Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Neu: Agrifood.Table Professional Briefing – jetzt kostenlos anmelden. Wie unsere Lebensgrundlagen geschaffen, gesichert und reguliert werden. Für die entscheidenden Köpfe in Landwirtschaft und Ernährung in Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft, Verbänden und NGO. Von Table.Media. (Anmelden)

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

  • Corona-Gelder I: Schulminister loben sich selbst
  • Corona-Gelder II: In den Haushalt statt in Bildung
  • Arzneimittel: AOK kontert Pharmaindustrie
  • Altersvorsorge: Öffentlicher Fonds kommt nicht
  • Werbeverbot: Kritik nach NS-Vergleich
  • China: USA verhandeln über Klimapolitik
  • UN-Debatte: Globaler Süden kann sich Nachhaltigkeit nicht leisten
  • Europa: EU muss Rohstoff-Wertschöpfung in Partnerländern stärken
  • China: Die Strategie der Forschung
Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.

Viele Ressourcen hat Deutschland nicht. In lichten Momenten bezeichnen unsere Politiker neben Fleiß und Innovationskraft Bildung als den womöglich größten Schatz. Umso alarmierender ist, was unsere Kollegen vom Bildung.Table in der offiziellen Corona-Bilanz der deutschen Kultusminister entdeckt haben. Sie wird morgen vorgestellt. Darin heißt es voller Selbstlob, das Ziel, Hilfe zu leisten und Unterstützung zu geben, sei in den knapp drei Jahren der Pandemie “in eindrücklicher Weise” erreicht worden.

Hunderttausende betroffener Schüler, Eltern und Lehrer würden wohl eine ganz andere Bilanz ziehen. Schule fiel aus, Computerprogramme fehlten, Mütter kämpften an der Homeoffice-Front als Ersatzlehrerin und Brotverdienerin zugleich. Und jetzt erfahren wir, dass in Thüringen drei Viertel der 53 Millionen Euro Corona-Bildungsmittel gar nicht in den Schulen ankamen, sondern im allgemeinen Haushalt.

Wir berichten heute außerdem über die abgeblasene Idee eines öffentlich verwalteten Rentenfonds und den Dissens der AOK-Chefin mit der forschenden Pharmaindustrie. 

Und wir haben Grund, dezent anzustoßen: Seit Anfang des Jahres gibt es den Berlin.Table. Produziert von einer kleinen, leidenschaftlichen Mannschaft, zunächst dreimal, inzwischen fünfmal pro Woche. Mit der selbst gestellten Aufgabe, kundig, sachlich und engagiert die wesentlichen Ereignisse im politischen Berlin abzubilden und einzuordnen. Dies ist heute unsere 100. Ausgabe. Es sollen noch viele Hundert folgen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns dabei weiterhin begleiten. 

Prost – und viel Vergnügen bei der Lektüre.

Heute haben Okan Bellikli, Annette Bruhns, Gabriel Bub, Enno Eidens, Christian Füller, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Vera Kraft, Christiane Kühl, Lukas Scheid und Vera Weidenbach mitgewirkt. Wir freuen uns über Ihr Interesse.

Corona-Gelder I: Schulminister loben sich selbst

Corona-Hilfen I: Schulminister loben sich selbst. Die Bildungsminister der Bundesländer halten das Schüler-Unterstützungsprogramm “Aufholen nach Corona” für einen echten Erfolg. “Das Ziel, Hilfe zu leisten und Unterstützung zu geben, wurde in eindrücklicher Weise erreicht”, heißt es in der offiziellen Corona-Bilanz der Länder, die Table.Media vorab vorliegt. Der 347-Seiten-Bericht wird am Mittwoch veröffentlicht. Er enthält einen Überblick über insgesamt 247 unterschiedliche Maßnahmen der Bundesländer, um Lernlücken und sozial-psychologische Folgen der Schulschließungen zu kompensieren.  

Ein vollständiges Begleichen der Defizite ist nicht gelungen. Die Beamten der Länder, die den Bericht verfassten, räumen ein, dass es zu einem vollständigen Aufholen der Defizite nicht gereicht hat. Auch den unbestrittenen Kompetenzverlust der Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Jahren thematisiert die Bilanz nicht. Genauso wenig wie die Kriterien, die dem Einsatz der Mittel zugrunde lagen. Auch Informationen über die Finanzierung des Programms durch den Bund sind kaum zu finden. Selbst der Betrag von 1,3 Milliarden Euro, den allein die Bundesregierung fürs Lernen zur Verfügung gestellt hatte, findet keine Erwähnung. Das dürfte dazu beigetragen haben, dass der Bund eine gemeinsame Veröffentlichung der Bilanz absagte. Mehr über die coronabedingten Lernrückstände mitsamt einzelner Länderberichte lesen Sie in der Analyse von Christian Füller.

