Table.Briefing: Berlin

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

Das Late-Night-Memo für die Hauptstadt

  • Bayern: Söder lässt Aiwanger davonkommen
  • Ost-Wahlen: Schneider rechnet mit hoher Beteiligung
  • Einbürgerung: Behörden hinken hinterher
  • Meeresschutz: Unverhoffte Millionen fürs BMUV
  • Klimageld: FDP drängt auf Auszahlung noch 2025
  • Berlin-Bonn: Geywitz gegen vollständigen Umzug
  • Asylpolitik: Manfred Weber fordert Kanzler-Machtwort
  • Autos: Deutsche Firmen brauchen China-Strategie
Liebe Leserin, lieber Leser,

wir begrüßen Sie zum Berlin.Table, dem Late-Night-Memo für die Hauptstadt.

Olaf Scholz kam am Samstag beim Joggen ins Stolpern, stürzte, trug Prellungen im Gesicht davon. Nur “ein kleiner Sportunfall”, wie es heißt. Die Einladung zu allerlei Stolper-Analogien schlagen wir an dieser Stelle souverän aus. Denn harmonisch geht es auch weiterhin nicht zu in dieser Koalition. Kaum war die Klausur in Meseberg verarbeitet, hatte die FDP erklärt, die Zeit der Sozialreformen sei vorbei und die der Atomkraft müsse neu beginnen. Da war es so ungewöhnlich wie wohltuend, dass der Kanzler seine Moderatorenrolle verließ und klar zog, wo er selbst steht: Bei der Schuldenbremse (an der er festhalten will), beim Industriestrompreis (den er für zu teuer hält), bei der Atomkraft (“ein totes Pferd”). Es kommt nicht so häufig vor, dass der Kanzler sich so deutlich von der FDP oder auch seiner eigenen Fraktion absetzt.

Wir berichten darüber hinaus über zusätzliche 700 Millionen Euro, die die Bundesumweltministerin aus der Windenergie einnimmt und über die Verzögerungen, die sich bei der gut gemeinten Reform der Staatsbürgerschaft ergeben. 

Viel Vergnügen bei der Lektüre!

Heute haben Okan Bellikli, Annette Bruhns, Enno Eidens, Peter Fahrenholz, Horand Knaup, Malte Kreutzfeldt, Bernhard Pötter, Falk Steiner und Vera Weidenbach mitgewirkt.

Wir freuen uns über Ihr Interesse.

Bayern: Söder lässt Aiwanger davonkommen

Bayern: Söder lässt Aiwanger davonkommen. Trotz einer Reihe schwerer Vorwürfe, ausgelöst durch ein 35 Jahre altes antisemitisches Flugblatt, hält Bayerns Ministerpräsident Markus Söder an seinem Stellvertreter Hubert Aiwanger fest. Eine Entlassung Aiwangers, mit dessen Freien Wählern die CSU in Bayern eine Koalition bildet, wäre “nicht verhältnismäßig” gewesen, sagte Söder in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz am Sonntag, räumte aber ein, dass es weiterhin “Restzweifel” gebe.

Söder schließt Bündnis mit den Grünen erneut aus. Stattdessen will der Ministerpräsident die Koalition mit den Freien Wählern nach der Wahl am 8. Oktober fortsetzen. Aiwanger musste auf Geheiß Söders einen Katalog mit 25 Fragen zu der Affäre beantworten, einen beträchtlichen Teil davon gab er unbeantwortet zurück. Zudem gab es am Samstag laut Söder, “ein langes persönliches Gespräch”. Aiwanger selber sprach in einer ersten Reaktion davon, dass die Kampagne gegen ihn damit gescheitert sei. Warum für Söder und die CSU eine Entlassung Aiwangers ein großes Risiko gewesen wäre und welche Rolle die zunehmende Aversion der CSU-Anhänger gegen die Grünen spielt, lesen Sie in einer Analyse von Peter Fahrenholz.

