Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

  • Stiftungsfinanzierung: Parteien ringen um Lösung
  • BMAS: Rüge vom Bundesrechnungshof
  • Fraunhofer: Ermittlungen gegen den Ex-Vorstand
  • Wärmepumpen: Studie bestätigt Effizienz – auch im Winter
  • Umfrage: Mehrheit für steuerfreies Obst und Gemüse
  • Hochschulen: Neuer Umgang mit Zivilklauseln
  • Flugabwehr: Bundeswehr will Führungsrolle in Europa
  • EU: Ist das KI-Gesetz innovationsfeindlich?
  • G20: Afrikanische Union profitiert vom Gipfel
Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.

Die politischen Stiftungen in Deutschland sind nah dran am Geschehen – und führen doch ein Dasein abseits des üblichen Getöses. Weil die Stiftungen finanziell gut ausgestattet sind, will auch die AfD am staatlichen Mittelzufluss teilhaben. Dafür hat sie die Desiderius-Erasmus-Stiftung gegründet. Wie aber umgehen mit einer Stiftung, die einer in Teilen rechtsextremen Partei nahesteht? Ist sie überhaupt bereit und in der Lage zu einer Bildungs- und Aufklärungsarbeit auf Grundlage des Grundgesetzes, wie die demokratischen Parteien sie ihren Stiftungen auferlegt haben?

Das Bundesverfassungsgericht hat den Bundestag verpflichtet, ein Stiftungsgesetz vorzulegen. Eine heikle Angelegenheit ist das für die Fraktionen, die eine neuerliche Klage der AfD in Karlsruhe unbedingt verhindern wollen. Heikel und nötig zugleich zu einer Zeit, da die Gesellschaft zerklüftet ist wie nie im Nachkriegsdeutschland. Schon unter den Ampel-Fraktionen ist die Suche nach einer Lösung diffizil, gemeinsam mit Union und Linkspartei könnte es noch komplizierter werden. Und obendrein drängt die Zeit, weil bis Ende November für den Haushalt 2024 eine Rechtsgrundlage her muss. 

Wir berichten heute über die schwierige Konsenssuche in dieser Frage. Wir schauen außerdem auf den Bundesrechnungshof, der den Arbeitsminister wegen womöglich zu lascher Kontrollen rüffelt. Und wir präsentieren eine Studie, die den Einsatz von Wärmepumpen einordnet.

Viel Vergnügen bei der Lektüre!

Heute haben Stefan Braun, Gabriel Bub, Enno Eidens, Damir Fras, Merle Heusmann, Horand Knaup, Nicola Kuhrt, Malte Kreutzfeldt, Daniel Schmidthäussler und Vera Weidenbach mitgewirkt.

Wir freuen uns über Ihr Interesse.

Stiftungsfinanzierung: Parteien ringen um Lösung

Stiftungsfinanzierung: Parteien ringen um Lösung. Die Ampelparteien arbeiten mit Hochdruck, untereinander und mit den Fachpolitikern der Opposition von CDU/CSU und Linkspartei, an einem Entwurf für ein neues Stiftungsgesetz. Am vergangenen Donnerstag trafen sich die Ampel-Vertreter gleich mehrfach, am Freitag sprachen sie mit den Oppositionsvertretern, in der nächsten (Sitzungs-)Woche sollen die Gespräche weiter gehen. Anlass ist der Antrag der AfD, auch ihrer Desiderius-Erasmus-Stiftung öffentliche Mittel zukommen zu lassen. Nach einer Klage der Partei gegen die Nichtberücksichtigung ihrer Stiftung hat das Bundesverfassungsgericht den Fraktionen auferlegt, die Finanzierung auf eine gesetzliche Grundlage zu stellen.

Heikle Fragen sind zu klären. Die erste und wichtigste: Wann ist eine Stiftung förderungswürdig? Dabei geht es um die “nachhaltige Existenz” als gesellschaftliche Strömung, es geht um die Definition ihrer Aufgabe. Und es geht um die Frage, wer prüft und erklärt eine Stiftung gegebenenfalls für förderungswürdig. Bei der nachhaltigen Existenz steht die Frage im Zentrum, wie lange die der Stiftung nahestehende Partei im Bundestag vertreten sein muss. Reichen zwei Legislaturperioden aus – oder müssen es drei oder vier sein? Bei zweien käme die AfD-nahe Stiftung sehr bald in den Genuss staatlicher Unterstützung, bei drei oder vier Legislaturperioden würde es noch Jahre dauern. Die AfD zog erstmals 2017 ins Parlament ein.

