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Erscheinungsdatum: 24. Januar 2024

Deutschen Auslandsschulen droht Finanzierungslücke

Die Ampel kürzt den Schulfonds des Auswärtigen Amtes für 2024. Das trifft manche Deutsche Auslandsschulen besonders stark.

Die Kürzungen im Bundeshaushalt 2024 treffen auch die Deutschen Auslandsschulen. Sie müssen zwar weniger als ursprünglich einsparen, doch für die Schüler könnte es deutlich teurer werden.

Der Schulfonds des Auswärtigen Amts, über den die Förderung der Deutschen Auslandsschulen läuft, weist für das Jahr 2024 Einsparungen von knapp zwei Prozent aus. Zwar steigen die gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen – für Budget und Lehrkräfte der Schulen – zum Februar um 8,6 Prozent. Doch die freiwilligen Förderungen sinken massiv.

Das trifft viele Schulen unmittelbar. Denn trotz Auslandsschulgesetz sind weiterhin 21 Prozent der Institutionen von dem gesetzlichen Förderungsanspruch ausgeschlossen. Sie sind auf freiwillige finanzielle und personelle Unterstützung angewiesen. 35 Prozent der Kürzung stehen 2024 allein bei der freiwilligen finanziellen Förderung an.

Insgesamt sind die Einsparungen aber geringer als ursprünglich gedacht. Nach dem Haushaltsbeschluss vom 18. Januar haben die Deutschen Auslandsschulen mehr Geld zur Verfügung, als im Juli 2023 vorgesehen war. Statt der ursprünglich geplanten Senkung der finanziellen Förderung um 8,21 Millionen Euro, müssen sich die Institutionen nun auf einen um 5,44 Millionen Euro geschrumpften Haushalt einstellen. Die kurzfristige Existenz der Schulen sei nach Angaben des Weltverbandes Deutscher Auslandsschulen (WDA) damit gesichert, aber mittelfristig bedrohe das einzelne Schulen.

Die Einsparungen treffen nach dem Gießkannen-Prinzip alle Schulen gleich. „Das ist unter anderem für Schulen im Aufbau problematisch, die noch keine gesetzliche Förderung erhalten“, sagt Thilo Klingebiel, Geschäftsführer des WDA.

„Wir sind froh darüber, dass der Bundestag die schwierige Lage der Auslandsschulen gewürdigt und noch einmal die Mittel erhöht hat, aber es bleibt eine signifikante Finanzierungslücke “, sagt Klingebiel. Seinen Angaben zufolge liege diese bei 17 bis 20 Millionen Euro.

Im aktuellen Auslandsschulkompass des WDA von Oktober 2023 gaben gut 21 Prozent der teilgenommenen Schulen ihre wirtschaftliche Lage mit „schlecht“ an – eine Steigerung im Vergleich zum April 2022 von rund zwölf Prozent. Mehr als 13 Prozent der Schulen seien demnach in ihrer Existenz gefährdet. Im März 2023 waren das noch 5,5 Prozent. Bei niedrigerer finanzieller Unterstützung aus Deutschland müssten viele Auslandsschulen ihre Schulgebühren anheben, um die Einnahmen durch einen höheren Eigenanteil zu sichern. Klingebiel sagt: „Wenn die Bezahlbarkeit der Gebühren nicht gesichert ist, dürften sich einige gesellschaftliche Gruppen den Schulbesuch bald nicht mehr leisten können". Jasper Bennink

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025

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