Berlin.Table – Ausgabe 663

Grüne kritisieren Klingbeil + Wildbergers Modernisierungsagenda + Trump teilt bei UN-Vollversammlung aus

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Talk of the Town

Felix Banazak, Lars Klingbeil, Katharina Dröge

Haushalt: Wie dem Finanzminister die Deutungshoheit entglitten ist – und welche Rolle die Grünen dabei spielen

Was für ein Unterschied ein halbes Jahr machen kann: Mitte März, als sich die Grünen mit Union und SPD über das neue Sondervermögen geeinigt hatten, war Katharina Dröge noch voll des Lobes. Ihre Partei habe durchgesetzt, „dass das Geld in die richtige Richtung gelenkt wird“, sagte die Grünen-Fraktionschefin damals. Indem „das Kriterium der sogenannten Zusätzlichkeit in diesem Sondervermögen verankert wird“, sei sichergestellt, „dass am Ende nicht Hunderte von Milliarden Euro genutzt werden, um Steuersenkungen aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren“, so Dröge. 

Sechs Monate später ist von dieser Gemeinsamkeit nichts mehr übrig. Die Grünen gehören nun zu den schärfsten Kritikern der Regierung und speziell ihres Umgangs mit dem gemeinsam beschlossenen Sondervermögen. „Keine Koalition vorher hatte so viel Geld zur Verfügung, um das Land wieder auf Vordermann zu bringen“, sagte Andreas Audretsch am Dienstag. Doch die Regierung gebe das Geld nicht wie vereinbart für zusätzliche Investitionen aus. Mindestens 75 Prozent der Ausgaben im Sondervermögen für 2026 seien schon zuvor eingeplant gewesen. 

Auch von den anderen Oppositionsparteien und vielen Sachverständigen gab es Kritik. Doch das vernichtende Urteil der Grünen dürfte den Finanzminister besonders hart treffen. Immerhin besitzen sie als Mit-Architekten des Sondervermögens in dieser Frage starke Glaubwürdigkeit. Mit ihrer Positionierung dürften sie entscheidend dazu beigetragen haben, dass in der öffentlichen Debatte über den Bundeshaushalt vor allem über – reale oder angebliche – Tricksereien der Regierung gesprochen wird und kaum über die Rekordinvestitionen, auf die Lars Klingbeil immer wieder verweist.  

Entsprechend war dem Finanzminister der Frust über die Debatte in seiner Haushaltsrede anzumerken. Er wünsche sich „Zuversicht statt schlechter Laune“, sagte er und erinnerte daran, „dass Kooperation uns guttut“. Es gehe auch um die politische Kultur, so Klingbeil. Inhaltlich verteidigte er den Haushalt mit dem Argument, dass die Investitionen mit insgesamt 126 Milliarden Euro einen absoluten Rekordwert erreichten. Die Kritik der Grünen wies er zurück: „Mit den Investitionen aus dem Sondervermögen stopfen wir keine Haushaltslöcher.“ Als Beleg führte er erneut die Tatsache an, dass im Kernhaushalt wie vereinbart eine Investitionsquote von mehr als 10 Prozent erreicht werde.  

Und damit hat er tatsächlich einen Punkt: Exakt dieses Kriterium hatten die Grünen bei der Grundgesetzänderung durchgesetzt, um zu verhindern, dass in großem Umfang Investitionen aus dem Kernhaushalt ins Sondervermögen verschoben werden – und es wird eingehalten, wenn auch ziemlich knapp. Ihre Kritik stützen die Grünen darum nun nicht auf die Gesamtquote, sondern stattdessen auf die Verschiebung einzelner Posten vom Haushalt ins Sondervermögen.   