Corona-Gelder II: In den Haushalt statt in Bildung

Corona-Gelder II: In den Haushalt statt in Bildung. Der größte Teil der Mittel des Hilfsprogramms “Aufholen nach Corona” ist in Thüringen nicht in Bildung, sondern in den Landeshaushalt geflossen. Das zeigen Recherchen von Table.Media. Rund 53 Millionen Euro hatte Bildungsminister Helmut Holter (Die Linke) im Rahmen von “Aufholen nach Corona” für Kinder und Jugendliche vorgesehen. Aber letztlich gab das Land lediglich ein Viertel davon für das Schließen von Lernlücken aus. Knapp 40 Millionen Euro landeten im Landeshaushalt – und stehen dort zur freien Verfügung. Das bestätigten das Thüringer Bildungs- und das Finanzministerium.  

Bund und Länder hatten ein zwei Milliarden Euro umfassendes Hilfspaket beschlossen. Zu sehr hatten insbesondere Kinder und Jugendliche unter den Einschränkungen der Pandemie gelitten. Das Geld sollte dem Abbau von Lernrückständen, zusätzlicher Sozialarbeit sowie außerschulischer Jugendarbeit und Freizeitangeboten zugutekommen. Dieser Vereinbarung hatte auch Thüringen zugestimmt. Die Landesregierung rechtfertigte gegenüber Table.Media, die Umwidmung von Schüler- in Haushalts-Hilfen. Da die Länder das Geld vom Bund über eine Änderung der Umsatzsteuer zugewiesen bekamen, seien die Mittel nicht “per se zweckgebunden”, erklärte das Thüringer Finanzministerium auf Anfrage. Die Details der kreativen Umetikettierung lesen sie in einer Analyse von Vera Kraft.  

Presse-Briefing von morgen

18. Juli 2023 Presseschau

Handelsblatt: Viele Haushalte überschuldet. Viele Haushalte sind laut Umweltministerin Steffi Lemke, die auch für Verbraucherschutz zuständig ist, erheblich überschuldet. Die Bundesregierung und Fachleute fürchten, dass die gestiegenen Preise die Lage weiter verschärfen. Zudem trifft die Inflation Geringverdienende stärker als Menschen mit hohem Einkommen. (“Erst überschuldet, dann pleite”, Seite 6)

Was tun gegen steigende Pflegeheimkosten? Ohne mehr Eigenvorsorge werden in unserer alternden Gesellschaft Beitragszahler und Bundeshaushalt total überfordert. Wissenschaftler setzen deshalb auf kapitalgedeckte Pflegezusatzversicherungen. Diese nachhaltigen Vorsorge-Lösungen kann die Politik mit einfachen Mitteln fördern, etwa durch Steuerabzugsfähigkeit der Beiträge. (Mehr)

SZ: Deutschland verfehlt Windkraft-Ziele. Deutschland hat im ersten Halbjahr 2023 zwar 331 Anlagen mit einer Leistung von 1565 Megawatt gebaut, mehr als zwei Drittel davon in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Das 2025er-Ziel erreicht Deutschland nach aktueller Prognose trotzdem nicht. In Sachsen gab es einen Netto-Rückbau, auch Bayern hat dieses Jahr nur fünf neue Windräder aufgestellt, berichtet Thomas Hummel. Verbände fordern mehr Tempo bei Ausbau und Genehmigungsverfahren. Das BMWK nehmen sie weitgehend aus ihrer Kritik heraus. (“Das reicht alles nicht”, Seite 13)

FAZ: Pflegeheime werden teurer. Eine Auswertung des Ersatzkassenverbands VdEK zeigt, dass sich der Eigenbeitrag für vollstationäre Pflege im vergangenen Jahr auf durchschnittlich mehr als 2500 Euro im Monat erhöht hat. Dadurch steigt potenziell der Anteil an Pflegebedürftigen, die Sozialhilfe beantragen müssen – wenn sie nicht genug Geld haben. Der Sozialverband VdK fordert deshalb eine Pflegevollversicherung (“Kostenschock für Pflegebedürftige”, Seite 15)

