Berlin.Table – Ausgabe 714

Der Weg der Jungen Gruppe + Das Ende des Kanzlerwahlvereins + Die Maßnahmen zur Modernisierung

Teilen
Kopiert!

Talk of the Town

Junge Gruppe lehnt das Renten-Paket weiter ab, lässt Zustimmung aber offen

Das wohl umstrittenste Gesetz dieser Bundesregierung soll diese Woche im Bundestag beschlossen werden. Wie Table.Briefings aus Fraktionskreisen erfuhr, will Schwarz-Rot am Freitagvormittag über das Rentenpaket abstimmen. Eine Mehrheit für den Gesetzentwurf, der für das Rentenniveau auch nach 2031 eine Haltelinie vorsieht, bleibt aber bis zuletzt unklar. An diesem Dienstag will die Unionsfraktion eine Probeabstimmung durchführen. Wer anschließend gegen die Fraktionsmehrheit stimmen will, muss dies bis spätestens Donnerstagabend dem Parlamentarischen Geschäftsführer mitteilen und begründen.

Dabei wird es am Ende nicht nur auf die Junge Gruppe ankommen. Wie Table.Briefings erfuhr, beläuft sich die Zahl derjenigen, die zur Ablehnung entschlossen sind, derzeit auf rund zehn Mitglieder. Die Koalitionsmehrheit, die bei zwölf Stimmen liegt, wäre dann allein durch die Junge Gruppe nicht mehr gefährdet. Dennoch bleibt ein Risiko. Immerhin, so heißt es, sei ein beachtlicher Teil nach wie vor unentschlossen. Zudem soll es in der Fraktion auch jenseits der jungen Abgeordneten Widerstand geben. Am Ende könnten diese Stimmen entscheidend sein.

Einer, der bereits angekündigt hat, gegen das Rentenpaket zu stimmen, ist JU-Chef Johannes Winkel. Der Bundestagsabgeordnete aus Nordrhein-Westfalen begründete seine Ablehnung am Montag in der Bundesvorstandssitzung der CDU nicht nur mit den milliardenschweren Folgekosten der zur Abstimmung stehenden Regelung, sondern mit dem aus seiner Sicht fehlenden SPD-Reformwillen. Teilnehmern zufolge verwies Winkel auch auf die von der SPD geplante Verknüpfung der Ergebnisse der Rentenkommission mit der Kommission zur weiteren Aufweichung der Schuldenbremse. Als vertrauensbildende Maßnahme sieht er das offenbar nicht.

Parteichef Friedrich Merz hielt in der Sitzung dagegen und bekundete, dass er Vertrauen in SPD-Arbeitsministerin Bärbel Bas habe. Es werde zu einer umfassenden Rentenreform im kommenden Jahr kommen, sagte Merz laut Teilnehmern. Der Kanzler hält die Diskussion nunmehr für abgeschlossen und rechnet fest mit einer Zustimmung.

Zu Beginn der Sitzungswoche hat die Junge Gruppe ihre Haltung zum Rentenpaket in einem Positionspapier erklärt. „Als Junge Gruppe halten wir das Rentenpaket für nicht zustimmungsfähig. Dabei bleibt es“, heißt es in dem Dokument, das Table.Briefings vorliegt. Regierungsfähigkeit sei von Anfang an ihr Ansinnen gewesen. Allerdings brauche es dafür einen fairen Ausgleich zwischen Koalitionspartnern auf Regierungs- und Fraktionsebene. Beim Thema Rente fehle aber das Vertrauen in die Reformbereitschaft der SPD. Besonders die Äußerungen von SPD-Chefin Bas sorgen in der Jungen Gruppe für Ärger. Ihr Aufruf zum „gemeinsamen Kampf“ gegen die Arbeitgeber auf dem Bundeskongress der Jusos sei nicht nur eine klare Absage an Reformen in der Wirtschaftspolitik, sondern auch an die Sozialpartnerschaft in Deutschland.

Trotz mangelnden Vertrauens in die SPD bildet das Papier eine Brücke. Sowohl für jene, die mit „nein“ als auch jene, die mit „ja“ stimmen wollen. Es wird noch einmal in aller Deutlichkeit formuliert, dass auch jene das Paket ablehnen, die möglicherweise dafür stimmen. Man einigt sich auf kein gemeinsames Abstimmungsverhalten, jedes Mitglied der Jungen Gruppe entscheidet selbst. Geht man von der Erklärung aus, entscheidet sich die Zustimmung oder Ablehnung vor allem an der Frage, inwieweit man die Regierungsfähigkeit mit dem Koalitionsfrieden verknüpft. Sprich: Destabilisiert ein potenziell gescheitertes Rentenpaket die schwarz-rote Koalition mehr als die finanziellen Missstände, die daraus folgen?

Teilen
Kopiert!

