Table.Briefing: Bildung

Baerbock über digitale Bildung + Europa-Elternumfrage + Politische Bildung + Tiktok

  • Baerbock-Buchrezension: Alles digitalisieren – nur die Schule nicht
  • GoStudent-Elternumfrage: 3.500 Euro Corona-Gehalt – monatlich
  • Politische Bildung der Smartphone-Generation
  • Didaktik & Tools: Lehrer Bob Blume über Tiktok
  • Termine
Liebe Leserin, lieber Leser,

lassen Sie mich mit einem Gespräch beginnen, das ich mit einer Lehrerin führte, die vergangenes Jahr bei “Wir für Schule” mitmachte. Ich fragte sie, was sie von den Zänkereien zwischen den Schulreformern hielte. Die Frau, ihr Name muss keine Rolle spielen, ist seit zehn Jahren Lehrerin. Sie wollte sich von den Befindlichkeiten gar nicht anstecken lassen. Warum? “Weil der letzte Hackathon mein Lehren völlig verändert hat. Vorher war ich irgendwie passiv, nicht gegenüber den Schülern, aber was die Schulreform anlangt. Heute freuen sich meine Schüler, weil ihnen der Unterricht mit den digitalen Plattformen und Tools so viel Spaß macht. Und ich brenne jetzt darauf, Schule nicht mehr so zu lassen, wie sie ist!” Die Frau hat Tools und den Umgang damit beim Hackathon gelernt. Und einen Wunsch verwirklicht: Zusammenarbeit unter Lehrern. Das sei das wichtigste, was sie aus “Wir für Schule” mitgenommen hat.

Aber es ist ja nicht so, dass nur beim virtuellen Hack in Berlin was los ist. Das können Sie an den Terminen sehen. Heute und morgen gibt es wieder die neuen Fortbildungsformate, die wir zu Beginn der Woche beschrieben haben, die regional@digital und die “Mobile Schule”. Am Freitag und Samstag kommen noch die Fluxdays und ebenfalls am Samstag das Barcamp des “Instituts für zeitgemäße Prüfungskultur”.

Wir berichten heute über das Buch von Annalena Baerbock, die eine emphatische Bildungsgeschichte ihrer Mutter erzählt – und uns dennoch in Sachen digitale Bildung überrascht hat. Es gibt eine neue Studie über Eltern, aus der wir exklusiv berichten. Darin finden Sie eine witzige Idee: ein Elterngeld für die Coronazeit. Wie hoch das wohl sein mag? Lassen Sie sich davon genauso anregen wie von der Analyse meiner Kollegin Christine Keilholz. Sie richtet Fragen an die politische Bildung – nach der Wahl in Sachsen-Anhalt. Nur so viel: bequem ist das nicht.

Wenige Tage, ehe sich nun auch die CDU ein Wahlprogramm geben will, kursieren nun erste Auszüge. Ein Blick ins Kapitel Bildung zeigt: es ist gut, dass die CDU “die Persönlichkeitsbildung im digitalen Zeitalter” als erstes wichtiges Ziel anführt. Der zweite – und bislang letzte – Punkt ist der Aufbau einer Nationalen Bildungsplattform sein. Die soll 630 Millionen Euro kosten und ist richtig komplex. Darüber wird noch zu reden sein!

Ihr
Christian Füller
Bild von Christian  Füller

Analyse

Alles digitalisieren – nur die Schule nicht

Als Annalena Baerbock, die Kanzlerkandidatin der Grünen, wegen vermeintlicher Fehler in ihrem Lebenslauf öffentlich angeprangert wurde, erschien dies wie eine Mischung aus Frauenfeindlichkeit und Böswilligkeit der Betrachter. Der akademische Part ihrer Vita enthielt jedenfalls keine Fehler. Entscheidend ist, dass sie an einer der angesehensten Universitäten der Welt studierte, der London School of Economics and Political Science. Der Rest ist Verwirrung von Betrachtern, die nicht wissen, dass die Bachelor-Master-Reform in Deutschland erst nach dem Studium der Politologin und Völkerrechtlerin eingeführt wurde. 

Als Baerbock jüngst auf Twitter einen massiven Bildungsausfall durch Corona monierte, schien das zunächst ebenfalls einer Verwirrung geschuldet – der ihres twitternden Büros. Dass Schulkinder in der Pandemie gelitten haben, keine Frage. Aber sieht die Mutter zweier Kinder, die Bildung und Chancengleichheit immer wieder thematisiert, tatsächlich nicht, dass es während der Schulschließungen auch bahnbrechende Lernideen und -projekte gab? Immerhin wurde dafür sogar ein eigener Schulpreis verliehen. 

Nach dem Erscheinen des Buchs “Jetzt: Wie wir unser Land erneuern” von Baerbock ist klar: der Hashtag #Bildungsausfall war kein Missverständnis und kein Zufall, das ist Baerbocks Haltung. Jedenfalls kann man nach der Lektüre des Schulkapitels der 40jährigen Politikerin zu keinem anderen Schluss kommen. Sie setzt klare Prioritäten: Chancengerechtigkeit ist ihr wichtig, das ist gut so. Digitale Bildung aber kommt im Lern-Teil ihres Buchs als Randthema für den Nachmittag vor – neben Musikschulen und Gartenbau.

Leerstelle digitale Bildung

Das ist insofern überraschend, als im Klappentext Digitalisierung unter den Leitmotiven Klima, soziale Gerechtigkeit und Innovation auf Platz drei steht. Und von Digitalisierung ist in ihrem Text auch immer wieder die Rede, nur im Kapitel Schule halt kaum und wenn, dann nur als Auslöser negativer Folgen. Im Grunde steht dort nur ein konzeptioneller Satz: “Zumal unsere Berufswelt, die sich immer verändert hat, durch die weitere Digitalisierung und Automatisierung eine neue Revolution erleben wird.” Ja, das stimmt selbstverständlich. Gleichwohl hätte man dann erwartet, dass die – wenn es um Wirtschaft, Verwaltung und die Lausitz geht – technologieoffene Kandidatin auch zum Thema Bildung für eine digitale Welt etwas zu sagen hat. Hat sie aber nicht. 

Und das ist übrigens konsequent grün. Auch im Wahlprogramm der Grünen steht zu digitalem Lernen nicht viel mehr. “Wir wollen, dass Tablet oder Laptop genauso selbstverständliches Lernmittel sind wie früher Atlas oder Englischbuch”, heißt es da. “Unser Ziel ist es, allen Schüler:innen neue Arten des Lernens zu ermöglichen und sie auch auf eine selbstbestimmte Teilhabe in einer digitalisierten Welt vorzubereiten.” So gut, so richtig – so allgemein. Was man hier nun schmerzlich vermisst, wäre ein Blick in die Schulen, die seit Jahren ein grünes und reformpädagogisches Programm gefahren sind – und deren Grundideen sich heute in vielen digitalen Vorzeigeschulen wieder finden: Aufbrechen der Stundenpläne, große Projekte – auch außerhalb der Schule, Verzicht auf oder zumindest das Zurückfahren von Noten. Im Grunde beginnt gerade ein neuer Anlauf zu einer großen umfassenden Schul- und Lernreform. Und die Grünen, die lange auf dieses Pferd setzten, sind nun nicht mehr dabei? 