Tagesspiegel: Sächsischer Landrat über ostdeutsche Probleme und Lösungen. “Noch immer arbeitet der Osten 100 Stunden länger. Für 30 Prozent weniger Einkommen. 30 Jahre nach dem Neustart”, beschreibt Dirk Neubauer im Interview mit Maria Fiedler zentrale Gründe der Unzufriedenheit, die der AfD so hilft. Der parteilose Bestseller-Autor wurde nach Jahren als Bürgermeister 2021 Landrat im Kreis Mittelsachsen. (“Auf kommunaler Ebene hat es die Brandmauer zur AfD nie wirklich gegeben”, Seite 16)

Wirtschaftswoche: Marsalek meldet sich. Der seit Jahren flüchtige Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek hat sich über seinen Anwalt zu Wort gemeldet. Demnach behauptet er gegenüber dem Landgericht München I, das Drittpartnergeschäft des Unternehmens habe es sehr wohl gegeben – die Staatsanwaltschaft sieht das anders. Zudem soll er in dem Schreiben einen ehemaligen Kollegen belastet haben, der vor Gericht als Kronzeuge fungiert. (“Jan Marsalek meldet sich mit einer Botschaft bei Gericht”)

Arzneimittel: AOK kontert Pharmaindustrie

Arzneimittel: AOK kontert Pharmaindustrie. AOK-Chefin Carola Reimann will die teils horrenden Einstiegspreise für neue Arzneimittel deckeln. “Jedes neue Arzneimittel braucht einen fairen Preis”, sagte sie gegenüber Table Media. Für den Runden Tisch mit der Bundesregierung, den der Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (VFA) fordert, um den Pharmastandort Deutschland zu stärken, stellt sie zur Bedingung, dass dort die “astronomischen” Einstiegspreise für neue Medikamente offen thematisiert werden.

Hintergrund ist das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz. Es gilt seit Oktober 2022 und ist der Pharmaindustrie ein Dorn im Auge, weil es mehrere Preisdämpfer enthält. So soll es für neue Medikamente, deren Zusatznutzen in Deutschland als geringfügig bewertet werden, keinen Aufpreis mehr gegenüber der Vergleichstherapie geben. Außerdem können Hersteller nur noch sechs Monate lang eigene Preise aufrufen, statt wie bisher zwölf Monate. Danach erstatten die Krankenkassen den Herstellern nur noch den ausgehandelten Festpreis. Reimann reicht diese Verkürzung der Einführungsphase nicht. Die Hersteller könnten immer noch ein halbes Jahr lang hohe Gewinne einfahren, und zwar “unabhängig davon, ob das neue Arzneimittel einen Mehrwert für die Versorgung bringt oder nicht”.

Neue Medikamente sind oft horrend teuer, aber nicht unbedingt besser. So kostet das Krebsmedikament Lisocabtagen maraleucel in der Einführungsphase 345.000 Euro und Lenvatinib 76.270 Euro (beide übers Jahr gerechnet). Doch bei beiden Medikamente erkannte das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) keinen Zusatznutzen gegenüber bisherigen Therapien. Auch das Gentherapeutikum Zolgensma (Einführungspreis 1,4 Millionen Euro) gegen kindliche Muskelatrophie bringt laut IQWiG keinen Zusatznutzen.

Reimann fordert Transparenz über Forschungskosten und Gewinnmargen, zumal der Staat die Forschung oft fördere. “Es kann nicht sein, dass Pharmaunternehmen auf Kosten der Beitragszahlenden ihre Gewinne maximieren, indem sie öffentliche Forschungsförderung nochmals in Rechnung stellen”, sagte die AOK-Vorstandsvorsitzende. Sie schlug erneut vor, nur echte Innovationen zu belohnen – mit einem Aufschlag von 40 Prozent auf die Kosten. Dies schaffe einen Anreiz für die Forschung und trage dazu bei, überzogene Preise zu stoppen.

Liebe Beschäftigte in Bundesministerien und obersten Bundesbehörden, Ihre Vorgesetzten (von denen viele China.Table Professional Briefing lesen) fordern in der neuen China-Strategie: “Die China-Kompetenz in der Bundesregierung muss gestärkt werden”. Wir laden Sie ein, so gut informiert zu sein wie Ihre Vorgesetzten. Lernen Sie China.Table Professional Briefing jetzt auch kennen: Zum kostenlosen Test

Altersvorsorge: Öffentlicher Fonds kommt nicht

Altersvorsorge: Öffentlicher Fonds kommt nicht. Nach “kontroverser Diskussion”, wie es im Abschlussbericht heißt, hat die Fokusgruppe private Altersvorsorge die Idee eines öffentlich verwalteten Rentenfonds verworfen. Zwölf der 19 Mitglieder des Gremiums, das vom Bundesfinanzministerium eingesetzt worden war, sprachen sich dagegen aus, das Thema weiterzuverfolgen. Fünf stimmten dafür, darunter der Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums. Mit Blick auf die als gescheitert geltende Riesterrente notierte er in einem Minderheitenvotum, das Vorhaben würde in der dritten Säule der Altersvorsorge – der privaten Vorsorge – für mehr Effizienz sorgen. Die Vertriebskosten würden sich “drastisch reduzieren und eine weitere Verbreitung einer qualitativ hochwertigen Altersvorsorge könnte endlich erreicht werden”, so das BMWK.

