Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

  • Ampelstreit: Dröge pocht auf Vertragstreue
  • GroKo in Berlin: Experiment mit offenem Ausgang
  • Fraunhofer-Affäre: Parlamentarier fürchten großen Schaden
  • Hochwasserschutz: Länder rufen Hilfen nicht ab
  • Sozialbeirat: Das diskrete Gremium
  • LNG-Terminals: BMWK plant bewusst mit Überkapazitäten
  • Climate.Table: Interview zum Klimastreik
  • China.Table: Millionen Uiguren werden in Industrie eingegliedert
  • Europe.Table: Verhandlungen zur Ladeinfrastruktur stocken
Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt. 

In Berlin kann man zurzeit beobachten, wie schnell vermeintliche Traumpartner übereinander herfallen können, wenn die Beziehung zu Ende ist. Im Bund konnte man das 2013 zwischen Union und FDP studieren; im Land Berlin spielt sich das Gleiche aktuell zwischen SPD und Grünen ab. Erst wurde ein SPD-Papier öffentlich, das vor allem belegen sollte, wie groß der Frust über grüne Forderungen ist. Einen Tag später kommt von den Grünen ein “Fakten-Check“, der die Sozialdemokraten mit dem bösen Wort Lüge belegt. Gut lässt das beide nicht dastehen. Die Christdemokraten aber werden es mit Interesse registrieren.

Wir haben uns angesehen, welche Folgen der Schwenk von Franziska Giffey Richtung CDU hat, und haben mit Katharina Dröge über den aktuellen Streit in der Ampel gesprochen. Außerdem werfen wir einen Blick auf das älteste Beratergremium der Bundesregierung, das wichtig ist, obwohl es kaum einer kennt: den Sozialbeirat.

Viel Vergnügen bei der Lektüre. An dieser Stelle versorgen wir Sie jeden Sonntag-, Dienstag- und Donnerstagabend mit Informationen und Analysen aus der Hauptstadt.  

Heute haben Okan Bellikli, Stefan Braun, Annette Bruhns, Enno Eidens, Viktor Funk, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt und Daniel Schmidthäussler mitgewirkt. Wir freuen uns über Ihr Interesse.

Ampelstreit: Dröge pocht auf Vertragstreue.

Ampelstreit: Dröge pocht auf Vertragstreue. Im Konflikt mit der FDP über das eigentlich schon beschlossene Aus für Verbrennermotoren und für Öl- und Gasheizungen mahnen die Grünen den Koalitionspartner, beim Beschlossenen zu bleiben. Die Ampel habe sich gemeinsam auf Änderungen für Heizungen geeinigt. “Zu gemeinsamen Verabredungen sollte man stehen. Das erwarte ich von allen”, sagte die Co-Vorsitzende der Grünen-Fraktion, Katharina Dröge, Table.Media. Die Reform sei nötig, um die Klimaziele zu erreichen. Ihr Versprechen: “Wir werden uns um eine soziale Ausgestaltung kümmern.”

Ob dieser Appell fruchtet, ist aber offen. Denn während die FDP bisher nur kritisiert hatte, dass der Gesetzentwurf von Wirtschafts- und Bauministerium an einzelnen Punkten über die Vereinbarung der Koalition hinausgehe, stellte Parteichef Christian Lindner das Vorhaben am Abend überraschend komplett infrage: Die Pläne müssten “zurück in die Montagehalle und grundlegend überarbeitet werden”, forderte der Finanzminister auf LinkedIn.

Dröge hofft dagegen auf Vernunft, auch beim EU-Verbrennerverbot. Sie gehe davon aus, dass die plötzlich von der FDP angedrohte Blockade nicht eintreten und Deutschland einem Ausstieg aus dem Verbrenner zustimmen werde. “Das ist auch eine Frage der Verlässlichkeit gegenüber den europäischen Partnern”, sagte die Grünen-Fraktionschefin. Die Ampel entscheide als Koalition gemeinsam. Gleichzeitig gelte das Ziel, das Land so schnell wie möglich klimaneutral zu machen. “Das ist nicht nur Aufgabe der Grünen. Wir würden uns freuen, wenn sich auch unsere anderen beiden Koalitionspartner endlich etwas mehr dafür einsetzen würden.” Das komplette Interview mit Dröge lesen Sie hier.

