnt auch bundesweit das neue Ausbildungsjahr. Absehbar ist jetzt schon, dass nicht alle Jugendlichen, die einen Platz suchen, und alle Betriebe, die eine Stelle zu besetzen haben, zusammenfinden. Das Matching ist eines der größten Probleme auf dem Ausbildungsmarkt. Aber es gibt noch mehr Herausforderungen. Meine Kollegin Anna Parrisius gibt einen ersten Überblick. Es wird nicht der letzte sein, denn wir werden die Entwicklung in einer neuen Serie “Ausbildung 2024 – Chancen und Hürden” bis in den Herbst hinein begleiten.

    Und die nächsten aktuellen Informationen zur Ausbildung bekommen Sie schon heute in einem zweiten Briefing an diesem Mittwoch: Am Vormittag stellt die Bundesagentur für Arbeit neue Zahlen zur Ausbildung 2024 vor – wir halten Sie darüber gegen Mittag auf dem Laufenden.

    Zahlen hat auch der Rechnungshof in Baden-Württemberg zum Digitalpakt I im Ländle vorgelegt. Die Prüfer haben sich genau angeschaut, wie wirksam das Programm bislang und wie effizient die Umsetzung ist. Dass sie dabei auf viel Bürokratie gestoßen sind, wird Sie wahrscheinlich nicht überraschen.

    Aber ich hoffe, Sie lassen sich an anderer Stelle in unserem heutigen Briefing überraschen. Viel Spaß dabei!

    Ihre
    Annette Kuhn
    Bild von Annette  Kuhn

    Analyse

    Ausbildungsjahr 2024: Das sind die fünf zentralen Herausforderungen

    Das neue Ausbildungsjahr beginnt für die meisten Azubis am 1. August oder am 2. September. Wie in den Vorjahren bleiben viele Ausbildungsstellen voraussichtlich unbesetzt – während gleichzeitig viele Jugendliche keine Ausbildung finden. Passungsprobleme lautet hier der zentrale Begriff. Wir blicken auf die aktuell größten Herausforderungen in der Ausbildung.

    Die neuesten Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) vom Juni bieten einen ersten Überblick über den Ausbildungsmarkt 2024. Und sie bergen eine Überraschung: Die Zahl der gemeldeten Bewerber ist gestiegen (plus zwei Prozent), die Zahl der Ausbildungsstellen gesunken (minus vier Prozent). Eigentlich würde man bei der derzeitigen, für Bewerber günstigen Lage einen umgekehrten Trend erwarten.

    Aufgrund der Konjunktur bilden Betriebe möglicherweise weniger aus

    “Dass die Betriebe bisher etwas weniger Stellen melden, kann an der konjunkturellen Schwächephase liegen”, sagt Bernd Fitzenberger, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Für dramatisch hält er die Veränderungen jedoch nicht.

    Zu bedenken ist zudem: Die BA-Statistik bildet die Realität nicht vollständig ab. Sie hängt vom Meldeverhalten von Betrieben und Jugendlichen ab. Als Bewerber oder Bewerberin gilt zudem nur, wer sich von der BA beraten lässt, von ihr als “ausbildungsreif” eingestuft wird und sich für duale Ausbildungsplätze interessiert. Wer ausschließlich schulische Ausbildungen in Betracht zieht – etwa zur Pflegefachfrau oder zum Erzieher – fällt etwa aus der Statistik heraus.

    Lesen Sie hierzu: Schulische Ausbildung wird immer beliebter

    Klare Anzeichen dafür, dass sich die Passungsprobleme am Ausbildungsmarkt abschwächen könnten, da der BA weniger Lehrstellen gemeldet wurden, sieht Bernd Fitzenberger bisher nicht. Das Matching-Problem könnte sogar zugenommen haben, denn die Zahl unversorgter Bewerber war im Juni höher als im Vorjahresmonat – obwohl es mehr gemeldete Bewerber gab. Im vergangenen Jahr konnten laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) 13 Prozent der Ausbildungsplätze nicht besetzt werden, dem IAB-Betriebspanel zufolge waren es sogar 35 Prozent. Laut BIBB gab es zum zweiten Mal mehr unbesetzte Lehrstellen als Bewerber, die keine Ausbildung fanden (73.400 vs. 63.700). Aus dieser Lage ergeben sich für das neue Ausbildungsjahr fünf zentrale Herausforderungen.

    Nr. 1: Mobilität fördern

    Problem ist oft ein regionaler Mismatch, wenn Bewerber und Betriebe nicht in den gleichen Regionen sind. Jungen Menschen bietet die BA daher bereits Mobilitätshilfen an. Seit April kann sich, wer für die Lehre umzieht, im ersten Ausbildungsjahr zwei kostenfreie Heimfahrten monatlich erstatten lassen. Der neue Mobilitätszuschuss wird jedoch kaum Großes bewirken. Wirksamer wäre bezahlbarer Wohnraum, etwa in Azubi-Wohnheimen. Ab 1. August sollen junge Menschen in Regionen mit erheblicher Unterversorgung als Ultima Ratio ein Angebot zur außerbetrieblichen Ausbildung erhalten. Das ist aktuell für 22 Agenturbezirke der Fall. Dass gleich eine größere Zahl an Jugendlichen zusätzlich in Ausbildung kommt, erwartet IAB-Direktor Fitzenberger jedoch nicht.