Die Verfassungsrichter sagten: keine Verfestigung der Parteienlandschaft. Entsprechend laufen aktuell die Debatten. Ob Ampelparteien, Union oder Linke – alle wissen: Das Gesetz muss einer erneuten AfD-Klage in Karlsruhe standhalten. Dazu gehört auch die Frage, welche Aufgaben Stiftungen übernehmen sollen. Alle sind sich einig, dass sie aktiv für die freiheitlich-demokratische Grundordnung eintreten müssen. Weitere Kriterien werden noch diskutiert, darunter Völkerverständigung, Gleichberechtigung, Menschenrechte. Hier sind sich die demokratischen Parteien weitgehend einig.

Noch offen ist, wer künftig über die Förderfähigkeit entscheidet. Bislang trafen Haushaltsausschuss und Parlament die Entscheidung; allerdings nicht auf Grundlage eines Gesetzes. Nun werden drei Varianten diskutiert: erstens die Bundestagspräsidentin; zweitens das Bundesinnenministerium, das als Verfassungsministerium auch die Institutionen hat, um mögliche Verstöße festzustellen. Oder aber ein unabhängiges Gremium. Letzteres klingt zunächst überzeugend – aber die Frage, wer das Gremium wie besetzt, macht die Sache gleich wieder komplizierter. Und dann sind da noch die Transparenzregeln. Nur so lässt sich überprüfen, was eine Stiftung wo macht – und wer ihr dafür Geld gibt. Im Grundsatz gilt das schon heute, aber klar ist, dass die Regeln in einem Gesetz noch präziser gefasst werden müssen.

  • AfD
  • Ampel-Koalition
  • Bundesverfassungsgericht

BMAS: Rüge vom Bundesrechnungshof

BMAS: Rüge vom Bundesrechnungshof. Das Bundesarbeitsministerium geht zu freizügig mit Trägern um, die sich mit Langzeit-Arbeitslosen und Menschen unter 25 Jahren beschäftigen, die erhebliche Vermittlungshemmnisse aufweisen. Nach einem Bericht des Bundesrechnungshofes ergaben mehrere Prüfungen “eine konstant hohe Fehlerquote” mit angeblich zahlreichen Verstößen gegen das Haushalts- und Zuwendungsrecht. Die Freie Förderung, die den Trägern einen gewissen Handlungsspielraum lässt und eigentlich aufgewertet werden soll, bedürfe einer engeren Kontrolle. Der Rechnungshof “hält ein aktives Handeln des BMAS für dringend geboten”. Das Ministerium müsse “konsequent Maßnahmen umsetzen, um Verstöße gegen das Haushalts- und Zuwendungsrecht” und daraus folgende Mehrkosten für den Bund zu minimieren.

Für die Jobcenter kommt die Kritik zur Unzeit. Arbeits- und Bundesfinanzminister wollen die Leistungen der Jobcenter weitgehend auf die Arbeitsagenturen übertragen, um Doppelspurigkeiten zu vermeiden, vor allem aber, um im Bundeshaushalt 900 Millionen Euro einzusparen. Bei den Jobcentern benennen die Rechnungsprüfer explizit “Mängel, sowohl bei der Beratung als auch bei der Förderung und Vermittlung der Personengruppe”. Doch noch mehr ergeht die Mahnung ans BMAS. Die Prüfer erwarten ausdrücklich, dass sich das Ministerium “vertieft mit dem Thema befasst und dabei auch seinen Vorschlag berücksichtigt, in einer zentralen Einheit die Expertise für Zuwendungen zu bündeln”. 