Unionsfraktion: Kanzlerwahlverein, das war einmal. Der aktuelle Kampf der Unionsfraktion um Geschlossenheit hat viel, aber nicht nur mit dem Streit um die künftige Rentenpolitik zu tun. Zum einen nehmen unter dem Druck aggressiver Attacken durch die AfD und fehlender Erfolge der Regierung die Unsicherheiten enorm zu; zum anderen fehlen politische Autoritäten wie Wolfgang Schäuble, die der Fraktion in heiklen Momenten Orientierung und Halt geben konnten. Warum die Unionsfraktion mit viel mehr ringt als nur mit der Frage einer klugen Rentenpolitik, lesen Sie in einer Analyse des Berlin.Table. Stefan Braun

Teilen
Kopiert!

News

Treffen der Ministerpräsidenten: 100 Maßnahmen für Modernisierung des Landes. An diesem Donnerstag wollen die Regierungschefs der Länder bei ihrem Treffen mit dem Bundeskanzler ein Maßnahmenpaket zur Verschlankung des Staates und zur Vereinfachung staatlicher Prozesse umsetzen. Insgesamt sollen mehr als 100 konkrete Punkte in einer „föderalen Modernisierungsagenda” zusammengefasst werden, die das Leben von Bürgern und Unternehmen aber auch Verwaltungsangestellten einfacher machen soll. Das Paket wird zusätzlich zu der vom Bund schon im Oktober beschlossenen Modernisierungsagenda verabschiedet und derzeit zwischen den zuständigen Ministerien im Bund, dem Kanzleramt und den Staatskanzleien der Länder abgestimmt.

Der Entwurf der Agenda liegt Table.Briefings vor. Unter anderem ist vorgesehen:

  • Eine weitgehende Reduzierung von Berichts- und Dokumentationspflichten

  • Eine Reduzierung von Aufbewahrungs- und Nachweispflichten

  • Generelles Ersetzen der Schriftform durch Textform (Email statt Brief) im Verwaltungsverfahren

  • Keine Übererfüllung von EU-Recht mehr (Gold-Plating)

  • Reduzierung von Prüfmaßnahmen im Tierarzneimittelrecht

  • Automatische Genehmigungen nach einer bestimmten Frist (Genehmigungsfiktion) ab Ende 2026 in bestimmten Bereichen

  • Vereinfachung Pass- und Meldewesen

  • Umkehrung des Regel-Ausnahme-Verhältnisses bei Widerspruchsverfahren

  • Länderübergreifende Zusammenarbeit bei Beschaffungen

  • Gründung eines Unternehmens in 24 Stunden

  • Vereinfachung des Zuwendungsrechts

  • Standardisierte Förderrichtlinien

  • Pauschalierte Zuweisungen an Kommunen für bestimmte Förderbereiche

  • Stärkung des Bundes bei Cybersicherheit- und Abwehr

  • Änderung Art. 91 GG, damit Bund einheitliche IT-Systeme errichten kann

  • Schaffung der digitalen EU-Brieftasche (Wallet) und eines D-Stack

  • Digitalcheck bei neuen Gesetzen

  • Experimentierklauseln und Reallabore im EU-Recht und in der Ziviljustiz Reduzierung der Zahl von Planfeststellungsverfahren

  • Reduzierung der Anforderungen nach dem UVP-Gesetz oder von artenschutzrechtlichen Gutachten

  • Entscheidungen per Gesetz bei Vorhaben mit besonderer Bedeutung

  • Mobilfunkabdeckung im Fernverkehr entlang der Hauptrouten

  • Überragendes öffentliches Interesse am Telekommunikations-Netzausbau

  • Reform der Datenschutzaufsicht und ggf. Bündelung bei der Datenschutzbeauftragten des Bundes

  • Bündelung von Verwaltungsaufgaben beim Bund

Viele der Vorschläge gehen auf die „Initiative für einen handlungsfähigen Staat” zurück, die von den Ex-Bundesministern Thomas de Maizière und Peer Steinbrück, der Verlagsmanagerin Julia Jäkel und dem früheren Verfassungsrichter Andreas Voßkuhle im Frühjahr vorgelegt wurden.

Julia Jäkel fordert eine radikale Umsetzung der Pläne: Zwar gebe es im mittleren Behördenapparat viel guten Willen und Bereitschaft, aber immer noch „zu viele Zementanrührer“. Das gehe jetzt nicht mehr. „Wir müssen diese Bremser brandmarken, weil sie sich versündigen an unserem Gemeinwesen”, sagte Jäkel Table.Briefings. Steinbrück ergänzte: „Es muss zu einem Mentalitätswechsel kommen, etwa durch eine Beweislastumkehr. Diejenigen, die an einer Norm oder an einem Standard festhalten wollen, müssen in einen Begründungszwang gebracht werden und nicht diejenigen, die es verändern wollen.“ Helene Bubrowski, Michael Bröcker

Teilen
Kopiert!

ANZEIGE

Wir sind da, wo Deutschland Energie braucht. Unverzichtbar. Uniper.

