Berlin.Table
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Professional Briefing
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#607 / 9. Juli 2025
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Talk of the Town: Table-Fest – Das große Hoffen auf ein paar Tage Sommerpause
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Thorsten Frei im Interview: Koordinierung der Regierung soll besser werden
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Generaldebatte: Wie Merz Weidels Attacke kontert
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Zustand der Botschaften: Wadephul setzt Hilferuf ab
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Frühstart-Rente: Fondsverband fordert Verknüpfung mit Riester-Reform
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E-Akte: Das Justizministerium muss bremsen
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Maskenaffäre: Sudhof darf auch im Gesundheitsausschuss reden
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Raumfahrt: Was die Hightech-Agenda von Schwarz-Rot vorsieht
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Klimapolitik der Koalition: Analyseplattform sieht Gesetzesbruch
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Trumps Billionen-Paket: Wie sich das auf den Klimaschutz auswirkt
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Europaparlament: Warum die Sozialisten der Kommissionspräsidentin drohen
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Meta unter Druck: Chinesische Forscher im Visier der US-Politik
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Table.Documents: Entwurf zur Änderung des E-Akten-Gesetzes + Deutsch-Französische Parlamentarische Versammlung + Bericht zur Rechtsstaatlichkeit
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Best of Table: Kampf um Hochschulpakt + Danmei-Literatur aus China
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Must-Reads: Werden Investitionen ins Sondervermögen verschoben? + Umbaupläne für Verteidigungsministerium + Japan als Vorbild im Handelskrieg
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Nachttisch: „Verboten gut“ – Podcast über die Geschichte des Frauenfußballs
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Talk of the Town
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Tables Sommerfest: Das große Hoffen auf ein paar Tage Sommerpause
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Von
Stefan Braun
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Ampel-Zerfall, kraftraubender Wahlkampf, Start in eine neue Regierung – seit einem Jahr sind Politiker und Parteien in stetem Ringen um Stimmen und Mehrheiten nicht mehr zur Ruhe gekommen. Jetzt, mit den letzten Sitzungen von Bundestag und Bundesrat am kommenden Freitag, naht die Sommerpause. Ein guter Moment, um erstmals Bilanz zu ziehen. Auf dem Table-Sommerfest stellten sich deshalb zwei Fragen besonders: Wovon müssen sie sich am meisten erholen – und wofür möchten sie ganz besonders neue Kraft tanken? Patrick Schnieder, der neue Verkehrsminister, freut sich auf zwei Wochen Ruhe und Familie. Die letzten Monate seien mit allem Drum und Dran doch schon hart gewesen. Eigentlich aber macht er eher den Eindruck, als genieße er noch immer den Schwung der ersten Wochen. Eine einzige, ganz besondere Aufgabe sieht er nicht. Es gebe zu viel gleichzeitig, was jetzt anstehe. Dabei muss er die Bahn gar nicht erwähnen. Man denkt sie sowieso mit. Nina Warken, die vom neuen Amt als Gesundheitsministerin ein ganz klein bisschen überfallen wurde, muss und will eines dringend schaffen: endlich den Schlafmangel aus dem Wahlkampf loswerden. Also freut sich die Christdemokratin auf Pause, Heimat, Schlafen, im Bett lesen, am besten mit einem Kaffee. Und dazu freut sie sich für die Pause zu Hause an der Tauber auf das, was in Berlin immer hinten runterfällt. Abends eine Stunde spazieren gehen, am liebsten mit ihrem Mann. Wenn diese Pause möglich ist, kann danach alles wieder kommen. Dorothee Bär dagegen, die neue Ministerin für Raumfahrt, braucht nichts. Sagt sie jedenfalls. „Mein zweiter Name heißt Resilienz.