Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

  • Energiepreisbremsen: Kosten viel geringer als geplant
  • Antisemitismus: Jüdischer EU-Parlamentarier für stärkere Geheimdienste
  • Linke: Die Flügel prägen die Fraktion
  • Klima: COP28 wird zum Ampel-Thema
  • Steinmeier: Entschuldigung für Verbrechen in Tansania
  • Innovationsagentur: Kretschmer wirbt für Ostdeutschland
  • KI I: Chinesischer Konkurrent für ChatGPT kommt
  • KI II: Hessen wird führender Forschungsstandort
Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.

Israelkrieg, Migration, Wirtschaftsprobleme – an vielen Stellen herrscht Krisenstimmung in Deutschland. So gesehen sollte es niemanden verwundern, dass die Regierung unter Stress steht. Sei es Kanzler Olaf Scholz, der in Afrika um Migrations- und Energiepartnerschaften kämpft; sei es der FDP-Vorsitzende Christian Lindner, der angesichts schlechter Umfragewerte seine eigenen Leute bei Laune halten muss; sei es Außenministerin Annalena Baerbock, die beim Blick auf Hamas-Terror und Israels Krieg in Gaza jedes Wort und jede Entscheidung wägen muss. Doch so verständlich die Anspannung ist, in der sich alle befinden, so wichtig ist es für eine Koalition, in Krisenzeiten im Wortsinn zusammenzuarbeiten.

Deshalb irritiert schon sehr, was nach Berlins Enthaltung in der UN-Generalversammlung an Widersprüchlichem zwischen Auswärtigem Amt und Bundesfinanzministerium zu vernehmen ist. Hört man genau hin, kommt man zu dem Ergebnis, dass in der Ampel trotz anderslautender Erklärungen nicht alle Koalitionspartner wirklich wie Partner behandelt wurden. Niemand in der Ampel will daraus einen weiteren Streit machen. Aber alle müssen sich bewusst werden, welchen Eindruck sie nach außen vermitteln: Dass im Kabinett fehlt, was unverzichtbar ist, um Menschen zu überzeugen – echtes Vertrauen.

Wir haben heute mit dem jüdischen Europaabgeordneten Sergey Lagodinsky über seine Ängste und Hoffnungen gesprochen. Und wir beschreiben, warum für die Strom- und Gaspreisbremse in diesem Jahr nicht einmal halb so viel Geld benötigt wird wie im Haushalt eingeplant.

Viel Vergnügen bei der Lektüre!

Heute haben Stefan Braun, Annette Bruhns, Enno Eidens, Damir Fras, Franziska Klemenz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Bernhard Pötter, David Renke, Leonard Schulz, Vera Weidenbach und Markus Weißkopf mitgewirkt.

Wir freuen uns über Ihr Interesse.

Energiepreisbremsen: Kosten viel geringer als geplant

Energiepreisbremsen: Kosten viel geringer als geplant. Für die Strom- und Gaspreisbremse wird in diesem Jahr nicht einmal halb so viel Geld benötigt wie im Haushalt eingeplant. Das geht aus Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums hervor, die Table.Media vorliegen. Bis Ende Oktober wurden demnach für die Gaspreisbremse 11,1 Milliarden Euro an die Lieferanten ausgezahlt; bei der Strompreisbremse sind es 11,6 Milliarden Euro. Zudem wurden, ebenfalls aus dem Etat der Strompreisbremse, 3,7 Milliarden Euro Zuschüsse für Netzentgelte bezahlt. Bis Jahresende wird mit weiteren Ausgaben von 5,7 Milliarden Euro gerechnet, sodass sich Gesamtkosten von 32 Milliarden Euro ergeben. Im Haushalt eingeplant sind für die Preisbremsen insgesamt 83 Milliarden Euro.