Deutsch-polnische Konsultationen: Polens Justizminister sieht Einigkeit in vielen Fragen. Es habe verschiedene Probleme und Spannungen gegeben, sagte Adam Piotr Bodnar im Podcast Table.Today nach dem Regierungstreffen in Berlin. „Aber ich habe den Eindruck, dass sich die Parteien annähern.“ Am wichtigsten sei die gemeinsame Haltung zur Ukraine, die von anderen Nato-Mitgliedern wie Frankreich oder dem Nato-Generalsekretär unterstützt werde. Deutschlands Politik der vergangenen Jahrzehnte gegenüber Russland sei aus polnischer Sicht falsch gewesen. Heute trage man „eine gemeinsame Verantwortung für den Schutz der Ukraine und den Schutz unserer Gebiete, unserer Bürger, unseres Volkes vor jeglichen Bedrohungen durch den hybriden Krieg aus Russland“.

Doch die Frage nach einer Entschädigung der noch lebenden polnischen Opfer des Nazi-Terrors trübte etwas die demonstrative Harmonie beim Treffen beider Regierungen in Berlin. Die Zeit drängt. „Beeilt euch, wenn ihr wirklich diese Geste machen wollt“, forderte der polnische Ministerpräsident Donald Tusk bei einer Pressekonferenz mit Friedrich Merz im Kanzleramt. Denn die Zahl der Überlebenden sinke schnell. Als er mit Olaf Scholz im Juli 2024 über finanzielle Unterstützung gesprochen habe, seien es noch 60.000 Überlebende gewesen. Mittlerweile seien es nur noch 50.000. „Wenn wir hier nicht bald eine eindeutige und schnelle Erklärung bekommen, erwäge ich, im kommenden Jahr die Entscheidung zu treffen, dass Polen diese Bedürfnisse aus eigenen Mitteln befriedigt“, sagte Tusk. Merz bekannte sich zwar zur deutschen Verantwortung für Leid und Zerstörung, wurde aber mit Blick auf die individuelle Entschädigung der Überlebenden in der Pressekonferenz nicht konkret. Das Gespräch mit Adam Piotr Bodnar hören Sie ab 5 Uhr hier. Helene Bubrowski, Damir Fras

Teilen
Kopiert!

ANZEIGE

Deutschland am Scheideweg: Experten fordern mutige Reformen der sozialen Sicherung. Auf dem „Forum der Wissenschaft“ des PKV-Verbandes lieferten renommierte Ökonomen nicht nur eine Bestandsaufnahme von Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Sie zeigten auch konkrete Lösungsmöglichkeiten auf. Deutlich wurde vor allem: Die Zeit für grundlegende Reformen ist knapp. (mehr auf pkv.de)

Zukunftspakt Pflege: Schaffung von Notfallbudget vorgesehen. Durch Ausgaben, die bisher teils für die Kurzzeitpflege aufgewendet wurden, soll unter anderem ein „ambulanter Pflegenotdienst“ finanziert werden. Das geht aus einem nicht abgestimmten Entwurf der Beschlussvorlage Nina Warkens und der für die Pflege zuständigen Landesminister hervor, der Table.Briefings vorliegt. Das Notfallbudget soll es auch ermöglichen, Kurzzeitpflegeplätze für ungeplante Notfälle „vorzuhalten“. Zudem soll bis 2027 von den Pflegekassen ein „Pflegenotfalltelefon“ mit einer bundesweiten Nummer eingerichtet werden. Die Eckpunkte beinhalten außerdem eine freiwillige, regelmäßige Vorsorgeuntersuchung, eine Art Gesundheits-Check-up („U 60+“), um Pflegebedürftigkeit zu vermeiden oder zu verzögern.

In dem Papier wird auch thematisiert, wie sich die Eigenanteile der Pflegebedürftigen begrenzen lassen. Dazu könnte einerseits im stationären Bereich ein monatlicher Sockelbetrag eingeführt werden. Der würde im Jahr 2027 demnach bei 1.000 bis 1.200 Euro liegen und jährlich dynamisiert. Pflegebedürftige würden dann künftig nur diesen Sockelbetrag zahlen, alle Kosten, die darüber hinausgehen, übernähme in diesem Modell die soziale Pflegeversicherung. Nach einer anderen Variante könnten die Leistungsbeträge der Pflegeversicherung regelmäßig angepasst werden, „um die realen Kostenentwicklungen im ambulanten und stationären Bereich abzubilden und eine schleichende Entwertung zu vermeiden.“ Die Dynamisierung würde jährlich erfolgen und sich an der Inflationsrate und der Lohnentwicklung orientieren. Zudem könnte eine obligatorische oder freiwillige Zusatzversicherung eingeführt werden. Magdalena Latz

Teilen
Kopiert!