GroKo in Berlin: Experiment mit offenem Ausgang

Schwarz mit Rot ins Rote Rathaus?

GroKo in Berlin: Experiment mit offenem Ausgang. CDU und SPD wollen in Berlin Koalitionsverhandlungen aufnehmen. Es gäbe zwar eine linke Mehrheit, und der Wahlkampf hat Wunden gerissen. Franziska Giffey an der Spitze der SPD lässt sich von beidem aber nicht beeindrucken. Sie kämpft an zwei Fronten: Der Union muss sie maximale Kompromisse abringen, in der eigenen Partei muss sie die Zweifler überzeugen. Und davon gibt es viele. Können sich beide Seiten auf einen Koalitionsvertrag einigen, wird die SPD das Ergebnis einem Mitgliederentscheid unterziehen.

Eine ganz andere Herausforderung sind die Verhandlungen für die CDU. Spitzenmann Kai Wegner muss sich weit auf die SPD zubewegen, er wird seiner Partei in puncto Klimaschutz, Nahverkehr und auch im Wohnungsbau sowie beim Mietrecht einiges abverlangen müssen. Wegner scheint dazu bereit, wie aus einer Tischvorlage der CDU aus den Sondierungsgesprächen hervorgeht. Die Grünen dagegen stolperten offensichtlich ziemlich unvorbereitet in die Sondierungen. Ohne Weitblick und Strategie. Sie werden sich auf die Wahl 2026 konzentrieren, sind dann mutmaßlich aber nicht ohne Chance – denn daran, dass die Große Koalition in nur dreieinhalb Jahren die Wende für die Stadt einleitet, glaubt kaum jemand. Mehr dazu lesen Sie hier.

Presse-Briefing von morgen

2. März Presseschau

SZ: Ein Jahr Zeitenwende-Rede. Olaf Scholz hat im Rahmen einer Regierungserklärung im Bundestag Bilanz gezogen. Er sprach über mögliche Wege zu einem “gerechten Frieden” für die Ukraine, die Kritik an Waffenlieferungen und die Maßnahmen der Bundesregierung in Sachen Energie und Entlastung. Als Oppositionsführer habe Friedrich Merz der Rede nicht viel entgegensetzen können, schreibt Daniel Brössler. (“Im Zeichen der Solidarität”, Seite 2)

Armutsrisiko Pflegefall? Warum das Gießkannenprinzip falsch ist. Aktuell wird die gut funktionierende “Hilfe zur Pflege” – eine Sozialleistung für bedürftige Pflegeheimbewohner – schlecht geredet. Damit einher geht die Forderung nach mehr Pflegeleistungen für alle – also auch für Wohlhabende. Aufkommen sollen dafür die Beitrags- und Steuerzahler. Warum das der falsche Weg ist, lesen Sie hier. (Mehr)

Tagesspiegel: Schröder darf SPD-Mitglied bleiben. Das Parteiausschlussverfahren gegen Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder ist vorerst gescheitert. Die Schiedskommission des SPD-Bezirks Region Hannover als zweite Instanz entschied, dass er nicht gegen die Parteiordnung verstoßen habe, schreibt Hans Monath. Mehrere SPD-Verbände wollen ihn wegen seiner Verbindungen nach Russland ausschließen. Sie können noch Einspruch bei der Bundesschiedskommission der Partei einlegen, das gilt laut dem Autor aber als wenig erfolgversprechend. (“Schröder bleibt in der SPD”, Seite 5)

Taz: Fridays For Future und Verdi vereinen Kräfte. Am morgigen Freitag ist der Klimastreik von FFF erstmals zugleich ein 24-Stunden-Warnstreik im ÖPNV. Motto: #WirFahrenZusammen. Dahinter stecke Strategie, meint die Taz, da die noch junge Klimabewegung inzwischen kaum noch Mobilisierungskraft habe. Der Schulterschluss mit der Gewerkschaft solle für mehr gesellschaftliche Verbündete für ein konkretes Ziel sorgen: die Verkehrswende. (“Klimastreik ist Warnstreik”, Seite 2)