Der Fonds hätte das Geld aller Versicherten, die sich nicht dagegen entscheiden, in Aktien angelegt. Im Koalitionsvertrag hatten die Ampel-Parteien vereinbart, einen “öffentlich verantworteten Fonds mit einem effektiven und kostengünstigen Angebot mit Abwahlmöglichkeit” und “die gesetzliche Anerkennung privater Anlageprodukte mit höheren Renditen als Riester” zu prüfen. Letztere sollen nun den Vorzug enthalten. Florian Toncar, FDP, Parlamentarischer Staatssekretär im BMF, sagte, er wünsche sich, dass die Bundesregierung ein entsprechendes Gesetzgebungsverfahren 2024 abschließen kann.

Intern hat die Gruppe Vertraulichkeit vereinbart. Daher ist im Abschlussbericht – mit Ausnahme des BMWK – nicht aufgeführt, wer den Fonds noch unterstützt hat. Öffentlich positioniert hat sich der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV). Er verweist auf ein Gutachten des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in seinem Auftrag aus dem Jahr 2019. Die Studie habe gezeigt, dass eine “breit gestreute, langfristige Aktien-Anlage hohe Renten bei geringem Risiko möglich macht”. Als “untragbar” bezeichnete VZBV-Vorständin Ramona Pop in einer Stellungnahme die Empfehlung der Arbeitsgruppe, dass Versicherungen bei Zusatzrenten unter Umständen weniger ausbezahlen können, als Beitragszahler einbezahlt haben.

  • Rente
  • Sozialpolitik

Werbeverbot: Kritik nach NS-Vergleich

Werbeverbot: Kritik nach NS-Vergleich. Eine Äußerung der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) hat für Aufsehen auf Twitter gesorgt. “Ein grüner Ernährungsminister darf weder Bürgern vorschreiben, was sie lesen/gucken, noch Medien, was sie senden. Deutschland hat mit staatl. Erziehung bereits 2x schlechte Erfahrungen gemacht”, hieß es in der am Dienstagmorgen veröffentlichten Nachricht. Sie war Teil einer Unterhaltung mit einem Journalisten, der als Reaktion auf einen anderen BVE-Tweet geschrieben hatte: “Wer [hat] bestreitet denn, dass die Eltern hauptsächlich zuständig sind? Das ändert doch nichts daran, dass Kinder durch Werbung manipuliert werden.”

Renate Künast forderte eine Reaktion von BVE-Mitgliedsunternehmen. Konkret markierte die grüne Agrarpolitikerin in ihrem Tweet die Accounts von Nestlé, Dr. Oetker und Danone. Auch die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) äußerte sich. Oliver Huizinga, Politischer Geschäftsführer der DAG schrieb: “Weil @cem_oezdemir die Werbung für Ungesundes beschränken und Kinder schützen möchte, wie von der WHO empfohlen, zieht der Spitzenverband der Deutschen Ernährungsindustrie Parallelen zur DDR und dem Dritten Reich.” Werbeverbote für ungesunde Kindernahrung gibt es bereits in Staaten wie Großbritannien, Kanada oder Norwegen.

  • Cem Özdemir
  • Ernährung

Aus den Professional Briefings

18. Juli Professionals

China.Table: USA und China verhandeln über Klimapolitik. Der US-Klimabeauftragte John Kerry ist für vier Tage in Peking, um den zuletzt ausgesetzten Klimadialog wieder aufzunehmen. Er wurde hochrangig empfangen. Zugleich machten seine Gesprächspartner deutlich, dass konstruktive Gespräche nur dann möglich sind, wenn sich die Beziehungen insgesamt verbessern.  Mehr

Europe.Table: Von der Leyen “sehr zuversichtlich” bei Mercusor-Abkommen: Ursula von der Leyen setzt auf einen Abschluss der Gespräche mit den Mercosur-Staaten bis Jahresende. Sie sei “sehr zuversichtlich, besonders nach den vergangenen beiden Tagen”, sagte sie nach dem Gipfeltreffen in Brüssel. Es gebe einen “starken Konsens” mit Präsident Lula da Silva zu Klima und Biodiversität. Mehr