    Lesen Sie auch: Azubiwerk: München zeigt, was es bringen kann

    Nr. 2: Berufswahlkompetenz stärken

    Oft passen auch Berufswünsche von Bewerbern nicht zum Angebot der Betriebe. Deutlich zu viele wollten 2023 etwa in die Immobilienwirtschaft, deutlich zu wenige in Lebensmittelherstellung und -verkauf. Sich bei der hohen Zahl an Ausbildungsberufen einen Überblick zu verschaffen und Alternativen auszuloten, fällt vielen schwer – 328 Lehrberufe gibt es alleine dual. Dafür braucht es Berufswahlkompetenz, und an deren Vermittlung mangelt es besonders in Gymnasien und Förderschulen. Dass Jugendliche für sich eine gute Option finden, ist aber wichtig, denn wer starke Kompromisse eingeht, bei dem steigt das Risiko eines Ausbildungsabbruchs.

    Nr. 3 Integration förderbedürftiger Azubis

    Gleichzeitig gibt es oft einen Mismatch zwischen den erwarteten und den tatsächlichen Qualifikationen. “Wir müssen deutlich mehr Betriebe dafür gewinnen, Jugendliche aufzunehmen, die nicht ihrem Idealbild entsprechen”, sagt Bernd Fitzenberger. Die Jugendberufsagenturen können hier eine wichtige Rolle spielen, etwa indem sie den Betrieben verdeutlichen, welche Unterstützungsleistungen es gibt. Zum Beispiel die Einstiegsqualifizierung, bei der Jugendliche zunächst ein mindestens viermonatiges Schnupperpraktikum im Betrieb machen können. Die Agenturen für Arbeit und die Jobcenter fördern dieses Angebot. Helfen könnten niedrigschwellige, unbürokratische Angebote, damit gerade kleine Betriebe Fördermöglichkeiten auch nutzen. “Betriebe müssen sich aber auch selbst informieren und beraten lassen”, findet Fitzenberger.

    Nr. 4: Übergangssektor effektiver machen

    Obwohl so viele Betriebe händeringend suchen und die Zahl der Schulabgänger sinkt, ist die Zahl junger Menschen im Übergangssystem zuletzt gestiegen – und lag 2023 bei rund 250.000 Personen. Experten zweifeln an der Effektivität der Bildungsmaßnahmen. 36 Monate nach Start einer Übergangsmaßnahme haben nur zwei Drittel der Jugendlichen eine Ausbildung begonnen, das zeigen Daten des Nationalen Bildungspanels.

    Für “eine intensivere und förderbezogene Eingangsdiagnostik” sprach sich Susan Seeber, Wirtschaftspädagogin und Mitglied der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission, im Interview mit Table.Briefings aus. Schulmüde Jugendliche könnten eher von dualen Konzepten profitieren, bei denen sie wöchentlich zwei oder drei Tage in einen Betrieb gehen. “Andere hatten vielleicht nur eine schwierige Phase in der Schule, aber haben eine klare Berufsvorstellung, für die sie den ersten oder mittleren Schulabschluss brauchen”, sagte Seeber.

    Nr. 5: Digitalisierung und Modernisierung in der Ausbildung

    Damit besonders kleine Betriebe auch Jugendliche aufnehmen, die die Voraussetzungen nicht erfüllen, braucht es Fitzenberger zufolge besser ausgestattete Berufsschulen. Eine modernere Ausstattung könnte außerdem dazu beitragen, das Image der Ausbildung als gleichwertige Alternative zum Studium zu verbessern.

    Damit Betriebe jungen Menschen auch in ländlichen Regionen ein attraktives Angebot machen können, braucht es zudem neue Lösungen: NRW erlaubt seinen Berufskollegs bereits regelhaft, dass Lehrkräfte einen Teil des Unterrichts digital erteilen. Brandenburg hat hierzu einen Schulversuch gestartet. Ein größerer Modernisierungsschritt wäre eine Reduktion der Zahl der Ausbildungsberufe.

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    Rechnungshof: Wo der Digitalpakt I zu ineffizient war

    Wirksam, aber zu umständlich, so lässt sich das Fazit des Rechnungshofs in Baden-Württemberg zum Digitalpakt I kurz zusammenfassen. Die Landesprüfer nehmen in ihrer jährlichen Denkschrift die Haushalts- und Wirtschaftsprüfung des Landes in den Fokus und schauen insbesondere darauf, wie Verwaltungsprozesse und Digitalisierung optimiert werden können. Ein eigenes Kapitel hat der Rechnungshof dabei in der aktuellen Denkschrift dem Digitalpakt gewidmet.

    Auf elf Seiten beleuchtet der Rechnungshof zum einen, welche Wirkungen der Digitalpakt I bislang gezeigt hat und wie effizient die Umsetzung bislang war. Grundlage dafür waren auch Ergebnisse einer Online-Umfrage, die der Rechnungshof unter allen öffentlichen allgemeinbildenden Schulen des Landes – ausgenommen Förderschulen – durchgeführt hat. Der Fragenbogen wurde von mehr als 3.000 Schulen (fast 97 Prozent) beantwortet.

    Leer sind bislang nur die Geldtöpfe für digitale Endgeräte

    Zunächst liefert der Bericht eine Bestandsaufnahme der im Ländle beantragten und bereits ausgegebenen Mittel, Stand 1. März 2024. Demnach ist ein Großteil der Mittel inzwischen gebunden, aber leer sind inzwischen nur die beiden Töpfe für digitale Endgeräte. Das sind zwei der drei Zusatzvereinbarungen, um die der Digitalpakt in der Corona-Pandemie ergänzt wurde. Beim ursprünglichen Digitalpakt lag die Auszahlungsquote im Frühjahr erst bei knapp einem Drittel.