Grund für die Einsparung sind die stark gesunkenen Energiepreise. Die Preisbremsen greifen beim Strom für Privathaushalte ab einem Preis von 40 Cent pro Kilowattstunde und beim Gas ab 12 Cent pro Kilowattstunde. Bereits seit Januar liegen die Preise bei neuen Verträgen im Schnitt aber wieder unter diesem Niveau; derzeit kostet Strom im Schnitt knapp 30 Cent und Gas im Schnitt knapp 9 Cent. Von den Preisbremsen profitieren darum vor allem Kunden, die im Herbst 2022 einen teuren Vertrag abgeschlossen haben und diesen bisher nicht anpassen konnten oder wollten. Auch bei der Industrie, wo andere Preise gelten, haben die verringerten Preise zusammen mit diversen Bedingungen zu einer geringen Inanspruchnahme der Preisbremsen geführt.

Was mit den rund 50 Milliarden Euro geschieht, die übrig bleiben, ist noch unklar. Das Finanzministerium teilte auf Anfrage mit: “Nicht bis zum Jahresende ausgeschöpfte Mittel werden der Rücklage des Wirtschaftsstabilisierungsfonds zugeführt und stehen in den Folgejahren zur Finanzierung von Maßnahmen nach § 26a Stabilisierungsfondsgesetz zur Verfügung.” Für die Finanzierung des von Wirtschaftsminister Robert Habeck vorgeschlagenen verbilligten Industriestrompreises will Finanzminister Christian Lindner die Gelder aber nicht nutzen – obwohl die “Finanzierung und Zwischenfinanzierung von Programmen zur Abfederung von Preissteigerungen beim Bezug von Strom” im angeführten Paragrafen als möglicher Verwendungszweck genannt werden.

Obwohl sie kaum noch gebraucht werden, sollen die Preisbremsen verlängert werden. Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine Verordnung beschlossen, die das Ende der Regelung vom 31. Dezember auf den 30. April kommenden Jahres verschiebt; greifen kann diese aber erst, wenn die EU zustimmt. Die Kosten für die Verlängerung werden im Entwurf mit rund 14 Milliarden Euro angegeben – was angesichts der bisherigen Ausgaben und der aktuellen Preise erneut sehr hoch erscheint. Zur Begründung erklärte das BMWK, man plane vorsichtshalber mit Reserven, weil die Preisentwicklung weiterhin unsicher sei.

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Antisemitismus: Jüdischer EU-Parlamentarier für stärkere Geheimdienste

Sergey Lagodinsky sitzt seit 2019 für die Grünen im Europaparlament

Antisemitismus: Jüdischer EU-Parlamentarier für stärkere Geheimdienste. “Wir müssen BND und Verfassungsschutz stärken”, sagt Sergey Lagodinsky im Interview mit Table.Media. Vielen gewaltbereiten Antisemiten komme man nicht mit normalen, gängigen Ermittlungsmethoden auf die Schliche. Der Grünen-Politiker, einziger Jude unter den deutschen EU-Parlamentariern in Brüssel, fordert auch, dass Deutschland die Rolle von Religionen bei Judenfeindlichkeit kritischer hinterfragt. “Wir müssen prüfen, inwiefern wir Religionsgemeinschaften stärker in die Mitverantwortung nehmen.” Es könne nicht sein, dass etwa der Zentralrat der Muslime so lange gebraucht habe, um den Terror der Hamas zu verurteilen.

Lagodinsky bezweifelt, dass Abschiebungen ein probates Mittel sind. Viele der Täter seien in Deutschland geboren, hätten deutsche Schulen und Universitäten besucht. “Diese Menschen und ihre teils abscheulichen Ansichten sind mittlerweile Teil unserer Gesellschaft.” In politischen Forderungen nach Abschiebungen erkennt Lagodinsky eine gewisse Hilflosigkeit. “Ich glaube, dass die Gruppe der abschiebefähigen Täter sehr klein ist.” Was der Grünen-Politiker im Kampf gegen Antisemitismus für wirksam hält und wieso so wenige jüdische Abgeordnete in deutschen Parlamenten sind, lesen Sie im Interview von Damir Fras und Franziska Klemenz.