Gleichzeitig macht sich die Regierung mit einigen Maßnahmen tatsächlich angreifbar. So gibt es für die 8,3 Milliarden Euro, die aus dem Sondervermögen pro Jahr an die Bundesländer weitergeleitet werden, und für die 10 Milliarden, die jährlich in den Klima- und Transformationsfonds fließen, kein Kriterium, das Zusätzlichkeit sicherstellt. Die Krankenhäuser erhalten 2,5 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen, mit denen ziemlich eindeutig Betriebskosten und keine Investitionen finanziert werden. Und bei der Berechnung der Investitionsquote gibt es einen logischen Fehler, der dazu führt, dass diese etwas zu hoch ausfällt – allerdings nicht so stark, wie von den Grünen angegeben, die dabei ihrerseits nicht ganz exakt rechnen.  

Im Ergebnis lässt sich feststellen, dass die Regierung zwar tatsächlich trickst – aber nur in dem Umfang, in dem die gemeinsam mit den Grünen vereinbarten Regeln es erlauben. Von den 59 Milliarden Euro, die in diesem Jahr aus dem Sondervermögen fließen, gehen gut 18 Milliarden an Länder und KTF, wo keine Zusätzlichkeit verlangt wird. Knapp 41 Milliarden Euro werden vom Bund direkt ausgeben. Gleichzeitig liegen die geplanten Investitionen (ohne finanzielle Transaktionen) im Bundeshaushalt 2026 nur rund 3 Milliarden Euro niedriger als der Wert im Jahr 2024. Selbst wenn man berücksichtigt, dass die realen Investitionen am Ende niedriger sein werden als der Planwert und dass die Gesundheitsausgaben teilweise keine Investitionen sind, ist der Vorwurf, dass der Großteil der Investitionen nicht zusätzlich ist, nicht berechtigt. 

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News

Karsten Wildberger

Modernisierungsagenda: Karsten Wildberger will 25 Prozent der Bürokratiekosten bis 2029 einsparen. Insgesamt rechnet das Digitalministerium mit einer Modernisierungsdividende von rund 16 Milliarden Euro, wie aus einem Entwurf des Ministeriums hervorgeht, der Table.Briefings vorliegt. Dazu sollen auch acht Prozent des Personals in Bundestags- und Ministerialverwaltungen abgebaut werden. „Wir müssen und wollen mit weniger Personal gute Arbeit machen“, heißt es in dem Text. Digitalminister Karsten Wildberger will die Modernisierungsagenda am kommenden Montag auf der Kabinettsklausur in der Villa Borsig vorstellen. Die Agenda umfasst fünf Handlungsfelder: spürbarer Bürokratierückbau, bessere Rechtsetzung, ein bürgerfreundlicherer Service, strategisches Personalmanagement und eine effizientere Bundesverwaltung.  

Für die Gesetzgebung sieht die Agenda einen Kulturwandel vor. Neue Gesetze sollen stärker aus der Perspektive der Betroffenen gedacht werden. Dazu setzt die Regierung auf verpflichtende Schulungen für angehende Verfasserinnen und Verfasser von Gesetzestexten, während bereits tätige Juristen das Angebot freiwillig wahrnehmen können. Auch digitale Werkzeuge wie „Law as Code“, also die maschinenlesbare Abbildung von Rechtsnormen, sollen künftig stärker genutzt werden. 

Die Bundesregierung will die Bürokratiebremse verschärfen. Künftig soll nicht mehr nur eine neue Belastung durch eine andere ausgeglichen werden („One in, one out“), sondern zwei Belastungen durch eine. Dieses Prinzip, „One in, two out“ genannt, will Berlin auch auf EU-Ebene verankern. Vorgesehen ist unter anderem ein digitales Bürokratiemeldeportal, mit dem Unternehmen und Bürgerinnen unnötige Belastungen anzeigen können. Außerdem sollen Service-Standards für Verwaltungsleistungen eingeführt und durch ein Monitoring überprüft werden. Leonard Schulz 

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Luftsicherheit: Drohnengefahr alarmiert Nato und die zivile Luftfahrtbranche. Der Luftraum über Europa wird unsicherer. Nach dem Eindringen russischer Jets und Kampfdrohnen in Nato-Gebiete vor wenigen Tagen beunruhigt ein neuer Drohnenvorfall vom Dienstagmorgen an Flughäfen in Dänemark und Norwegen das westliche Verteidigungsbündnis. Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sprach von einem „Anschlag auf kritische Infrastruktur“. 