Kreative Potenziale digitaler Plattformen

Es finden sich zarte Anklänge davon in Baerbocks Buch, wenn sie ein paar Schulen namentlich erwähnt. Aber weder die eine in Nuthetal noch die andere in Münster sind gut genug ausgeführt, um zu verstehen oder plausibel zu machen, was für viele Menschen nunmal erklärungsbedürftig ist. Wie geht eigentlich eine Schule, die digitale Lehr- und Lernmethoden so integriert, dass die Schüler auf analogen Inseln lernen; dass sie verstehen, welche Risiken von digitalen Medien ausgehen können; dass sie vor allem die kreativen, kollaborativen und kommunikativen Potenziale digitaler Plattformen und Tools nutzen können, um klüger und zeitgemäß zu werden. Kein Wort davon in Baerbocks Schrift. Das Twitterlehrerzimmer rückte ihr wegen des einseitigen Bildungsausfall-Tweets auf die Pelle. (Auch wenn das angesichts der unsäglichen Pöbeleien aus den sozialen Medien gegen politische Frauen allgemein und Baerbock ganz besonders gerade nicht die richtige Kritikform ist.)

Baerbocks – richtiger – Leitsatz lautet: Die Pandemie traf auf ein Schulsystem, das es schon davor nicht geschafft hat, allen Kindern annähernd die gleichen Chancen zu ermöglichen. Das bedeutet, die offene Wunde der mit Pisa amtlich zertifizierten Ungleichheit ist nicht geschlossen. Aber selbst da, auf ihrem Spielfeld, das sie durch die rührende Bildungsgeschichte ihrer Mutter stark macht, bleibt Baerbock blass. Immerhin haben die Grünen schon vor zehn Jahren in dem einzigen Bundesland, in dem sie den Ministerpräsidenten stellen, Baden-Württemberg, ein gigantisches Reformprogramm angestoßen – die Einführung von Gemeinschaftsschulen, das sind moderne Gesamtschulen, die auf individuelles Lernen setzen. Die Schulform findet sich inzwischen fast in ganz Deutschland, und selbst im Südwesten haben die Grünen sich bequemt, nun endlich das Schulressort zu führen. Eine Reihe von Schulpreisträgern nennen sich bereits Gemeinschaftsschule. Und dann kommt die grüne Kandidatin und erklärt eine Grundschule mit Kräutergarten zum Leuchtturm

Man kann berechtigterweise die Frage stellen, ob Baerbock eine weichgespülte Variante der jahrelangen, teils unbeugsamen grünen Bildungspolitik – in Oppositionszeiten – präsentieren wollte. Das kann ein kluger Schachzug sein. Bitte niemanden jenseits der eigenen Klientel mit allzu forschen Phantasien von Chancengleichheit, Schulreform und digitaler Transformation abschrecken! Nur, muss man sich deswegen gleich von allen Ideen, befreundeten Schulen und Gefährten abkoppeln? 

Annalena Baerbock, “Jetzt: Wie wir unser Land erneuern”, Ullstein: 256 Seiten, 24 Euro

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    3.500 Euro Coronagehalt – monatlich

    Europas Eltern unterscheiden sich erheblich in ihren Ansprüchen für ein Monatsgehalt, das sie für ihre Mitarbeit bei der “Schule zuhause” während der Pandemie gern erhalten hätten. In Frankreich finden Eltern, dass ihnen ein Corona-Elterngeld in Höhe von 1.330 Euro zustehen würde. Die Familienoberhäupter in Spanien sind da unbescheidener: sie finden 3.540 Euro “für die geleistete Mehrarbeit in der Betreuung ihrer Kinder im Homeschooling monatlich” angemessen. Am bescheidensten gaben sich Deutsche und Österreicher in der Umfrage des österreichischen Nachhilfeanbieters GoStudent: Sie würden nur 970 Euro monatlich verlangen, wenn es eine Kompensation für ihr Elternsein geben würde. Allerdings ist nicht klar, wer aus der deutsch-österreichischen Sprachfamilie nun genügsamer war.

    Die Umfrage, die Bildung.Table exklusiv vorliegt, ist nicht die erste unter Eltern. Elternbefragungen gibt es zuhauf, Befragungen von Lernenden kaum und echte Kompetenzmessungen von Schülerleistungen quasi gar keine. Am spektakulärsten war die Umfrage des Münchner Ifo-Instituts, wonach Eltern das Lernpensum ihrer Kinder beim Fernunterricht sehr skeptisch einschätzten: Um 3,8 Stunden sei die Lernzeit pro Tag geschrumpft – das wäre ein Minus von mehr als die Hälfte. Das Papier von Ludger Wössmann hat die Debatte über das Nachhilfe- und Aufhol-Paket wegen des vermeintlich dramatischen Rückgangs der Lernzeit stark beeinflusst. 

    12 Prozent der Eltern: Keine Schule in den Ferien!

    Der Anbieter von Online-Nachhilfe, GoStudent, hat zusammen mit einer Umfrageagentur die neue Befragung unter 2.000 Eltern in Deutschland und Österreich und weiteren 1.000 in Spanien und Frankreich erstellt. GoStudent hält fest, dass die Eltern Europas die Schulstoff-Aufholjagd über den Sommer viel gelassener sehen als Wössmanns Probanden. 12 Prozent der deutschsprachigen Eltern wollen, dass ihre Kinder in den Sommerferien gar nichts für die Schule machen. 40 Prozent reichen fünf Stunden Ferienbüffeln – pro Woche. In Frankreich gehören 15 Prozent der Eltern zur sehr lässigen Gruppe “Ferien pur”, in Spanien finden 20 Prozent, dass Lernen in den Ferien nach Corona nicht nötig ist.

    Interessant ist auch ein anderes Ergebnis der Befragung durch den Nachhilfeanbieter, der quasi in ganz Europa aktiv ist. Die Schulschließungen hätten danach kaum negative Auswirkungen auf das Familienleben gehabt. Vier von zehn befragten Eltern geben sogar an, “dass durch Homeschooling der Familienzusammenhalt positiv verändert wurde”. Das sind Zahlen aus Deutschland und Österreich von Ende Mai, die die regelrechte Hysterie der letzten Wochen infrage stellen. 45 Prozent der Eltern stellten laut dem Unternehmen keinerlei Veränderungen fest, nur 15 Prozent gaben an, dass sich die Schulschließungen negativ auf die Beziehungen in der Familie ausgewirkt hätten. 