  • Bayern
  • CSU
  • Freie Wähler
  • Hubert Aiwanger
  • Markus Söder

Ost-Wahlen: Schneider rechnet mit hoher Beteiligung

Ost-Wahlen: Schneider rechnet mit hoher Beteiligung. Bei den drei Landtagswahlen im Osten rechnet der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), mit einer hohen Wahlbeteiligung. “Das werden hochpolitische Wahlen werden”, sagte er im Interview mit Table.Media. Es werde eine “hochpolitisierte Öffentlichkeit geben, mit entsprechender Berichterstattung, die mutmaßlich in eine hohe Wahlbeteiligung münden wird”. Die guten Wahlergebnisse der AfD bei zwei Landrats- und Bürgermeisterwahlen in Thüringen interpretierte der gebürtige Thüringer großteils als “eine Trotzreaktion nach dem Motto: Wir lassen uns doch hier nicht vorschreiben, wen wir zu wählen haben”. 

Ungleiche Löhne ein Haupttreiber der Frustration. Noch immer gebe es im Osten ein verbreitetes Gefühl des Abgehängt- und Verlassenseins. Die vergleichsweise nach wie vor niedrigen Löhne sind für Schneider “der Hauptschlüssel” für die schlechte Stimmung. Tatsächlich sei viel erreicht worden. Die Rentner der Nachwendezeit etwa müsse man als “Gewinner der deutschen Einheit” sehen. Und doch: Für viele Menschen im Westen sei der Osten immer noch “terra incognita”. Schneider wird da sehr deutlich: “Und ein bisschen sind wir auch Fußabtreter.” Ob der Ost-Beauftragte dieses Minderwertigkeitsgefühl für berechtigt hält und wie er die schwierigen Verhältnisse innerhalb der Koalition bewertet, lesen Sie im Interview mit Horand Knaup.

  • AfD
  • SPD

Presseschau von morgen

3. September 2023 Presseschau

FAZ: Lindner plant Steuervergünstigungen für E-Fuels. Laut Manfred Schäfers will der Finanzminister im Herbst einen Gesetzentwurf vorlegen, um E-Fuels-Fahrzeuge steuerlich gleichzustellen mit E-Autos. Auch Volker Wissing macht am Montag Tempo mit einer “EFuels Conference” am Rande der IAA. Dabei kalkuliert der ADAC, dass ein Drei-Megawatt-Windrad pro Jahr 1600 E-Autos antreiben kann. Mit dem Umweg über E-Fuels aus diesem Strom reicht dieser nur für 250 Autos. (“Gas geben mit E-Fuels”, Seite 17)

PKV fördert Früherkennung von Infektionen. In Corona-Zeiten gehörten Antigen- und PCR-Tests zum Alltag. Aber auch nach der Pandemie ist eine schnelle und sichere Diagnose von Infektionen hilfreich, um die passende Therapie zu beginnen. Die PKV treibt die Verbreitung moderner Vor-Ort-Technologie voran – und gibt damit Ärzten wie Patienten Sicherheit. (Mehr auf pkv.de)

FAZ: Dürr kontra Merz in Sachen Steuern. Nachdem CDU-Chef Friedrich Merz empfohlen hatte, Spitzenverdiener stärker zu besteuern, um den Mittelstand zu entlasten, fand dies zwar Anklang bei SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert, aber Ablehnung bei der FDP. Für fast eine Million Personengesellschaften sei die Einkommensteuer die Unternehmenssteuer, warnte Christian Dürr. Der FDP-Fraktionschef: “Die Erhöhung des Spitzensteuersatzes wäre Gift für mittelständische Unternehmen.” (“Merz will Spitzenverdiener stärker besteuern”, Seite 1)

