Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.

Dieser Tag stand ganz im Zeichen der Erde. Die EU-Kommission legte heute zum ersten Mal einen Gesetzentwurf für den Schutz des Bodens vor. Das war überfällig. Denn ohne eine fruchtbare Ackerkrume, die Wasser halten kann, fehlt unseren Lebensmitteln die Lebensgrundlage. Die schlechte Nachricht: Der Gesetzgeber will sich viel Zeit lassen. Erst 2050 müssen die Böden in gutem Zustand sein. Und das, obwohl die Humusschicht seit Langem ausdünnt und erodiert. Und Deutschland jeden Tag 55 Hektar in Gewerbegebiete, Siedlungen und Straßen umwandelt, wie Bauernpräsident Joachim Rukwied moniert. Die EU will nun erstmal den Zustand der Böden erheben. Dann sieht man weiter. Und hofft dabei auf neue genomeditierte Pflanzen, die dem harschen Klima standhalten sollen.

Wir bei Table.Media finden das Thema so wichtig, dass wir dafür eine neue Kollegin bei uns herzlich begrüßen: die Agrarjournalistin Henrike Schirmacher. Sie wird einen neuen Table leiten, dessen Name Programm ist: Agrifood. Landwirtschaft und Ernährung.

Wir berichten über die Brüsseler Pläne und die anstehende Entscheidung zum umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat. Und behalten dabei die große Kornkammer im Osten Europas im Auge: Zu Putins Feldzug gegen die Ukraine haben wir den SPD-Außenpolitiker Gernot Erler befragt.

Viel Vergnügen bei dieser wahrlich nicht leichten Kost!

Heute haben Annette Bruhns, Leonie Düngefeldt, Enno Eidens, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Vera Weidenbach und Charlotte Wirth mitgewirkt. Wir freuen uns über Ihr Interesse.

CO2-Preis: Lindner dementiert eigenen Haushaltsplan

CO2-Preis: Lindner dementiert eigenen Haushaltsplan. Bundesfinanzminister Christian Lindner hat am Mittwoch bestritten, was sein eigener Haushaltsplan explizit ausweist: dass nämlich der CO2-Preis zum Jahreswechsel stärker ansteigen soll als im Moment noch vorgesehen. Das hatte Table.Media am Dienstag exklusiv berichtet. Lindner erklärte dazu, eine Veränderung des derzeitig geltenden Preispfades sei “nicht in der Bundesregierung beschlossen” und es gebe dazu “auch keine politische Vereinbarung”. Umgesetzt werde Anfang 2024 lediglich der im Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) vorgesehene Anstieg von 30 auf 35 Euro. Diese Aussage steht allerdings im Widerspruch zum Haushaltsplan, den das Bundeskabinett am Mittwoch verabschiedet hat.

Darin steht explizit, dass eine “Erhöhung der Zertifikatspreise ab 2024” geplant ist. Zudem wird eine “Änderung des BEHG” angekündigt – was nur erforderlich ist, wenn der Preis stärker steigen soll als derzeit im Gesetz vorgesehen. Weil im Haushaltsplan auch steht, dass diese Gesetzesänderung “zu einem späteren Zeitpunkt beschlossen” werden soll, ist Lindners Aussage, der Preisanstieg sei noch nicht “beschlossen”, formal korrekt. Eine “politische Vereinbarung”, über die Table.Media berichtet hatte und die Lindner ebenfalls bestritten hat, stellen die Aussagen im Haushaltsplan dagegen durchaus dar.

Das Ministerium klärte diesen Widerspruch bis zum Abend nicht auf. Denkbar ist, dass der FDP-Vorsitzende die Verantwortung für die Entscheidung den Grünen zuschieben will. Damit könnte seine Partei allerdings ein Glaubwürdigkeitsproblem bekommen; denn eigentlich ist ein hoher CO2-Preis die zentrale klimapolitische Forderung der FDP. Kritiker befürchten aber schon länger, dass sie diese am Ende kaum durchsetzen wird. Lindner bestätigte die Bedenken am Mittwoch indirekt, indem er eine stärkere Erhöhung des CO2-Preises mit Verweis auf die “Situation unserer Konjunktur” ablehnte.