    Kinder leiden unter Corona

    Allerdings machen sich auch die Eltern dieser Umfrage Sorgen um die Verfasstheit ihrer Kinder. Neun von zehn Eltern bedauern, dass die Kinder sich während des Lockdowns nur wenig bewegen konnten. Das habe physische Folgen bei den Kindern gehabt, findet die Hälfte der befragten Väter und Mütter. 53 Prozent klagten über negative psychische Auswirkungen von Corona und Lockdown auf die Kinder. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Staaten: Ein Drittel der Deutschen und Österreicher schätzt, dass es ihren Kindern wegen Corona schlecht oder sehr schlecht geht. In Frankreich glaubt die Hälfte der Erziehenden, dass es den Kindern schlecht gehe, in Spanien liegt der Wert sogar bei 60 Prozent

    Auch bei den psychischen Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche gibt es noch kaum verlässliche repräsentative empirische Studien. Am berühmtesten ist die CoPsy-Studie des Uni-Klinikums Hamburg-Eppendorf, nach der im ersten Schul-Lockdown 25 Prozent der Kinder psychisch auffällig geworden seien, im zweiten sogar 30 Prozent. Die Leiterin der Studie über die psychischen Folgen von Corona, Ulrike Ravens-Sieberer, wies darauf hin, dass damit geäußerte Sorgen und Ängste gemeint seien, es sich aber nicht um eine Diagnose auf Depressivität handle. red

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      Politische Bildung neu denken

      In Sachsen-Anhalt haben die Älteren die Wahl für die CDU gerettet. Der 67-jährige Reiner Haseloff kann Ministerpräsident bleiben, weil ihm die Wähler über 45 mehrheitlich ihre Stimme gaben. Wäre es nach den jungen Leuten gegangen, hätte die AfD die Wahl für sich entschieden. Die Partei, die gegen Zuwanderung ist, Rechtsextreme in führender Position hat und sich mit Traditionswerten aus den 1950er Jahren schmückt, punktete bei Sachsen-Anhalts Männern zwischen Mitte 20 und Mitte 30. Junge weiße Männer sind zum Problem geworden.

      Die ganz junge Jugend ist das natürlich nicht. Sondern jene jungen Erwachsenen, die in den 1990er und Nullerjahren groß wurden und die DDR nur aus Erzählungen kennen. Sie sind die Eltern kleiner Kinder, die Gründer neuer Firmen, die gut ausgebildeten Angestellten. Es ist jene Generation, in die der Osten große Hoffnungen setzt. Ausgerechnet diese Generation ist nun zum Träger eines Ost-Klischees geworden, von dem alle hofften, es würde sich auswachsen mit der Zeit. Die jungen Macher treiben diese Mischung aus Gekränktheit und Renitenz, die den Ostdeutschen nachgesagt wird, noch ein Stück weiter als ihre Eltern. Und es braucht bei einer Landtagswahl die Alten als Korrektiv, damit eine rechtsextreme Partei nicht stärkste Kraft wird. Wie konnte das passieren?

      Schule als politikfreier Raum

      Sachsen-Anhalt offenbart auch das Versagen einer politischen Bildung klassischen Zuschnitts. Das deutete sich schon länger an. Berge von Studien und Umfragen zeigen seit Jahren, dass an den Schülern der Nachwendezeit die Erziehung zur Demokratie, die man ihnen angedeihen ließ, weitgehend abperlte. Erinnert sei nur an den Schock, den Sachsen 2016 erlebte, als der erste Sachsen-Monitor erschien. Die groß angelegte Umfrage förderte eine neue Risikogruppe zutage: Junge Erwachsene, stand da in Zahlen, haben von Politik kaum Ahnung und bauen nur Aufgeschnapptes zusammen. Sie haben erschreckend viele Vorurteile über Minderheiten und halten eindeutig nationalsozialistische Positionen für unbedenklich. Fast 60 Prozent fanden Deutschland in einem gefährlichen Maße überfremdet. Fast 20 Prozent meinten, die Deutschen seien anderen Völkern von Natur aus überlegen. Elf Prozent hielten unter bestimmten Umständen die Diktatur für die bessere Staatsform

      All die Schulbesuche von Rechtsextremismus-Aussteigern, all die Vorträge von Holocaust-Überlebenden, hatten demnach wenig Eindruck hinterlassen. Denn abseits davon waren die Schulen der Nachwendezeit praktisch politikfreie Räume. Um sich den Vorwurf der Parteilichkeit zu ersparen, verzichteten Lehrer lieber ganz darauf, mit ihren Schülern politische Fragen zu debattieren. Seither gilt Politik in weiten Teilen der Bevölkerung als eine Art Mußeübung für Leute mit genügend Geld und Zeit. Aus der Nichtbeschäftigung ist Nichtwissen geworden – und schließlich Abneigung. Die digitale Bildung kann das ändern, wenn sie jetzt das Richtige tut. 

      Medienkompetenz und reale Politikerfahrung

      “Man darf politische Bildung nicht überschätzen”, sagt Tobias Thiel, Studienleiter für gesellschaftspolitische Jugendbildung der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, “die muss immer Teil eines politischen Klimas sein.” Und in Zeiten von Social Media muss sie ganz anders aussehen. Sie darf nicht mehr nur das Grundgesetz verteilen an Jugendliche, die auf Tiktok mit lustig-bunter Agitation beschossen werden. Die Generation Smartphone braucht andere Formate als die Schulvisitationen, die ihre Eltern lustlos absaßen. Thiel setzt auf Erlebnisformate. Mit seinen Schülern konzipiert er Demonstrationen und meldet sie beim Ordnungsamt an. Die Schüler entwickeln selber Memes, wie sie täglich zu Hunderten durch ihre Timelines rauschen. Game-Based-Learning und die Verknüpfung der jugendlichen Lebenswelt mit realer Politik – “das ist etwas, wo politische Bildung viel stärker hin muss”, sagt Thiel. Jugendliche, die schon mal auf Augenhöhe mit einer Ministerin gesprochen haben, entwickeln ein natürliches Verhältnis zu politischer Kommunikation. 

      “Ohne Medienkompetenz ist die Digitalität kein Segen”, sagt Christoph Anders von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Dresden. Jugendliche müssten lernen, Information von Meinung zu unterscheiden und Hatings zu erkennen, wenn die ihnen bei Instagram um die Ohren fliegen. Das bedeutet eben auch, sich auf die Kommunikation im 160-Zeichen-Format einzulassen, wenn es ins Gespräch mit 16-Jährigen geht. Die Neuauflage von Schulbesuchen mit langatmigen Vorträgen sind ein netter Versuch, aber auch nicht mehr. “Mein Eindruck ist, dass es der Erwachsenenwelt schwerfällt zu verstehen, dass sie Jugendliche für etwas begeistern müssen”, sagt Anders. Aber ohne das geht es nicht mehr. Die Schüler digital zu erreichen wird eine wichtige Frage für das Funktionieren von Gesellschaft werden. Christine Keilholz

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        Tiktok

        Welchen pädagogischen Vorteil besitzt Tiktok?