Sozialstaatskommission: Zusätzliche Sitzungen im Januar. Die Kommission soll nach Informationen von Table.Briefings zu zwei Sitzungen im Januar zusammenkommen. Bisher war für den Monat nur die Vorstellung des Abschlussberichts geplant. Damit noch weitere Modellrechnungen und Gutachten berücksichtigt werden können, ist nun eine Verlängerung des Beratungsprozesses vorgesehen. Okan Bellikli

Teilen
Kopiert!

ANZEIGE

Verwandeln Sie Ihre Budgetreste in Table-Informationsvorsprung. Jetzt mehr erfahren!

Baerbock: Klimapolitik ist globale Machtpolitik. Die Bedeutung von klimapolitischen Entscheidungen für die Geopolitik und auch die Reform der Vereinten Nationen hat Annalena Baerbock, Präsidentin der UN-Generalversammlung, betont. Eine Woche nach dem Ende der COP30 sagte die ehemalige deutsche Außenministerin und engagierte Klimapolitikerin in einem Interview mit Table.Briefings, die wichtigste Botschaft der Konferenz sei gewesen: „Trotz all der globalen Turbulenzen gibt es kein Zurück mehr beim Klimaschutz.“ COPs seien inzwischen weniger Umwelt-, sondern auch „Innovations und Wirtschaftstreffen“, auf denen die Märkte der Zukunft verhandelt würden.

In ihrer täglichen Arbeit in der UN-Zentrale in New York spiele Klimapolitik eine wichtige Rolle, so Baerbock. Klimaschutz sei eng verbunden „mit den drei Säulen der Vereinten Nationen: Frieden und Sicherheit, nachhaltige Entwicklung sowie Menschenrechte.“ Bei den notwendigen Reformen im UN-System sei das Thema Klimafinanzierung ein starker Treiber, denn nur eine Reform der internationalen Finanzarchitektur bringe genügend Klima- und Nachhaltigkeitsfinanzen. Der Ausstieg der USA aus den Klimaverhandlungen führt laut der Präsidentin der Generalversammlung nicht zu einer Lähmung des Systems. Man dürfe aber geostrategisch nicht naiv sein. „Wenn man sich aus der Klima- und ebenso Entwicklungspolitik zurückzieht, dann verliert man mittelfristig auch wirtschafts- und geopolitisch. Denn diese Lücken füllen sofort andere“, sagte Baerbock mit Blick auf China. Das ganze Interview lesen Sie im Climate Table. Bernhard Pötter

Teilen
Kopiert!

Rüstungsgipfel: Eine Matchmaking-Plattform soll zivile und militärische Unternehmen besser vernetzen. Bei einem CEO-Treffen am Dienstag im Bendlerblock, das von Verteidigungsminister Boris Pistorius und Wirtschaftsministerin Katherina Reiche ausgerichtet wird, soll nach Informationen von Table.Briefings eine Plattform vorgestellt werden, über die sich Rüstungsunternehmen mit Unternehmen der Autobranche und ihren Zulieferern besser vernetzen können. Es geht bei dem Treffen darum, einen schnellen Kapazitätsausbau der Rüstungsindustrie gemeinsam zu gestalten. „Wir werden nur schnell unsere Verteidigungskapazitäten aufbauen, wenn die Primes enger mit der breiten industriellen Basis zusammenarbeiten“, sagte Bertram Kawlath, Präsident des VDMA am Montag bei der Table.Briefings CEO-Night.

„Eine Matchmaking Plattform ist sinnvoll“, sagt Nico Lange, der auch einem externen sicherheitspolitischen Beraterkreis im Ministerium von Wirtschaftsministerin Reiche angehört. Viele wüssten nichts voneinander und Rüstungsunternehmen würden derzeit mit Anfragen aus dem zivilen Sektor überlaufen, während sie gleichzeitig ihren Aufwuchs organisieren müssen, so Lange. Thema der Veranstaltung mit dem Titel „Industrie im Dialog für die Sicherheit“ dürften auch die Herausforderungen für zivile Unternehmen sein, den hohen Sicherheitsanforderungen, die in der Verteidigungsbranche gelten, gerecht zu werden. Wilhelmine Stenglin

Teilen
Kopiert!

Rentenkommission: Was gegen Altersarmut bei Frauen helfen würde. Der Koalitionsausschuss hat beschlossen, dass die Kommission einen Fokus auf die Auswirkungen verschiedener Reformansätze auf Frauen legen soll. Der sogenannte Gender Pension Gap zwischen Männern und Frauen liegt in Deutschland bei 26 Prozent. Ohne Hinterbliebenenrenten und -pensionen sind die Alterseinkünfte der Frauen sogar rund 37 Prozent niedriger. Zwar hat Deutschland neuen Zahlen zufolge hier die größten Fortschritte unter allen OECD-Ländern erzielt. Die Grundstrukturen hinter dem Problem bleiben aber bestehen. Von welchem Land die Bundesrepublik lernen könnte, lesen Sie in der Analyse des Berlin.Table. Okan Bellikli

Teilen
Kopiert!