  • AfD
  • Antisemitismus
  • Die Grünen
  • Hamas
  • Israel

Presseschau von morgen

1. November 2023 Presseschau

Handelsblatt: Der Einfluss des Nahostkonflikts auf den Ölpreis. Die Weltbank hat vier Szenarien ausgerechnet. Im Worst Case fiele das globale Ölangebot um sechs bis acht Millionen Barrel pro Tag – vergleichbar mit der arabischen Ölblockade während des Jom-Kippur-Kriegs 1973. Um bis zu 75 Prozent auf 157 US-Dollar würden die Preise dann steigen. Wahrscheinlicher ist nach Ansicht von Weltbank und anderen Experten ein leichter bis deutlicher, nicht aber dramatischer Anstieg. (“Steigt der Ölpreis auf 157 Dollar?”, Seite 4)

Wir sind die Medizinischer-Fortschritt-Versicherung. Die PKV erstattet viele Arzneimittel und Therapien schon frühzeitig. So sorgen wir dafür, dass sie schneller oder überhaupt erst auf den Markt kommen. Das kommt auch gesetzlich Versicherten zugute. Darüber hinaus fördern wir mit unserem Fonds Heal Capital viele Start-ups aus der Healthtech-Branche. (Mehr auf pkv.de)

Tagesspiegel: Bedenken gegen Erdoğan-Besuch. Wie wird es sich auf deutsche Städte auswirken, wenn der türkische Präsident, der zuletzt leugnete, dass die Hamas eine Terrororganisation sei, wie geplant Mitte November zu Besuch kommt? Aus der SPD wird versprochen, dass der Kanzler mit Erdoğan Klartext reden werde. Vereinzelt wird eine Absage des Besuchs gefordert, der mit einem Fußballspiel der Türkei gegen Deutschland im Berliner Olympia-Stadion zusammenfällt. (“Erdoğans Hasspredigten gegen den Westen. Wie reagiert Deutschland?”, Seiten 1 und 7)

Tagesspiegel: Grünes Migrationsgerangel. Die Grünen kommen beim Thema Migration nicht zur Ruhe. Nun kommt von den Realos ein neuer Vorstoß, der sich dem Ampel-Kurs anschließt und eine Reduzierung der Flüchtlingszahlen fordert, um die Kommunen zu entlasten. Die Autoren: Winfried Kretschmann und Ricarda Lang. Humanität könne es “dauerhaft nur in der Ordnung geben”, heißt es darin. Zum Parteitag wird von der Parteispitze ein Dringlichkeitsantrag zur Migration erwartet. Eine klare Position tut Not. (“Wenn nur die Realos jubeln”, Seite 4)

FAZ: Pistorius zum Einsatz in Nahost. Im Interview von Peter Carstens erklärt Boris Pistorius, dass Israel bislang nur nach Material in geringem Umfang gefragt habe. Außerdem erläutert der Verteidigungsminister, warum die Bundeswehr hunderte Soldaten nach Zypern und Jordanien verlegt hat. Während er das Fehlen einer gemeinsamen europäischen Verteidigungspolitik bedauert, bedankt sich Pistorius bei den Amerikanern für ihre Präsenz. (“Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir im äußersten Fall angegriffen werden könnten”, Seite 3)

Welt: Neuköllns Bürgermeister zu Antisemitismus. Im Interview legt Martin Hikel (SPD) die Probleme seines Bezirks dar: teils gewalttätige Hamas-Sympathie auf Straßen, an Schulen, in Läden. Hikel kritisiert, dass Minderheiten viel Unterstützung erhielten, ohne dass der Staat hinterfrage, ob diese Gruppen etwa selbst Frauen oder religiöse Gruppen diskriminierten. Kritik daran werde schnell als Rassismus bezeichnet. (“Das kann jederzeit explodieren”)