“ Sie lächelt dabei so kampfeslustig und überzeugend, dass man es beinahe glauben muss. Auch wenn man weiß, dass sie viel zu erfahren ist, um mehr Preis zu geben. Schaut man auf ihre inzwischen lange politische Karriere, vor allem zwischen und neben Männern aus der CSU, muss da auch irgendetwas dran sein. Die Raumfahrt, so der Eindruck, die kann kommen. Nach den Ferien. Und Carsten Schneider? Der neue Umweltminister glaubt fest daran, dass das Land froh ist über die neue Regierung. Jetzt bekomme das Land mehr Kontinuität, Aufbruch und kommunikative Ruhe. Er jedenfalls werde sich darum bemühen. Urlaub wird Schneider auf Mallorca machen, mit dem Flieger. Um sich danach, wenn der Sommer vorbei ist, auf die Weltklimakonferenz in Brasilien vorzubereiten. „Ich hoffe, dass wir als Weltgemeinschaft zusammen bleiben – und sich nach den USA nicht noch mehr Länder vom Acker machen.“ Das Zusammenhalten wäre schon ein großer Erfolg. Sommerzeit ist Einladungszeit, auch am Mittwochabend hat es viele Feste gegeben. Die SPD-Fraktion lud zu ihrem traditionellen Hoffest; die Hessen feierten ihr Hessenfest. Und über allem stand die Gedenkfeier für die jüngst verstorbene Margot Friedländer. Viele, die der Holocaust-Überlebenden die letzte Ehre erwiesen, kamen anschließend trotzdem zu Table, ob aus der Regierung, den Ministerien, dem Parlament, ob aus Verbänden, NGOs, Botschaften oder aus den Bundesländern. Und das ehrt uns. Ein Auszug aus der Gästeliste zeigt das halbe Kabinett. Neben Bär, Warken, Schnieder und Schneider sind auch Johann Wadephul und Karsten Wildberger gekommen. Weitere, wie Boris Pistorius, Karin Prien, Stefanie Hubig, Alois Rainer und Wolfram Weimer hatten sich für den Abend noch angekündigt, ebenso Jens Spahn, sein Erster PGF Steffen Bilger und Carsten Linnemann (GS). Auch mancher Staatssekretär schaute vorbei, vorneweg Björn Böhning, engster Mitarbeiter von Lars Klingbeil, Regierungssprecher Stefan Kornelius und seine Stellvertreter Sebastian Hille und Steffen Meyer. Außerdem unter anderem Silvia Breher (BMLEH), Jochen Flasbarth (BMUKN) sowie Serap Güler (AA) und die rechte Hand von Kanzleramtsminister Thorsten Frei, Jörg Semmler. Aus dem Bundestag und den Parteien waren die Grünen Felix Banaszak, Lisa Paus und Britta Haßelmann dabei. Aus der Union kamen Paul Ziemiak (GS in NRW) und Norbert Röttgen; aus der SPD mit dabei war Ex-Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt, dazu Dietmar Bartsch von der Linken. Und dazu Eva Christiansen, heute Beraterin, davor mehr als 20 Jahre an der Seite von Angela Merkel.
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Michael Bröcker und Johann Wadephul
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Nina Warken, Patrick Schnieder und Carsten Schneider
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Dorothee Bär und Michael Bröcker
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Stefan Kornelius und Stefan Braun
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Jette Nietzard und Philipp Amthor
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Deutschland ist #Praxenland. Das bedeutet, dass hier 98% der Patientinnen und Patienten weniger als 15 Minuten bis zur nächsten Hausarztpraxis brauchen. Und dass die Praxen mit rund 600 Millionen Fällen pro Jahr den Großteil der Patientenbehandlungen übernehmen. Wir finden: Deutschland soll #Praxenland bleiben. Und Sie? Mehr zur Stärke der Praxen unter Praxenland.de
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News
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Thorsten Frei im Interview: Koordinierung der Regierung soll besser werden. Der Kanzleramtschef hat seine Abwesenheit beim jüngsten Koalitionsausschuss als Fehler bezeichnet und eine bessere Koordinierung der Regierungsarbeit angekündigt. „Das ist nicht gut gelaufen. Rückblickend war es offensichtlich nicht die richtige Entscheidung“, sagte Thorsten Frei im Podcast Table.Today in Bezug auf seinen Wahlkreistermin. Man habe nun Abstimmungsformate zwischen den Koalitionsausschüssen geplant. Auch sei in der Regierung noch nicht klar genug kommuniziert, dass manche Dinge im Koalitionsvertrag „mit einem ,Wir wollen‘ unterlegt sind“, also unter einem Finanzierungsvorbehalt stünden, sagte Frei. Frei kündigte Sparmaßnahmen im Haushalt 2026 an. „Im Etat 2026 wird eine 2,0 Prozent drinstehen“, sagte Frei mit Blick auf Einsparungen in der Bundesverwaltung. „Wir werden nicht nur neue Ausgaben machen können, wir werden an anderen Stellen Kürzungen vornehmen.