FAZ: Landesjustizminister gegen Aufzeichnungen im Gericht. Das Gesetzesvorhaben von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) für eine künftige Dokumentation strafrechtlicher Hauptverhandlungen findet keine Gunst. Die FAZ zitiert aus ablehnenden Stellungnahmen zu der von der Ampel avisierten Reform des Justizministeriums Niedersachsens (SPD), Thüringens (Grüne) und sogar des FDP-geführten Ressorts in Rheinland-Pfalz. Deutlich formuliert Hessens Justizminister Roman Poseck (CDU) für sein Haus: “Selten ist ein Gesetzesentwurf auf so einhellige wie vehemente Ablehnung sämtlicher beteiligter Stellen gestoßen.” (“Länder gegen Buschmann”, Seite 4.)

Nicht überlesen!

The Spectator: Gewinnt Putin? Die Weltordnung verändert sich zu seinen Gunsten. Vertrauen – das ist die Voraussetzung für Allianzen. Und um Vertrauen vieler aufstrebender Regionen und Staaten weltweit gegenüber westlichen Demokratien ist es nicht gut bestellt. Monopolisierung von Impfstoffen gegen Covid, benachteiligende Geschäftsbeziehungen, Klima-Zerstörung durch reiche Nationen. Nicht umsonst hat der französische Präsident auf der Münchner Sicherheitskonferenz von Vertrauensarbeit gesprochen, die der Westen leisten muss. Denn genau dieses mangelnde Vertrauen nutzt Russland derzeit geschickt für sich aus. Das kann zu fatalen Folgen für die Ukraine und schließlich für den gesamten Westen führen. Ein lesenswerter, ernüchternder Essay von Peter Frankopan. (“Is Putin winning? The world order is changing in his favour”, 4. März 2023)

Fraunhofer-Affäre: Parlamentarier fürchten großen Schaden

Fraunhofer-Affäre: Parlamentarier fürchten großen Schaden. Der Haushaltsausschuss des Bundestags warnt die Fraunhofer-Gesellschaft (FhG) und das Forschungsministerium nach der vom Research.Table begleiteten Affäre um maßlose Spesen, Reisen und private Nutzung von Sachmitteln vor einem gravierenden Schaden für den Wissenschaftsstandort Deutschland. In einem sogenannten Maßgabebeschluss des Ausschusses heißt es, “unangemessene Handlungen und die unsachgemäße Verwendung von Zuwendungen durch Einzelpersonen auf der Vorstandsebene” könnten nicht nur den Ruf der FhG, sondern auch den “des gesamten deutschen Wissenschaftssystems schädigen”.

Bis zum 1. September muss das Ministerium die Kontrollmechanismen der FhG überarbeiten. Der Haushaltsausschuss verlangt ein Konzept zur sachgemäßen Mittelverwendung samt Controlling. Zuvor hatte auch die Ministerin scharfe Kritik geübt. “Die Vorwürfe wiegen schwer”, erklärte Bettina Stark-Watzinger  (FDP). Sie forderte einen personellen Neustart im Vorstand; die Fraunhofer-Gesellschaft brauche rasch Governanceund tragfähige Compliance-Standards. Einen Neustart an der Spitze muss der Senat der Fraunhofer-Gesellschaft beschließen. In einem Prüfbericht hatte der Bundesrechnungshof die Führungsspitze der Fraunhofer-Gesellschaft Anfang Januar scharf kritisiert. Die FhG habe “die rechtlichen Vorgaben vor allem für Reisen, Dienstfahrzeuge, Bewirtungen und Veranstaltungen im Vorstandsbereich unzureichend beachtet”. 

Hochwasserschutz: Länder rufen Mittel nicht ab

Hochwasserschutz: Länder rufen Hilfen nicht ab. Trotz der Erfahrungen mit der Hochwasserkatastrophe 2021 im Ahrtal und manchen Regionen Nordrhein-Westfalens kommen die Bundesländer beim Hochwasserschutz nicht voran. Mehr als 220 Millionen Euro an Bundesmitteln wurden seit 2016 nicht abgerufen. Das steht in einem Beschluss des Haushaltsausschusses von dieser Woche. “Wir erwarten von den Ländern, dass sie ihre Anstrengungen im Bereich des Hochwasserschutzes deutlich ausbauen und die Bundesmittel zügig einsetzen”, sagt die SPD-Haushälterin Esther Dilcher.