        Es gibt dort unglaublich viel kreativen Content, der vielfältigste Zugänge bietet. Wissenschaftliche oder sogar literarische Phänomene lassen sich lustig und motivierend beobachten – aus der Perspektive ganz verschiedener Fächer. Allerdings besitzt das Portal für Kurzvideos maximales Ablenkungspotenzial. Es empfiehlt sich, als Lehrkraft sehr gut abzuwägen, wie und in welchem Kontext man Tiktok einsetzen will. Ich sehe also definitiv einen pädagogischen Nutzen. Anders als sein Vorgänger ist Tiktok nicht nur eine Tanz-App. 

        Welche technischen Voraussetzungen brauchen Lehrer für Tiktok?

        Voraussetzung ist ein Smartphone. Allerdings gibt es eine harte Grenze: die Datenschutzgrundverordnung. In Baden-Württemberg etwa sind Soziale Medien und damit Tiktok überhaupt nur dann nutzbar, wenn sie bereits auf den Smartphones der Schüler installiert sind. Unzulässig ist es, Schülerinnen und Schülern zu verleiten oder gar zu zwingen, die App zu laden. Das heißt, in manchen Fällen ist Tiktok nur nutzbar, wenn man kreativ damit umgeht. Etwa indem man die 60-Sekunden-Clips herunterlädt, auf DSGVO-konforme Plattformen verteilt – und eventuell sogar weiter bearbeitet. Die Rekombinierbarkeit wird zum unterrichtlichen Praxisphänomen. Schüler:innen konsumieren Videos dann nicht nur, sondern machen sie zum Material ihres Bearbeitens. So entstehen neue Kreationen von Videos, die dann zum Beispiel in einem rechtskonformen Klassenchat benutzbar werden. 

        Ist Tiktok auch nach der Rückkehr in die Klassenzimmer ein interessantes Studienobjekt?

        Ja, aber es kommt da auf einen anderen Aspekt an: Bei einem sozialen Netzwerk wie Tiktok ist entscheidend, wie viel die Schüler:innen sich dort bewegen, in welchem Kontext sie das tun und ob sie begleitet werden. Von daher wäre ich eigentlich immer dafür, Social-Media-Angebote – sofern DSGVO-konform möglich – gemeinsam in der Klasse auszuprobieren. Man sollte damit experimentieren und sie, auch wenn’s hochtrabend klingt, analysieren. Auf diese Weise werden nicht nur die Potenziale im kreativen Umgang sichtbar, sondern so tauchen plötzlich auch die Probleme der Schüler:innen auf. Probleme mit Inhalten oder eben persönliche Fragen wie die Intensität der Social-Media-Nutzung. 

        Pro-Tipp

        Man sollte als Lehrer viel Raum lassen, über Erfahrungen mit dem Medium zu sprechen. Dann berichten Schüler:innen auf einmal von einem informellen Lernen, das man kaum für möglich gehalten hätte. Plötzlich erklären sie Grammatikphänomene mit Tiktok, es geht um Film und Schnitttechniken, über Design oder übers Kochen. Tiktok bietet sich immer dann an, wenn es um Formen von Dramaturgie geht. Und die steht ja an vielen Stellen im Lehrplan. Die mediale Kreation von Content ist verankert durch das Drama selbst, in der Filmanalyse oder der Reflexion von Charakteren. Twitter zwingt Nutzer, etwas in 280 Zeichen auf den Punkt zu bringen. Tiktok fordert die Nutzer auf, in 60 Sekunden Bewegtbild etwas auszudrücken. Diese Präzision in der Darstellung kann auch analytisch betrachtet werden. Das didaktische Potenzial liegt am Ende darin, Tiktok nicht nur als Ablenkungsmöglichkeit anzusehen – sondern als wertvolle Form der kreativen Dramaturgie in der Contentproduktion.

        Kritik

        Vom Datenschutz her geht Tiktok gar nicht. Trotzdem kann es wertvoll sein, etwas nicht zu verteufeln. Aber, wie gesagt, datenschutztechnisch ist Tiktok absolut nicht zu empfehlen.

        Bob Blume ist Deutschlehrer am Windeck-Gymnasium in Bühl, Netzlehrer und Autor diverser Bücher über Referendariat und digitale Medien.

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          16.06.2021, 8:45-16:30 Uhr
          Fortbildung: digital@regional – Sekundarstufe 1 und 2 (Schwerpunkt GMS)
          Die Fortbildungsreihe digital@regional des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg (LMZ) bietet Workshops “zur Gestaltung zeitgemäßen Lehrens und Lernens an Schulen” an. Der 16. Juni beginnt mit einem Impulsvortrag von Matthias Förtsch zum Thema “Schulentwicklung nach Corona.” Programm & Anmeldung

          17.06.2021, 16:00-20:00 Uhr
          Fortbildung: mobile.schule digital
          Mobile.Schule ist eine privat organisierte Lehrerfortbildung neuen Typs. Lehrkräfte machen Lehrkräften verschiedenste Angebote. Das Instrument hat die Lehrerfortbildung verändert. Programm & Anmeldung

          18.06.2021, 10:00-11:30 Uhr
          Seminar / Workshop: ‘Schule im digitalen Zeitalter – Produktneutrale Beschaffung und Implementierung von digitalen Lehrmitteln und Infrastruktur’
          Das Seminar soll “Einblicke zur produktneutralen und rechtskonformen Ausschreibung” von technischen Lehrmitteln und technischer Infrastruktur an Schulen vermitteln. Eine Anmeldung für das Seminar ist notwendig. Infos & Anmeldung

          18.06.2021, 11:00-11:45 Uhr
          Dialog / Diskussion: Digitale Unterrichtsstunde mit Ministerpräsident Hans | 5 Jahre Smart School – Jetzt haben die Schülerinnen und Schüler das Wort!
          Tobias Hans, Ministerpräsident des Saarlands, möchte im Rahmen der Smart-School mit Schüler:innen über Distanzunterricht in der Pandemie und “digitale Bildung der Zukunft” sprechen. Infos & Zugang

          18.06.2021, 8:30 Uhr
          Community Call: Digitale Teilhabe – Partizipation von Schüler:innen in der digitalisierten Welt stärken
          Im Rahmen des bundesweiten Digitaltags veranstaltet das Forum Bildung Digitalisierung einen Community Call, bei dem diskutiert werden soll, wie die digitale Teilhabe von Schüler:innen gestärkt werden kann. Infos & Anmeldung

          19.06.2021, 14:00-17:30 Uhr
          Online-Barcamp für zeitgemäße Prüfungskultur
          Das Institut ist eine relativ junge Gründung von guten Lehrkräften – und ein wichtiger Impuls. Wer alte Schule verändern will, muss an die Prüfungen ran. Das tut das Institut und hat am Samstag im Barcamp Tipps, wie sich Schüler-Leistungen schon heute anders wahrnehmen lassen Anmeldung & bisher bekannte Sessions

