Berlin.Table – Ausgabe 664

Fehlende Zuversicht + Linke Regierungsfähigkeit + Der Osten und die Erbschaftsteuer

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Talk of the Town

Lars Klingbeil Friedrich Merz

Der Kanzler und die Eine-Billion-Euro-Frage – Wer zieht mit wem an einem Strang, und wofür?

In der Geschichte der Republik hat es das auch noch nicht gegeben. Da hat ein Kanzler unter hohem Risiko über Schulden eine Billion Euro Sondervermögen zur Verfügung, um Deutschlands Straßen, Schienen, Schulen und die Bundeswehr wieder flott zu machen. Und trotzdem zweifeln viele Menschen daran, dass er damit irgendwas im Land bewegen wird. Keine Kanzlerin vor ihm hatte diese Möglichkeiten – und keiner nach ihm wird sie so leicht bekommen. Trotzdem haben es Friedrich Merz und seine Koalition noch immer nicht geschafft, ein Gefühl von Aufbruch und Zuversicht zu erzeugen.    

Das heißt nicht, dass Merz daran kein Interesse hätte. Im Gegenteil. Wer den Kanzler in diesen Tagen beobachtet, begegnet einem Politiker, der sich viel Mühe gibt, das Gefühl eines Neuanfangs anzustoßen. In der zweiten Generaldebatte binnen acht Tagen räumt er nicht nur Versäumnisse ein – und das nicht zum ersten Mal –, sondern er wehrt sich zugleich gegen den Vorwurf aus der Vorwoche, die Regierung habe bislang zu wenig getan. In seiner Lesart hat die Regierung schon vieles geschafft, darunter eine historische Investitionsoffensive und eine härtere Migrationspolitik mit Kontrollen und Zurückweisungen an den Grenzen. Weitere Reformen seien längst in Arbeit. Allerdings dürfe man nicht vergessen, dass man für alles Kompromisse brauche. Schließlich habe bei den letzten Wahlen niemand eine absolute Mehrheit erreichen können.  

Der Blick auf jüngste Umfragen zeigt jedoch: Den Bürgerinnen und Bürgern reicht das als Erklärung nicht mehr. Die Union ist bei Werten zwischen 25 und 26 Prozent angelangt, gleichauf oder teilweise sogar knapp hinter der AfD. Auch die Persönlichkeitswerte für Merz sind so schlecht wie noch nie. Laut einer aktuellen Insa-Umfrage sind nur noch 26 Prozent der Deutschen zufrieden mit der Arbeit des Kanzlers. 62 Prozent bewerten sie negativ. Übersetzt heißt das: Trotz allergrößter Möglichkeiten hat Merz die Menschen bis jetzt nicht wirklich gewinnen können.  

Merz’ Problem Nummer eins: Er hat die Fantasie der Menschen bis jetzt nicht beflügeln können. Die Menschen verbinden mit der Eine-Billion-Euro-Option keine Hoffnung auf Besserung. Es gibt keine Modellprojekte; es gibt keine überraschenden Initiativen. Es gibt in seinen Reden die üblichen Versprechen auf Besserung, aber keinen Moment, in dem die Menschen, weil er etwas Ungewöhnliches, Neues ankündigt, auch nur für einen Moment den Atem anhalten. Ausgerechnet er, der den Wählerinnen und Wählern sehr viel, vielleicht zu viel versprochen hat, wirkt wie einer, der nicht liefert.   

Merz’ Problem Nummer zwei: Obwohl das Land eine Billion Euro an Schulden aufnimmt, klagen auch eigene Minister, dass überall Geld fehle. So hat es vor wenigen Tagen Verkehrsminister Patrick Schnieder gemacht, der ankündigte, wegen fehlender Mittel manche Autobahn-Projekte gar nicht machen zu können. Und so wiederholte es Landwirtschaftsminister Alois Rainer, der in der Haushaltsdebatte mehr Geld forderte. Das mag früher übliches Geschäft auch in Kabinetten gewesen sein. Aktuell aber können viele Menschen das kaum mehr zusammenbringen: ein riesiger Schuldenberg, der gar nichts bringt? Da kommt keine Freude auf; da wachsen nur Zweifel. Auch unter den eigenen Leuten.  