Das Thema Drohnen zeigt, wie die Grenze zwischen Zivilem und Militärischem verschwimmt. Für friedliche Zwecke entwickelte unbemannte Fluggeräte können leicht zu Waffen umgebaut werden – in der Ukraine längst Alltag. Diese Gefahr droht auch der kritischen Infrastruktur in der EU, die angegriffen und ausspioniert werden kann. Für den zivilen Bereich fordert der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft „den Aufbau eines ressortübergreifenden Lagezentrums für den kontinuierlichen Austausch zwischen Sicherheitsbehörden, Nachrichtendiensten und der Wirtschaft“. 

Im militärischen Bereich soll die Bundeswehr neue Befugnisse erhalten, um gegen unbekannte Drohnen vorzugehen. Im geplanten Artikelgesetz sind für die Feldjäger neue Kompetenzen vorgesehen. Sie sollen Polizeiaufgaben übernehmen und in konkreten Fällen verdächtige Drohnenpiloten festnehmen und ihre Identität überprüfen. Das ist bisher nicht möglich. Wie die Nato und die EU mit der wachsenden Gefahr durch Drohnen umgehen wollen, lesen Sie im Security.Table. Viktor Funk, Lisa-Martina Klein  

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Verdi-Chef: Arbeitnehmerrechte kommen ins Rutschen. Frank Werneke warnt vor Verschlechterungen für Arbeitnehmer in Europa und die Beschäftigen in globalen Lieferketten europäischer Unternehmen. „Alles, was in einer Dekade an Verbesserungen erstritten wurde, kommt jetzt ins Rutschen", sagte der Verdi-Vorsitzende Table.Briefings. „Die Gegner von Arbeitnehmerrechten nutzen die Situation der wirtschaftlichen Schwäche, um Axt anzulegen an grundlegende Schutzrechte.“ 

Werneke verweist auf die geplanten Änderungen des deutschen und europäischen Lieferkettengesetzes. Dabei stünden auch Rechte für NGOs und Gewerkschaften zur Disposition. So sollen beispielsweise Klagerechte entfallen; damit werde es für Beschäftigte in den Lieferketten deutlich schwerer, auf Missstände aufmerksam zu machen. Rückschritte drohten aber auch für die Beschäftigten in der EU beim Mindestlohn, etwa bei Richtlinie zum gesetzlichen Mindestlohn, die einen Tarifschutz von 80 Prozent aller Arbeitsplätze zum Ziel hat. „Auch auf diese Richtlinie schießen sich die Arbeitgeberverbände und ihnen nahestehende politische Kräfte ein.“ Welche Reform der Lieferkettengesetze er befürworten würde, lesen Sie im ESG.TableCaspar Dohmen 

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UN-Vollversammlung: Trump übt scharfe Kritik, lobt aber Merz. Die Vereinten Nationen, so kritisierte Donald Trump bei seiner Rede vor der Generalversammlung am Dienstag, hätten zwar ein enormes Potenzial, sie kämen aber nicht annähernd an dieses Potenzial heran. Insbesondere als Friedensstifter hätten die UN versagt. Sie seien nur gut in „leeren Worten, und leere Worte beenden keinen Krieg“. Er hingegen habe sieben Kriege seit seinem Amtsantritt beendet, so der Präsident. Auch mit dem Gebäude der UN und dem Nichtfunktionieren des Teleprompters zeigte er sich unzufrieden. 