Forschung: EU kann noch mit China und den USA mithalten. Die 27 EU-Staaten sind mit Blick auf die Leistungsfähigkeit in der Forschung in vielen Bereichen konkurrenzfähig. Allerdings geraten sie zunehmend unter Druck, sich gegenüber China und anderen aufstrebenden Forschungsnationen behaupten zu müssen. Das geht aus dem Bericht „EU as a Science Innovator“ hervor, den das Unternehmen Elsevier am Montagabend veröffentlicht hat und der Table.Briefings vorab exklusiv vorlag.

China hat demnach die EU und die USA beim Publikationsoutput überholt. Indien, der Nahe Osten, Afrika und Südostasien holen deutlich auf. Der Blick auf wichtige Schlüsseltechnologien sowie auf die Zitationshäufigkeit von Publikationen zeigt allerdings: Die EU hält weiterhin eine starke Position in der internationalen Forschungslandschaft. Sie ist in den Bereichen Photonik, Robotik, Weltraumtechnologien und Biotechnologie führend, nicht jedoch bei Batterietechnologien und KI. Welche Länder sich innerhalb der EU besonders hervortun, lesen Sie im Research.Table. Markus Weisskopf

Teilen
Kopiert!

Table.Today Podcast

Table.Documents

Heads

Ines Claus und Katherina Reiche steigen bei der CDU auf. Der CDU-Bundesvorstand will sichtbar weiblicher werden und hat dafür am Montag beschlossen, die Zahl der stellvertretenden Vorsitzenden auf sechs zu erhöhen. Das bisherige Präsidiumsmitglied, die hessische Fraktionschefin im Landtag, Ines Claus, soll zur Parteivizin aufsteigen. Damit wären mit Karin Prien, Silvia Breher und Claus drei der sechs stellvertretenden Parteivorsitzenden Frauen. Die Plätze im erweiterten Präsidium sollen auf sechs reduziert werden, auch dort soll künftig Parität gelten. Dafür verzichtet Fraktionschef Jens Spahn auf eine erneute Kandidatur (er ist als Fraktionsvorsitzender ohnehin Teil des Präsidiums) und auf den frei werdenden Platz von Claus soll Wirtschaftsministerin Katherina Reiche in das Präsidium der CDU einziehen. Die Personalien müssen beim nächsten Bundesparteitag noch bestätigt werden. Michael Bröcker

Bernd Riexinger wird neuer Vorsitzender der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Der Ex-Parteichef löst Heinz Bierbaum ab, der zunächst gemeinsam mit der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Gesine Lötzsch antreten wollte. Laut der Taz zogen die beiden kurzfristig ihre Kandidatur zurück, nachdem sich die Versammlung gegen eine Doppelspitze ausgesprochen hatte. Stattdessen trat Ex-MdB Jan Korte, bislang stellvertretender Vorsitzender, an – und verlor. Heike Werner wurde zur neuen Geschäftsführerin gewählt. Dem Vernehmen nach hätten mehrere Mitglieder der Parteispitze Bierbaum und Lötzsch favorisiert. („Taz“) Leonard Schulz

Rainer Baake, bisher Geschäftsführer der Stiftung Klimaneutralität, gibt die Tätigkeit auf und wechselt ab Dezember in den Beirat der Stiftung. Das teilte er in einer E-Mail mit. Baake hat die Stiftung seit 2020 aufgebaut, nachdem er vorher den Thinktank Agora Energiewende gegründet und danach als Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium die Energiewende vorangetrieben hatte. Die Stiftung lieferte Argumente und Konzepte für die Umsetzung der deutschen Klimaneutralität 2050 und später 2045. Als zweiter Geschäftsführer leitet die Stiftung Thomas Losse-Müller. Für Baake, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feierte, wird nun eine Nachfolge in der Geschäftsführung gesucht. Er selbst wird weiter als Sonderbeauftragter für die Energiepartnerschaft JETP mit Südafrika für das BMZ arbeiten. Bernhard Pötter

Harald Martenstein übernimmt ab Februar 2026 die Kolumne des verstorbenen Franz Josef Wagner. Seine Kolumne soll künftig werktags in der gedruckten Bild erscheinen. Dort freut man sich auf einen „gleichermaßen amüsanten und furchtlosen“ Autor. Martenstein hatte sich mit dem Tagesspiegel zerstritten, nachdem dieser einen Text von ihm depublizierte, in dem das Tragen von Judensternen auf Corona-Demonstrationen als „sicher nicht antisemitisch“ bezeichnete. Ob er künftig weiter bei der Zeit publizieren wird, ist noch nicht bekannt. („Spiegel“)

Jan Jäckel ist der jüngste hauptamtliche Bürgermeister Deutschlands. Der 21-Jährige wurde am Sonntag im baden-württembergischen Asselfingen am Rande der Schwäbischen Alb gewählt. Eine Liste der jüngsten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Landes gibt es beim Netzwerk Junge Bürgermeister*innen.