“ Der CDU-Minister warb für eine unaufgeregte Bewertung der Regierungsarbeit. „Die Interessen sind unterschiedlich, aber der Kompromiss hat auch einen Wert.“ Die Koalition habe bereits viel geschafft und folge einer „inneren Logik“. Es dürfe nicht sein, dass ein Partner sich auf Kosten des anderen profiliere. Die Zusammenarbeit mit der SPD sei besser als ihr Ruf. „Es läuft menschlich-persönlich und politisch hervorragend. Wir arbeiten gut zusammen.“ Michael Bröcker
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Generaldebatte: Wie Merz Weidels Attacke kontert. Fast so, als wollte Alice Weidel die parteiinternen Kritiker des Mäßigungs-Beschlusses besänftigen, griff sie Friedrich Merz am Mittwoch 25 Minuten lang von allen Seiten an. Er sei ein „Papierkanzler“, der sich „vom Wahlverlierer SPD vorführen“ lasse. Weidel behauptete, Merz habe mit seinem Angebot an Donald Trump, Waffen für die Ukraine zu kaufen, den „nächsten Aufsichtsratsposten als Lobbyist klargemacht“. Passend zur AfD-Strategie, die Union am Koalitionspartner SPD zweifeln zu lassen, sprach sie die CDU direkt an und fragte: „Haben Sie eigentlich im letzten Winter dafür Wahlkampf gemacht (…), um den linken Sektierern von der abgewirtschafteten SPD jeden Wunsch zu erfüllen?“ Merz setzte – anders als oft in der Vergangenheit – nicht zum Gegenangriff an, sondern ging in die Defensive. Zunächst sagte er, dass Auseinandersetzungen in einer Demokratie nicht nur erlaubt, sondern Teil des notwendigen Ringens um die richtigen Antworten seien. Eine Regierung müsse sich Kritik anhören, auch überzogene und maßlose. Aber „Halbwahrheiten, üble Nachrede und persönliche Herabsetzungen muss auch in einer Demokratie niemand unwidersprochen einfach hinnehmen“, so Merz. Deutlich schärfer wurde der Ton in der Rede des SPD-Fraktionschefs Matthias Miersch. „Wie kann man so eiseskalt, so hasserfüllt als Mensch eine solche Rede halten, wie Sie das eben getan haben?“, sagte er an die Adresse der AfD-Politikerin. Weidel habe von der „Transformation des Staatsvolkes“ gesprochen, so Miersch. „Das erinnert mich an alte Zeiten, wo es um Rassenlehre ging.“ Franziska Klemenz, Sara Sievert
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„Beitragszahler entlasten“ – Punkt 3 unseres 10-Punkte-Plans für die Pflege. Die Beiträge zur Pflegeversicherung dürfen nicht für Renten- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge zweckentfremdet werden. Diese versicherungsfremden Leistungen in der Sozialen und Privaten Pflegepflichtversicherung müssen – nicht nur unserer Meinung nach - aus Steuermitteln finanziert werden. (mehr auf pkv.de)
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Zustand der Botschaften: Wadephul setzt Hilferuf ab. In außergewöhnlicher Art hat der neue deutsche Außenminister an das Parlament appelliert, in den Haushaltsverhandlungen doch noch mehr Geld für die Modernisierung und Ausstattung der deutschen Botschaften zu bewilligen. Wadephul zeichnete ein dramatisches Bild, er sprach von zerfallenden Gebäuden und statisch gefährdeten Liegenschaften; mangelhaft sei in vielen Fällen auch der Schutz gegen gewalttätige Angriffe von außen und gegen immer gefährlichere Cyber-Attacken. Wadephul wandte sich direkt ans Plenum. Er bitte alle Abgeordneten herzlich, diese Arbeitsbedingungen „unserer, nicht nur meiner“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern. „Ich möchte, dass ich guten Gewissens die Kolleginnen und Kollegen wieder in die Welt entsenden kann.“ Wadephul hofft darauf, dass das Parlament dort noch Verbesserungen erreicht, wo er innerhalb der Regierungsverhandlungen nicht weiterkam. Stefan Braun