Auch gegen Europa teilte der US-Präsident aus. Die Politik tue aufgrund von „politischer Korrektheit“ nichts, um dem Zustrom von Migranten entgegenzuwirken. Die Erderwärmung sei der „größte Betrug aller Zeiten“. Deutschland hingegen lobte Trump. Es konzentriere sich unter neuer Führung wieder auf fossile Brennstoffe und Atomkraft, so der Präsident – obwohl die Feststellung nicht der Wahrheit entspricht. Davor sei Deutschland auf einem „kranken Weg“ gewesen. „Sie wurden grün und gingen bankrott“, so Trump über die Ampel. Die ehemalige Außenministerin und jetzige Präsidentin der Vereinten Nationen Annalena Baerbock saß mit versteinerter Miene hinter dem Redner. Auch Außenminister Johann Wadephul und Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan waren im Saal. Sara Sievert 

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Klimaneutrales Bauen: Andere Länder überholen früheren Pionier Deutschland. Viele Nachbarländer haben ihre Regeln für die Ökobilanzierung im Gebäudesektor auf Vorarbeiten aus Deutschland gestützt. Inzwischen seien einige von ihnen viel weiter bei der Umsetzung, sagt Luisa Seiler, Leiterin der zivilgesellschaftlichen Initiative „Bauwende Allianz“. Dänemark und Frankreich hätten bereits die von der EU ab 2030 geforderten Grenzwerte für die maximalen Treibhausgasemissionen eines Gebäudes eingeführt. Das Ergebnis sind Leitmärkte für klimafreundliche Bauprodukte und mehr Sanierungen im Bestand. Warum Deutschland mit der flächendeckenden Einführung der Ökobilanzierung nicht vorankommt, lesen Sie im ESG.Table. Nicolas Heronymus 

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Altersvorsorge: Fachgruppe fordert Ausbau der Betriebsrente. Der Ebersbacher Kreis, eine Gruppe von Fachanwälten, hat einen Vorschlag für eine Reform der Altersvorsorge vorgelegt. Im Zentrum steht eine Dämpfung der wachsenden Ausgaben in der gesetzlichen Rentenversicherung, die ein flächendeckender Ausbau der Betriebsrente „ausgleichen und überkompensieren soll“. Aufgabe der Koalition sei, eine „parteiübergreifend getragene Lösung“ zu schaffen, die die Renten „auf ein auskömmliches Niveau zurückführt“, heißt es in einem Appell an Regierung und Parlament. Das vom Kabinett kürzlich verabschiedete Zweite Betriebsrentenstärkungsgesetz reiche nicht aus, statt der geplanten Rentenkommission genüge zudem ein „Runder Tisch“. Der Kreis hat seinen Vorschlag am Dienstag vorgestellt. Okan Bellikli 

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Table.Today Podcast

Table.Today mit Michael Bröcker und Helene Bubrowski. "Kommt jetzt der Aufschwung?"

Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer des BDA, attestiert der Bundesregierung, die Ernsthaftigkeit der Lage der deutschen Wirtschaft erkannt zu haben. Die Erwartungen seien hoch, bisher aber nicht erfüllt worden, sagt Kampeter im Podcast Table.Today. Am Montagabend hatte Kampeter zusammen mit den Vertretern der anderen Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft eine Unterredung mit Friedrich Merz. Auch in der Kritik müsse man „Maß und Mitte“ walten lassen, mahnt er. Zu den Prioritäten, derer sich die Bundesregierung aus Sicht der BDA annehmen muss, zähle die bürokratische Entlastung der Betriebe. Zudem dürften Krankenversicherungsbeiträge und andere Sozialversicherungen nicht mehr weiter „nach oben schießen“. Kampeter plädiert dafür, den Koalitionsvertrag dahingehend zu interpretieren, „dass wir eine Sozialabgabenbremse brauchen“. Das Gespräch hören Sie ab 5 Uhr hier

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Table.Documents

Appell des Ebersbacher Kreises zur Reform der Altersvorsorge

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Heads

Susanne Siegert klärt auf Instagram und TikTok über NS-Verbrechen auf und erreicht mit ihrem Account „keine.erinnerungskultur“ Hunderttausende. Die gelernte Journalistin plädiert für eine neue Erinnerungskultur. Statt des „einstudierten“ Blicks auf den Holocaust brauche es eine pluralistische Gedenkarbeit, die sich auf die Verantwortung der Nachfahren der Tätergeneration konzentriert. Für ihr Engagement erhielt Siegert vergangene Woche den erstmals verliehenen Margot-Friedländer-Preis. Im Oktober erscheint Siegerts Buch „Gedenken neu denken“ im Piper Verlag. Warum Siegert sich vor allem an junge Menschen richtet, lesen Sie im Bildung.Table. Anna Ehlebracht 