Für den Hochwasserschutz sind in Deutschland die Länder und Kommunen zuständig. Deren Zurückhaltung beim Schutz gegen die Fluten ist nicht neu. Bereits 2015 hatte der Bund über einen Sonderrahmenplan zusätzlich 100 Millionen Euro bereit gestellt. In keinem Jahr seither wurden die Mittel vollständig abgerufen. Schmaler Trost: Beim Küsten- und Hochwasserschutz verfallen die Hilfen des Bundes nicht.

Als Sorgenkind gilt Nordrhein-Westfalen. Das von den Wassermassen 2021 neben Rheinland-Pfalz stark betroffene NRW stach den Haushältern besonders ins Auge: Von neun Millionen Euro, die die Landesregierung im vergangenen Jahr für Schutzprojekte angemeldet hatte, rief sie am Ende nur gut 800.000 Euro ab – weniger als ein Zehntel. 

Der Haushaltsausschuss hat den Ländern jetzt eine Frist gesetzt. Bis zum 31. Mai sollen sie in Abstimmung mit dem Bundesumwelt- sowie dem Bundelandwirtschaftsministerium ein Aktionsprogramm zum präventiven Hochwasserschutz vorlegen, jeweils mit Maßnahmen, Mittelbedarf und Zeitplan unterlegt. Nur damit soll es vom Bund ab 2024 zusätzliche Mittel für den Hochwasserschutz geben. Ein Haushälter: “So wie bisher kann es jedenfalls nicht weiter gehen.”

Sozialbeirat: Das diskrete Gremium

Anja Piel ist Mitglied im DGB-Bundesvorstand und Vorsitzende des Sozialbeirats

Sozialbeirat: Das diskrete Gremium. Das “älteste Beratungsgremium für die gesetzgebenden Körperschaften und die Bundesregierung”, wie es in einer Selbstdarstellung heißt, wird in diesem Jahr 65 Jahre alt. Und dennoch kennt es kaum jemand. Das könnte an zwei Dingen liegen. Zum einen tagt der Rat diskret: Die Sitzungen sind nicht öffentlich, die Protokolle nicht einsehbar. Zum zweiten hat er im Kern nur eine Aufgabe: einmal im Jahr den Rentenversicherungsbericht der Regierung zu bewerten. Jeweils bis Ende November muss der Rat Bundestag und Bundesrat sein Gutachten zur Lage der Renten zuleiten.

Die Expertise kann durchaus kritisch ausfallen. In der seiner jüngsten Betrachtung äußert er sich beispielsweise skeptisch über die von Finanzminister Christian Lindner vorangetriebene “Aktienrente”, die für Diskussionen in der Koalition sorgt. “Die unterschiedlichen Vorhaben zur Stärkung der Kapitaldeckung bleiben im Koalitionsvertrag vage und sind nicht direkt miteinander verknüpft”, sagt der Beirat. Parallel zur im Januar gestarteten “Fokusgruppe private Altersvorsorge” der Bundesregierung fordert er Regierung und Parlament auf, “bald Klarheit zu schaffen, welche privaten und betrieblichen Vorsorgemöglichkeiten künftig bestehen und gefördert werden sollen”. Wie der Beirat auf andere aktuelle Entwicklungen blickt und warum selbst Bundestagsabgeordnete nicht viel über ihn wissen dürften, lesen Sie in unserer Analyse.

LNG-Terminals: BMWK plant bewusst mit Überkapazitäten.

LNG-Terminals: BMWK plant bewusst mit Überkapazitäten. Das Wirtschaftsministerium von Robert Habeck plant weiterhin mit drei festen LNG-Terminals, obwohl ein vom BMWK beauftragtes Gutachten des Energiewirtschaftlichen Instituts zu Köln (EWI) deutlich weniger Flüssiggas-Terminals für ausreichend hält. Das geht aus dem Entwurf für einen BMWK-Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestags hervor, der Table.Media vorliegt. Laut EWI sind ein festes und sieben schwimmende Terminals mehr als ausreichend, um den Gasbedarf in Deutschland und seinen Nachbarländern zu decken (Table.Media berichtete).