    Der schleppende Mittelabfluss hat laut dem Prüfbericht einen wesentlichen Grund: Die Abwicklung, die in Baden-Württemberg die Landeskreditbank (L-Bank) übernommen hat, ist zu umständlich und zu aufwendig. Vor allem zwei Kritikpunkte gibt es:

    • Der Förderantrag ließ sich auf der Website zwar aufrufen und ausfüllen, aber nicht direkt wieder abschicken. Nutzer mussten das PDF-Dokument ausdrucken und nebst Anlagen per Post oder E-Mail an die L-Bank schicken. Dort wurden die Anträge manuell ins System übertragen. “Durch diesen Medienbruch entstand ein Mehraufwand“, kritisieren die Prüfer.
    • Die Erstellung des Medienentwicklungsplans (MEP), der als Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln dient, sei zu aufwendig. Dies bemängeln auch die Schulen in der Online-Umfrage.

    Es gebe keine verbindlichen Vorgaben für die Erstellung eines Medienentwicklungsplans, kritisiert der Rechnungshof außerdem. “Solche Erfordernisse müssen zukünftig besser berücksichtigt werden in den Planungstools”, fordern die Prüfer.

    Und noch etwas haben die Prüfer herausgearbeitet: Die Bank habe nur eine formale Prüfung vorgenommen, also “ob der MEP zertifiziert ist, nicht jedoch, ob die Fördergegenstände Planungsinhalt des MEP sind”. Daher konnten offenbar auch Dinge beantragt werden, die mit den eigentlichen Zielen des Digitalpakts kaum oder nichts zu tun hatten.

    KI könnte Beantragung in Zukunft erleichtern

    Das Kultusministerium teilte auf Anfrage der Redaktion mit, die Einschätzungen des Rechnungshofes grundsätzlich zu teilen. Trotz berechtigter Kritik an dem Aufwand sei der Medienentwicklungsplan aber “ein geeignetes Instrument für den Austausch und die Planung an der Schnittstelle von Schule und Schulträger”.

    Um die Beantragung von Mitteln in Zukunft zu erleichtern, sei es sinnvoll, wenn Förderverfahren in einem komfortablen Online-Tool abgewickelt werden, sagte ein Sprecher zu Table.Briefings. “Technische Routinen und später gewiss auch KI können hier deutlich den Aufwand reduzieren helfen.” 

    Dafür müsse allerdings die Verstetigung und der sichere Betrieb in den Mittelpunkt gestellt werden, sagte der Sprecher des Kultusministeriums. Es sei nun notwendig, dass nachhaltig und laufend Mittel zur Verfügung stehen, damit eingeführte Technologie betrieben und weiterentwickelt werden könne.

    Kritik gab es schon in einem Gutachten des Bundesrechnungshofs

    Die Kritik ist nicht neu. Zu großer Verwaltungsaufwand und zu unklare Zielvorstellungen waren auch schon wesentliche Kritikpunkte im Bericht des Bundesrechnungshofs zum Digitalpakt, den dieser 2022 vorgelegt hat. Mit Blick auf den aktuellen Bericht des Landesrechnungshofs in Baden-Württemberg scheint in den zwei Jahren dazwischen wenig nachgebessert worden zu sein.

    Aus Sicht der Schulen fällt das Urteil zum Digitalpakt insgesamt positiv aus. Allerdings waren die in der Befragung abgefragten Ziele auch nicht sehr hoch gesteckt. Die allermeisten Schulen stimmten zu, dass digitale Medien in den Schulen inzwischen häufiger genutzt werden als vor dem Digitalpakt. Aber das ist nicht wirklich überraschend, angesichts der Pandemie, die in jedem Fall als Beschleuniger gewirkt hat. Und zwei Drittel der Schulen (67 Prozent) sehen die Medienkompetenz der Schüler verbessert. Ein Drittel bemerkt (eher) keine Fortschritte.

    Lehrer müssen sich oft selbst um IT-Support kümmern

    Ein Problem ist allerdings, dass Lehrkräfte häufig Aufgaben übernehmen, für die eigentlich die Schulträger zuständig wären. An mehr als 40 Prozent der befragten Schulen werden laut der Befragung demnach Schulträger-Aufgaben allein oder unter Beteiligung von Lehrkräften erledigt.

    Die Prüfer des Rechnungshofs kritisieren vor allem, dass Lehrkräfte an anderer Stelle fehlen, wenn sie sich um die IT der Schule kümmern müssen. “Dies ist in Zeiten des Lehrkräftemangels besonders kritisch. Da hier überwiegend Lehrkräfte aus den MINT-Fächern eingesetzt werden, verstärkt dieses die Problematik”, heißt es im Bericht.

    Der Gemeindetag Baden-Württemberg folgert daraus, dass die Aufgabenteilung zwischen Schule und Schulträgerschaft neu geregelt werden müsse. Weder die fortschreitende Digitalisierung noch andere Aufgaben wie der Anspruch auf schulische Inklusion seien Entwicklungen, “die in der bisherigen Aufgabenverteilung nicht sachgerecht und vor allem nicht nachhaltig gesichert verabredet sind”, sagte eine Sprecherin zu Table.Briefings. Wenn die Kommunen mehr leisten sollen, müssten ihnen aber auch die entsprechenden Mittel dafür gewährt werden.

    Rechnungshof fordert: Verfahren verschlanken

    Aus der Bestandsaufnahme leitet der Rechnungshof Empfehlungen ab, die beim Digitalpakt II berücksichtigt werden sollten:

    • Konkrete und messbare Förderziele definieren und eine Erfolgskontrolle etablieren,
    • Förderverfahren verschlanken und Medienbrüche verhindern,
    • Medienentwicklungspläne vereinfachen und standardisieren, und
    • Lehrkräfte von der IT-Administration entlasten.