Otmar Issing, Ökonom, hat den Preis zur Sozialen Marktwirtschaft des Wirtschaftspolitischen Clubs Deutschland erhalten. Bei einer Festveranstaltung am Montag würdigte Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche das Lebenswerk des 89-Jährigen. Reiche sagte, Issing verkörpere „geradezu mustergültig das eingelöste Aufstiegs- und Wohlstandsversprechen der Sozialen Marktwirtschaft“. Issing war Chefvolkswirt und Direktoriumsmitglied der EZB. Er gilt als einer der wichtigsten Verfechter des Monetarismus in Deutschland.  

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Best of Table

China.Table: TikToks Herzstück bleibt in China. Washington und Peking verkaufen die Madrider Einigung als Sieg. Doch beim sensibelsten Punkt – dem Zugriff auf den Algorithmus – behält Peking das letzte Wort. Damit bleibt unklar, ob die USA TikTok wirklich unabhängig betreiben können. Warum der Deal mehr Schein als Substanz ist, lesen Sie hier.  

China.Table: Was Polens Grenzschließung für Chinas Handel mit Europa bedeutet. Warschau hat die polnisch-belarussische Grenze aufgrund einer russisch-belarussischen Militärübung vorübergehend geschlossen. Das betrifft auch eine große Zahl chinesischer Güterzüge. In welche Verhandlungen zwischen China und Polen die Grenzschließungen fallen, lesen Sie hier.  

Europe.Table: Industrie fordert Festhalten am EU-Klimakurs. Die EU-Staaten und das Parlament haben ihre Einigung über ihre Klimazwischenziele für 2035 und 2040 verschoben. Warum große Teile der Industrie mahnen, dass Europa beim Klimaschutz Kurs halten sollte, lesen Sie hier.  

Security.Table: Snapback-Mechanismus vertieft Spaltungen im iranischen Regime. Die drohende Wiedereinsetzung der UN-Sanktionen gegen Teheran verschärft nicht nur Anspannungen zum Westen, sondern offenbart auch innenpolitische Differenzen. Weshalb die Sanktionen nun zu Machtkämpfen zwischen Hardlinern und Reformern führen, lesen Sie hier.  

Security.Table: Entwicklungsarbeit bedeutet Mut. Melanie Hauenstein, Direktorin des UNDP-Repräsentationsbüros in Deutschland, hinterfragt das veraltete Friedenskonzept „Aufrüstung gleich Sicherheit“ und fordert eine mutige Neuausrichtung der Geopolitik. Weshalb die Konflikte in Gaza und der Ukraine beweisen, dass dies gelingen kann, lesen Sie hier.  

Bildung.Table: Zentrale vs. föderalistische Digitalpolitik an Schulen. Taiwan organisiert seine Bildungspolitik zentral – mit einheitlicher Plattform, klarer Strategie und KI-Einsatz. Das Tempo für die Digitalisierung an Schulen ist damit höher als in Deutschland. Welche Vorteile der Föderalismus trotzdem hat, lesen Sie hier

Bildung.Table: Theresa Schopper verteidigt langsamen Ganztagsausbau. Trotz Rechtsanspruch werden viele Erstklässler 2026 voraussichtlich keinen Ganztagsplatz erhalten. Die baden-württembergische Kultusministerin sagt, das Land könne den Kindern trotzdem „ein gutes Angebot“ bieten. Wie die Grüne sonst auf ihre Amtszeit und bildungspolitische Vorhaben blickt, lesen Sie hier

ESG.Table: Warum Biodiversität ein Wirtschaftsfaktor ist. Der Klimawandel dominiert die öffentliche Nachhaltigkeitsdebatte – die rapide abnehmende Biodiversität findet dagegen viel weniger Beachtung. Dabei erhöht das Artensterben die Geschäftsrisiken von Unternehmen. Wie viel der globalen Wirtschaft von den Leistungen der Natur abhängig ist, lesen Sie hier