Linke: Die Flügel prägen die Fraktion

Linke: Die Flügel prägen die Fraktion. Die Konflikte mit Sahra Wagenknecht haben über Jahre die Linksfraktion geprägt. Anders als im jetzigen Parteivorstand, konnte sie in der Fraktion ihre Macht sichern und ihre Anhänger in wichtigen Positionen unterbringen. Die Konflikte in der Partei wurden häufig in der Fraktion, manchmal öffentlich im Bundestag ausgetragen. Wagenknecht nutzte diese Bühne, um in ihren Reden von der Parteilinie abzuweichen, sie nutzte zuletzt ungeniert die Ressourcen der Fraktion, um ihr eigenes Projekt voranzutreiben.

Bewegungslinke könnte Gewinner sein. Während die Reformer um den Fraktionsvorsitzenden Dietmar Bartsch mit ihrem Versuch Wagenknecht zu halten, gescheitert sind, sehen sich diejenigen bestätigt, die schon früh ihren Austritt gefordert hatten. Parteivorsitzende wie Katja Kipping und Bernd Riexinger hatten es geschafft, die Lager zu einen. Jetzt besteht die Gefahr, dass Fraktion und Partei sich weiter an Wagenknecht abarbeiten. Was die Parteiführung jetzt tun müsste, um nach der Spaltung die Chance des Moments zu nutzen, lesen Sie in der Analyse von Vera Weidenbach.

  • Die Linke
  • Dietmar Bartsch
  • Sahra Wagenknecht

Klima: COP28 wird zum Ampel-Thema

Fridays for Future-Protest vor dem Kanzleramt

Klima: COP28 wird zum Ampel-Thema. Einen Monat vor Beginn der Klimakonferenz in Dubai wird Klimapolitik zum heißen Eisen: Christian Lindner stellt den Passus im Koalitionsvertrag infrage, der den Kohleausstieg von 2038 im Idealfall auf 2030 vorziehen will. Außerdem schwächt die Regierung bei der Vorbereitungskonferenz zur COP28 die internationale “High Ambition Coalition” (HAC) für ernsthaften Klimaschutz. Zum zweiten Mal verweigert die Bundesregierung ihre Unterschrift unter einer Erklärung der HAC, in der das Bündnis einen schnellen Ausstieg aus den fossilen Energien, die Verdreifachung des Ausbaus der Erneuerbaren und ein Ende von Subventionen und Finanzierungen für fossile Projekte fordert.

Über die Gründe schweigt sich das Auswärtige Amt aus. Auf die Frage, warum Deutschlands Unterschrift unter der HAC-Erklärung fehlt, wollte das AA gegenüber Table.Media keine Stellungnahme abgeben. Deutschland unterstütze aber weiterhin die Forderung nach der Verdreifachung der erneuerbaren Energien, der Verdopplung der Effizienz und einem möglichst raschen und kompletten Ausstieg aus den fossilen Energien, hieß es. 

Olaf Scholz hatte bereits beim “Climate Action Summit” im September die HAC nicht unterstützt. Damals war die offizielle Begründung, der zu unterzeichnende Text gehe über international vereinbarte Sprache hinaus. Intern konnte sich die Ampelkoalition nicht einigen, welche Rolle die umstrittene CO₂-Abscheidung und Lagerung (CCUS) beim Ausstieg aus den Fossilen spielen soll. Aktuell heißt es aus der HAC, Deutschland habe wohl ein Problem damit, die Finanzierung von fossilen Projekten im Ausland auszuschließen: Im Frühjahr 2022 hatte Scholz etwa Senegal eine enge Kooperation bei der Förderung von Erdgas zugesagt. Mehr lesen Sie in der Analyse von Bernhard Pötter im Climate.Table.