    Gerade der erste Punkt ist wichtig für eine Evaluation. Denn nur wenn die Ziele, die durch den Digitalpakt erreicht werden sollen, klar benannt sind, ist auch eine Bewertung möglich. Inwieweit das tatsächlich beim Digitalpakt I der Fall war, wird die derzeit laufende Evaluation des Digitalpakts I zeigen. Für sie ist die Beratungsgesellschaft InterVal zusammen mit Birgit Eickelmann zuständig, einer ausgesprochenen Expertin für digitale Schulentwicklung. Ein erster Zwischenbericht ist für Ende des Jahres angekündigt.

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    News

    Bildungsinitiative: “Bildungsrat von unten” erhält neue Leitung und Ziele

    Die Initiative “Bildungsrat von unten” stellt sich aktuell sowohl personell als auch inhaltlich neu auf. Die vier Gründer Bob Blume, Mark Rackles, Philipp Dehne und Susanne Posselt sind zurückgetreten. Sie mussten beziehungsweise wollten aus privaten und/oder beruflichen Gründen kürzertreten, erfuhr Table.Briefings. Die Arbeit des Netzwerks soll trotzdem fortgesetzt werden – unter neuer Leitung und mit neuer bildungspolitischer Zielsetzung.

    Der neue Koordinierungskreis besteht aus folgenden Mitgliedern – wobei die meisten davon als Lehrkraft arbeiten: Adrian Schrock, Clara Philipps, Conny Glauth, Johanna Conrad, Malou Romberg-Ogertschnig, Nanette Schlenker und Tobias Bohne. Die sieben neuen Koordinatoren wurden eigenen Angaben zufolge demokratisch gewählt.

    Der Co-Gründer und Bildungsaktivist Philipp Dehne, der auch in den Initiativen “Bildungswende jetzt!” und “Schule muss anders” aktiv ist, stand zuletzt in der Kritik. Ihm wurde vorgeworfen, die Finanzierung der Gruppen intransparent zu handhaben.

    Ende August: Entscheidung über inhaltliche Ziele

    “Wir erarbeiten aktuell den inhaltlichen Fokus für die weitere bildungspolitische Arbeit und die damit verbundene Zielsetzung des Rates”, teilte Co-Leiterin Clara Philipps Table.Briefings mit. Am 28. August soll es ein Plenumstreffen dazu geben.

    Ursprünglich gegründet hatte sich die Initiative Anfang 2023 aus Ärger über die Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK). Als primäres Ziel galt, eigene praxisnahe Empfehlungen gegen den Lehrkräftemangel zu entwickeln. Dazu konzentrierte sich das Netzwerk auf die Aspekte des bedarfsgerechten Kapazitätsausbaus, die Lehrkräftebildung, bedarfssenkende Maßnahmen sowie Arbeitszeit und Entlastung. Zudem hat sich der Bildungsrat weiteren Bildungsprotesten angeschlossen. Vera Kraft

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    Berlin: Knapp die Hälfte der Drittklässler kann kaum lesen und rechnen

    Fast jeder zweite Berliner Drittklässler hat große Probleme, Texte zu lesen oder einfache Rechenaufgaben zu lösen. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Vergleichsarbeiten (Vera), die Table.Briefings in Teilen vorliegen. An den Tests haben im vergangenen Schuljahr rund 28.000 Drittklässler teilgenommen. Rund 43 Prozent von ihnen erreichen in Deutsch beim Lesen und Zuhören nicht die Mindeststandards. In Mathematik sind es sogar 46 Prozent.

    Damit haben sich die Leistungen im Vergleich zu den Vorjahren noch einmal drastisch verschlechtert, wie der Tagesspiegel und die Berliner Morgenpost zuerst berichtet hatten. 2023 betrug der Anteil der Kinder in der Risikogruppe beim Lesen 35 Prozent und beim Rechnen 37 Prozent.

    Starke Unterschiede zwischen Schulformen

    Auch viele der getesteten Achtklässler hatten Schwierigkeiten, die Aufgaben des Vera-Tests zu lösen. An Integrierten Sekundar- und an Gemeinschaftsschulen erreicht sogar mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler nicht die Mindeststandards im Kompetenzbereich Lesen. Mit 62 Prozent sei dieser Anteil “analog zum Vorjahreswert konstant hoch”, wie das Bildungsministerium mitteilte. Im Bereich Orthografie fallen die Ergebnisse besser aus: Hier verfehlen “nur” 30 Prozent der Schüler die Mindeststandards. Im Bereich Mathematik zählen allerdings drei Viertel der Schüler zur Risikogruppe.

    Von den Gymnasiasten erreicht dagegen mehr als die Hälfte die Regelstandards oder höhere Kompetenzen. Im Bereich der Rechtschreibung sind es sogar 92 Prozent.

    Günther-Wünsch: Wir brauchen Qualitätsstrategie

    Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch bezeichnete die Ergebnisse als “besorgniserregend”. In ihrem Kurs sieht sie sich dennoch bestätigt: “Der Weg, den wir in den letzten zwölf Monaten eingeschlagen haben, ist richtig. Es reicht nicht, wie in den vergangenen Jahren immer mehr Ressourcen ins System zu geben. Vielmehr müssen wir jetzt unsere Qualitätsstrategie umsetzen, um die Herausforderungen anzugehen und die Trendwende zu schaffen.”

    Wie auch andere Bundesländer hat Berlin verschiedene Maßnahmen ergriffen, um insbesondere die Lesekompetenzen von Kindern zu stärken. Dazu zählt die Einführung des Lesebands an Grundschulen, die Schaffung weiterer Stellen sowie die Entwicklung eines eigenen Instruments für Längsschnittanalysen. Zudem werden die Vera-Daten in Berlin, wie auch in Baden-Württemberg, erstmals an Schulaufsichten weitergegeben.