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Frühstart-Rente: Fondsverband fordert Verknüpfung mit Riester-Reform. Der Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) fordert im Rahmen des Rentenpakets eine „umfassende Lösung“ von der Bundesregierung. Die „Frühstart-Rente“ entfalte nur dann Wirkung, wenn es ein anschlussfähiges Vorsorgeprodukt für Über-18-Jährige gebe, sagte Cvetelina Todorova, Leiterin Altersvorsorgepolitik beim BVI, Table.Briefings. Die Koalition will für junge Leute zwischen 6 und 18 Jahren, die eine „Bildungseinrichtung“ besuchen, pro Monat zehn Euro in ein Altersvorsorgedepot einzahlen. Der BVI hat ein eigenes Konzept für die Kombinierung beider Punkte vorgelegt. Die im Koalitionsvertrag angekündigte Überführung der bisherigen Riester-Rente „in ein neues Vorsorgeprodukt“ stand nicht im „Sofortprogramm“ – im Gegensatz zu fünf anderen Bestandteilen des dort als „Beginn einer großen Rentenreform“ bezeichneten Pakets. Die Regierung plant die Reform aber weiterhin, wie aus ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervorgeht. Bereits unter Christian Lindner hatte das BMF einen Entwurf für die Reform der privaten Altersvorsorge vorgelegt. Okan Bellikli
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E-Akte: Das Justizministerium muss bremsen. Stefanie Hubig muss die von ihrem Vorgänger Marco Buschmann vorangetriebene Digitalisierung der Justiz in Teilen aufschieben. Eigentlich sollten ab Anfang 2026 alle neuen Akten in der Justiz verpflichtend elektronisch geführt werden. Doch die Behörden sind dazu offenbar nicht in der Lage. „Trotz Aktivierung aller Kräfte und Ressourcen der aktenführenden Behörden und Gerichte besteht nach derzeitigem Sachstand auch nach dem 1. Januar 2026 das Risiko des Auftretens etwaiger Digitalisierungslücken“, heißt es in einem Referentenentwurf des BMJV. Deshalb will das Ministerium nun eine Übergangsphase bis zum 1. Januar 2027 einführen, in der Bund und Länder durch eine befristete „Opt-Out-Regelung“ weiter Papierakten führen können. Außerdem soll die Polizei große Ermittlungsakten in Papierform verschicken dürfen, wenn die Digitalisierung unverhältnismäßig aufwendig wäre. Maximilian Stascheit
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Maskenaffäre: Sudhof darf auch im Gesundheitsausschuss reden. Das Gesundheitsministerium hat Sonderermittlerin Margaretha Sudhof auch für die Befragung im Gesundheitsausschuss am Donnerstag von ihrer Schweigepflicht entbunden. Sudhof habe eine „uneingeschränkte Aussagegenehmigung“, teilte Sprecher Hanno Kautz auf Anfrage mit. Das gelte auch für den ungeschwärzten Bericht. Voraussetzung dafür sei, dass die Sitzung nicht öffentlich stattfindet und als „vertraulich – nur für den Dienstgebrauch“ eingestuft wird. Sie soll um 8 Uhr beginnen und findet ausschließlich in Präsenz statt. Am Mittwoch verbreiteten sich Spekulationen, dass Union und SPD die Befragung verhindern und die Tagesordnung absetzen könnten. Bis zum Abend gab es dafür jedoch keine Bestätigung. Dass die Tagesordnung erst kurz vor Sitzungsbeginn abgesetzt wird, schließt die SPD aus Respekt vor Sudhof aus. Die Grünen wollen in der Befragung weiteren Details nachgehen. „Im Fokus steht morgen, wie genau die Entscheidungen zu den Maskengeschäften und dem Verzicht auf Schadensersatz im Ministerium unter Jens Spahn tatsächlich zustande kamen – und wer davon politisch oder wirtschaftlich in welchem Umfang profitiert hat“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher Janosch Dahmen Table.Briefings. Eine zentrale Frage sei auch, wie viele der durch unionsnahe Firmen beschafften Masken am Ende als wirksame Schutzausrüstung im Gesundheitswesen angekommen seien. Die SPD schließt unterdessen einen Untersuchungsausschuss zu den Maskenbeschaffungen nicht mehr aus. „Wir müssen restlos und zügig aufklären, was während der Corona-Pandemie im Gesundheitsministerium geschehen ist“, sagte Generalsekretär Tim Klüsseldorf dem Focus. Grüne und Linke haben zusammen nicht ein Viertel der Stimmen im Bundestag, die für die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses notwendig wären. Eine Zusammenarbeit mit der AfD zu diesem Zweck haben beide Fraktionen ausgeschlossen. Maximilian Stascheit