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Unpolitisch: Neue RBB-Intendantin Ulrike Demmer hatte noch nie ein Parteibuch. +++ Norwegische Initiative: EU-Regulierer verbietet Meta personalisierte Werbung. +++ KI-Kontrolle: US-Regierung gründet Sicher­heits­institut zur Über­wachung von KI-Entwicklung.

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Steinmeier: Entschuldigung für Verbrechen in Tansania

Frank-Walter Steinmeier legt einen Kranz am Denkmal des Maji-Maji-Krieges nieder.

Steinmeier: Entschuldigung für deutsche Verbrechen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich bei seinem Besuch in Tansania am Mittwoch bei Nachfahren der Opfer der deutschen Kolonialzeit in dem ostafrikanischen Land entschuldigt. “Als deutscher Bundespräsident möchte ich um Verzeihung bitten für das, was Deutsche hier Ihren Vorfahren angetan haben”, sagte Steinmeier bei einem Besuch in der tansanischen Stadt Songea im Süden des Landes. Der Bundespräsident hatte zuvor mit Nachfahren des in der Region berühmten Widerstandskämpfers Songea Mbano gesprochen und ein Museum besucht, das den Freiheitskampf der ostafrikanischen Bevölkerung thematisiert. Während des Maji-Maji-Krieges zwischen 1905 und 1907 starben bis zu 300.000 Angehörige verschiedener Ethnien, die sich gegen die Unterdrückung durch die deutschen Kolonialherren gewehrt hatten.

Bisher gab es keine offizielle Entschuldigung der Bundesrepublik. Steinmeier ist das erste deutsche Staatsoberhaupt und der erste deutsche Politiker überhaupt, der Songea offiziell besucht hat. Zu einer Anerkennung der Verbrechen gegenüber den Nachfahren der Opfer der deutschen Kolonialherrschaft in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika hatte sich bisher keine Bundesregierung durchringen können. Bereits am Dienstag hatte Steinmeier nach einem Gespräch mit der tansanischen Präsidentin Samia Suluhu Hassan erklärt, Deutschland sei bereit, Kulturgüter und menschliche Überreste nach Tansania zurückzuführen. Noch immer lagern hunderte Schädel aus Ostafrika in deutschen Museen. Diese waren während der Kolonialzeit zu rassistischen Forschungszwecken nach Deutschland gebracht worden.

Innovationsagentur: Kretschmer wirbt für Ostdeutschland

Innovationsagentur: Kretschmer wirbt für Ostdeutschland. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) appelliert an Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), die ostdeutsche Forschungs- und Industrielandschaft zu stärken. Im Interview mit Table.Media warb er dafür, die neu entstehende Deutsche Agentur für Transfer und Innovationaufgrund der besonderen Transferstärke der ostdeutschen Fachhochschulen” in einem der ostdeutschen Länder anzusiedeln.

Kretschmer vermisst zudem ein klares Bekenntnis des Bundes zur Fortführung der DDR-Forschung. Im Oktober hatten sich die Ministerpräsidenten der MPK-Ost mit Stark-Watzinger getroffen und auch über die Mittel für die DDR-Forschung gesprochen: “Auch wenn über die Finanzierung ab 2025 erst im kommenden Jahr in Berlin beraten wird, ist ein klares Bekenntnis des Bundes schon heute wichtig. Dieses klare Signal gab es bei dem Treffen in Adlershof leider nicht”, sagte Kretschmer. Was der CDU-Politiker noch fordert und wie er außeruniversitäre Forschungszentren fördern möchte, lesen Sie im Research.Table-Interview von Markus Weißkopf.

Aus den Professional Briefings

1. November 2023 Professionals

Climate.Table: Suriname will Waldzertifikate verkaufen. Das südamerikanische Land kündigt den weltweit ersten CO₂-Handel mit Waldzertifikaten an. Die Käufer könnten ihre Klimaziele dadurch leichter erreichen. Doch es bestehen große Risiken. Welche das sind, lesen Sie hier.