    Obwohl die Vera-Tests bundesweit durchgeführt werden, sind bislang nur die Ergebnisse aus Berlin und Baden-Württemberg bekannt. Viele Länder halten die Daten unter Verschluss. Vera Kraft

    Lesen Sie auch: Wie die Förderung von Basiskompetenzen gelingen soll

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    Sachsen-Anhalt: Gesetzentwurf schürt Sorge um Existenz kleiner Grundschulen

    Eine geplante Gesetzesänderung könnte in Sachsen-Anhalt zur Schließung zahlreicher Grundschulen führen. Das befürchtet unter anderem die Opposition. Die von Bildungsministerin Eva Feußner auf den Weg gebrachte Schulgesetznovelle sieht vor, die Mindestgröße von Klassen zu erhöhen. Statt bislang 15 Schülern sollen es künftig mindestens 25 sein, um eine erste Klasse bilden zu können.

    Die Linke fürchtet, dies könnte auch die Mindestgröße von Grundschulen von bisher 60 Schülerinnen und Schüler auf dann 100 vergrößern. “Eine solche Forderung hätten im zurückliegenden Schuljahr 95 der 359 Grundschulen in den elf Landkreisen nicht erfüllt”, berechnete die Landtagsfraktion. Damit würde jeder vierten Grundschule die Schließung drohen.

    Kultusministerium: Es geht um Erhalt statt Schließung

    Das Kultusministerium widerspricht dieser Darstellung auf Anfrage von Table.Briefings jedoch vehement: In dieser Pauschalität sei sie falsch. Für den ländlichen Raum würden Ausnahmen gelten. Zudem könne man die Novelle nur im Zusammenhang mit der Flexibilisierung von Verbund- und Kooperationsregelung von Schulen sehen, sagte ein Sprecher.

    Die Fusion oder stärkere Kooperation von Schulen soll dazu beitragen, Schulstandorte zu erhalten. Die sogenannten Grundschulverbünde seien bereits modellhaft getestet und evaluiert, heißt es aus dem Kultusministerium.

    GEW: Individuelle Förderung erschwert

    Bildungsministerin Feußner sagt Table.Briefings: “Ein Flächenland wie Sachsen-Anhalt mit einem recht kleinteiligen Grundschul-Schulsystem muss für die kommenden Jahre Pläne machen, die langfristig tragfähig sind, auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels.” Verbünde und Kooperationen könnten Schulschließungen verhindern, zudem müsse der Einsatz des vorhandenen Personals effizienter gestaltet werden.

    Eva Gerth, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Sachsen-Anhalt, fordert dennoch, den neuen Paragrafen zur Klassengröße wieder zu streichen. “Es gab bisher eine schülerbezogene Stundenzuweisung und die Schulen konnten pädagogische Entscheidungen treffen, wie die Klassen und wie viele Klassen zu bilden sind”, sagt Gerth Table.Briefings. Das zu ändern und auf immer größere Klassen zu setzen, erschwere die individuelle Förderung.

    Im Ministerium zeigt man sich verwundert, dass in so einem frühen Stadium eines Verfahrens “derart viel öffentlich diskutiert wird”. “Der Gesetzentwurf versteht sich als Diskussionsbeitrag innerhalb eines laufenden Prozesses”, sagt Feußner. Bis zur zweiten Lesung im Kabinett sowie der Einbringung ins Parlament sei noch nichts in Stein gemeißelt. Vera Kraft

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    Polen: Wieso Schulen Platz für weitere 80.000 Ukrainer schaffen müssen

    Die Schulen in Polen werden zum neuen Schuljahr nach offizieller Schätzung etwa 80.000 zusätzliche Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine aufnehmen müssen. Das berichtet die Warschauer Tageszeitung “Rzeczpospolita” unter Berufung auf das Bildungsministerium. Die Regierung habe deshalb größere Klassen für die Grundschulen beschlossen: Sie könnten auf 29 Schüler aufgefüllt werden.

    Bislang konnten ukrainische Kinder, die vor dem russischen Angriffskrieg geflüchtet sind, polnische Schulen besuchen oder mit Fernunterricht im Schulsystem ihrer Heimat bleiben. Mit dem neuen Schuljahr ab 1. September werden alle ukrainischen Schülerinnen und Schüler in Polen schulpflichtig. Die Regierung in Warschau will mit diesem Schritt verhindern, dass Kinder durchs Raster fallen und nicht beschult werden. Außerdem soll die Integration am derzeitigen Wohnort in Polen gefördert werden.

    Den Eltern drohen bei Verstößen Geldbußen. Das polnische Schulsystem hat den Angaben nach bereits 277.000 ukrainische Schüler aufgenommen, davon 180.000 seit Beginn des Kriegs im Februar 2022.

    Vor allem in Warschau fehlen Plätze

    In den oberen Klassen polnischer Schulen sind wegen hoher Schülerzahlen und fehlender Lehrkräfte schon seit einigen Jahren bis zu 34 Schüler erlaubt. Vor allem in der Hauptstadt Warschau werde es schwierig werden, die zusätzlichen notwendigen Schulplätze für die Ukrainer zu finden, schrieb die “Rzeczpospolita”. Online dürfen nur noch die Schüler der obersten Klassen für ihren Abschluss in der Ukraine lernen, wie das Ministerium mitteilt. 

    Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks sind derzeit knapp eine Million ukrainischer Flüchtlinge in Polen registriert. Das polnische Innenministerium schließt nicht aus, dass es im Herbst einen weiteren großen Zuwachs geben könnte – abhängig von der Lage in der Ukraine.