Teilen
Kopiert!

Top 100 of the Table 2025

Anne Schreiter

Anne Schreiter. Sie ist seit 2016 Geschäftsführerin von GSO, bisher als German Scholars Organization bekannt. Seit dem Rebranding in diesem Jahr stehen die drei Buchstaben für Guidance, Skills & Opportunities for Researchers. Die Organisation – ein unabhängiger und gemeinnütziger Verein, finanziert von Stiftungen – berät Forschende individuell, vermittelt Kompetenzen und entwickelt Programme. Anne Schreiter hat in Berlin Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und in Nanjing chinesische Sprache und Kultur studiert. Nach ihrer Promotion in Organisationssoziologie an der Universität St. Gallen hat sie an der UC Berkeley geforscht.

Schreiter ist einer der 100 entscheidenden Köpfe der Wissenschafts-Szene. Die Table.Briefings-Fachredaktionen haben in zehn Kategorien die wichtigsten Personen benannt, von Politik, Unternehmen, Beratung, Verbänden, Thinktanks bis Stiftungen, Wissenschaft, NGOs und Gesellschaft. Hier geht es zur Übersicht.

Teilen
Kopiert!

Best of Table

China.Table: Kontrollarchitektur am kindlichen Handgelenk. 8,1 Millionen Smartwatches für Kinder sind in diesem Jahr schon in China verkauft worden. Der Staat nutzt den Hype, um frühzeitige soziale Kontrollmechanismen zu installieren. Jetzt drängt der Marktführer nach Deutschland. Wie sicher die Geräte sind, lesen Sie hier.

China.Table: Putin lockt Indien mit Öl und Waffen. Russland will Öl und Waffen an Indien verkaufen, um den Ukraine-Krieg zu finanzieren. In Neu-Delhi sieht man das Angebot pragmatisch. Am Donnerstag treffen die Regierungschefs zu möglichen Vereinbarungen aufeinander. Welches Risiko die Inder damit eingehen, lesen Sie hier.

Research.Table: Wie es mit der Hightech-Agenda vorangeht. Bei der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz haben sich BMFTR und die Länder über die Form der Zusammenarbeit bei der Hightech-Agenda verständigt. Rund einen Monat nach dem Auftakt des Großprojekts werden viele Akteure ungeduldig. Was ihre Kritikpunkte sind, lesen Sie hier.

Research.Table: „Die Zukunft beginnt im Hörsaal“. Cornelia Raue, Geschäftsführende Vorständin der Stiftung Innovation in der Hochschullehre, sieht die Lehre als entscheidenden Faktor für die Zukunftsfähigkeit des Wissenschaftssystems. Welche Bilanz sie nach fünf Jahren Stiftungsarbeit zieht, lesen Sie hier.

Africa.Table: BMZ rückt Wirtschaft stärker in den Fokus. Im Sinne der Außenwirtschaftsförderung werden Unternehmer nun stärker in die Regierungsgespräche mit afrikanischen Ländern eingebunden. Warum das den Wirtschaftsvertretern noch nicht reicht, lesen Sie hier.

Africa.Table: Deutschlands Eine-Milliarde-Euro-Chance für Rohstoffe. Der erste deutsche Rohstofffonds sei ein entscheidender Schritt zur Sicherung kritischer Mineralien, schreiben Maria-Yassin Jah und Simon Gewölb von SLR Consulting in einem Gastbeitrag. Wie der Fonds ihrer Ansicht nach seine Wirkung am besten entfalten kann, lesen Sie hier.

Agrifood.Table: Streit ums Geld. Die Finanzierung der EU-Wiederherstellungsverordnung ist ungeklärt. Bundesländer und Kommunen befürchten, auf den Kosten sitzen zu bleiben. Welche Signale es dazu aus Brüssel gibt, lesen Sie hier.

Agrifood.Table: Lebensmittelhandel kritisiert Gutachten der Monopolkommission. Mit Blick auf Verbraucherpreise zeige das Expertengremium eine eigenwillige Wettbewerbsbetrachtung, moniert Philipp Hennerkes, Geschäftsführer des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels, in einem Standpunkt für Table.Briefings. Warum der Lebensmittelhandel nicht das Übel für Landwirte und Verbraucher sei, lesen Sie hier.

Teilen
Kopiert!

Time.Table

Innenpolitik: Antrittsbesuch von Friedrich Merz in Thüringen mit Terminen in Jena mit Begrüßung durch Ministerpräsident Mario Voigt, Gesprächen, Unterrichtsbesuch und Klinikbesichtigung. Jena, ab 9 Uhr

Rente: Sitzungen der Bundestagsfraktionen zur Rentenreform – entscheidende Weichenstellung im Streit um das Rentenpaket, mit anschließenden Presse-Statements der Fraktionen. Berlin, ab 9 Uhr

Gesellschaft: Festakt „25 Jahre Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ mit Frank-Walter Steinmeier; Gespräche mit Überlebenden der nationalsozialistischen Verfolgung und ab 19 Uhr Ansprache des Bundespräsidenten. Berlin, 18 Uhr

Außenpolitik: Johann Wadephul empfängt den ägyptischen Außenminister Badr Abdelatty im Auswärtigen Amt mit Pressebegegnung um 10:45.