Und Merz’ Problem Nummer drei: Hinter ihm steht keine geschlossene Union, die um jeden Preis seinen Erfolg will. Zum Teil ist Merz dafür selbst verantwortlich. Auf ihn geht zurück, dass das Kanzleramt auf der einen und Partei und Fraktion auf der anderen Seite mehr Abstand halten als es unter früheren Unionskanzlern organisiert war. Dazu sehen in der Union immer noch zu viele bis hoch in die Führung eher zu, ob er es schafft oder nicht, statt ihn entschlossen zu unterstützen. Und dann gibt es Menschen aus seinem engsten Umfeld, denen im Kanzleramt selbst jemand fehlt, der emotional und mit Ideen wie mit Kritik alles so zusammenhält, wie das einst eine Eva Christiansen für Angela Merkel tat. Merz wird sich etwas überlegen müssen.  

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News

Parteitag Linke Chemnitz Mai 2025

Reformer bei der Linken: Konkurrierende Flügel gründen gemeinsame Plattform. Ein Grundsatzpapier des „Forums Demokratischer Sozialismus“ und des „Netzwerks Progressive Linke“, das Table.Briefings exklusiv vorliegt, markiert die Annäherung zweier bislang konkurrierender Strömungen innerhalb der Linken. Die Reformorientierten um das fds, dessen Führungsfigur lange Dietmar Bartsch war und das heute von der stellvertretenden Parteivorsitzenden Luisa Neuhaus-Wartenberg geleitet wird, suchen erstmals den Schulterschluss mit den eher bewegungsnahen Progressiven. Das Ziel: die Partei strategisch als Partnerin für ein Mitte-Links-Bündnis im Bund zu positionieren. Sie will integraler Bestandteil einer progressiven Mehrheit werden. „Andere politische Kräfte arbeiten auf eine Mitte-Rechts-Koalition hin. Sie wird früher oder später kommen, wenn wir die Alternative einer Mitte-Links-Regierung nicht offensiv vorbereiten“, heißt es in dem Papier.  

Auch in der Außenpolitik strebt die neue Gruppierung nach einer Neuorientierung bei innerparteilich bisher stark umstrittenen Themen: „Eine Appeasement-Politik, die die Selbstbestimmung der Ukraine aus Bequemlichkeit opfert, ist ebenso wenig links wie eine Nahost-Politik, die reaktionär-faschistische Kräfte als antikoloniale Befreiungskämpfer durchgehen lässt“, heißt es in dem Papier. Politisch ist das ein Signal an die Parteiführung wie auch an potenzielle Koalitionspartner: Die Linke will wieder regierungsfähig erscheinen. Das bezieht sich auf 2029, könnte aber schon viel früher relevant werden, wenn es darum ginge, in Sachsen-Anhalt einen AfD-Ministerpräsidenten zu verhindern. 

Die Reformer-Initiative birgt Sprengkraft nach innen. Denn die Abgrenzung von systemoppositionellen und pro-palästinensischen Strömungen verschiebt die alten Konfliktlinien. Für den 29. und 30. November ruft die neue Gruppierung alle Parteimitglieder auf – explizit auch die neu beigetretenen – die „neue innerparteiliche Formation“ auf dem Bundeskongress des fds in Leipzig zu besprechen. Dort werden auch prominente Parteimitglieder erwartet. Leonard Schulz 