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Raumfahrt: Was die Hightech-Agenda von Schwarz-Rot vorsieht. Mit einer neuen Hightech-Agenda Innovationen will die Bundesregierung in strategischen Feldern wie Künstlicher Intelligenz, Quantenforschung oder Fusion die Forschung voranbringen – besonders auch in der Raumfahrt. Table.Briefings liegt der Entwurf des Raumfahrt-Kapitels vor: Er nennt Luft- und Raumfahrt als entscheidende Wirtschaftsfaktoren und Schlüsseltechnologien für Klimaschutz, Sicherheit und Souveränität. Geplant sind unter anderem neue Hub-Strukturen. Der Space Innovation Hub, wird genannt, ebenso die Entwicklung von Kleinsatelliten und robotischen Systemen, ein Ausbau des Engagements bei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und die aktive Nutzung der ISS bis mindestens 2030. Was Insider an den Plänen kritisieren, lesen Sie im Research.Table. Nicola Kuhrt
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Klimapolitik der Koalition: Analyseplattform sieht Gesetzesbruch. Die von der Bundesregierung geplante Klimapolitik verstößt laut einer aktuellen Einschätzung der internationalen Analyseplattform Climate Action Tracker (CAT) gegen deutsches und internationales Recht: Die Weichenstellungen führten zu mehr Emissionen, neuen fossilen Subventionen, die Abhängigkeit von ausländischen Zertifikaten und zu wenig Ehrgeiz bei Verkehr und Erneuerbaren. Gesamturteil: Die deutschen Anstrengungen seien „unzureichend“ für einen 1,5-Grad-Pfad. Details lesen sie im Climate.Table. Bernhard Pötter
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Trumps Billionen-Paket: Wie sich das auf den Klimaschutz auswirkt. Am 4. Juli unterzeichnete Donald Trump den „One Big Beautiful Bill Act“, das bisher größte Gesetz in seiner zweiten Amtszeit. Es verbindet seine obersten Prioritäten: Steuersenkungen, verstärkte Durchsetzung der Einwanderungsgesetze, mehr Geld für das Militär und Kürzung der Ausgaben der US-Regierung um 1,5 Billionen Dollar. Das Ergebnis ist eine Reihe von Änderungen, die zu einem höheren Verbrauch fossiler Brennstoffe, weniger erneuerbaren Energien, höheren Strompreisen und einer stärkeren Umweltverschmutzung führen werden. Wie stark die Einschnitte im Klima- und Umweltbereich ausfallen, lesen Sie im Climate.Table. Umair Irfan
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Europaparlament: Warum die Sozialisten der Kommissionspräsidentin drohen. Die sozialistische Fraktion im Europaparlament ist nach der christdemokratischen EVP mit 136 Abgeordneten die zweitstärkste Kraft in der Von-der-Leyen-Koalition. Dennoch gelingt es ihr nicht, ihr politisches Gewicht in die Waagschale zu werfen. Ihre Chefin, Iratxe García Pérez, droht, dass sich am Donnerstag bei der Abstimmung über das Misstrauensvotum gegen Ursula von der Leyen viele Abgeordnete enthalten könnten. Das wäre ein starkes Signal der Unzufriedenheit. Warum die Spanierin häufig droht, dann aber wenig als politischen Erfolg für sich verbuchen kann, lesen Sie im Europe.Table. Markus Grabitz
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Meta unter Druck: Chinesische Forscher im Visier der US-Politik. Die Personalentscheidungen von Meta-Chef Mark Zuckerberg stoßen in den USA auf wachsende Kritik. Im Zentrum steht das neue Superintelligence-Labor des Konzerns, für das zahlreiche KI-Forscher mit Wurzeln an chinesischen Eliteuniversitäten wie Tsinghua oder Peking University angeworben wurden. Insbesondere Hardliner in Washington sehen in der Rekrutierung chinesischer Talente ein Sicherheitsrisiko. Trumps Regierung hatte zuletzt angekündigt, Visa für chinesische Studierende stark zu beschränken. Warum das Zuckerbergs KI-Offensive ausbremsen könnte, lesen Sie im China.Table. Jörn Petring
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Table.Documents
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Best of Table
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Research.Table: Kampf um neuen Hochschulpakt. Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels spricht im Interview mit Table.Briefings über die Kämpfe um den neuen Hochschulpakt. Warum er glaubt, den Streit trotz Streiks bald beilegen zu können, lesen Sie hier. China.Table: Sehnsucht nach internationalem Glanz und Zensur. Während die homoerotische Danmei-Literatur weltweit Leserinnen begeistert und sogar deutsche Bestsellerlisten erobert, startet die Kommunistische Partei die bislang größte Strafaktion gegen ihre Autorinnen. Wie sich der Konflikt zwischen kreativer Freiheit und ideologischer Kontrolle gestaltet, lesen Sie hier.