          21.06.2021, 18:00 Uhr
          Expertengespräch: Brauchen wir einen Digitalpakt Kita?
          Auf Einladung der Konrad Adenauer Stiftung diskutieren Expert:innen am Montagabend über “Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung in der frühkindlichen Bildung”. Infos & Anmeldung

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            lassen Sie mich mit einem Gespräch beginnen, das ich mit einer Lehrerin führte, die vergangenes Jahr bei “Wir für Schule” mitmachte. Ich fragte sie, was sie von den Zänkereien zwischen den Schulreformern hielte. Die Frau, ihr Name muss keine Rolle spielen, ist seit zehn Jahren Lehrerin. Sie wollte sich von den Befindlichkeiten gar nicht anstecken lassen. Warum? “Weil der letzte Hackathon mein Lehren völlig verändert hat. Vorher war ich irgendwie passiv, nicht gegenüber den Schülern, aber was die Schulreform anlangt. Heute freuen sich meine Schüler, weil ihnen der Unterricht mit den digitalen Plattformen und Tools so viel Spaß macht. Und ich brenne jetzt darauf, Schule nicht mehr so zu lassen, wie sie ist!” Die Frau hat Tools und den Umgang damit beim Hackathon gelernt. Und einen Wunsch verwirklicht: Zusammenarbeit unter Lehrern. Das sei das wichtigste, was sie aus “Wir für Schule” mitgenommen hat.

            Aber es ist ja nicht so, dass nur beim virtuellen Hack in Berlin was los ist. Das können Sie an den Terminen sehen. Heute und morgen gibt es wieder die neuen Fortbildungsformate, die wir zu Beginn der Woche beschrieben haben, die regional@digital und die “Mobile Schule”. Am Freitag und Samstag kommen noch die Fluxdays und ebenfalls am Samstag das Barcamp des “Instituts für zeitgemäße Prüfungskultur”.

            Wir berichten heute über das Buch von Annalena Baerbock, die eine emphatische Bildungsgeschichte ihrer Mutter erzählt – und uns dennoch in Sachen digitale Bildung überrascht hat. Es gibt eine neue Studie über Eltern, aus der wir exklusiv berichten. Darin finden Sie eine witzige Idee: ein Elterngeld für die Coronazeit. Wie hoch das wohl sein mag? Lassen Sie sich davon genauso anregen wie von der Analyse meiner Kollegin Christine Keilholz. Sie richtet Fragen an die politische Bildung – nach der Wahl in Sachsen-Anhalt. Nur so viel: bequem ist das nicht.

            Wenige Tage, ehe sich nun auch die CDU ein Wahlprogramm geben will, kursieren nun erste Auszüge. Ein Blick ins Kapitel Bildung zeigt: es ist gut, dass die CDU “die Persönlichkeitsbildung im digitalen Zeitalter” als erstes wichtiges Ziel anführt. Der zweite – und bislang letzte – Punkt ist der Aufbau einer Nationalen Bildungsplattform sein. Die soll 630 Millionen Euro kosten und ist richtig komplex. Darüber wird noch zu reden sein!

            Ihr
            Christian Füller
            Bild von Christian  Füller

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            Als Annalena Baerbock, die Kanzlerkandidatin der Grünen, wegen vermeintlicher Fehler in ihrem Lebenslauf öffentlich angeprangert wurde, erschien dies wie eine Mischung aus Frauenfeindlichkeit und Böswilligkeit der Betrachter. Der akademische Part ihrer Vita enthielt jedenfalls keine Fehler. Entscheidend ist, dass sie an einer der angesehensten Universitäten der Welt studierte, der London School of Economics and Political Science. Der Rest ist Verwirrung von Betrachtern, die nicht wissen, dass die Bachelor-Master-Reform in Deutschland erst nach dem Studium der Politologin und Völkerrechtlerin eingeführt wurde. 

            Als Baerbock jüngst auf Twitter einen massiven Bildungsausfall durch Corona monierte, schien das zunächst ebenfalls einer Verwirrung geschuldet – der ihres twitternden Büros. Dass Schulkinder in der Pandemie gelitten haben, keine Frage. Aber sieht die Mutter zweier Kinder, die Bildung und Chancengleichheit immer wieder thematisiert, tatsächlich nicht, dass es während der Schulschließungen auch bahnbrechende Lernideen und -projekte gab? Immerhin wurde dafür sogar ein eigener Schulpreis verliehen. 

            Nach dem Erscheinen des Buchs “Jetzt: Wie wir unser Land erneuern” von Baerbock ist klar: der Hashtag #Bildungsausfall war kein Missverständnis und kein Zufall, das ist Baerbocks Haltung. Jedenfalls kann man nach der Lektüre des Schulkapitels der 40jährigen Politikerin zu keinem anderen Schluss kommen. Sie setzt klare Prioritäten: Chancengerechtigkeit ist ihr wichtig, das ist gut so. Digitale Bildung aber kommt im Lern-Teil ihres Buchs als Randthema für den Nachmittag vor – neben Musikschulen und Gartenbau.

            Leerstelle digitale Bildung

            Das ist insofern überraschend, als im Klappentext Digitalisierung unter den Leitmotiven Klima, soziale Gerechtigkeit und Innovation auf Platz drei steht. Und von Digitalisierung ist in ihrem Text auch immer wieder die Rede, nur im Kapitel Schule halt kaum und wenn, dann nur als Auslöser negativer Folgen. Im Grunde steht dort nur ein konzeptioneller Satz: “Zumal unsere Berufswelt, die sich immer verändert hat, durch die weitere Digitalisierung und Automatisierung eine neue Revolution erleben wird.” Ja, das stimmt selbstverständlich. Gleichwohl hätte man dann erwartet, dass die – wenn es um Wirtschaft, Verwaltung und die Lausitz geht – technologieoffene Kandidatin auch zum Thema Bildung für eine digitale Welt etwas zu sagen hat. Hat sie aber nicht. 

            Und das ist übrigens konsequent grün. Auch im Wahlprogramm der Grünen steht zu digitalem Lernen nicht viel mehr. “Wir wollen, dass Tablet oder Laptop genauso selbstverständliches Lernmittel sind wie früher Atlas oder Englischbuch”, heißt es da. “Unser Ziel ist es, allen Schüler:innen neue Arten des Lernens zu ermöglichen und sie auch auf eine selbstbestimmte Teilhabe in einer digitalisierten Welt vorzubereiten.” So gut, so richtig – so allgemein. Was man hier nun schmerzlich vermisst, wäre ein Blick in die Schulen, die seit Jahren ein grünes und reformpädagogisches Programm gefahren sind – und deren Grundideen sich heute in vielen digitalen Vorzeigeschulen wieder finden: Aufbrechen der Stundenpläne, große Projekte – auch außerhalb der Schule, Verzicht auf oder zumindest das Zurückfahren von Noten. Im Grunde beginnt gerade ein neuer Anlauf zu einer großen umfassenden Schul- und Lernreform. Und die Grünen, die lange auf dieses Pferd setzten, sind nun nicht mehr dabei? 