FAZ: Kindergrundsicherung hilft nicht gegen Ämter-Rennerei. Kommunale Spitzenpolitiker von CDU und SPD kritisieren, dass anspruchsberechtigte Kinder, Jugendliche oder ihre Eltern ab 2025 zu mehreren Ämtern laufen müssten, um alle Leistungen zu erhalten. Die vom BMFSFJ geplanten neuen Servicestellen übernehmen keine Klassenfahrten oder Schulkantinen-Zuschläge – das machen weiterhin die Jobcenter. Immerhin gibt es auch Lob für Lisa Paus aus Kommunen: Sie habe dem Thema Kinderarmut mehr Aufmerksamkeit verschafft. (“Hilfe oder Hindernis”, Seite 2)

Süddeutsche: Schufa will keine Macht mehr haben. Die Schufa hat Briefe verschickt und will schriftlich haben, dass sie gar nicht so wichtig für sie ist, berichtet Nils Wischmeyer. Hintergrund ist der Prozess gegen den Schufa-Score vor dem EuGH. Dort wird verhandelt, ob es gegen Datenschutzrechte verstößt, wenn Banken, Online-Händler und Vermieter danach “maßgeblich” über Kreditwürdigkeit entscheiden. Der Brief sieht nach Verzweiflungstat aus und könnte nach hinten losgehen, die Unternehmen sind “not amused”. (“Die Schufa wird nervös”, Seite 15)

Nicht überlesen!

Spiegel: Ineffizienter Rettungsdienst. Am Donnerstag will Karl Lauterbachs Regierungskommission Empfehlungen für die Rettungsdienste vorlegen – und es gibt Vorschusslorbeeren. Denn die Leitstellen des Rettungswesens sind einerseits schlecht vernetzt, andererseits rücken Sanitäter offenbar zu häufig aus oder bringen Patienten zu Kliniken ihres Gutdünkens. In Hamburg kam eine Mini-Reform von Innensenator Andy Grote (SPD) jüngst in das Geschmäckle von Klientelpolitik, schreiben Ansgar Siemens und Alfred Weinzierl – und wurde ob der Proteste teilweise gekippt. (“230 Leitstellen – aber alle arbeiten anders“, Seite 38)

Einbürgerung: Behörden hinken hinterher

Einbürgerung: Behörden hinken hinterher. Vor einer Woche brachte das Bundeskabinett unter Federführung von Innenministerin Nancy Faeser die Novelle des Staatsangehörigkeitsrechts auf den Weg. Das Ziel: Zuwanderern die Einbürgerung zu erleichtern und damit Deutschland attraktiver zu machen. Doch mit Tempo dürfen Zuwanderer nicht rechnen. In den Kommunen stapeln sich die Anträge. Nancy Faesers “entscheidender Schlüssel” für die neue Attraktivität Deutschlands klemmt dort zwischen Aktendeckeln fest. Die Stadt Leipzig führt sogar eine Warteliste für den Ersttermin.

Etwa zwei Jahre beträgt die Wartezeit zum Beispiel in Leipzig. Erst im Anschluss beginnt das eigentliche Einbürgerungsverfahren. Dessen Dauer ist vom jeweiligen Fall abhängig. Auch in Duisburg wird eine Warteliste geführt. Ein Jahr und sieben Monate vergehen dort bis Verfahrensbeginn. Auch andere Kommunen berichten von Überlastung – es fehlen Fachkräfte für die Fallbearbeitung. Die CDU-Abgeordnete Andrea Lindholz bemängelt die Realitätsferne der Koalition. Die Ampel wisse, dass mit der Neuregelung nun noch mehr Verfahren auf die Ämter zukommen, mahnt die Vize-Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion. “Sie tut allerdings wenig, um bei der Umsetzung zu entlasten.” Lindholz mahnt: An der Sorgfalt der Prüfung dürfe nicht gespart werden. Warum Deutschland noch weit entfernt ist vom hochgelobten Beispiel Kanada, lesen Sie in einer Analyse von Falk Steiner.