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Vor der Ost-MPK: Ostbeauftragte Kaiser fordert höhere Erbschaftsteuer. Die Staatsministerin und Beauftragte für Ostdeutschland, Elisabeth Kaiser, fordert von der an diesem Donnerstag beginnenden Ost-Ministerpräsidentenkonferenz eine höhere Besteuerung von Erbschaften, um die Ungleichheiten auch zwischen Ost- und Westdeutschen bei der Vermögensbildung abzubauen. „Es ist richtig, dass wir über die Vermögensbesteuerung diskutieren. Die Besteuerung von Kapital im Verhältnis zu den Löhnen muss eine andere sein“, sagte die SPD-Politikerin im Podcast Table.Today. „Es geht auch darum, sich die Erbschaftsteuer anzugucken.“ Ohne dass Menschen gearbeitet hätten, nur von den Zinsen des Erbes zu leben, „das ist nicht der Gedanke, der in dieser Gesellschaft stehen bleiben sollte“, so Kaiser.    

In Westdeutschland sind die durchschnittlichen Nettovermögen rund doppelt so hoch wie in Ostdeutschland. Dies liegt vor allem daran, dass Privateigentum erst nach 1990 im Osten gebildet werden konnte. „Man sieht die Ungleichheit, die sich verfestigt hat, auch gesamtgesellschaftlich.“ Das sei „Zündstoff, der auch den populistischen Kräften in die Hände spielt“. Was die Ostbeauftragte zu den Rüstungsaufträgen im Osten und den Erwartungen an den Bundeskanzler sagt, hören Sie ab 5 Uhr hier. Michael Bröcker, Florian Fischer.  

Table.Today mit der Ostbeauftragten Elisabeth Kaiser. "Wie gehts dem Osten, Frau Kaiser?"

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EU-Klimaziele: Industrie fordert Festhalten am grundsätzlichen Kurs. Große Teile der Industrie mahnen zum Kurshalten beim Klimaschutz und fordern eine schnelle Einigung auf EU-Ebene. So würde der deutsche Maschinen- und Anlagenbau eine schnellere Einigung auf das 90-Prozent-Klimaziel für 2040 begrüßen. Wenn die EU ihre globale Führungsrolle im Klimaschutz bewahren wolle, sei eine rasche Einigung unerlässlich, sagt VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. „Die Dekarbonisierung der Energieversorgung ist ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit und Sicherheit der EU“, schrieben nordische Energieversorger in einem Brief an die EU-Kommission. Warum BDI und VCI beim vorgeschlagenen 90-Prozent-Ziel zurückhaltender sind, lesen Sie im Europe.Table. Lukas Knigge 

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Infratest: CDU und SPD legen bei Jungwählern wieder zu. Bei den Jungwählern konnte die CDU bei den NRW-Kommunalwahlen Stimmen von ganz links und ganz rechts zurückgewinnen, auch die SPD kann sich in der Gruppe behaupten. Nachwahlbefragungen von Infratest-Dimap zeigen, dass die CDU bei den 16- bis 24-Jährigen mit 22 Prozent vorne liegt, aber auch die SPD konnte zulegen und bekam 19 Prozent der Stimmen. Es ist die einzige Wählergruppe, bei der die SPD zulegen konnte im Vergleich zur letzten Kommunalwahl.  

Die Linkspartei kommt auf 18 Prozent bei den Jungwählern, die Grünen liegen mit 15 Prozent vor der AfD (10 Prozent). Für die Volksparteien ist das Abschneiden bei den Jungwählern besonders wichtig, da sie die älteste Stammwählerschaft haben und schon aus demografischen Gründen überproportional Wähler verlieren. Die Kommunalwahlen dürften am Montag auch Thema der Landesvorstandssitzung der NRW-CDU sein – erstmals ist Friedrich Merz als Kanzler dabei. Michael Bröcker 

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Exklusive Universitätspartnerschaft: Harvard und Heidelberg verbünden sich. Die grün-schwarze Landesregierung in Stuttgart fördert eine exklusive Partnerschaft zwischen den Universitäten Harvard und Heidelberg mit zehn Millionen Euro. Damit sollen Forschungsaufenthalte für bis zu 50 Harvard-Wissenschaftler in Heidelberg ermöglicht werden. Die wissenschaftsfeindliche Politik der Trump-Administration habe das Rahmenabkommen beschleunigt, heißt es. 