Presseschau von morgen

11. September 2023 Presseschau

Tagesspiegel: Spaltung der Linken offensichtlich. Im EU-Wahlprogramm wird deutlich, was sich bereits mit der Aufstellung von Carola Rackete gezeigt hat: Der zunehmende Abstand zu Sahra Wagenknecht. Die Parteiführung will Frontex als Rettungsmission, mehr Familiennachzug, mehr Zuwanderung. Wagenknechts Kurs gleicht eher dem Abschottungskurs der dänischen Sozialdemokraten, analysiert Daniel Friedrich Sturm. Falls sie eine Partei gründet, könnte dort ihre größte Chance liegen, meint er. Ob sie das Risiko eingeht, ist offen. Klar ist nur, dass es nicht mehr zusammengeht. (“Wagenknecht gegen Rackete: Die Unversöhnlichen”, Seite 3)

Krankenhausreform: Gutachten warnt vor Unterversorgung und Wartelisten. Die Krankenhausreform soll mehr Qualität und Transparenz in die stationäre Versorgung bringen und bedarfsnotwendige Standorte sichern. Doch wie ein Gutachten im Auftrag der PKV aufzeigt, stecken insbesondere in der geplanten Vorhaltefinanzierung Risiken für massive Fehlanreize. (mehr auf pkv.de)

SZ: Brandenburg und Sachsen fordern Grenzkontrollen. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) wirft Bundes-Kollegin Nancy Faeser (SPD) vor, zu zaghaft vorzugehen. Er will deshalb die Landespolizei intensiver an der Polen-Grenze einsetzen. Auch Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) warnt vor den “zugangsstärksten Monaten” September bis November. Neben der Balkanroute tut sich eine neue Hauptroute auf: Moskau – Minsk – Deutschland. Faeser kündigt nun an, den Kampf gegen die Schleuser zu verschärfen. (“An der Grenze”, Seite 2)

Tagesspiegel: Die zerstrittenen Grünen. Robert Habeck und Annalena Baerbock hatten als Parteivorsitzende die Partei hinter sich versammelt. So gelang die Regierungsbeteiligung. Davon ist wenig geblieben. Felix Hackenbruch beschreibt das mit Blick auf die “Sechserrunden”, in denen sich die Spitzen der Partei auf einen gemeinsamen Kurs einigen sollten. Theoretisch. In den großen Fragen gelingt das eher nicht: Von der Asylpolitik über die AKW-Laufzeit bis zur K-Frage dauert die Suche nach dem Konsens an. (“Offenes Machtzentrum”, Seite 14)

FAZ: Schlagader der Energiewende. Das womöglich ehrgeizigste Projekt der deutschen Energiewirtschaft hat begonnen, schreibt Christian Geinitz: Spatenstich an der Elbe für die Stromtrasse Südlink, 700 Kilometer lang, zehn Milliarden Euro teuer, mit Energie für zehn Millionen Haushalte. Eigentlich sollte der Strom längst fließen, deutsches Planungstempo und tausende Einsprüche waren dagegen. 2028 verheißt die Perspektive: Strom für den Süden und weniger Abregelungen im Norden. (“Die lange Leitung legt endlich los”, Seite 19)

Welt: Deutschland im Gefangenen-Dilemma. Für den verhafteten “Wall Street Journal”-Reporter Evan Gershkovich fordert Wladimir Putin im Austausch offenbar den in Deutschland inhaftierten Tiergarten-Mörder. Für den Bundeskanzler ist jede Entscheidung heikel: Entweder setzt sich Olaf Scholz dem Vorwurf aus, zugunsten eines Diktators die Unabhängigkeit der Justiz anzutasten. Oder er stünde als jemand da, der einem dringenden Wunsch Washingtons nicht nachkommen will, analysiert Pavel Lokshin. Putin wird sich so oder so freuen. (“Deutschland im Zentrum eines Gefangenen-Deals”, Seite 3)

Welche Table-Briefings kennen Sie noch nicht? Informationsvorsprung und Arbeitserleichterung für die entscheidenden Köpfe: Africa.Table, Agrifood.Table, Berlin.Table, Bildung.Table, China.Table, Climate.Table, ESG.Table, Europe.Table, Research.Table, Security.Table und 100Headlines. Lernen Sie alle Table-Briefings kostenlos kennen.