  • Nancy Faeser

Meeresschutz: Unverhoffte Millionen fürs BMUV

Meeresschutz: Unverhoffte Millionen fürs BMUV. Fast 700 Millionen Euro landen ungeplant in den Kassen des Bundesumweltministeriums. Für den Schutz von Ost- und Nordsee fließen innerhalb des nächsten Jahres überraschend 669,2 Millionen Euro in den Etat des BMUV, wie das Haus von Steffi Lemke gegenüber Table.Media bestätigte. Das Geld stammt aus der Vergabe der von der Bundesnetzagentur unlängst versteigerten Flächen für Offshore-Windparks in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone.

Fünf Prozent der Erlöse fließen laut “Wind auf See-Gesetz” an das BMUV. Die Erlöse belaufen sich insgesamt auf 12,6 Milliarden Euro für Projekte mit einer Leistung von acht Gigawatt. Laut BMUV stehen die Mittel “ausschließlich für Maßnahmen des Meeresnaturschutzes möglichst in dem betroffenen Naturraum zur Verfügung”. Sie seien “notwendig und hilfreich, um die künftige zunehmende (nicht vermeidbare) Nutzung von Nord- und Ostsee, u.a. durch den verstärkten Ausbau der Offshore-Windenergie”, naturverträglich gestalten zu können.

Lemkes Haus will mit den Mitteln Rückzugs- und Ruheräume schaffen. Sie sollen der “nachhaltigen Reduzierung anthropogener Einflüsse und Belastungen” und “für ein naturverträgliches Management von Nutzungen der Meeresnatur” dienen. Der Gesamthaushalt des BMUV beträgt im geplanten Haushalt 2024 insgesamt 2,4 Milliarden Euro. Fast die Hälfte davon, 1,14 Milliarden Euro, sind allerdings fest verplant für die Abwicklung des Atomausstiegs und die Entsorgung von Atommüll. Für Meeresschutz sah dieser Entwurf 35 Millionen Euro vor. Jetzt bekommt das Haus etwa das Zwanzigfache durch den forcierten Ausbau der Offshore-Windkraft dazu – die von Naturschützern durchaus kritisch gesehen wird.

  • Umweltministerium
  • Windkraft

Klimageld: FDP drängt auf Auszahlung noch 2025

Klimageld: FDP drängt auf Auszahlung noch 2025. Die Ampel-Koalition ist uneinig, wann mit der Auszahlung des Klimageldes begonnen werden soll. Mit dem Geld will die Regierung die Einnahmen aus dem CO₂-Preis in Teilen an die Bürger zurückgeben. Die FDP-Fraktion fasste auf ihrer Klausurtagung einen klaren Beschluss: “Spätestens für das Jahr 2025 wollen wir das im Koalitionsvertrag vereinbarte Klimageld auszahlen”, heißt es in einem Positionspapier. Eine Summe nennt die Fraktion nicht.

Mit der Forderung stellt sich die FDP gegen den Kanzler. Olaf Scholz hatte einem solchen Zeitplan nach der Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg am Mittwoch eine Absage erteilt. Für diese Legislaturperiode habe sich die Koalition lediglich vorgenommen, “die technischen Möglichkeiten zu schaffen, solche Zahlungen zu leisten”, sagte Scholz. Für eine frühere Auszahlung des Klimagelds stünden keine Mittel zur Verfügung, weil diese bereits für die Abschaffung der EEG-Umlage verwendet würden. Diese entlasteten ebenfalls alle Bürger, sagte der Kanzler. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte kürzlich im Podcast “Lage der Nation” argumentiert, dass ein Großteil der CO₂-Einnahmen bereits anderweitig verplant sei.

Das will die FDP nicht hinnehmen. “Angesichts des perspektivisch steigenden CO₂-Preises brauchen wir einen starken Sozialausgleich, um insbesondere Menschen mit geringem Einkommen nicht zu überfordern”, sagte Fraktionsvize Lukas Köhler zu Table.Media. Der Finanzminister habe bereits angekündigt, dass der Auszahlungsmechanismus 2025 zur Verfügung stehen werde. Nun sei der Wirtschaftsminister aufgefordert, so Köhler, “sich beim Klimaschutz nicht nur immer neue Subventionen für Unternehmen auszudenken, sondern auch die Menschen über einen fairen Sozialausgleich mitzunehmen.”