Insgesamt investiert Baden-Württemberg bis Ende 2026 fast 24 Millionen Euro, um internationalen Akademikern Stellen und Forschungsmöglichkeiten an Universitäten in Baden-Württemberg anbieten zu können. Als Konkurrenz zu dem zurzeit ebenfalls anlaufenden 1.000-Köpfe-Plus-Programm des Bundesforschungsministeriums sehen die Stuttgarter das nicht. Das BMFTR gibt fürs Anwerben internationaler Talente allein im laufenden Jahr 27 Millionen Euro aus. Welche Organisationen davon profitieren und warum diese noch Gesprächsbedarf sehen, lesen Sie im Research.Table. Wie Harvard auf die Hilfe aus Heidelberg reagiert, lesen Sie hier. Anne Brüning, Tim Gabel 

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Überwachungstechnik: Einblicke in Chinas „Große Firewall“. Ein zufällig entdecktes Datenleck macht Ausschnitte von Chinas digitaler Überwachungsinfrastruktur publik. Ein Investigativ-Konsortium wertete hierfür ein Jahr lang eine Vielzahl interner chinesischer Dokumente aus. Sie geben Rückschlüsse auf die Architektur von Chinas Internetzensur- und Überwachungsapparat. Zudem zeigen sie, wie China seine Systeme zur Überwachung, Zensur und Spionage im Internet in andere autokratische Länder exportiert. Dazu zählen Myanmar, Pakistan, Äthiopien und Kasachstan. Welche Folgen die Verbreitung der Überwachungstechnologien hat, lesen Sie im China.Table. Andreas Landwehr

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Temperaturanstieg: Experten zeichnen düsteres Bild. Der Klimawandel schreitet mit hohem Tempo voran. Die CO₂-Konzentration steigt global ungebremst weiter an, auf inzwischen 425,4 ppm. In Deutschland lagen die Temperaturen 2024 3,1 Grad über dem vorindustriellen Stand. Daran gab es beim Extremwetterkongress in Hamburg keine Zweifel. „Die Beschleunigung der globalen Erwärmung ist derart schnell, dass wir aus der Klimakurve fliegen“, mahnte Frank Böttcher, Vorsitzender der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft. Die Landwirtschaft gerät unter Druck, weil sich Starkregen häuft wie lange Trockenperioden. Neue Konkurrenzen zeichnen sich ab, berichtete Tobias Fuchs, Vorstand beim Deutschen Wetterdienst: Wer hat Priorität – die Trinkwasserversorgung oder die Bewässerung für die Landwirtschaft?  

Düstere Perspektiven, da blieben kritische Hinweise an die politischen Akteure nicht aus. „Jetzt kaufen wir für 750 Milliarden Dollar fossile Energien in den USA“, beklagte ARD-Meteorologe Sven Plöger. „Jeder heute in den Klimaschutz investierte Euro spart ein Vielfaches an Kosten für die Klimaanpassung“, mahnte DWD-Mann Fuchs. Und auch bei der Klimaanpassung „sind wir noch lange nicht da, wo wir mit hoher Geschwindigkeit hinmüssen“, wie es Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, formulierte. Horand Knaup 

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Entwaldungsverordnung: Warum Brüssel den Start erneut verschiebt. EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall will die Anti-Entwaldungsverordnung (EUDR) ein zweites Mal aufschieben – angeblich allein aus technischen Gründen. Es gebe Kapazitätsprobleme beim IT-System, das für die Umsetzung benötigt werde, sagte Roswall. Einen Zusammenhang mit dem US-Handelsdeal wies sie vehement zurück: „Es gibt absolut keine Verbindung“, versicherte die Umweltkommissarin. Wie sich die Kommission zu möglichen inhaltlichen Änderungen am Gesetz positioniert, lesen Sie im Europe.Table. Julia Dahm

