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Erscheinungsdatum: 30. März 2025

Die Cannabis-Party muss jetzt vorbei sein

Aufgabe des Staates ist es, verantwortungsbewusst Regeln zu schaffen, die die Menschen schützen. Eine gefährliche Droge frei zugänglich zu machen, stehe dazu im krassen Widerspruch, schreibt die CSU-Politikerin Judith Gerlach. Die Legalisierung von Cannabis müsse von der neuen Bundesregierung rückgängig gemacht werden.

Von Judith Gerlach

Vor einem Jahr hat die damalige Bundesregierung die Legalisierung von Cannabis zu Genuss-Zwecken gegen alle Widerstände durchgeboxt. Die Warnungen von Medizinern, Psychiatern, Juristen und Polizisten wurden dabei einfach vom Tisch gewischt. Doch jetzt gibt es die Chance, diesen gefährlichen Irrweg wieder zu beenden – und dafür ist es höchste Zeit. Denn es gibt aus der Ärzteschaft bereits Hinweise auf eine Zunahme des Cannabis-Konsums.

Die Risiken für die Gesundheit sind ein Argument gegen die Legalisierung, das niemand außer Acht lassen darf. So erhöht Cannabiskonsum das Risiko von Psychosen deutlich. Dies belegen zahlreiche wissenschaftliche Studien, wie es in der vom Bundesministerium für Gesundheit selbst in Auftrag gegebenen Studie „Cannabis: Potenzial und Risiken“ (CaPRis-Studie) zusammengefasst dargestellt ist.

Bereits das 2023 veröffentlichte, ebenfalls vom Bundesgesundheitsministerium beauftragte Cannabis-Gutachten des Instituts für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung in Hamburg zeigte, dass als Folge der Legalisierung vor allem eine langfristige Zunahme des Konsums von Cannabis bei Erwachsenen und insbesondere auch bei jungen Menschen begünstigt wird – einschließlich damit einhergehender vielfältiger Probleme. Kürzlich veröffentlichte Daten aus Kanada, wo Cannabis bereits seit 2018 legal ist, bestätigen dies. Dort haben sich nach der Legalisierung die Diagnosen von Schizophrenie bei Patienten mit Cannabiskonsumstörungen verdreifacht.

Es ist Aufgabe des Staates, verantwortungsbewusst Regeln zu schaffen, die die Menschen schützen. Eine gefährliche Droge frei zugänglich zu machen, steht dazu im krassen Widerspruch. Die nun erkennbare Zunahme des Konsums bestätigt, dass Cannabis nicht verharmlost werden darf.

Und welches Bild vermitteln wir eigentlich unseren Kindern? Aus meinen Gesprächen mit Ärzten und Psychiatern nehme ich mit: Statt eine schädliche Droge salonfähig zu machen, sollten wir als Staat mehr Kinder- und Jugendschutz betreiben und die Prävention stärken. Aber die bisherige Bundesregierung hat hier wenig getan: Es wurde einfach legalisiert – und eine Alibi-Kampagne als Prävention verkauft. Es ist ein schlechter Witz, dass die Ampel-Koalition das als gute Drogenpolitik dargestellt hat.

Klar ist auch: Die verkorkste Gesetzgebung hat ein Bürokratiemonster erschaffen, das die Behörden kaum kontrollieren können. Es gibt allein 37 Bußgeldtatbestände – mehr als doppelt so viele wie zuvor! Polizei und Justiz warnen seit langem, dass die Legalisierung dem Schwarzmarkt und der organisierten Kriminalität Tür und Tor öffnet. Auch die Zahl der Auto-Unfälle unter Cannabis-Einfluss ist in Bayern gestiegen.

Zum Glück ist mit der alten Ampel-Koalition auch deren Drogen-Ideologie abgewählt worden. Die neue Bundesregierung hat nun die Möglichkeit, die Fehler ihrer Vorgänger rückgängig zu machen. Die Cannabis-Party muss jetzt vorbei sein!

Seit 2023 ist Judith Gerlach bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, zuvor war die CSU-Politikerin Staatsministerin für Digitales.

Letzte Aktualisierung: 24. Juli 2025
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