Sicherheit I: Bundesregierung und Industrie beraten zu Sicherheits- und Verteidigungsfragen „Industrie im Dialog für Sicherheit“ mit Boris Pistorius, Katherina Reiche, dem Präsidenten des BDI, Peter Leibinger und dem Hauptgeschäftsführer des BDSV, Hans Christoph Atzpodien. Bundesministerium der Verteidigung, 10 Uhr

Sicherheit II: Alexander Dobrindt stellt die neue Drohnenabwehreinheit der Bundespolizei in Dienst, mit Pressestatement und Vorführung neuer Einsatztechniken zur Drohnenabwehr. Ahrensfelde, 12:15 Uhr

Innenpolitik: Alexander Dobrindt empfängt den dänischen Integrationsminister Rasmus Stoklund. Bundesministerium des Inneren, 11:30 Uhr

Gesundheit I: Treffen der EU-Gesundheitsminister in Brüssel zu kritischer Arzneimittelproduktion sowie Aussprache über „Neuartige Tabak- und Nikotinerzeugnisse: Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche“. Weitere Informationen.

Gesundheit II: Bundessiegerehrung DAK-Wettbewerb „Gesichter für ein gesundes Miteinander“ mit Karin Prien, Auszeichnung von Projekten aus den Bereichen Gesundheit, Prävention und Pflege für Respekt, Toleranz und Gemeinsinn. Berlin, 18 Uhr

Verteidigung: Verabschiedung der ehemaligen Wehrbeauftragten des Bundestages Eva Högl mit Boris Pistorius, inklusive Serenade. Berlin, 18 Uhr

Digitalisierung: Digitalpolitischer Abend der SPD-Bundestagsfraktion mit Karsten Wildberger. Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, 18:30 Uhr

Soziales: Podiumsdiskussion „Forum Losbeteiligung“ mit Bundestagsabgeordneten Helge Lindh (SPD) und Ina Latendorf (Linke) sowie Vertretern aus Zivilgesellschaft und Stiftungen über die Zukunft bundesweiter Bürgerräte. Mehr Demokratie e.V. Berlin, 14 Uhr. Weitere Informationen.

Teilen
Kopiert!

Must-Reads

SZ: Wüst inszeniert sich als treibende Kraft der Staatsmodernisierung. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst wirbt auf einer ohne das BMDS veranstalteten Konferenz in Berlin für radikalen Bürokratieabbau. Parallel sorgt in Düsseldorf ausgerechnet der vorzeitige Abgang seines wichtigsten Digitalisierungsexperten für Zweifel an der eigenen Digitalisierungs-Bilanz. („Der Modernisierer bin ich“)

FAZ: Kürzungen politisieren humanitäre Hilfe Deutschlands. Der Leiter der internationalen Zusammenarbeit des Deutschen Roten Kreuzes sieht sich gezwungen, die Arbeit in Ländern zu beenden, die zwar in extremen Krisen stecken, aber keine sicherheitspolitische Relevanz für Berlin besäßen. Die „Hyperpriorisierung“ betreffe vor allem Asien, Lateinamerika und das südliche Afrika. Das Niveau der humanitären Hilfen Deutschlands ist von drei Milliarden 2022 auf eine Milliarde geschrumpft. („‚In Sudan spielt sich im Kleinen ab, was wir weltweit sehen‘“)

FAZ: Das deutsche Gesundheitssystem spiegelt die Seele des Landes. Es sei ordnungsliebend, misstrauisch, moralisch hochgerüstet und politisch träge, schreibt Andrew Ullmann, FDP-Politiker. Deutschland leiste sich zu viele Krankenhäuser und zu viele Player im Gesundheitssystem. Aber der wahre Verschleiß passiere durch ausufernde Bürokratie und überflüssige Routinen. Maßnahmen könnten eine zentrale Akutleitstelle, digitale Triage und Vorhaltepauschalen sein. Vor allem aber brauche es Mut Reformen wirklich anzugehen. („Das Gesundheitssystem wird missbraucht“)

Zeit: Aus Minsker Prozess lassen sich Lehren für Friedensabkommen ziehen. Schon 2015 verhandelten Russland und die Ukraine über eine Friedensvereinbarung. Putin nutzte diese jedoch, um weiter Krieg zu führen, wie später klar wurde. Zudem wurde die Ukraine in dem Abkommen zu Zugeständnissen gedrängt, die sie nicht erfüllen konnte. Ähnliches könne auch jetzt wieder passieren, sagt die ukrainische Sicherheitsexpertin Mariia Zolkina: Die Ukraine könne dazu gezwungen werden, sich selbst militärisch zu schwächen – und der Krieg gehe dennoch weiter. („Wenn Putins Frieden eine Falle ist“)

Nicht überlesen!