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Europe.Table: Kommission moniert Vereinbarungen mit 28 NGOs. Nach der Kritik des Europaparlaments an den Finanzvereinbarungen zwischen der Kommission und NGOs hat die Kommission die Vereinbarungen überprüft. Wegen Verstößen gegen die Leitlinien der Kommission hat sie 28 NGOs, die Betriebskostenzuschüsse im Rahmen des Life-Programms bekommen haben, angeschrieben und darum gebeten, die Vereinbarungen im beiderseitigen Einvernehmen zu ändern. Alle angeschriebenen NGOs waren nicht dazu bereit. Dies schreibt Haushaltskommissar Piotr Serafin an den Chef des Haushaltskontrollausschusses im Europaparlament Niclas Herbst (CDU). Der Haushaltskontrollausschuss hat eine Arbeitsgruppe zur weiteren Aufarbeitung eingesetzt. Warum die Arbeitsgruppe noch nicht konstituiert wurde, lesen Sie im Europe.Table. Markus Grabitz 

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Transparenz: Was Deutschland und die EU von Schweden lernen können. Durch die von der Europäischen Bürgerbeauftragten eingeleitete Untersuchung zu einer SMS von Emmanuel Macron an Ursula von der Leyen stehen zum wiederholten Mal gelöschte Nachrichten der Politikerin im Fokus. In Schweden wäre aufgrund der weltweit als Vorbild geltenden Transparenzkultur unwahrscheinlich, dass solche Fälle ohne Konsequenzen bleiben. Beispielsweise ist die automatische Löschung von Nachrichten untersagt. Verstöße können von öffentlichen Rügen bis zu Geld- und Freiheitsstrafen verschiedene Folgen haben. 

Das sogenannte Öffentlichkeitsprinzip reicht weiter als das deutsche Informationsfreiheitsgesetz. Es ist seit 1766 in der schwedischen Verfassung verankert. „Viele Dokumente sind öffentlich zugänglich, was Transparenz schafft und Korruption vorbeugt“, schreibt die Deutsch-Schwedische Handelskammer. Dazu kommt die „Mitteilungsfreiheit“: Beamte und Angestellte der öffentlichen Hand dürfen sich grundsätzlich mit Medien unterhalten und – mit Ausnahmen – Informationen weitergeben, ohne Sanktionen zu fürchten. Die Staatsarchive der fünf nordischen Länder betonten, sie seien „ein Grundpfeiler für offene und vertrauensbasierte Demokratien“. Okan Bellikli 

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Fußball-Benefizspiel

Fußball: 2.000 Euro für die Kinderkrebshilfe. Beim Benefizspiel am Dienstagabend zwischen den FV Wannsee Allstars und dem FC Bundestag setzte sich vor 300 Zuschauern die Parlamentarier-Mannschaft mit 3:2 durch. Während die Abgeordneten des Bundestages einen gut eingespielten Eindruck machten, waren die von Table.Briefings ins Leben gerufenen Allstars zwar mit ihrem Trainer Marko Rehmer und den Teammitgliedern Markus Feldenkirchen, Micky Beisenherz, Verena Pausder, Ariane Hingst und den Table-Mitarbeitern Michael Bröcker, Dirk Reimann, Niklas Beke-Bramkamp, Alex Wiedmann, Martin Betz und Tomas Renner hochkarätig besetzt, spielerisch reichte es am Ende aber nicht.  

Für den FC Bundestag unter der Führung von Kapitän Fritz Güntzler (CDU) trafen Kassem Taher Saleh (Grüne) und Johannes Fechner (SPD). Für die Allstars traf der Politiklehrer Philipp Elsen doppelt. Für die Verpflegung der Spieler nach dem Spiel sorgte die Serviceplan Gruppe des früheren SPD-Sprechers Serkan Agci. Die Niederlage will der Allstars-Trainer Marko Rehmer nun aufarbeiten. „Wir müssen jetzt erstmal ins Trainingslager“, so Rehmer. Immerhin kamen 2.000 Euro für die Kinderkrebshilfe zusammen. Und was den Frust der Allstars betrifft: ein Re-Match ist fest vereinbart. Florian Fischer 