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Time.Table

Europa: Zweitägige Europaminister-Konferenz in Baden-Baden. Mit den zuständigen Ministern, Senatoren und Staatssekretären der Bundesländer. Vorsitz 2024/2025: Baden-Württemberg. Baden-Baden, 24. - 25. September 

Außenpolitik: Transatlantik-Dinner mit Johann Wadephul auf Einladung von US-Außenminister Marco Rubio im Rahmen der Generaldebatte der UN-Vollversammlung. New York, 1:30 Uhr 

Bundestag I: Generaldebatte mit dem Kanzler Friedrich Merz, der mitunter zugunsten der Debatte auf die Teilnahme an der UN-Vollversammlung verzichtet. Berlin, ab 9 Uhr 

Bundestag II: Öffentliche Anhörungen der Bundestagsausschüsse. Berlin, ganztägig 

Bundesregierung: Regierungspressekonferenz. Berlin, 13 Uhr  

Wirtschaft: Politischer Vorabend des Chemie & Pharma Summit des Verbands der Chemischen Industrie. Rede von Friedrich Merz und Podiumsgespräch mit VCI-Präsident Markus Steilemann. Berlin, ab 15:30 

Wirtschaft: Fortsetzung der Industriekonferenz der IG Metall „Deutschland muss Industrieland bleiben!“. Mit Christiane Benner, Jan Otto und Kai Wegner. Berlin, 8:30 Uhr 

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Must-Reads

SZ: Riester-Rente erlebt starken Abschwung. Bis Anfang August wurden bereits 220.000 Verträge gekündigt. Grund sind hohe Kosten, niedrige Renditen und komplizierte Regeln, die das Modell unattraktiv machen. Während die Regierung mit der Frühstart-Rente vorankommt, fehlt weiterhin ein konkreter Zeitplan für eine nötige Riester-Reform. Finanzexperten fordern nun ein einfaches, kostengünstiges Standardprodukt. („Flucht aus Riester-Verträgen“

Handelsblatt: FDP beruft Experten-Runde. Unter Christian Dürr versucht die Partei einen Neustart. Dafür soll ein neugegründetes Ideenpanel mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik Impulse für das Grundsatzprogramm 2026 liefern. Neben Ökonom Lars Feld sind auch der frühere FDP-Staatsekretär Stefan Kapferer und DM-Geschäftsführer Christoph Werner dabei. Auffällig ist, dass es keine Stimmen aus Klima-, Sozial- und Wohnungspolitik gibt. („Diese Experten sollen die FDP retten“

FAZ: Weniger Doktoren in Dax-Vorständen. Dax-Vorstände haben heute häufiger Wirtschaftswissenschaften studiert und seltener promoviert als noch vor 20 Jahren. Das zeigt eine Analyse der Personalberatung Odgers Berndtson. Gleichzeitig ist der Anteil von Frauen in den Vorständen deutlich gestiegen. Ostdeutsche bleiben unterrepräsentiert. („Weniger Doktoren in den Dax-Vorständen“

Tagesspiegel: Kretschmer kritisiert ungleiche Verteilung von Rüstungsaufträgen. Der sächsische Ministerpräsident kritisiert die bisherige Konzentration der Rüstungsaufträge im Westen. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sieht dabei ostdeutsche Unternehmen benachteiligt und dringt auf mehr Aufträge. Bei der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag soll neben der Mittelverteilung auch über die Zukunft der Luftfahrtschau ILA in Berlin gesprochen werden, deren Verlagerung nach Hannover Kretschmer deutlich ablehnt. („Das regt die ostdeutsche Wirtschaft wirklich auf“

Nicht überlesen! 