Glyphosat: EU-Entscheidung lastet auf Koalition

Glyphosat: EU-Entscheidung lastet auf Koalition. Morgen wird die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) bekanntgeben, ob sie das Herbizid Glyphosat weiterhin für sicher hält. Obwohl Bayer das Glyphosat-Produkt Round-up in den USA nicht mehr als “sicher” und “ungiftig” vermarkten darf, wird in verhandlungsinternen Kreisen mit einer Verlängerung der EU-Zulassung gerechnet. Nationale Verbote würden dadurch deutlich erschwert; erste Verbotsversuche von Luxemburg und Österreich scheiterten. Der grüne Agrarpolitiker und MdB Karl Bär erwartet, dass die Ampel Wort hält. Das bereits von der Vorgänger-Regierung im Rahmen der Pflanzenschutzanwendungsverordnung geregelte und von der Ampel im Koalitionsvertrag verabredete Glyphosat-Verbot müsse in jedem Fall in Kraft treten.

Beim Koalitionspartner SPD ist man zurückhaltender. Die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln sei wichtig, müsse aber mit Augenmaß und auf wissenschaftlicher Grundlage geschehen, sagte die zuständige SPD-MdB Franziska Kersten zu Table.Media. “Wir werden uns den Bericht der EFSA zu Glyphosat genau ansehen.” Die Entscheidung über eine Wiederzulassung auf europäischer Ebene werde von der Kommission unter Einbindung der Mitgliedstaaten getroffen. Besonders für die “klimaschonende pfluglose Bodenbearbeitung” würden noch Lösungen gesucht. Tatsächlich ersetzt Glyphosat heute häufig die mechanische Unkrautvernichtung mit Pflug und Hacke.

Das Herbizid ist bereits teilweise verboten. Auf Steinflächen wie etwa Garageneinfahrten darf Glyphosat in Deutschland nicht ausgebracht werden. Ohne eine absorbierende Bodenschicht kann eine Belastung des Grundwassers nämlich nicht ausgeschlossen werden. Auch die europäische Chemikalienagentur ECHA hält in ihrer aktuellen Einschätzung daran fest, dass Glyphosat für Wasserorganismen giftig ist. Hingegen hält sie eine Einstufung als “krebserregend” für nicht angebracht. Eine Analyse der Gemengelage zu Glyphosat lesen Sie bei Charlotte Wirth im Europe.Table.

Presse-Briefing von morgen

5. Juli Presseschau

Süddeutsche: Scholz und das Heizungsgesetz. In der letzten Sitzungswoche gibt sich Olaf Scholz bei der Regierungsbefragung gut gelaunt. Zum Heizungsgesetz, das andere in seiner Partei offen für misslungen halten und das am Freitag durch den Bundestag muss, sagt er bei seinem Auftritt nichts. Von Machtworten hält er nichts, auch wenn andere längst dabei sind, sich hart anzurempeln. Warum das so ist, rekonstruiert ein Reporterteam. Einen Grund bekannte er letztens im ARD-Sommerinterview – er will kein John Wayne sein. (“Stimmt, mich gibt’s ja auch noch”, Seite 3)

Pflegenotstand: Die große Bedeutung der Prävention. Angesichts zunehmender Personalknappheit hat die “Initiative für eine nachhaltige und generationengerechte Pflegereform” Leitplanken gegen den Pflegenotstand vorgestellt. Große Bedeutung kommt dabei der Prävention zu. Wichtig außerdem: Die Attraktivität von Pflegeberufen zu steigern sowie Pflegende von Bürokratie zu entlasten. (Mehr)

Handelsblatt: So teuer war die Maut! 243 Millionen Euro muss der Bund an zwei Firmen für die gescheiterte “Ausländer-Maut” überweisen. Darauf haben sich beide Seiten mithilfe eines Schiedsgerichtes verständigt. Nach dem EuGH-Urteil im Sommer 2019 hatte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) überstürzt alle Verträge gekündigt, nachdem er und Vorgänger Alexander Dobrindt zuvor alle Bedenken ignoriert hatten. Eine Steilvorlage für die klagenden Unternehmen. (“CSU-Mautplan kostet 243 Millionen Euro”, Seite 9)

Tagesspiegel: Lehrerstudium – zu viele brechen ab. Von den gut 52.000 Studenten, die jedes Jahr in den Lehrerberuf streben, erreicht nur etwa die Hälfte das Ziel. Zu wenig, um den Mangel zu beheben. Der Stifterverband fordert nun, Hürden abzusenken, schreibt Barbara Gillmann. Zum Beispiel, indem man Quereinsteiger ohne Lehramtsstudium fördert. Oder indem man wegkommt von der Pflicht, mindestens zwei Fächer zu studieren. (“Nur die Hälfte der Studienanfänger geht in den Beruf”, Seite 17)

ZEIT: KI-Versteherin. KI wird die Welt verändern. Ob zum Guten oder zum Schlechten, das entscheiden die Menschen selbst, sagt Alondra Nelson, die eine Charta zur KI-Regulation entwickelt hat und früher auch US-Präsident Biden beriet. Sie bleibt gelassen ob der Herausforderungen, drängt Gesetzgeber aber, schnell nationale und internationale Regeln zu schaffen. Und im Zweifel, statt Profit und Wachstum, erstmal auf die Bremse zu treten und Fragen zu stellen. (“Die ganze Welt ist betroffen”, Seite 9)

Nicht überlesen!