Europe.Table: Baugewerbe will neuen Heizstreit vermeiden. Trotz der jüngsten Entschärfung der EU-Gebäuderichtlinie sieht das Baugewerbe immer noch Konfliktpotenzial. Wie der Vorschlag aussieht, um das Gebäudeenergiegesetz aus den kommenden Wahlen herauszuhalten, lesen Sie hier.

China.Table: Nationale Pendants zu ChatGPT. Da die KI ChatGPT in China gesperrt ist, bemühen sich chinesische IT-Konzerne um eigene Kreationen. Wie Zhipu ChatGLM mit der Unterstützung des Gaming- und WeChat-Konzerns Tencent und der Handelsplattform Alibaba das Rennen machen könnte, lesen Sie hier.

Research.Table: Länderkompass Hessen – mehr als nur “Fair”. Bundespolitisch steht mit Blick auf die hessische Wissenschaftsszene vor allem der Teilchenbeschleuniger “Fair” im Fokus. Warum sich das Bundesland aber gerade in den Bereichen KI und Cybersicherheit zu einem führenden Forschungsstandort entwickelt, lesen Sie hier.

Morgeninterviews am 2. November

1. November 2023 Morgeninterviews am 2. November

Deutschlandfunk

ca. 6:50 Uhr: Guido Steinberg, Nahost-Experte bei der Stiftung Wissenschaft und Politik – Gazastreifen: Was folgt auf die Militäroperation?

ca. 7:14 Uhr: André Wüstner, Vorsitzender Deutscher Bundeswehrverband – Bedingt abwehrbereit: Was braucht die Bundeswehr?

ca. 8:10 Uhr: Deborah Schnabel, Direktorin Bildungsstätte Anne Frank: Bildungsarbeit gegen Antisemitismus – Wie geht das?

rbb24-Inforadio

Ca. 6.45 Uhr: Burkhardt Greiff, Präsident des Unternehmerverbandes Brandenburg-Berlin: Nach Bundeskabinettsbeschluss – Geflüchtete schneller auf den Arbeitsmarkt

ca. 7:25 Uhr: Aljoscha Burchardt, Principal Researcher, Research Fellow und stellvertretender Standortsprecher des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Berlin: KI-Gipfel

ZDF

ca. 08:10 Uhr: Dirk Wiese (SPD), stellvertretender Fraktionsvorsitzender: Arbeitsmarkt und Integration Geflüchteter

ca. 08:35 Uhr: Im Moma-Duell zum sozialen Pflichtjahr diskutieren Ronja Kemmer (CDU), Bundestagsabgeordnete und Philipp Türmer (SPD), stellvertretender Juso-Bundesvorsitzender

Geburtstage

1. November 2023 Geburtstage

Donnerstag, 2. November

Antje Draheim, Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, 53 / Uwe Feiler (CDU), MdB, 58 / Jean-Remy von Matt, Jung-von-Matt-Mitbegründer, 73

Nachttisch

1. November 2023 Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute in ein Krankenhauszimmer. Der Debütroman “Vatermal” des am Berliner Maxim-Gorki-Theater bekannt gewordenen Theater-Autors Necati Öziri galt als Mitfavorit auf den deutschen Buchpreis. Arda liegt mit einem Organversagen im Krankenhausbett, wo ihn abwechselnd Mutter und Schwester besuchen. Ein Erdbeben in der Türkei, Geburtstage auf dem Bürgeramt und ein durch seine Abwesenheit umso präsenterer Vater – Stück für Stück setzt sich die Familiengeschichte Ardas in einem rauschenden Leseerlebnis zusammen.

Necati Öziri: Vatermal | Ullstein

1. November 2023 Verabschiedung

Das war’s für heute. Das nächste Late-Night-Memo erhalten Sie am Donnerstagabend.

Good night and good luck!

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BERLIN.TABLE REDAKTION.

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