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Must-Reads
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FAZ: Werden Investitionen ins Sondervermögen verschoben? Der Bundesrechnungshof schreibt in einem Bericht zum Verkehrsetat, viele Ausgaben würden aus dem Kernhaushalt in das Infrastruktur-Sondervermögen wandern. Ein ZEW-Ökonom äußert sich in einem vom Steuerzahlerbund beauftragten Papier ebenfalls skeptisch. Es müsse darauf geachtet werden, dass die zusätzlichen Schulden in „wachstumsrelevante Felder“ fließen. („Verfehlen die Schulden ihren Zweck?“) Welt: Umbaupläne für Verteidigungsministerium. Die Personal- und Infrastrukturabteilung soll in einer neuen Hauptabteilung Aufwuchs aufgehen. Der bisherige Infrastruktur-Abteilungsleiter Alexander Götz könnte die neue Hauptabteilung führen. Vorher wollte er dem Vernehmen nach Staatssekretär werden. („Jetzt wird klar, wie Pistorius das Verteidigungsministerium umbauen will“) Tagesspiegel: Japan als Vorbild im Handelskrieg. Das Land gelte als Vorreiter „bei der Diversifizierung und Sicherung von Rohstofflieferketten“, schreibt Aya Adachi. Dass man von dem Staat lernen könne, zeige die aktuelle Verzögerung chinesischer Exportlizenzen für Seltene Erden. Bei dieser Ressource habe Japan seine Abhängigkeit innerhalb von zehn Jahren von 90 auf 58 Prozent reduzieren können. („Unabhängigkeit im Handelskrieg“) SZ: Klöckner reagiert auf Kritik. Neben Polarisierung und Kulturkampf sieht Julia Klöckner als Grund für die Kritik an ihr Parteizugehörigkeit und Geschlecht. „Mein Eindruck ist schon, dass mit Frauen aus der Union härter umgegangen wird als etwa mit grünen Frauen“, sagt sie. Klöckners Beispiel dafür: Eine Journalistin habe sie zu Beginn ihrer Amtszeit nach ihrer Qualifizierung fürs Amt gefragt. („Plötzlich Präsidentin“) Taz: Unabhängiger Polizeibeauftragter warnt vor Racial Profiling. Uli Görtsch stellt „erheblichen Verbesserungsbedarf bei der Kommunikation“ der Polizei fest. Maßnahmen müssten besser erklärt, Beamte sensibilisiert werden für Racial Profiling: Menschen, die als migrantisch gelesen werden, erleben ungleich häufiger Kontrollen und somit teilweise Diskriminierung. („Some cops are bastards“)
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Schlagzeilen von morgen
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Meistgelesenes von heute
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Heute Abend in den Talkshows
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Markus Lanz, 22:50 Uhr, Alexander Schweitzer, Julia Löhr, Kolja Saß und Ahmad Mansour
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Interviews von morgen
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Deutschlandfunk 6:50 Uhr: Janosch Dahmen, gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen: Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung 7:15 Uhr: Reem Alabali-Radovan, Entwicklungsministerin (SPD): Ukraine Recovery Conference in Rom 8:10 Uhr: Manfred Weber, MdEP (CSU): Misstrauensantrag gegen von der Leyen ZDF 6:35 Uhr: Hubert Heigl, Präsident Naturland: Agrarförderung und ökologische Landwirtschaft 7:05 Uhr: Alexander Throm, innenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion: Sichere Herkunftsländer und Rechte bei der Abschiebung 8:05 Uhr: Karl Lauterbach, ehemaliger Bundesgesundheitsminister (SPD): Enquete-Kommission Coronapandemie und Untersuchungsausschuss zur Masken-Affäre 8:40 Uhr: Ute Bonde, Berliner Verkehrssenatorin, und Dustin