            Kreative Potenziale digitaler Plattformen

            Es finden sich zarte Anklänge davon in Baerbocks Buch, wenn sie ein paar Schulen namentlich erwähnt. Aber weder die eine in Nuthetal noch die andere in Münster sind gut genug ausgeführt, um zu verstehen oder plausibel zu machen, was für viele Menschen nunmal erklärungsbedürftig ist. Wie geht eigentlich eine Schule, die digitale Lehr- und Lernmethoden so integriert, dass die Schüler auf analogen Inseln lernen; dass sie verstehen, welche Risiken von digitalen Medien ausgehen können; dass sie vor allem die kreativen, kollaborativen und kommunikativen Potenziale digitaler Plattformen und Tools nutzen können, um klüger und zeitgemäß zu werden. Kein Wort davon in Baerbocks Schrift. Das Twitterlehrerzimmer rückte ihr wegen des einseitigen Bildungsausfall-Tweets auf die Pelle. (Auch wenn das angesichts der unsäglichen Pöbeleien aus den sozialen Medien gegen politische Frauen allgemein und Baerbock ganz besonders gerade nicht die richtige Kritikform ist.)

            Baerbocks – richtiger – Leitsatz lautet: Die Pandemie traf auf ein Schulsystem, das es schon davor nicht geschafft hat, allen Kindern annähernd die gleichen Chancen zu ermöglichen. Das bedeutet, die offene Wunde der mit Pisa amtlich zertifizierten Ungleichheit ist nicht geschlossen. Aber selbst da, auf ihrem Spielfeld, das sie durch die rührende Bildungsgeschichte ihrer Mutter stark macht, bleibt Baerbock blass. Immerhin haben die Grünen schon vor zehn Jahren in dem einzigen Bundesland, in dem sie den Ministerpräsidenten stellen, Baden-Württemberg, ein gigantisches Reformprogramm angestoßen – die Einführung von Gemeinschaftsschulen, das sind moderne Gesamtschulen, die auf individuelles Lernen setzen. Die Schulform findet sich inzwischen fast in ganz Deutschland, und selbst im Südwesten haben die Grünen sich bequemt, nun endlich das Schulressort zu führen. Eine Reihe von Schulpreisträgern nennen sich bereits Gemeinschaftsschule. Und dann kommt die grüne Kandidatin und erklärt eine Grundschule mit Kräutergarten zum Leuchtturm

            Man kann berechtigterweise die Frage stellen, ob Baerbock eine weichgespülte Variante der jahrelangen, teils unbeugsamen grünen Bildungspolitik – in Oppositionszeiten – präsentieren wollte. Das kann ein kluger Schachzug sein. Bitte niemanden jenseits der eigenen Klientel mit allzu forschen Phantasien von Chancengleichheit, Schulreform und digitaler Transformation abschrecken! Nur, muss man sich deswegen gleich von allen Ideen, befreundeten Schulen und Gefährten abkoppeln? 

            Annalena Baerbock, “Jetzt: Wie wir unser Land erneuern”, Ullstein: 256 Seiten, 24 Euro

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              3.500 Euro Coronagehalt – monatlich

              Europas Eltern unterscheiden sich erheblich in ihren Ansprüchen für ein Monatsgehalt, das sie für ihre Mitarbeit bei der “Schule zuhause” während der Pandemie gern erhalten hätten. In Frankreich finden Eltern, dass ihnen ein Corona-Elterngeld in Höhe von 1.330 Euro zustehen würde. Die Familienoberhäupter in Spanien sind da unbescheidener: sie finden 3.540 Euro “für die geleistete Mehrarbeit in der Betreuung ihrer Kinder im Homeschooling monatlich” angemessen. Am bescheidensten gaben sich Deutsche und Österreicher in der Umfrage des österreichischen Nachhilfeanbieters GoStudent: Sie würden nur 970 Euro monatlich verlangen, wenn es eine Kompensation für ihr Elternsein geben würde. Allerdings ist nicht klar, wer aus der deutsch-österreichischen Sprachfamilie nun genügsamer war.

              Die Umfrage, die Bildung.Table exklusiv vorliegt, ist nicht die erste unter Eltern. Elternbefragungen gibt es zuhauf, Befragungen von Lernenden kaum und echte Kompetenzmessungen von Schülerleistungen quasi gar keine. Am spektakulärsten war die Umfrage des Münchner Ifo-Instituts, wonach Eltern das Lernpensum ihrer Kinder beim Fernunterricht sehr skeptisch einschätzten: Um 3,8 Stunden sei die Lernzeit pro Tag geschrumpft – das wäre ein Minus von mehr als die Hälfte. Das Papier von Ludger Wössmann hat die Debatte über das Nachhilfe- und Aufhol-Paket wegen des vermeintlich dramatischen Rückgangs der Lernzeit stark beeinflusst. 

              12 Prozent der Eltern: Keine Schule in den Ferien!

              Der Anbieter von Online-Nachhilfe, GoStudent, hat zusammen mit einer Umfrageagentur die neue Befragung unter 2.000 Eltern in Deutschland und Österreich und weiteren 1.000 in Spanien und Frankreich erstellt. GoStudent hält fest, dass die Eltern Europas die Schulstoff-Aufholjagd über den Sommer viel gelassener sehen als Wössmanns Probanden. 12 Prozent der deutschsprachigen Eltern wollen, dass ihre Kinder in den Sommerferien gar nichts für die Schule machen. 40 Prozent reichen fünf Stunden Ferienbüffeln – pro Woche. In Frankreich gehören 15 Prozent der Eltern zur sehr lässigen Gruppe “Ferien pur”, in Spanien finden 20 Prozent, dass Lernen in den Ferien nach Corona nicht nötig ist.

              Interessant ist auch ein anderes Ergebnis der Befragung durch den Nachhilfeanbieter, der quasi in ganz Europa aktiv ist. Die Schulschließungen hätten danach kaum negative Auswirkungen auf das Familienleben gehabt. Vier von zehn befragten Eltern geben sogar an, “dass durch Homeschooling der Familienzusammenhalt positiv verändert wurde”. Das sind Zahlen aus Deutschland und Österreich von Ende Mai, die die regelrechte Hysterie der letzten Wochen infrage stellen. 45 Prozent der Eltern stellten laut dem Unternehmen keinerlei Veränderungen fest, nur 15 Prozent gaben an, dass sich die Schulschließungen negativ auf die Beziehungen in der Familie ausgewirkt hätten. 