Tagesschau: Terrorverdächtige spionieren Bundeswehr aus. Im Oktober 2022 konnten drei mutmaßliche Mitglieder der „Gruppe Reuß“ offenbar ungehindert mehrere Bundeswehrkasernen betreten. Ein Bericht des Militärischen Abschirmdienstes dokumentiert ihren Besuch auf dem Heeresflugplatz Niederstetten. Das Verteidigungsministerium kann bis heute keinen klaren Ablauf bestätigen. Die Männer stehen inzwischen wegen Terrorismusvorwürfen vor Gericht, ihnen wird die Planung einer eigenen Armee vorgeworfen. („Wie sicher sind Bundeswehrkasernen?“

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Markus Lanz, 22:45 Uhr, Alexander Schweitzer, Karina Mößbauer, Rieke Havertz, Christian Mölling 

Maischberger, 22:50 Uhr, Hendrik Wüst, Eric T. Hansen, Sandra Navidi, Theo Koll, Yasmine M'Barek, Christian Berkel 

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Konstantin von Notz, MdB (Grüne): Schutz kritischer Infrastruktur 

7:15 Uhr: Dietmar Bartsch, MdB (Linke): Haushalt 2026 

8:10 Uhr: Johann Wadephul, Bundesaußenminister (CDU): UN-Generalversammlung 

 

ARD 

7:15 Uhr: Konstantin von Notz, Stellv. Fraktionsvorsitzender (Grüne): Sicherheitslage 

8:15 Uhr: Dietmar Bartsch, Stellv. Mitglied im Haushaltsausschuss: Generaldebatte im Bundestag 

 

rbb24–Inforadio 

7:25 Uhr: Thomas Röwekamp, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses (CDU):  Was macht man, wenn eine Drohne kommt 

7:45 Uhr: Christian Gaebler, Berlins Bausenator (SPD): BGH-Urteil zur Untervermietung 

 

phoenix 

08:45 Uhr: Katharina Dröge, Vorsitzende Bundestagsfraktion (Grüne) und Matthias Miersch, Vorsitzender Bundestagsfraktion (SPD): Bundestaggespräche 

 

Welt TV 

8:00 Uhr: Nico Lange, Experte für Sicherheitspolitik: UN-Generalversammlung 

11:00 Uhr: Dirk Wiese, Erster Parl. Geschäftsführer (SPD): Generaldebatte im Bundestag 

11:30 Uhr: Alexander Hoffmann, CSU-Landesgruppenchef: Generaldebatte im Bundestag 

12:00 Uhr: Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende (AfD): Generaldebatte im Bundestag 

12:30 Uhr: Franziska Brantner Parteivorsitzende (Grüne): Generaldebatte im Bundestag 

13:55 Uhr: Reiner Haseloff, Ministerpräsident Sachsen-Anhalt (CDU): Ostdeutsches Energieforum 

14:30 Uhr: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende EU-Verteidigungsausschuss (FDP): Selenskyj spricht vor UN-Generalversammlung 

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Geburtstage von morgen

Victoria Broßart, MdB (Grüne), 33 

Carmen Wegge, MdB (SPD), 36 

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Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute in die Geschichte der Technik. In „Macht und Fortschritt“ zeigen Daron Acemoğlu und Simon Johnson, dass technologischer Fortschritt nicht automatisch Wohlstand schafft. Anhand von Beispielen von der industriellen Revolution bis zur KI erklären sie, wie Machtstrukturen und politische Entscheidungen darüber bestimmen, wer profitiert. Nur wenn Bildung, Regulierung und Teilhabe gestärkt werden, kann Innovation allen zugutekommen. Vincent Vogel 

Daron Acemoğlu und Simon Johnson: Macht und Fortschritt | Campus-Verlag 

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Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben Okan Bellikli, Stefan Braun, Michael Bröcker, Helene Bubrowski, Caspar Dohmen, Anna Ehlebracht, Daniel Friesen, Viktor Funk, Nicolas Heronymus, Lisa-Martina Klein, Malte Kreutzfeldt, Vincent Mikoteit, Leonard Schulz, Sven Siebert, Sara Sievert und Vincent Vogel mitgewirkt. 

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