Fraunhofer: Ermittlungen gegen den Ex-Vorstand

Fraunhofer: Ermittlungen gegen den Ex-Vorstand. Die Staatsanwaltschaft München I ermittelt nun offiziell gegen drei frühere Vorstandsmitglieder der Fraunhofer-Gesellschaft (FHG) sowie einen weiteren Beschuldigten, wie die Behörde Table.Media bestätigte. Zuvor hatten die Beamten nach einem Bericht des Bundesrechnungshofs den Anfangsverdacht der Untreue geprüft und dann gegen Unbekannt ermittelt. Den Beschuldigten werden mögliche “Verstöße auf überhöhte Abrechnungen von Reisekosten, Bewirtungskosten, Kosten für interne Veranstaltungen, Kosten für Dienstfahrzeuge und Ausgaben für Begleitpersonen” vorgeworfen.

Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hatte lange Zeit zu den Vorwürfen geschwiegen. Auch nachdem sich im Jahr 2021 die Vorwürfe verdichtet hatten. Unter den Beschuldigten sind der frühere Fraunhofer-Präsident Reimund Neugebauer, Innovationsvorstand Alexander Kurz und der frühere Finanzvorstand M. Alle drei standen im Jahr 2020 an der Spitze der FHG. Zusätzlich werden gegen das Trio auch Ermittlungen wegen des Anfangsverdachts der Untreue im Zusammenhang mit einem Beratervertrag geführt, der offenbar mit dem Strafverteidiger Endrik Wilhelm aus Dresden geschlossen worden ist. Ihm würden Beihilfe- bzw. Anstiftungshandlungen zur Last gelegt. In diesem Zusammenhang “besteht der Anfangsverdacht, dass der Vertrag die Fraunhofer-Gesellschaft ganz erheblich einseitig benachteiligt”, erklärte die Staatsanwaltschaft. Die ausführliche Analyse von Nicola Kuhrt lesen Sie im Research.Table.

Hochschulen: Neuer Umgang mit Zivilklauseln

Hochschulen: Neuer Umgang mit Zivilklauseln. Mit dem anhaltenden Krieg Russlands gegen die Ukraine verändert sich der Umgang mit Zivilklauseln und Wehrforschung an deutschen Hochschulen. Die frühere Forschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat im Gespräch mit Table.Media zu einer aktiveren Kooperation geraten, um den Forschungsstandort nicht zu gefährden. Universitäten müssten die Diskussion um die Zivilklausel führen. “Wenn schon Zeitenwende”, sagte Schavan, “dann heißt das auch, technologisch etwas zu ändern”. Schavan hatte im Jahr 2008 das erste zivile Sicherheitsforschungsprogramm eingeführt.

Sie habe den Umgang mit der Zivilklausel schon 2008 nicht konsequent gefunden. Schavan: “Angesichts dessen, was wir aktuell erleben, gilt das einmal mehr: Wir können uns nicht vornehm zurückhalten.” Das Bundesverteidigungsministerium beschreibt die Kooperation mit Universitäten als eine kostengünstige Möglichkeit, Ausrüstungsentscheidungen zu prüfen, “den Stand der Forschung in den einzelnen Fachdisziplinen durch Integration in die Forschungslandschaft abzugleichen und zu erweitern”, wie eine Sprecherin auf Anfrage mitteilte. Wo und in welcher Form das Ministerium mit Universitäten kooperiert, wollte das Ministerium mit Verweis auf “eingestufte Informationen” nicht sagen. Nur, dass die Kooperationen mit Universitäten – einschließlich Kooperationen im medizinischen Bereich – jährlich einen einstelligen Millionenbereich kosten. Mehr dazu lesen Sie in einer Analyse von Gabriel Bub und Nikola Kuhrt im Research.Table.