    Auch in Deutschland fehlen weiter Schulplätze für ukrainische Geflüchtete. Laut GEW sind es in Sachsen zum Beispiel aktuell 1.500 ukrainische Kinder, die noch in Schulen aufgenommen werden müssen. Das Bündnis “Recht auf Schule für Alle” fordert hier eine schnelle Lösung, weil es gegen das Grundrecht auf Bildung verstoße, wenn Kinder keinen Schulplatz hätten. dpa/aku

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    Die entscheidenden Köpfe der Bildungsszene – Gesellschaft

    Raúl Aguayo-Krauthausen – Inklusionsaktivist, Buchautor, Gründer der “Sozialhelden”  

    Raúl Aguayo-Krauthausen wird in seinem Alltag jeden Tag wieder daran erinnert, wie wichtig es ist, sich für mehr Barrierefreiheit und Inklusion stark zu machen. Wegen seiner Glasknochenkrankheit ist er auf einen Rollstuhl angewiesen. In dem von ihm unter anderem gegründeten Verein Sozialhelden engagiert sich der 46-Jährige in vielen Projekten gemeinsam mit Schulen. Er ist auch Autor des Buches “Wer Inklusion will, findet einen Weg, wer sie nicht will, findet Ausreden”. Darin fordert er, Sonderschulen abzuschaffen, und er macht sich für eine Schule für alle stark. Nachzulesen sind seine Forderungen und Thesen in seinem Blog www.raul.de. “Das Schulsystem”, sagt der Träger des Bundesverdienstkreuzes, “schreit nach Veränderung”.

    Louisa Basner – Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz 

    Seit März 2024 ist Louisa Basner als Generalsekretärin der Bundesschülerkonferenz zentrale Stimme für die rund elf Millionen Schülerinnen und Schüler in Deutschland. In ihrer Amtszeit möchte sie sich für mehr Aufklärung über das Thema Rechtsextremismus und mehr Demokratiebildung einsetzen. Basner besucht die 12. Klasse eines Gymnasiums in Winsen, Niedersachsen, und engagiert sich seit vier Jahren in der Schülervertretung. Bevor sie Bundesschülersprecherin wurde, setzte sie sich im Vorsitz des Landesschüler*innenrats Niedersachsen für regionale Belange von Schülerinnen und Schülern ein. Zudem ist Basner Mitglied der Kinder- und Jugendkommission in Niedersachsen

    Bob Blume – Lehrer, Podcaster, Bildungsinfluencer 

    Er nennt sich selbst gern “Netzlehrer”, und so hieß auch der Podcast, mit dem Bob Blume bekannt wurde. Zunächst ging es darin vor allem um Themen rund um das Referendariat, darum startete der Podcast zunächst auch unter dem Titel “Referendarsflüsterer”. Aber bald schon äußerte sich Bob Blume, der eigentlich Gymnasiallehrer für Deutsch, Englisch und Geschichte in Baden-Württemberg ist, schriftlich, in Podcasts oder Talkshows über alle möglichen Schul- und Bildungsthemen. Ein Schwerpunkt dabei ist die digitale Bildung, zu diesen Themen bietet er auch immer wieder Workshops an. Aktuell hörenswert ist sein wöchentlicher Podcast Die Schule brennt” beim SWR mit prominenten Gästen.   

    Ali Mahlodji – CEO von futureOne 

    Der österreichisch-persische Unternehmer hatte schon zahlreiche Jobs, vom Lagermitarbeiter zum SAP-Berater bei Siemens und zum Gymnasiallehrer. Weil er als Lehrer mitbekam, dass viele Schüler Probleme bei der Berufswahl haben, gründete Mahlodji “whatachdo”, eine Online-Plattform, auf der Menschen über ihren Beruf erzählen. An Schulen veranstaltet er inzwischen Berufsorientierungstage, mit seinem neuen Unternehmen futureOne will er die Persönlichkeitsentwicklung stärken – von CEOs, aber auch von Lehrlingen.  

    Meron Mendel – Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt 

    Der Historiker und Pädagoge Meron Mendel ist Professur an der Frankfurt University of Applied Sciences in Frankfurt am Main, und Direktor der dortigen Bildungsstätte Anne Frank. Unter seiner Leitung entwickelte sich die einstige “Jugendbegegnungsstätte” zu einem wichtigen Impulsgeber für die kritische Auseinandersetzung mit Antisemitismus und zu einem Förderer von Demokratiebildung. Ein wichtiges Thema für Mendel, der die ersten 25 Jahren seines Lebens in Israel lebte, ist der israelisch-palästinensische Dialog. Von sich selbst sagt er, dass er sich nicht scheue, den Finger in die Wunde zu legen. Das tat er auch in seinem 2023 erschienenen Buch “Über Israel reden. Eine deutsche Debatte”.  

    Lukas Pohland – Vorsitzender des Vereins Cybermobbing-Hilfe 

    Er erlebte selbst zusammen mit einer Mitschülerin Mobbing von anderen Klassenkameraden über das Internet – das erst endete, als die beiden die Schule wechselten. 2018 entstand auf seine Initiative der Verein Cybermobbing-Hilfe. Jugendliche und Kinder können sich dort beraten lassen, der Verein organisiert aber auch Prävention an Schulen. “Cybermobbing ist psychischer Terror”, sagt Pohland, der auch im Beirat der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz ist. Eines seiner Hauptanliegen: Dass Schulen sich verpflichtend um Cybermobbing-Prävention kümmern – und Medienkompetenz stärken. Ein ausführliches Porträt gibt es hier. 