  • FDP
  • Klimageld

Berlin-Bonn: Geywitz gegen vollständigen Umzug

Berlin-Bonn: Geywitz gegen vollständigen Umzug. Einen vollständigen Umzug der noch in Bonn vertretenen Bundesministerien hält Klara Geywitz nicht für nötig. Zu Table.Media sagte die Bauministerin, die auch Beauftragte “für den Berlin-Umzug und den Bonn-Ausgleich” ist: “In Berlin gibt es wenig freie Flächen für Büroräume und zu wenig freien Wohnraum für die tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die dann umziehen müssten.” Der Bund verhandelt seit einem Jahr über eine Zusatzvereinbarung zum Berlin-Bonn-Gesetz. Darin hatte der Bundestag in den Neunzigerjahren festgelegt, dass der Regierungssitz nach Berlin verlegt wird und Bonn sogenannte Bundesstadt wird. Geywitz traf sich am Freitag mit den Staatskanzlei-Chefs von NRW und Rheinland-Pfalz, der Bonner Oberbürgermeisterin sowie Landkreis-Vertretern, um über den Verhandlungsstand zu sprechen.

Bis Jahresende will die Bundesregierung Eckpunkte vorlegen. Ziel ist es laut BMWSB, die Kernkompetenzen von Stadt und Region “in einem gesamtstaatlichen Bundesinteresse zu sichern und perspektivisch auszubauen”. Bonn fordert beispielsweise eine “Weiterentwicklung des UN- und Nachhaltigkeitsstandortes” und zusätzliche internationale Institutionen. Sechs Ministerien haben noch einen Sitz am Rhein: Gesundheit, Umwelt, Landwirtschaft, Forschung, Verteidigung sowie das BMZ. Rund 6.500 Beschäftigte arbeiten dort für den Bund. Insgesamt arbeiten laut Berliner Zeitung fast 24.000 Menschen in den Bundesministerien.

Geywitz zufolge sind Dienstreisen nur noch in “sehr geringem Umfang” notwendig. Wenn sie überhaupt anfielen, würde dafür meist der Zug genutzt. Tatsächlich kommen dennoch immer noch Tausende Flüge pro Jahr zusammen. Das Finanzministerium erstellt alle zwei Jahre einen sogenannten Teilungskostenbericht. Dieser liegt nur dem Haushaltsausschuss zur Beratung vor und ist nicht öffentlich. Die Welt am Sonntag berichtete vor einem Jahr, die Zahl der Regierungsflüge habe sich im ersten Halbjahr 2022 gegenüber dem gleichen Zeitraum 2021 verdoppelt.

  • Berlin
  • Klara Geywitz

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Aus den Professional Briefings

03. September 2023 Professionals

Europe.Table: Manfred Weber fordert Kanzler-Machtwort bei EU-Asylsystem. Der EVP-Chef sagte im Interview mit Table.Media, Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser sollten auf die EU-Parlamentarier Einfluss nehmen, der geplanten Reform zuzustimmen. Die sozialdemokratische und grüne Fraktion sollten dem Kompromiss nicht im Weg stehen. Bislang betrieben sie eine “ideologiebehaftete Migrationspolitik”. Auch der Flüchtlingsdeal mit Tunesien müsse schnell umgesetzt werden. Mehr

China.Table: China-Strategie für deutsche Autoindustrie. Morgen eröffnet Kanzler Scholz die IAA. Eines ist jetzt schon klar: Deutschlands Autobauer brauchen eine neue Strategie im Umgang mit China. Und zwar schnell. Eine McKinsey-Studie zeigt auf, wie es gehen könnte. Mehr