Wärmepumpen: Studie bestätigt Effizienz – auch im Winter

Wärmepumpen: Studie bestätigt Effizienz – auch im Winter. Wärmepumpen funktionieren auch bei winterlichen Temperaturen effektiv. Das wird durch eine aktuelle Studie bestätigt, für die der reale Energieverbrauch von bestehenden Wärmepumpen erhoben wurde. Sie wurde von Wissenschaftlern der Universität Oxford und des Regulatory Assistance Project erstellt und an diesem Montag in der Fachzeitschrift Joule veröffentlicht. Bei Temperaturen zwischen plus fünf und minus zehn Grad Celsius lag die sogenannte Arbeitszahl im Schnitt bei 2,7. Der Wert gibt an, wie viele Einheiten Wärme aus einer Einheit Strom erzeugt werden. Damit eine Wärmepumpe wirtschaftlich arbeitet, sollte er im Jahresmittel mindestens bei 2,5 bis 3 liegen. Bei Temperaturen unterhalb von minus zehn Grad – die in Deutschland nur selten erreicht werden – sank die Arbeitszahl auf Werte zwischen 1,5 und 2.

Damit wäre ein häufiger Vorbehalt gegen Wärmepumpen widerlegt. In der Debatte ums Gebäudeenergiegesetz (GEG), das Wärmepumpen eine zentrale Rolle zuweist, waren immer wieder Zweifel laut geworden, ob diese im Winter zuverlässig und wirtschaftlich arbeiteten. Das sei nun geklärt, meint Studien-Mitautor Jan Rosenow und sieht “endlich Klarheit für Verbraucher und Industrie”: “Wärmepumpen sind nachweislich auch bei Minusgraden sehr leistungsfähig, und die Politik kann sich darauf verlassen, dass sie ein geeigneter Ersatz für fossile Heizungen sind.”

Umfrage: Mehrheit für steuerfreies Obst und Gemüse

Umfrage: Mehrheit für steuerfreies Obst und Gemüse. Um gesunde Ernährung bezahlbarer zu machen, spricht sich eine deutliche Mehrheit der Verbraucher in Deutschland (78 Prozent) dafür aus, die Mehrwertsteuer auf Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte auszusetzen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey, die im Auftrag von Table.Media im August 2023 vorgenommen wurde.

Nur 15 Prozent der Befragten sprachen sich gegen die Abschaffung aus. Sieben Prozent zeigten sich unentschieden. Insbesondere die Wählerschaft von Linken (88 Prozent) und Grünen (83 Prozent) hält die Abschaffung der Mehrwertsteuer bei pflanzlichen Produkten für sinnvoll. Bei FDP- (66 Prozent) und CDU/CSU-Sympathisanten (76 Prozent) ist der Zuspruch zwar geringer, aber immer noch deutlich. Mehr dazu lesen Sie von Merle Heusmann im Agrifood.Table.

Aus den Professional Briefings

11. September 2023 Professionals

China.Table: Hongkong47 – Schuldfrage schon vorab geklärt. Der Prozess gegen 47 Oppositionelle in Hongkong steht vor dem Abschluss. Vordergründig geht es um die Frage, ob die Angeklagten in verschwörerischer Absicht die Autorität der Hongkonger Regierung unterlaufen wollten. Doch die Auswahl der Richter deutet darauf hin, dass bei der Urteilsfindung rechtsstaatliche Prinzipien eher nicht maßgebend sind. Mehr

Europe.Table: Verhandlungen um Wachstums- und Stabilitätspakt. Zum Jahresende laufen die aktuellen Ausnahmeregeln aus. Die luxemburgische Finanzministerin Yuriko Backes ist zuversichtlich, dass die EU-Mitgliedstaaten Kompromisse finden. Es sei jedoch wichtig, dass sie sich die nötige Zeit nehmen, sagt sie im Gespräch mit Christof Roche. Mehr

Security.Table: Bundeswehr will Führungsrolle bei Flugabwehr in Europa. Gemeinsam mit dem Rüstungskonzern Diehl Defence hat die Bundeswehr an der Ostsee ein Ausbildungszentrum für europäische Luftverteidigung aus dem Boden gestampft. Doch Polen und Frankreich ziehen nicht mit. Mehr

Research.Table: Kritik am KI-Gesetz der EU. Führende deutsche Experten warnen vor dem Entwurf für ein europäisches KI-Gesetz, das Ende des Jahres verabschiedet werden soll. In seiner aktuellen Fassung sei der AI Act innovationsfeindlich und erhöhe die Abhängigkeit von amerikanischen IT-Konzernen. Mehr