Märkische Allgemeine: In Luckenwalde schließen sich SPD, Grüne, CDU und Linke zusammen. Um den von der AfD unterstützten Amtsinhaber zu verhindern, haben sich in der brandenburgischen Stadt die vier Parteien auf einen gemeinsamen Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl geeinigt. Der Ex-MdB Mathias Papendieck (SPD) wird als Kandidat für das Bündnis antreten – jedoch nicht im Namen seiner Partei, sondern als Einzelkandidat. Eine gemeinsame Liste gebe es wegen des Unvereinbarkeitsbeschlusses der Union mit der Linken nicht. („Stunde der Parteilosen?“)

Teilen
Kopiert!

Schlagzeilen von morgen

ANZEIGE

So lief das „Forum der Wissenschaft“. Während zahlreiche Kommissionen noch über Reformwege in den Sozialversicherungen diskutieren, legten die Wissenschaftler auf der PKV-Veranstaltung konkrete Handlungsempfehlungen vor. Ihr Ziel ist es, die Spirale aus steigenden Beitragssätzen und wachsender Verschuldung zu durchbrechen und die Sozialsysteme nachhaltig zu stabilisieren. (mehr auf pkv.de)

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Pinar Atalay, 23:30 Uhr: Tino Chrupalla, Boris Palmer

Hart aber Fair, 21 Uhr: Philipp Amthor, Heidi Reichinnek, Franz Müntefering, Karlotta Gründobler, Markus Feldenkirchen

Teilen
Kopiert!

Interviews von morgen

Deutschlandfunk

6:50 Uhr: Gwendolyn Sasse, HU Berlin: Ukraine-Gespräche – Ringen um Kriegsende

Ukraine-Gespräche: Ringen um Kriegsende

7:15 Uhr: Michael Kretschmer, Ministerpräsident Sachsen (CDU): Debatte um die Rente

8:10 Uhr: Bertram Kawlath, VDMA-Präsident: Wirtschaftspolitik und Umgang mit AfD

ARD

6:35 Uhr: Klemens Fischer, Politologe Universität Köln: Ukraine-Konflikt – US-Sondergesandter trifft Putin im Kreml

7:05 Uhr: Dirk Wiese, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion: Vor der Abstimmung zum Rentenpaket

8:05 Uhr: Steffen Bilger, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion: Rente

rbb24–Inforadio

6:25 Uhr: Sepp Müller, Vize-Fraktionsvorsitzender der Union: Rentenpaket – Fraktionssitzung der CDU

Teilen
Kopiert!

Geburtstage von morgen

Andreas Meier, Mitglied im CSU-Parteivorstand, 48

Teilen
Kopiert!

Nachttisch

Norbert Frei - Konrad Adenauer

Unser Tipp führt Sie heute zu Konrad Adenauer. Als er zum ersten Mal Kanzler wurde, war er 73 – und blieb es bis zum Alter von 87. Dass unter ihm zum bisher einzigen Mal eine Partei die absolute Mehrheit bei einer Bundestagswahl erreichte, führt der Historiker Norbert Frei auch auf das Thema Rente zurück. Adenauer habe rechtzeitig vor der dritten Wahl 1957 die Dynamisierung – also die Kopplung an die Lohnentwicklung – eingeführt und damit vielen Älteren „aus engster materieller Bedrängnis geholfen“. Als zweiten großen Grund nennt Frei, der bekannt ist für seine Arbeit zur NS-Zeit und dem Umgang damit nach 1945, die Heimkehr der letzten Kriegsgefangenen 1955. Der emeritierte Professor sieht den Rheinländer als pragmatischen Regierungschef und großen Europäer – aber auch als „autokratischen Parteiführer“ und „skrupellosen Taktiker“. Okan Bellikli

Norbert Frei: Konrad Adenauer | C.H. Beck

Teilen
Kopiert!

Das war’s für heute. Good night and good luck!

Am Spezial haben Laura Block, Stefan Braun, Malte Kreutzfeldt, Magdalena Latz, Vincent Mikoteit, Leonard Schulz, Sven Siebert und Sara Sievert mitgewirkt.

Der Berlin.Table ist das Late-Night-Briefing für die Table.Media-Community. Wenn Ihnen der Berlin.Table gefällt, empfehlen Sie uns bitte weiter. Wenn Ihnen diese Mail weitergeleitet wurde: Hier können Sie sich kostenlos anmelden.

Teilen
Kopiert!

Briefings wie Berlin.Table per E-Mail erhalten

Keine Bankdaten. Keine automatische Verlängerung.

Sie haben bereits das Table.Briefing Abonnement?

Anmelden