Faz: Fällt die Grunderwerbsteuer? Finanzminister Christian Lindner denkt darüber nach, die Steuer revolutionär zu verändern, berichtet Manfred Schäfers. Die Bundesländer sollen künftig völlig selbständig – bis hin zur Abschaffung – über die Steuer entscheiden können, die komplett in ihre Kassen fließt. Auch Share Deals, mit denen sich die Steuer für große Firmen trickreich umgehen lässt, sollen nicht mehr möglich sein. Ob die Reform eine Chance hat, ist allerdings völlig offen. (“Lindner will Hauskauf ohne Grunderwerbsteuer ermöglichen”, 5.7.2023)

Neue Gentechnik: Deregulierung brüskiert Bio-Branche

Neue Gentechnik: Deregulierung brüskiert Bio-Branche. Das heute von der EU-Kommission vorgelegte Gesetzesvorhaben zur Lockerung des Gentechnikrechts für neue genomische Techniken (NGT) ist in weiten Teilen identisch mit dem geleakten Vorentwurf (Table.Media berichtete) und stellt die Bio-Branche vor ein grundsätzliches Dilemma. Ihre Produkte sollen weiter frei sein von jeglicher Gentechnik, also auch von solchem genomeditierten Pflanzengut, das die EU-Kommission natürlichem gleichstellen will. Nicht geregelt aber ist, wer haftet, sollten doch NGT-Spuren in Bio-Produkten gefunden werden. Durch Samenflug zwischen Feldern oder durch Maschinen, die mit NGT-Saatgut in Berührung waren, sind solche Verunreinigungen möglich, auch wenn Bio-Bauern ordnungsgemäß nur gentechnikfreies Saatgut einsetzen.

Die Folgekosten könnten astronomisch hoch sein. Bereits heute kostet die Branche der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden, die konventionell wirtschaftende Nachbarn ausbringen, Schätzungen zufolge 100 Millionen Euro im Jahr. Rund ein Viertel davon entfällt auf Rückstandsanalysen. Hubert Heigl, Vorstand Agrar des Bio-Spitzenverbands BÖLW, zeigt sich besonders besorgt über diese Regelungslücke im Gesetzesentwurf der EU: “Die Frage, wer im Falle einer Kontamination von Bio-Erzeugnissen mit neuer Gentechnik die Verantwortung und damit die Kosten trägt, bleibt ungeklärt.” Gelten müsse das Verursacherprinzip. Wie der Ökolandwirt seine Verantwortung für eine zukunftssicheren Landwirtschaft sieht, lesen Sie in seinem Standpunkt.

Lebensmittelverschwendung: EU nimmt Länder in die Pflicht

Lebensmittelverschwendung: EU nimmt Länder in die Pflicht. Die EU-Mitgliedstaaten sollen ihre Maßnahmen verstärken, um Lebensmittel- und Textilabfälle zu verringern. Gestern hat die EU-Kommission einen Entwurf zur Überarbeitung der Abfallrahmenrichtlinie in diesen Bereichen vorgelegt. Sie legt darin konkrete Ziele für die Reduzierung von Lebensmittelabfällen fest: Bis Ende 2030 sollen die Mitgliedstaaten im Vergleich zu 2020 Abfälle aus der Produktion und Verarbeitung um 10 Prozent sowie Abfälle aus Einzelhandel, Restaurants und Haushalten um 30 Prozent senken. Im Bereich der Textilien sollen unter anderem die Hersteller stärker für die Sammlung und Behandlung von Abfällen verantwortlich gemacht werden. Dafür sollen die Mitgliedstaaten Herstellerregister entwickeln.

  • EU
  • Lebensmittel

Deutsche Klimafinanzierung: Minus von 500 Millionen?

Deutsche Klimafinanzierung: Minus von 500 Millionen? Die Finanzmittel aus dem Bundeshaushalt für internationalen Klimaschutz könnten nach Berechnungen von Oxfam um etwa 500 Millionen Euro geringer ausfallen als bisher. Das geht aus einer ersten Analyse hervor, die Oxfam-Finanzexperte Jan Kowalzig auf Grundlage des Entwurfs für den Bundeshaushalt 2024 erstellt hat.