Africa.Table: Der G20-Gipfel hat sich für Afrika gelohnt. Die Afrikanische Union (AU) wurde als Vollmitglied aufgenommen und gibt dem Kontinent somit mehr globales Mitspracherecht. Dennoch wird auch Kritik laut – insbesondere am Westen. Mehr

Agrifood.Table: Biobauern kontern Bayer-Lobbyist Matthias Berninger. Dass Agrarchemie die Subsahara-Länder Afrikas gegen Hungersnöte wappnen kann, bezweifelt die Agraringenieurin Beate Huber. Zuvor hatte Bayer-Lobbyist Matthias Berninger in einem Interview mit Table.Media diese Behauptung aufgestellt. Mehr

Systemsprenger? Wie Schulen innovativ werden.

Am 27. September geben drei Jurymitglieder des Deutschen Schulpreises Einblick in ihre Arbeit und die Herausforderungen für Politik und Verwaltung im Schulsystem. Bildung.Table Redaktionsleiterin Annette Kuhn diskutiert mit Isabella Keßler (Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes), Kathrin Kösters (Gesamtschule Münster-Mitte) und Dr. Thorsten Bohl (Tübingen School of Education). Jetzt anmelden!

Morgeninterviews am 12. September

11. September 2023 Morgeninterviews am 12. September

Deutschlandfunk

ca. 6:50 Uhr: Ulrich Lechte (FDP), MdB und Außenpolitiker: Sichere Herkunftsländer

ca. 7:14 Uhr: Steffen Kampeter, Bundesvereinigung deutscher Arbeitgeberverbände: Wirtschaftsstandort Deutschland

ca. 8:10 Uhr: Steffen Krüger, KAS-Landesbeauftragter in Marokko: Lage nach dem Erdbeben

ARD

ca. 6:35 Uhr: Christopher Kaufmann, Bürgermeister von Sundhausen: Zukunftswerkstatt StadtLand

ca. 7:10 Uhr: Markus Bremers, Hilfsorganisation action medeor: Erdbeben in Marokko

7:15 Uhr: Christian Limpert, ARD Tel Aviv: Israel Verfassungskrise

ca. 8:15 Uhr: Linda Teuteberg (FDP), MdB im Innenausschuss: Diskussion um sichere Herkunftsstaaten

Geburtstage

11. September 2023 Geburtstage

Dienstag, 12. September

Carola von Braun (FPD), erste Frauenbeauftragte des Berliner Senats, 82 / Dorotheee Dzwonnek, ehemalige Generalsekretärin der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 66 / Sigmar Gabriel, ehemaliger SPD-Politiker, heute Berater und Publizist, 64 / Hans Zimmer, Filmkomponist, 66 / Oliver Kalkofe, Comedian und Podcaster, 58 / Florian Schroeder, Kabarettist und Moderator, 44

Nachttisch

11. September 2023 Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute bemerkenswert nah an die Menschen, die Deutschland regieren. Und dabei mitten in die Krise. Mit Beginn des Ukraine-Kriegs folgt Stephan Lamby eng den Spitzen des frisch gestarteten Ampel-Kabinetts und fängt dabei Momente des Haderns, der Überforderung oder auch unverblümter Ehrlichkeit ein. Olaf Scholz, der mit dem Zug nach Kiew rollt und bemerkt, dass sich daran das Ausmaß der Lage zeige. Robert Habeck, der gesteht, dass andere Geheimdienste die Lage realistischer eingeschätzt haben. Annalena Baerbock, die auf die Frage nach Reue lange schweigt, ehe sie doch Worte findet. Wolfgang Schmidt, der ein verlassenes Kanzleramt hütet und seinen Blick auf uniformierten Wachleuten ruhen lässt, die in akkurater Einsamkeit marschieren. Zur Halbzeit der Legislatur zeigt die dreiteilige Doku-Serie nicht weniger als ein Stück Krisen-Geschichte.

“Ernstfall – Regieren am Limit” | SWR | Mediathek

11. September 2023 Verabschiedung

Das war’s für heute. Das nächste Late-Night-Memo erhalten Sie am Dienstagabend.

Good night and good luck!

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