    Susanne Posselt Lehrerin, Bloggerin und Mitbegründerin verschiedener Bildungsinitiativen 

    Um Veränderungen im deutschen Bildungssystem zu erreichen, braucht es Menschen, die die Praxis sehr genau kennen und zugleich den Antrieb haben, die Dinge zum Guten verändern zu wollen. Es “muss der Dialog mit denen geführt werden, die jeden Tag unmittelbar mit den Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern arbeiten. Ich bin gerne dabei!”, schrieb Mitbegründerin Susanne Posselt 2023 über ihr Engagement im “Bildungsrat von unten”, der sich aktuell neu aufstellt. Erfahren als Lehrkraft, in der Verbands- und Gewerkschaftsarbeit und als stellvertretende Schulleiterin in Baden-Württemberg, gibt Posselt etwa in ihrem Blog www.susanneposselt.de tiefgründige Einblicke in die vielen Herausforderungen für Schulen.  

    Swantje Rosenboom – koordiniert ein Integrationsprogramm im Südosten Brandenburgs  

    Im Landkreis Dahme-Spreewald (LDS) koordiniert Swantje Rosenboom seit 2017 “LDS integriert”, ein Programm der Arbeiterwohlfahrt, das Geflüchtete und Migranten bei der Suche nach Ausbildungen und Jobs hilft. Die ehemalige Microsoft-Managerin für Bildung und Forschung begleitet die jungen Menschen intensiv beim Berufseinstieg, hilft über bürokratische Hürden, begleitet zu Vorstellungsgesprächen, übersetzt Arbeitsverträge. Schon in der Flüchtlingskrise 2015 setzte sich Rosenboom, die unter anderem Islamwissenschaften studiert hat, ehrenamtlich ein. Mit den Betrieben arbeitet sie dafür bis heute eng zusammen. Hier geht es zum ausführlichen Porträt.  

    Maren Voßhage-Zehnder – Geschäftsführerin und Gründerin des Sozialunternehmens Phase BE 

    Sommerakademien für Risikoschüler – damit will Maren Voßhage-Zehnder den Übergang in eine Ausbildung ebnen. Seit 2009 organisiert sie die Akademien, 2017 gründete die Kultur- und Politikwissenschaftlerin dafür das Sozialunternehmen Phase BE. Rund 400 Schülerinnen und Schüler kommen inzwischen jährlich an verschiedenen Orten für je drei Wochen zusammen, um sich auf das letzte Schuljahr und den beruflichen Werdegang vorzubereiten. Daran schließt sich eine einjährige Begleitung an. 2023 hat Phase BE die Digitale Akademie gestartet, die junge Menschen digital beruflich orientieren und durch den Bewerbungsprozess führen will. Mehr über Maren Voßhage-Zehnder lesen Sie in diesem Porträt

    Burak Yilmaz  – Pädagoge und Autor im Einsatz gegen Antisemitismus

    “Geschichte fängt in der eigenen Familie an” und “Migration ist Teil unserer Geschichte” – das sind Leitsätze, die die Arbeit von Burak Yilmaz prägen. Der Pädagoge und Autor arbeitet seit 15 Jahren mit muslimischen Jugendlichen zum Thema Antisemitismus. Besonders seit dem 7. Oktober 2023 ist er viel in Schulen unterwegs und erlebt dabei große Ohnmacht bei den Lehrkräften. Hier bietet er Unterstützung an. Außerdem ist Yilmaz Berater des Bundesbeauftragten gegen Antisemitismus, Felix Klein. 2012 hat er das Projekt “Junge Muslime in Auschwitz” initiiert und daraus ein Theaterstück entwickelt, das bis heute in Schulen aufgeführt wird. 2021 erschien sein Buch “Ehrensache – Kämpfen gegen Judenhass”. Für sein Engagement gegen Antisemitismus bekam Yilmaz 2018 das Bundesverdienstkreuz.  

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    Personalien

    Philipp Müller verlässt die Vodafone-Stiftung. Der 38-Jährige war seit Februar 2023 als “Europa-Leiter Think Tank und bildungspolitische Strategien” für den Ausbau der politisch-strategischen Arbeit in Deutschland und Europa verantwortlich. Zuvor hatte er in verschiedenen Positionen für die CDU und die Konrad-Adenauer-Stiftung gearbeitet. Zum 1. September wechselt Müller als Geschäftsführer zum Breitbandverband ANGA. Dieser vertritt mehr als 200 Kabelnetzbetreiber und Technologieausrüster, zu denen auch Vodafone gehört. Müllers Nachfolge bei der Stiftung ist bislang noch nicht geklärt.

    Ändert sich etwas in Ihrer Organisation? Schicken Sie doch einen Hinweis für unsere Personal-Rubrik an bildung@table.media!

    Best of Table

    Research.Table. Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen: Wissenschaftler in Sorge. Bei den Abstimmungen in Sachsen und Thüringen sind weitere Zuwächse für die AfD zu erwarten. Wie dies die Gewinnung von Fachkräften erschweren könnte, lesen Sie hier.

    Europe.Table. IHK Stuttgart: Innovatives Tool zum Abbau von Bürokratie. Die Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart geht eigene Wege beim Kampf gegen überbordende Bürokratie: Im Auftrag von Präsident Claus Paal haben IT-Spezialisten und Rechtsexperten seiner Kammer ein KI-basiertes Tool zur Identifizierung und zum Abbau bürokratischer Pflichten für Unternehmen entwickelt. Welche Änderungen die IHK nun fordert, lesen Sie hier.