Die Berechnung der “klimawirksamen Mittel” ist kompliziert. Einen einzigen Haushaltstitel dafür gibt es nicht – sie verteilen sich auf mehrere Ressorts und viele Töpfe. Außerdem hängen sie teilweise davon ab, welche Projekte mit anderen Ländern vereinbart werden und wie viel Geld dafür wann abfließt. Die aktuellen Kalkulationen beruhten auf einer vorläufigen Analyse, betont Kowalzig. Aber wenn er alles zusammenrechne “scheint der Haushalt eine halbe Milliarde Euro weniger Klimagelder herzugeben als bisher”, so der Finanzexperte.

Deutschland will ab 2025 “mindestens sechs Milliarden Euro” in die internationale Klima-Zusammenarbeit zu zahlen. Die Ampelregierung drohe sich von diesem Ziel zu verabschieden, so Kowalzig. Die letzten belastbaren Zahlen für die Klimafinanzen stammen aus dem Haushalt 2021, damals wurden 5,3 Milliarden Euro an Haushaltsmitteln zur Verfügung gestellt. Ein Sprecher des BMZ erklärte, es “lässt sich mit dem Wissen von heute nicht abschließend beantworten”, ob sich mit den Zahlen des Haushalts 2024 das Versprechen halten lasse, 2025 die sechs Milliarden zu erreichen. Partnerländer hätten viel Interesse an Klimaprojekten gezeigt. Je mehr Projekte zu Klimaschutz und Anpassung die Partnerländer umsetzen wollten, “desto größer wird der Anteil des BMZ-Haushalts, der zur Klimafinanzierung zählt”. Für Europe.Table analysiert Leonie Düngefeldt den neuen Entwurf.

  • BMZ
  • Klimaschutz

Russland-Experte Erler: Putin kaum geschwächt

Russland-Experte Erler: Putin kaum geschwächt. Der ehemalige Russland-Beauftragte der Bundesregierung und Staatsminister im Auswärtigen Amt Gernot Erler (SPD) hält Wladimir Putin nach der Revolte für nicht nachhaltig beschädigt: “Ich wundere mich über Presseberichte, die schon sein Ende einläuten.” Putins Regierungsstil sei allerdings von zunehmender Vereinsamung gekennzeichnet. Sein Rückhalt in der russischen Gesellschaft sei aber immer noch groß, so Erler. Putins Begründung, Russland führe einen Verteidigungskrieg gegen EU, USA und Nato, sichere ihm nach wie vor Mehrheiten. In Bedrängnis könne er allerdings kommen, sollte er gezwungen sein, nochmals eine Teilmobilmachung auszurufen.

Erler erwartet von der Bundesregierung einen neuen Blick auf den Globalen Süden. Dass Länder wie Indien oder Südafrika sich Sanktionen gegen Russland verweigert hätten, müsse eine Lehre sein: “Die Vorstellung, man könne diese Länder mit Druck von unserem Kurs überzeugen, ist an ihre Grenzen gestoßen.” Es sei ein Fehler, “die Welt einzuteilen in Länder, die westlichen Mustern und Ideen folgen und solchen, die man nicht erreicht”. Die alte Dichotomie zwischen pro- und anti-westlich funktioniere nicht mehr. Wie die Oligarchen zu Putin stehen, welches Risiko die Wagner-Söldner für den Belarus-Diktator Alexander Lukaschenko darstellen und wie für Erler die sich abzeichnende neue Weltordnung aussieht, lesen Sie im Interview von Horand Knaup.

Aus den Professional Briefings

5. Juli Professionals

China.Table: China verzögert Methan-Strategie. China ist der weltweit größte Methan-Emittent. Das Land stößt fast doppelt so viel Treibhausgas aus wie Indien und die USA zusammen. Doch die Regierung hat ihren bis Ende 2022 angekündigten Aktionsplan zur Reduktion der Methanemissionen noch immer nicht vorgelegt. Mehr

Research.Table: Patrick Cramer: “Ich stehe für kritische Kontinuität”. Der neue Präsident der Max-Planck-Gesellschaft hat viel vor. Der Chemiker und Biowissenschaftler will etwa die Suche nach herausragenden Forscherpersönlichkeiten für den Standort Deutschland verstärken. Die Beziehung zum Bundesforschungsministerium sei alles andere als distanziert. Dennoch fordert Cramer mehr Flexibilität für die Forschung. In Berlin müsse das Thema “wieder ganz oben auf die Agenda”, sagt er im Interview. Mehr