Die Regierung sorgt sich um die Versorgungssicherheit. Sollten alle Projekte realisiert werden, dann steht Deutschland im Jahr 2030 eine Überkapazität von mindestens 34 Milliarden Kubikmeter zur Verfügung. Das sind fast 45 Prozent zusätzlich zum prognostizierten Bedarf. “Ein Sicherheitspuffer in dieser Größe ist aus Sicht der Bundesregierung mindestens notwendig, um die Versorgungssicherheit im Hinblick auf den möglichen Ausfall von Importkapazitäten durch Havarie, Sabotage oder andere exogene Ereignisse weiterhin zu gewährleisten”, schreibt das BMWK. Insbesondere das Kanzleramt drängt offenbar darauf, beim Thema Versorgung auf Nummer Sicher zu gehen.

Die Rechnung enthält darüber hinaus weitere Sicherheitspuffer: So wird auf den ohnehin relativ hoch angenommen Gasverbrauch ein Risikoaufschlag von 10 Prozent aufgeschlagen. Zudem werden die Maximalkapazitäten und die Nutzungsdauer der schwimmenden Terminals eher niedrig angesetzt und der Gasbedarf der Nachbarländer als konstant angenommen.

Die Pläne dürften in den eigenen Reihen auf Widerstand stoßen. “Kapazitäten, die über einen Sicherheitspuffer hinausgehen, müssen vermieden werden”, hatte die klimapolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Lisa Badum, nach Bekanntwerden des EWI-Gutachtens erklärt. Im Berichtsentwurf wirkten diese auf den ersten Blick zu groß, sagte sie. Überkapazitäten an LNG-Terminals in Deutschland können Badum zufolge für andere Staaten “ein Anreiz sein, neue fossile Gasvorkommen zu erschließen”.

  • LNG
  • Wirtschaftsministerium

Wie autonom sollte die Schule der Zukunft sein? Diese und andere Fragen diskutiert Bildung.Table-Redaktionsleiter Moritz Baumann am 13. März mit Cordula Heckmann (Leiterin, Rütli-Campus Berlin), Dr. Thomas de Maizière (Vorsitzender, Deutsche Telekom Stiftung) und Udo Michallik (Generalsekretär, KMK). Jetzt anmelden.

Aus den Professional Briefings

2. März Professionals

Climate.Table: Interview zum Klimastreik. “Protest ist Wind in unseren Segeln”, sagt Kathrin Henneberger im Interview mit Bernhard Pötter. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete aus dem Braunkohleland rund um Lützerath sitzt zwischen allen Stühlen. Sie stützt die Ampelregierung und hofft trotzdem auf vielköpfigen Protest gegen sie: “Wer treibt uns denn an, wenn wir in Verhandlungen anfangen, mürbe zu werden? Je größer der Protest, der auch uns Grüne antreibt, desto besser.” Mehr

China.Table: Millionen Uiguren werden in Industrie eingegliedert. Das geschieht im Rahmen von staatlich organisierten Beschäftigungsprogrammen, berichtet Marcel Grzanna. Oftmals arbeiten sie weit entfernt von ihren Heimatorten und werden überwacht. Dadurch werden Familien auseinandergerissen und Kinder von ihrer kulturellen Identität entwurzelt. Der deutsche Autobauer Volkswagen wehrt sich gegen den Vorwurf, er sei Bestandteil dieses Systems. Mehr

Europe.Table: Verhandlungen zur Ladeinfrastruktur stocken. Die Alternative Fuel Infrastructure Regulation (AFIR) soll europaweit für einen flächendeckenden Auf- und Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge sorgen. Die Parlamentsberichterstatter beschuldigen die schwedische Ratspräsidentschaft, den Prozess zu verzögern und sich bei den Mitgliedstaaten nicht durchzusetzen. Dabei gilt der Gesetzesvorschlag aus dem Fit-for-55-Paket als eines der wichtigsten Zukunftsprojekte der EU, um den Verkehr auf der Straße, zu Wasser und in der Luft zu dekarbonisieren. Mehr

Security.Table: Frankreich – Viel Geld fürs Heer, aber keine Zeitenwende. Frankreich will in den kommenden Jahren 413 Milliarden Euro in sein Militär stecken. Für den Sommer ist das neue Budgetgesetz angekündigt, gleichzeitig soll sich die Rüstungsindustrie umstellen. Verteidigungsminister Sébastien Lecornu hat schon einige Ausgabenpläne genannt. Gabriel Bub hat sie zusammengestellt. Mehr