    Must Reads

    FAZ: Estlands Bildungsministerin kritisiert, dass Deutschland Schüler zu früh trennt. Pisa-Vorreiter Estland unterrichtet Schüler bis zur neunten Klasse in einer Schulform. Bildungsministerin Kristina Kallas begründet das damit, dass akademische Fähigkeiten sich in unterschiedlichen Lebensphasen entwickeln. Um individuell auf die Schüler eingehen zu können, besäßen die Lehrer viel Autonomie. Mit Blick auf die Digitalisierung hält Kallas Schulungen von Lehrkräften für entscheidend. Das Land involviert auch Eltern stark in die Bildung, über eine Online-Plattform können sie Bildungsdaten ihrer Kinder einsehen. Für geflüchtete Kinder gibt es neben Estnisch auch Unterricht in ihrer Muttersprache – um die kognitive Entwicklung in der Muttersprache nicht zu unterbrechen. (“Das Gehirn arbeitet anders, wenn auf Papier gelernt wird”

    Spiegel: Kinder leiden besonders stark unter dem Klimawandel. Der Klimawandel und seine Folgen können das Kindeswohl gefährden, weil es etwa zu mehr häuslicher Gewalt bei Krisen kommt oder zu einem Anstieg von Aggression bei Hitze. Während sich vor allem privilegierte Jugendliche mit dem Klimawandel beschäftigen, könnte die Klimakrise und ihre Folgen besonders sozial Benachteiligte treffen. Eine Fachtagung von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern zeigt, dass sie Folgen des Klimawandels bereits in ihrer Arbeit bemerken – und Fachkräfte und Strukturen dadurch noch mehr an ihr Limit kommen. (Gefährden wir das Kindeswohl?

    SZ: Spanien will Pornografie-Konsum Minderjähriger unterbinden. Hierfür will die Regierung einen anonymen, digitalen Altersnachweis einführen. Um sicherzustellen, dass das Zertifikat nicht weitergegeben oder gestohlen werden kann, soll es nicht wie ein Ausweis mit unbegrenzter Gültigkeit funktionieren, sondern einem Scheckbuch gleichen. Die Nutzer verfügen dann über eine begrenzte Anzahl an Altersnachweisen, die den einmaligen Zugriff beispielsweise auf Porno-Seiten ermöglichen, so der Plan. Weitere Zertifikate könnten per App beantragt werden. Für die Erstellung der Zertifikate seien ein Klarname und persönliche Daten notwendig. (Spanien probt die Porno-Bremse

    Tagesspiegel: Fortbildungen zu Medienkompetenz für Brandenburger Erzieher. Ein neuer Bildungsplan in Brandenburg sieht unter anderem vor, Selbstbestimmung als größeres Thema in den Kitas zu verankern. So sollen Kinder bei der Essensplanung mehr mitentscheiden dürfen. Auch der Umgang mit digitalen Medien soll ein wichtigeres Thema werden. Erzieher sollen den Kindern beibringen, wie richtige Handynutzung aussieht oder was im Internet erlaubt ist. (Kitas sollen mehr Selbstbestimmung bei Kindern zulassen

    Tagesschau: Nachfrage nach Islamunterricht steigt in Baden-Württemberg. Im Schuljahr 2020/21 belegten 5.561 Schüler an 96 Schulen islamischen Religionsunterricht. Inzwischen hat sich die Zahl fast verdoppelt, auf 10.060 Schüler an 138 Schulen. Und die Nachfrage könnte weiter steigen, denn insgesamt soll es in dem Bundesland 180.000 Schüler muslimischen Glaubens geben. Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) will den Unterricht ausweiten, es fehlen aber Lehrkräfte. Für die Organisation des Unterrichts hat Baden-Württemberg die Stiftung Sunnitischer Schulrat gegründet, die aus Landesvertretern besteht und zwei muslimischen Verbänden. Zu dem Modell sieht Schopper aktuell keine Alternative. (Islamischer Religionsunterricht in BW: Zahl der Schüler fast verdoppelt

    Termine


    Über die nächsten Wochen werden wir mit unserer Terminvorschau nun eine kurze Pause einlegen. Wir möchten vorher noch auf die folgenden spannenden Termine aufmerksam machen.

    01. August 2024, 14 Uhr, online
    Webinar How teachers can use AI effectively
    Das Potenzial des KI-Einsatzes in der Schule kann nur ausgeschöpft werden, wenn Lehrkräfte passend fortgebildet werden. Doch bisher fehlt es an Richtlinien und Ausbildungsmöglichkeiten. Organisiert wird das Webinar von der OECD. INFOS & ANMELDUNG

    06. August 2024, 19 Uhr, online
    Webinar Bildungsarbeit auf TikTok – Chancen und Herausforderungen für die Migrationsgesellschaft
    TikTok zählt zu den beliebtesten Social-Media-Plattformen unter jungen Menschen. Mit ihren kurzen, kreativen Videos bietet sie ein enormes Potenzial für die Vermittlung von Bildungsinhalten. Gleichzeitig sind Hassrede und Falschinformationen allgegenwärtig. Diese Diskussion der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa beleuchtet die Frage, was politische Bildung auf TikTok bedeutet, welche Möglichkeiten es gibt und wer besonders von den Algorithmen profitiert. INFOS & ANMELDUNG

    16. bis 18. September 2024, Potsdam
    Kongress 4. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit
    Präsentationen und Fachforen bieten Raum zum Austausch über aktuelle Entwicklungen, die die Jugendarbeit prägen. Demokratiebildung oder Digitalisierung sind nur zwei der Themen aus einer vielfältigen Auswahl. Bis zum 31.08. muss eine Anmeldung zur Teilnahme erfolgen. ANMELDUNG

    30. September bis 01. Oktober 2024, Potsdam
    Tagung “Digitale Transformation für Schule und Lehrkräftebildung gestalten”
    Um dem digitalen Wandel im Bildungsbereich angemessen zu begegnen, ist es entscheidend, passende Fortbildungen im Schulbereich anzubieten. Wie hier die Kombination aus Praxis und Forschung gelingen kann, ist Thema dieser Tagung, die der Verbund lernen:digital organisiert. Eine Anmeldung ist bis zum 02.09. möglich. INFOS & ANMELDUNG

    Bildung.Table Redaktion

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