              Kinder leiden unter Corona

              Allerdings machen sich auch die Eltern dieser Umfrage Sorgen um die Verfasstheit ihrer Kinder. Neun von zehn Eltern bedauern, dass die Kinder sich während des Lockdowns nur wenig bewegen konnten. Das habe physische Folgen bei den Kindern gehabt, findet die Hälfte der befragten Väter und Mütter. 53 Prozent klagten über negative psychische Auswirkungen von Corona und Lockdown auf die Kinder. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Staaten: Ein Drittel der Deutschen und Österreicher schätzt, dass es ihren Kindern wegen Corona schlecht oder sehr schlecht geht. In Frankreich glaubt die Hälfte der Erziehenden, dass es den Kindern schlecht gehe, in Spanien liegt der Wert sogar bei 60 Prozent

              Auch bei den psychischen Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche gibt es noch kaum verlässliche repräsentative empirische Studien. Am berühmtesten ist die CoPsy-Studie des Uni-Klinikums Hamburg-Eppendorf, nach der im ersten Schul-Lockdown 25 Prozent der Kinder psychisch auffällig geworden seien, im zweiten sogar 30 Prozent. Die Leiterin der Studie über die psychischen Folgen von Corona, Ulrike Ravens-Sieberer, wies darauf hin, dass damit geäußerte Sorgen und Ängste gemeint seien, es sich aber nicht um eine Diagnose auf Depressivität handle. red

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                Politische Bildung neu denken

                In Sachsen-Anhalt haben die Älteren die Wahl für die CDU gerettet. Der 67-jährige Reiner Haseloff kann Ministerpräsident bleiben, weil ihm die Wähler über 45 mehrheitlich ihre Stimme gaben. Wäre es nach den jungen Leuten gegangen, hätte die AfD die Wahl für sich entschieden. Die Partei, die gegen Zuwanderung ist, Rechtsextreme in führender Position hat und sich mit Traditionswerten aus den 1950er Jahren schmückt, punktete bei Sachsen-Anhalts Männern zwischen Mitte 20 und Mitte 30. Junge weiße Männer sind zum Problem geworden.

                Die ganz junge Jugend ist das natürlich nicht. Sondern jene jungen Erwachsenen, die in den 1990er und Nullerjahren groß wurden und die DDR nur aus Erzählungen kennen. Sie sind die Eltern kleiner Kinder, die Gründer neuer Firmen, die gut ausgebildeten Angestellten. Es ist jene Generation, in die der Osten große Hoffnungen setzt. Ausgerechnet diese Generation ist nun zum Träger eines Ost-Klischees geworden, von dem alle hofften, es würde sich auswachsen mit der Zeit. Die jungen Macher treiben diese Mischung aus Gekränktheit und Renitenz, die den Ostdeutschen nachgesagt wird, noch ein Stück weiter als ihre Eltern. Und es braucht bei einer Landtagswahl die Alten als Korrektiv, damit eine rechtsextreme Partei nicht stärkste Kraft wird. Wie konnte das passieren?

                Schule als politikfreier Raum

                Sachsen-Anhalt offenbart auch das Versagen einer politischen Bildung klassischen Zuschnitts. Das deutete sich schon länger an. Berge von Studien und Umfragen zeigen seit Jahren, dass an den Schülern der Nachwendezeit die Erziehung zur Demokratie, die man ihnen angedeihen ließ, weitgehend abperlte. Erinnert sei nur an den Schock, den Sachsen 2016 erlebte, als der erste Sachsen-Monitor erschien. Die groß angelegte Umfrage förderte eine neue Risikogruppe zutage: Junge Erwachsene, stand da in Zahlen, haben von Politik kaum Ahnung und bauen nur Aufgeschnapptes zusammen. Sie haben erschreckend viele Vorurteile über Minderheiten und halten eindeutig nationalsozialistische Positionen für unbedenklich. Fast 60 Prozent fanden Deutschland in einem gefährlichen Maße überfremdet. Fast 20 Prozent meinten, die Deutschen seien anderen Völkern von Natur aus überlegen. Elf Prozent hielten unter bestimmten Umständen die Diktatur für die bessere Staatsform

                All die Schulbesuche von Rechtsextremismus-Aussteigern, all die Vorträge von Holocaust-Überlebenden, hatten demnach wenig Eindruck hinterlassen. Denn abseits davon waren die Schulen der Nachwendezeit praktisch politikfreie Räume. Um sich den Vorwurf der Parteilichkeit zu ersparen, verzichteten Lehrer lieber ganz darauf, mit ihren Schülern politische Fragen zu debattieren. Seither gilt Politik in weiten Teilen der Bevölkerung als eine Art Mußeübung für Leute mit genügend Geld und Zeit. Aus der Nichtbeschäftigung ist Nichtwissen geworden – und schließlich Abneigung. Die digitale Bildung kann das ändern, wenn sie jetzt das Richtige tut. 

                Medienkompetenz und reale Politikerfahrung

                “Man darf politische Bildung nicht überschätzen”, sagt Tobias Thiel, Studienleiter für gesellschaftspolitische Jugendbildung der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, “die muss immer Teil eines politischen Klimas sein.” Und in Zeiten von Social Media muss sie ganz anders aussehen. Sie darf nicht mehr nur das Grundgesetz verteilen an Jugendliche, die auf Tiktok mit lustig-bunter Agitation beschossen werden. Die Generation Smartphone braucht andere Formate als die Schulvisitationen, die ihre Eltern lustlos absaßen. Thiel setzt auf Erlebnisformate. Mit seinen Schülern konzipiert er Demonstrationen und meldet sie beim Ordnungsamt an. Die Schüler entwickeln selber Memes, wie sie täglich zu Hunderten durch ihre Timelines rauschen. Game-Based-Learning und die Verknüpfung der jugendlichen Lebenswelt mit realer Politik – “das ist etwas, wo politische Bildung viel stärker hin muss”, sagt Thiel. Jugendliche, die schon mal auf Augenhöhe mit einer Ministerin gesprochen haben, entwickeln ein natürliches Verhältnis zu politischer Kommunikation. 

                “Ohne Medienkompetenz ist die Digitalität kein Segen”, sagt Christoph Anders von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Dresden. Jugendliche müssten lernen, Information von Meinung zu unterscheiden und Hatings zu erkennen, wenn die ihnen bei Instagram um die Ohren fliegen. Das bedeutet eben auch, sich auf die Kommunikation im 160-Zeichen-Format einzulassen, wenn es ins Gespräch mit 16-Jährigen geht. Die Neuauflage von Schulbesuchen mit langatmigen Vorträgen sind ein netter Versuch, aber auch nicht mehr. “Mein Eindruck ist, dass es der Erwachsenenwelt schwerfällt zu verstehen, dass sie Jugendliche für etwas begeistern müssen”, sagt Anders. Aber ohne das geht es nicht mehr. Die Schüler digital zu erreichen wird eine wichtige Frage für das Funktionieren von Gesellschaft werden. Christine Keilholz

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                  Tiktok

                  Welchen pädagogischen Vorteil besitzt Tiktok?

                  Es gibt dort unglaublich viel kreativen Content, der vielfältigste Zugänge bietet. Wissenschaftliche oder sogar literarische Phänomene lassen sich lustig und motivierend beobachten – aus der Perspektive ganz verschiedener Fächer. Allerdings besitzt das Portal für Kurzvideos maximales Ablenkungspotenzial. Es empfiehlt sich, als Lehrkraft sehr gut abzuwägen, wie und in welchem Kontext man Tiktok einsetzen will. Ich sehe also definitiv einen pädagogischen Nutzen. Anders als sein Vorgänger ist Tiktok nicht nur eine Tanz-App. 