China.Table: Chinas Ambivalenz zu Russlands Krieg. Wie es um die Stimmung in der Volksrepublik mit Blick auf den Krieg in der Ukraine steht, haben Wissenschaftler des European Council of Foreign Relations (ECFR) in Hintergrundgesprächen und durch Textanalysen herausgearbeitet. Unter Intellektuellen sind die zurückhaltenden, analytischeren Stimmen durchaus relevant. Und es gibt auch Kritik an der russischen Politik. Mehr

Research.Table: Projektträger wollen flexiblere Forschungsförderung. Nachdem die Bundesregierung ein Freiheitsgesetz für die Agentur für Sprunginnovationen (Sprind) verabschiedet hat, fordern Projektträger wie das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt, das Desy in Hamburg oder der TÜV Rheinland, die Erleichterungen auf die gesamte Projektförderung auszuweiten. In einem Positionspapier sprechen sie von “administrativen Beschränkungen aus dem letzten Jahrhundert”. Mehr 

Morgeninterviews am 04. September

3. September 2023 Morgeninterviews am 4. September

Deutschlandfunk

ca. 6:50 Uhr: Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie: IAA und E-Mobilität

ca. 7:14 Uhr: Christian Doleschal (CSU), Vorsitzender JU Bayern und MdEP: Söders Aiwanger-Entscheidung

ca. 8:00 Uhr Charlotte Knobloch, Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern

ca. 8:10 Uhr: Franz-Stefan Gady, Politikwissenschaftler und Analyst: Ukrainische Offensive

ARD

ca. 6:40 Uhr: Josef Settele, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung: Veröffentlichung des Biodiversitätsberichts

ca. 7:15 Uhr: Claudia Major, Stiftung Wissenschaft und Politik: Ukraine

ca. 8:05 Uhr: Dietmar Bartsch (Linke), MdB und Fraktionschef: Was wird aus der Linken?

ca 8:40 Uhr: Markus Beckedahl, Internetexperte: Google wird 25 Jahre alt

Termine

Highlights der Woche

In Kenias Hauptstadt Nairobi findet vom 4. bis 6. September der Africa Climate Summit statt. Auf dem ersten kontinentalen Klimagipfel treffen sich afrikanische Staats- und Regierungschefs, Entscheidungsträger und Zivilgesellschaft. Ziel ist, eine “Nairobi-Deklaration” mit Blick auf den UN-Klimagipfel im Dezember (COP28) zu entwickeln. Für Deutschland sind die Parlamentarische Staatssekretärin im BMZ, Bärbel Kofler, und die Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik, Jennifer Morgan, dabei. (Mehr)

Vom 5. bis 8. September findet die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in München statt. Volker Wissing hält am Vorabend ein Grußwort (Montag, 19 Uhr), Olaf Scholz nimmt an der Eröffnung teil (Dienstag, 14 Uhr), Steffi Lemke hält eine Rede (Freitag, 9:30 Uhr), Robert Habeck ebenfalls (Freitag, 17:15 Uhr).

Am Dienstag (9 Uhr) erfolgt die erste Lesung des Haushalts 2024 im Bundestag. Generaldebatte am Mittwoch (9 Uhr). Die Beratung des Haushalts aller Ressorts endet mit einer Schlussrunde am Freitag.

Was noch wichtig wird:

Montag, 4. September

Diplomatie: Annalena Baerbock eröffnet im Auswärtigen Amt die Konferenz der Leiterinnen und Leiter deutscher Auslandsvertretungen (bis zum 7. September). 10 Uhr, AA

Bayern I: Markus Söder, Friedrich Merz, Lars Klingbeil, Winfried Kretschmann, Wolfgang Kubicki, Hubert Aiwanger, Alice Weidel, Agnes Becker und andere halten Reden zum politischen Frühschoppen auf dem Volksfest Gillamoos. Ab 9:45 Uhr, Ahrensberg

Getreide: Wladimir Putin empfängt Recep Tayyip Erdogan im russischen Sotschi. Thema: das Schwarzmeer-Getreideabkommen.