Williams, Plattform Shared Mobility: Parkverbot für E-Roller? rbb24–Inforadio 6:45 Uhr: Christian Schmidt, Hoher Repräsentant für Bosnien-Herzegowina: 30. Jahrestages des Genozids in Srebrenica 7:05 Uhr: Janosch Dahmen, gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen: Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung 9:05 Uhr: Daniel Busche, Direktor des GIZ-Landesbüros Ukraine: Ukraine Recovery Conference in Rom Welt TV 7:35 Uhr: Alexander Throm, innenpolitischer Sprecher der Unionsfraktion: Migrationswende – Gesetzentwurf sichere Herkunftsstaaten 10:45 Uhr: Marcel Emmerich, innenpolitischer Sprecher der Grünen: Migrationswende – Gesetzentwurf sichere Herkunftsstaaten 11 Uhr: Reiner Holznagel, Präsident Bund der Steuerzahler: Steuerzahlergedenktag 2025 11:30 Uhr: Adis Ahmetovic, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss (SPD): Ukraine- Konferenz im Rom 12 Uhr: Manuel Hagel, CDU-Fraktionsvorsitzender in Baden-Württemberg: Migrationspolitik in der Praxis? 13:20 Uhr: Sebastian Fiedler, innenpolitischer Sprecher der SPD: Migrationswende – Gesetzentwurf sichere Herkunftsstaaten
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Time.Table
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Ukraine: Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine mit Friedrich Merz. Rom, bis 11. Juli. Weitere Informationen Corona: Befragung von Margaretha Sudhof durch den Gesundheitsausschuss. Am Dienstag stand Sudhof bereits dem Haushaltsausschuss Rede und Antwort. Paul-Löbe-Haus, 8 Uhr Bundespressekonferenz: Steuerzahlergedenktag 2025 mit Reiner Holznagel und Matthias Warneke. 10 Uhr Umwelt: EU-Umweltministerrat mit Carsten Schneider. Aalborg, bis 11. Juli Menschenrechte: Stefanie Hubig nimmt den Jahresbericht der Nationalen Stelle zur Verhütung von Folter entgegen. Landesvertretung Sachsen, 14 Uhr Bundeswehr: Verleihung eines neuen Fahnenbandes an das Wachbataillon durch Frank-Walter Steinmeier. Schloss Bellevue, 10 Uhr
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Geburtstage
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José Schulz, Botschafter in Bolivien, (57) Ellen Demuth, MdB (CDU), 43 Petra Berg, Umweltministerin des Saarlandes (SPD), 61
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Nachttisch
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Unser Tipp führt Sie heute auf die Spuren der Fußballpionierinnen. Der Kicker-Podcast „Verboten gut – Wie Frauen den Fußball erobern“ erzählt in sechs Teilen die Geschichte des deutschen Frauenfußballs – vom ersten Damen-Fußballclub über das „Tor des Monats“ von Bärbel Wohlleben bis zum ersten Weltmeistertitel 2003 und den Spielerinnen von heute. Eine hörenswerte Chronik über Mut, Beharrlichkeit und den Kampf um Anerkennung. Alexander Güntzler Verboten gut | Kicker
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Das war’s für heute. Good night and good luck! Heute haben Okan Bellikli, Stefan Braun, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Damir Fras, Markus Grabitz, Alexander Güntzler, Umair Irfan, Franziska Klemenz, Nicola Kuhrt, Carli Bess Kutschera, Vincent Mikoteit, Jörn Petring, Bernhard Pötter, Sara Sievert und Maximilian Stascheit mitgewirkt. Der Berlin.Table ist das Late-Night-Briefing für die Table.Media-Community. Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich kostenlos anmelden.
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Berlin Redaktion
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