Morgeninterviews am 3. März

2. März Morgeninterviews am 3. März

Informationen am Morgen (Deutschlandfunk)

ca. 6:50 Uhr: Reinhard Bispinck, Tarifexperte: Warnstreiks im Öffentlichen Dienst

ca. 7:14 Uhr: Kai Wegner, CDU-Vorsitzender in Berlin: Koalitionsverhandlungen mit der SPD

ca. 8:10 Uhr: Cathryn Clüver Ashbrook, Bertelsmann-Stiftung: Scholz in Washington

ARD-Morgenmagazin (Das Erste)

6:35 Uhr/8:35 Uhr: Amelie Winscias, Fridays for Future: Gemeinsame Streikaktion von FFF und Verdi

7:10 Uhr: Alexander Graf Lambsdorff, stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender: Erwartungen an Scholz-Besuch in den USA

7:35 Uhr: Jan Bleckert, Verdi Baden-Württemberg: Warnstreiks im Nahverkehr

8:05 Uhr: Oleksii Makeiev, Botschafter der Ukraine in Deutschland: Diplomatische Optionen im Ukraine-Krieg?

Informationen am Morgen (rbb24-Inforadio)

ca. 06:05 Uhr: John Kornblum, Früherer US-Botschafter in Deutschland: Treffen von Scholz und Biden

ca. 07:05 Uhr: Kai Wegner, Spitzenkandidat der Berliner CDU: Mögliche Koalition mit der SPD

ca. 09:05 Uhr: Hans Leister, Co-Vorsitzender der “Koordinationsgruppe Deutschlandtakt”: Mögliche Verschiebung des Deutschlandtakts der Bahn

ca. 09:25 Uhr: Katina Schubert, Linken-Vorsitzende in Berlin: Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD

Heads

2. März Heads

Handelsblatt: Neuer Präsident für das IfW Kiel

Geburtstage

2. März Geburtstage

Freitag, 3. März

Wolfgang Kubicki, Vizepräsident des Bundestags, 71

Andreas Schwarz, MdB (SPD), 58

Katja Leikert, MdB (CDU), 48

Jörg Sibbel, Staatssekretär im Innenministerium von Schleswig-Holstein, 58

Wilfried Klenk, Staatssekretär im Innenministerium von Baden-Württemberg, 64

Barbara Meyer, Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium für Regionalentwicklung, 61

Samstag, 4. März

Kai Rohrschneider, Abteilungsleiter im Verteidigungsministerium, 59

Elisabeth Kaiser, MdB (SPD), 35

Tino Sorge, MdB (CDU), 48

Jakob von Weizsäcker, Minister der Finanzen und für Wissenschaft im Saarland, 53

Carmen Emigholz, Kulturstaatsrätin in Bremen, 61

Nachttisch

2. März Nachttisch

Pine Gap (Bild: Netflix)

Unser Tipp führt Sie heute in die australische Wüste und mitten hinein in die Überwachung der Welt. Oder das, was man so nennen könnte. Tief im Hinterland des fünften Kontinents, in der Nähe von Alice Springs, liegt Pine Gap. Was harmlos klingt, gehört zu den wichtigsten Beobachtungsstationen der westlichen Geheimdienste. Doch wo verbündet draufsteht, gibt es Streit, nistet sich Neid ein, brechen offen Konflikte auf. Und im Mittelpunkt, natürlich: China. Spannend. Fremd. Augenöffnend.

Pine Gap (Australien 2018) | 2 Staffeln | Netflix

Das war’s für heute. Das nächste Late-Night-Memo erhalten Sie am Sonntagabend.

Good night and good luck!

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Memo für die Table.Media-Community.

PS: Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich für das Late-Night-Memo kostenlos anmelden.

Berlin.Table Redaktion

BERLIN.TABLE REDAKTION.

Licenses:

    Briefings wie Berlin.Table per E-Mail erhalten

    Keine Bankdaten. Keine automatische Verlängerung.

    Sie haben bereits das Table.Briefing Abonnement?

    Anmelden