                  Welche technischen Voraussetzungen brauchen Lehrer für Tiktok?

                  Voraussetzung ist ein Smartphone. Allerdings gibt es eine harte Grenze: die Datenschutzgrundverordnung. In Baden-Württemberg etwa sind Soziale Medien und damit Tiktok überhaupt nur dann nutzbar, wenn sie bereits auf den Smartphones der Schüler installiert sind. Unzulässig ist es, Schülerinnen und Schülern zu verleiten oder gar zu zwingen, die App zu laden. Das heißt, in manchen Fällen ist Tiktok nur nutzbar, wenn man kreativ damit umgeht. Etwa indem man die 60-Sekunden-Clips herunterlädt, auf DSGVO-konforme Plattformen verteilt – und eventuell sogar weiter bearbeitet. Die Rekombinierbarkeit wird zum unterrichtlichen Praxisphänomen. Schüler:innen konsumieren Videos dann nicht nur, sondern machen sie zum Material ihres Bearbeitens. So entstehen neue Kreationen von Videos, die dann zum Beispiel in einem rechtskonformen Klassenchat benutzbar werden. 

                  Ist Tiktok auch nach der Rückkehr in die Klassenzimmer ein interessantes Studienobjekt?

                  Ja, aber es kommt da auf einen anderen Aspekt an: Bei einem sozialen Netzwerk wie Tiktok ist entscheidend, wie viel die Schüler:innen sich dort bewegen, in welchem Kontext sie das tun und ob sie begleitet werden. Von daher wäre ich eigentlich immer dafür, Social-Media-Angebote – sofern DSGVO-konform möglich – gemeinsam in der Klasse auszuprobieren. Man sollte damit experimentieren und sie, auch wenn’s hochtrabend klingt, analysieren. Auf diese Weise werden nicht nur die Potenziale im kreativen Umgang sichtbar, sondern so tauchen plötzlich auch die Probleme der Schüler:innen auf. Probleme mit Inhalten oder eben persönliche Fragen wie die Intensität der Social-Media-Nutzung. 

                  Pro-Tipp

                  Man sollte als Lehrer viel Raum lassen, über Erfahrungen mit dem Medium zu sprechen. Dann berichten Schüler:innen auf einmal von einem informellen Lernen, das man kaum für möglich gehalten hätte. Plötzlich erklären sie Grammatikphänomene mit Tiktok, es geht um Film und Schnitttechniken, über Design oder übers Kochen. Tiktok bietet sich immer dann an, wenn es um Formen von Dramaturgie geht. Und die steht ja an vielen Stellen im Lehrplan. Die mediale Kreation von Content ist verankert durch das Drama selbst, in der Filmanalyse oder der Reflexion von Charakteren. Twitter zwingt Nutzer, etwas in 280 Zeichen auf den Punkt zu bringen. Tiktok fordert die Nutzer auf, in 60 Sekunden Bewegtbild etwas auszudrücken. Diese Präzision in der Darstellung kann auch analytisch betrachtet werden. Das didaktische Potenzial liegt am Ende darin, Tiktok nicht nur als Ablenkungsmöglichkeit anzusehen – sondern als wertvolle Form der kreativen Dramaturgie in der Contentproduktion.

                  Kritik

                  Vom Datenschutz her geht Tiktok gar nicht. Trotzdem kann es wertvoll sein, etwas nicht zu verteufeln. Aber, wie gesagt, datenschutztechnisch ist Tiktok absolut nicht zu empfehlen.

                  Bob Blume ist Deutschlehrer am Windeck-Gymnasium in Bühl, Netzlehrer und Autor diverser Bücher über Referendariat und digitale Medien.

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                    Termine

                    16.06.2021, 8:45-16:30 Uhr
                    Fortbildung: digital@regional – Sekundarstufe 1 und 2 (Schwerpunkt GMS)
                    Die Fortbildungsreihe digital@regional des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg (LMZ) bietet Workshops “zur Gestaltung zeitgemäßen Lehrens und Lernens an Schulen” an. Der 16. Juni beginnt mit einem Impulsvortrag von Matthias Förtsch zum Thema “Schulentwicklung nach Corona.” Programm & Anmeldung

                    17.06.2021, 16:00-20:00 Uhr
                    Fortbildung: mobile.schule digital
                    Mobile.Schule ist eine privat organisierte Lehrerfortbildung neuen Typs. Lehrkräfte machen Lehrkräften verschiedenste Angebote. Das Instrument hat die Lehrerfortbildung verändert. Programm & Anmeldung

                    18.06.2021, 10:00-11:30 Uhr
                    Seminar / Workshop: ‘Schule im digitalen Zeitalter – Produktneutrale Beschaffung und Implementierung von digitalen Lehrmitteln und Infrastruktur’
                    Das Seminar soll “Einblicke zur produktneutralen und rechtskonformen Ausschreibung” von technischen Lehrmitteln und technischer Infrastruktur an Schulen vermitteln. Eine Anmeldung für das Seminar ist notwendig. Infos & Anmeldung

                    18.06.2021, 11:00-11:45 Uhr
                    Dialog / Diskussion: Digitale Unterrichtsstunde mit Ministerpräsident Hans | 5 Jahre Smart School – Jetzt haben die Schülerinnen und Schüler das Wort!
                    Tobias Hans, Ministerpräsident des Saarlands, möchte im Rahmen der Smart-School mit Schüler:innen über Distanzunterricht in der Pandemie und “digitale Bildung der Zukunft” sprechen. Infos & Zugang

                    18.06.2021, 8:30 Uhr
                    Community Call: Digitale Teilhabe – Partizipation von Schüler:innen in der digitalisierten Welt stärken
                    Im Rahmen des bundesweiten Digitaltags veranstaltet das Forum Bildung Digitalisierung einen Community Call, bei dem diskutiert werden soll, wie die digitale Teilhabe von Schüler:innen gestärkt werden kann. Infos & Anmeldung

                    19.06.2021, 14:00-17:30 Uhr
                    Online-Barcamp für zeitgemäße Prüfungskultur
                    Das Institut ist eine relativ junge Gründung von guten Lehrkräften – und ein wichtiger Impuls. Wer alte Schule verändern will, muss an die Prüfungen ran. Das tut das Institut und hat am Samstag im Barcamp Tipps, wie sich Schüler-Leistungen schon heute anders wahrnehmen lassen Anmeldung & bisher bekannte Sessions

                    21.06.2021, 18:00 Uhr
                    Expertengespräch: Brauchen wir einen Digitalpakt Kita?
                    Auf Einladung der Konrad Adenauer Stiftung diskutieren Expert:innen am Montagabend über “Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung in der frühkindlichen Bildung”. Infos & Anmeldung

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