Kraftstoffe: Volker Wissing eröffnet die E-Fuels-Konferenz des BMDV (10 Uhr), Pressekonferenz (16 Uhr), München

Dienstag, 5. September

Vereinte Nationen: In New York wird die 78. UN-Vollversammlung eröffnet. Am 19. September beginnt die Generaldebatte.

China: Bettina Stark-Watzinger hält eine Keynote im Rahmen der MERICS-Konferenz “Chinese National Innovation and Techno-Industrial Eco-Systems”. 19 Uhr, Berlin

Mittwoch, 6. September

Bundesländer: Vom 6. bis 7. September findet die MPK unter Vorsitz Niedersachsens in Brüssel statt. Stephan Weil (Niedersachsen), Hendrik Wüst (NRW) und Ursula von der Leyen (Europa) geben Mittwoch um 18 Uhr eine Pressekonferenz. Brüssel

Donnerstag, 7. September

Bayern II: Landtagspräsidentin Ilse Aigner beruft auf Antrag von SPD, Grünen und FDP den Zwischenausschuss ein, der sich mit Hubert Aiwanger beschäftigt. 12 Uhr, München

Samstag, 9. September

G20: Samstag und Sonntag tagt der G20-Gipfel in Neu-Delhi (Indien).

Bundespräsident: Frank-Walter Steinmeier lädt an Samstag und Sonntag zum Bürgerfest im Schloss Bellevue.

Sonntag, 10. September

Frieden: Frank-Walter Steinmeier hält eine Rede zur Eröffnung des 37. Internationalen Friedenstreffens Sant’Egidio “Den Frieden wagen. Religionen und Kulturen im Dialog”. 16:00 Uhr Berlin

Sommerinterviews: Alice Weidel spricht im “Bericht aus Berlin” mit Tina Hassel und Matthias Deiß und beendet damit die ARD-Sommerinterviews für 2023. 18 Uhr, ARD

Geburtstage

3. September 2023 Geburtstage

Montag, 4. September

Sören Bartol (SPD), MdB und Parlamentarischer Staatssekretär für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, 49 / Sevim Dağdelen (Linke), MdB, 48 / Melanie Schlotzhauer (SPD), Sozialsenatorin Hamburg, 52 / Rainer Semet (FDP), MdB, 66 / Evelyn Roll, Journalistin und Publizistin, 71 / Torsten Sträter, Kabarettist und Schriftsteller, 57 / Hans-Georg Näder, geschäftsführender Gesellschafter der Ottobock-Firmengruppe, 62 / Erwin Teufel (CDU), ehemaliger Ministerpräsident Baden-Württemberg, 84

Nachttisch

3. September 2023 Nachttisch

Unser Tipp führt Sie heute auf die Äcker der Welt. “Das leise Sterben” hat der Wiener Forscher Martin Grassberger sein monumentales Werk genannt in Anspielung auf “The silent spring” von Rachel Carson, die Pestiziden damit schon 1962 den Kampf ansagte. Unsere Art des Landwirtschaftens lasse nicht nur die Vögel verstummen, sondern bedrohe auch den Menschen, ist der Mediziner und Biologe überzeugt. Er zeigt auf, wie unsere Nahrung Volkskrankheiten befördert und welche Zusammenhänge zwischen dem Mikrobiom der Erde und dem des Darms bestehen – von der Medizin weithin ignoriert. Ein hochpolitisches, erschütterndes Buch, das auch die Lobby-Zusammenhänge ausleuchtet. Bei der Lektüre schmecken höchstens Bio-Äpfel.

Martin Grassberger: Das leise Sterben. Warum wir eine landwirtschaftliche Revolution brauchen, um eine gesunde Zukunft zu haben. | Residenz Verlag

3. September 2023 Verabschiedung

Das war’s für heute. Das nächste Late-Night-Memo erhalten Sie am Montagabend.

Good night and good luck!

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