ESG.Table: Globaler Süden kann sich Nachhaltigkeit nicht leisten. Die ärmeren Staaten hinken bei der Umsetzung der Sustainable Development Goals der UN stark hinterher, Corona und der Ukraine-Krieg haben die Lage weiter verschärft. In New York wurde jetzt diskutiert, welche Reformen in der globalen Finanzarchitektur nötig wären. Mehr

Europe.Table: EU muss Rohstoff-Wertschöpfung in Partnerländern stärken. Um sich strategisch wichtige Rohstoffe zu sichern, muss die EU ihre Lieferketten diversifizieren und mit zuverlässigen Partnern kooperieren. Um für beide Seiten Vorteile zu schaffen, müsste die EU die Wertschöpfung in Partnerländern unterstützen. Das steht womöglich im Widerspruch zum Ziel, die Weiterverarbeitung in Europa anzukurbeln. Mehr

China.Table: Die China-Strategie der Forschung. In ihrer China-Strategie hat die Bundesregierung auch für die Wissenschaft ein neues Verhältnis zu dem Land skizziert. Ampel-Politiker und das Bildungsministerium bringen nun erste Ideen ins Spiel, wie die Strategie im Forschungsbereich umgesetzt werden könnte. Mehr

Morgeninterviews am 18. Juli

18. Juli 2023 Morgeninterviews am 19. Juli

Informationen am Morgen (Deutschlandfunk)

ca. 6:50 Uhr: Andreas Umland, Institut für Euro-Atlantische Kooperation in Kiew: Wie kann es mit oder ohne Getreideabkommen weitergehen?

ca. 7:14 Uhr: Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Bundestag: Vor CSU-Sommerklausur

ca. 8:10 Uhr: Christian Lex, Vorstandsmitglied im Verband Deutscher Drehbuchautoren: Zum Streik von Schauspielern und Drehbuchautoren – Zustände auch bei uns wie in Hollywood?

Informationen am Morgen (rbb24-Inforadio)

ca. 7:25 Uhr: Stefan Reindl, Professor für Automobilwirtschaft: Ausbaupläne von Tesla

ca. 7:45 Uhr: Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Bundestag: CSU-Klausur im Kloster Andechs

ca. 9:05 Uhr: Harald Zeiss, Professor an der Hochschule Harz in Wernigerode: Tourismus in Zeiten des Klimawandels

ARD-Morgenmagazin (Das Erste)

7:05 Uhr: Gerald Knaus, Migrationsforscher: Asyl

7.35 Uhr: Markus Scholz, Wirtschaftsethiker, Engagement deutscher Firmen in Russland

8.35 Uhr: Alexander Dobrindt, Vorsitzender CSU-Landesgruppe im Bundestag: CSU positioniert sich gegen Ampel-Politik

Geburtstage

18. Juli 2023 Geburtstage

Mittwoch, 19. Juli

Christoph Ploß, MdB (CDU), 38 / Hendrik Wüst, Ministerpräsident von NRW, 48 / Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg, 71 / Gazi Freitag, Co-Vorsitzender der Grünen Schleswig-Holstein, 43 / Maren Kroymann, Schauspielerin, 74 / Wladimir Kaminer, Schriftsteller, 56 / Kevin Großkreutz, Ex-Fußballnationalspieler, 35

Nachttisch

18. Juli 2023 Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute zur gesamten Menschheit. In ihrem 700-Seiten-Opus brechen der Archäologe David Wengrow und der 2020 gestorbene Anthropologe und Mitinitiator von Occupy Wall Street David Graeber mit der linearen Geschichtsschreibung und versprechen “Eine neue Geschichte der Menschheit”. Die neolithische Revolution 10.000 vor Christus führte demnach nicht zwangsläufig zum Ackerbau und später zur Bildung von Staaten. Zahlreiche Gesellschaften seien sogar zum Jagen und Sammeln zurückgekehrt. Der Einfluss indigener Intellektueller aus den USA auf die französische Aufklärung werde in der europäisch zentrierten Geschichtsschreibung ausgeblendet. Ein lehrreiches Buch, das Spaß macht, auch wenn stellenweise der rote Faden fehlt. Liegt wohl in der Natur der Sache.

David Graeber und David Wengrow: Anfänge | Klett-Cotta

18. Juli 2023 Verabschiedung

Das war’s für heute. Das nächste Late-Night-Memo erhalten Sie am Mittwochabend.

Good night and good luck!

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