Europe.Table: EU-Bodengesetz nicht auf neustem Stand der Wissenschaft. Die EU-Kommission hat heute ihr neues Bodenüberwachungsgesetz vorgestellt. Es beruhe jedoch nicht auf dem aktuellen wissenschaftlichen Konsens, kritisiert der NABU. So seien biologischen Aspekte der Bodenwissenschaft nicht ausreichend berücksichtigt worden. Zudem fehlten eindeutige Maßnahmen, wie die Bodengesundheit verbessert werden kann. Mehr

Climate.Table: Todbringende Hitzewelle rollt über Mexiko hinweg. Die Regierung investiert dennoch Milliarden in fossile Energien. Klimapläne sind ohne Ambitionen, Erneuerbare werden gebremst. Druck für mehr Öko-Energie kommt aus den USA und Kanada. Mehr

Peter Müller: Zurück in den Journalismus

Peter Müller: Zurück in den Journalismus. Müller, 49, langjähriger SPIEGEL-Korrespondent in Berlin und Brüssel, Buchautor und seit Ende 2020 Kommunikationsberater und Redenschreiber bei EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, wechselt in die Chefetage der “Augsburger Allgemeinen”. Er ergänzt Andrea Kümpfbeck, mit der er das Blatt in Form einer Doppelspitze leiten wird. Müller soll insbesondere dem Berliner und landespolitischen Teil zu neuem Profil verhelfen.     

Die Suche hatte sich lange hingezogen. Nach dem Abgang von Gregor Peter Schmitz zum Stern war Kümpfbeck zunächst zur kommissarischen Chefredakteurin ernannt worden. In Augsburg träumte man allerdings von einer Doppelspitze. Müller stammt aus Augsburg und machte in der Region seine ersten journalistischen Gehversuche. Für ihn ist es ein Schritt zurück zu seinen Wurzeln. Die “Augsburger Allgemeine” gehört mit einer Auflage von knapp 270.000 Exemplaren zu den auflagenstärksten Regionalzeitungen Deutschlands.                               

Morgeninterviews am 6. Juli

5. Juli Morgeninterviews am 6. Juli

Informationen am Morgen (Deutschlandfunk)

ca. 6:50 Uhr: Lars Castellucci (SPD), stellvertretender Vorsitzender des Innenausschuss: Gesetzentwurf Suizidbeihilfe

ca. 7:14 Uhr: Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister: Durchbruch bei der Krankenhausreform?

ca. 8:10 Uhr: Britta Hasselmann (Grüne), Co-Fraktionschefin: Rückschritt bei der Gleichstellung?

ARD-Morgenmagazin

ca. 7:05 Uhr: Alexander Throm (CDU), innenpolitischer Sprecher: EuGH-Urteil zu straffälligen Flüchtlingen

ca. 8:05 Uhr: Renate Künast (Grüne) und Lars Castellucci (SPD): Strafbarkeit der Hilfe zur Selbsttötung

Geburtstage

5. Juli Geburtstage

Donnerstag, 6. Juli

Maria Margarete Gosse, Botschafterin in Spanien, 61 / Oliver Schnakenberg, Botschafter im Kongo, 64

Nachttisch

5. Juli Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute ins laszive Berlin des Jahres 1901. Dieser Roman wurde von den Erben des jüdischen Schriftstellers unter Verschluss gehalten; so erschienen die 1000 Seiten, die Rudolf Borchardt 1938/39 verfasste, erst 2019. Deutschland steht seither sein eigener Henri Miller zur Verfügung – der zugleich ein facettenreiches Bild des bürgerlichen Berlin des Fin de Siecle zeichnet. Der junge “Rudi” fliegt darin von Mädchenkammer zu Fürstinnendiwan zu Bordellzimmer, gierig nach stets neuen erotischen, aber durchaus auch sprachlich erogenen Begegnungen. Allen Sexismus-Beauftragten zur Beruhigung: Borchardt setzt hier jenen frühen emanzipierten Frauen ein Denkmal, die sich ihm für die eigene Lust ein paar Stunden hingaben, um dann anderweitig die eigenen sinnlichen Erkundungen fortzusetzen.

Rudolf Borchardt: Weltpuff Berlin | Rowohlt

Das war’s für heute. Das nächste Late-Night-Memo erhalten Sie am Donnerstagabend.

Good night and good luck!

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