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Table.Documents

Heads

Norbert Lammert

Norbert Lammert liebt das rhetorische Florett und die feine Ironie. Der langjährige CDU-Bundestagsabgeordnete war als Bundestagspräsident von 2005 bis 2017 in der Rolle seines Lebens. Doch auch in den Jahren danach engagierte sich Lammert politisch als Vorstandsvorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung. Nun hat der 76 Jahre alte Bochumer angekündigt, am 19. Dezember 2025 nicht wieder für diesen Posten zu kandidieren. „Die Stiftung ist technisch und personell gut und schlagkräftig für die Zukunft aufgestellt; der richtige Zeitpunkt, den Staffelstab weiterzugeben“, schreibt er in einer Mail an die Mitglieder der KAS. Michael Bröcker  

Volker Haucke vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie in Berlin wird mit dem Ernst Schering Preis 2025 ausgezeichnet. Die Schering-Stiftung würdigt damit seine Arbeiten auf dem Gebiet der Zellbiologie und Neurowissenschaften. Unter anderem habe er das Verständnis von Kommunikation im Gehirn wesentlich geprägt. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert. Welche Nobelpreisträger ihn bereits erhalten haben, lesen Sie im Research.Table. Anja Luckas 

Olav Gutting, Andreas Lenz und Klaus Wiener (CDU/CSU), Peter Boehringer und Georg Schroeter (AfD) sowie Dunja Kreiser und Michael Thews (SPD) sollen morgen im Bundestag zu Mitgliedern des Kuratoriums des Kenfo gewählt werden, des Fonds, der das Geld für die nukleare Entsorgung bereitstellt. Das geht aus einem gemeinsamen Wahlvorschlag der drei Fraktionen hervor. Die Grünen schlagen Katharina Beck vor, die Linke Christian Görke. Okan Bellikli 

Karl-Josef Laumann bleibt stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender, wenn es nach der CDA geht. Der Bundesausschuss des Sozialflügels der Partei hat seinen Ehrenvorsitzenden einstimmig für diesen Posten nominiert. Der nächste Bundesparteitag, bei dem darüber entschieden wird, findet im Februar 2026 – vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg – in Stuttgart statt. Okan Bellikli 

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Best of Table

Climate.Table: Ähnlichkeit zwischen Reiches Zehn-Punkte-Plan und Eon/RWE-Papier sorgt für Kritik. Nachdem Table.Briefings über große Ähnlichkeiten zwischen einem Positionspapier von Eon und RWE und dem Zehn-Punkte-Plan von Katherina Reiche zur Energiewende berichtet hat, üben Grüne und Verbände Kritik an der Wirtschaftsministerin. Warum das mit Reiches früherer Beschäftigung zu tun hat, lesen Sie hier.  

Research.Table: Kernfusions-Start-ups machen Druck auf die Politik. Vor der Kabinettsbefassung am 1. Oktober fordern die deutschen Unternehmen Proxima Fusion, Marvel Fusion und Focused Energy drei Milliarden Euro Anschubfinanzierung sowie rechtliche Sicherheit für Fusionsprojekte. Wie das zu den Versprechen der Koalition passt, lesen Sie hier.  

Europe.Table: Klingbeil zeigt sich offen für neue EU-Einnahmequellen. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil spricht sich dafür aus, neue Eigenmittel für das EU-Budget zu erschließen, wenn die Gelder in grenzüberschreitende Projekte fließen. Warum er eine neue Förderung von Elektroautos für denkbar hält, lesen Sie hier.  

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Time.Table

Bundestag I: Haushaltswoche mit erster Lesung des Bundeshaushalts 2026. Diskussion der Einzeletats der Ministerien. Berlin, 9 Uhr 

Bundestag II: Zweiter Anlauf zur Verfassungsrichterwahl. Abstimmung über Ann-Katrin Kaufhold, Sigrid Emmenegger und Günter Spinner in geheimer Wahl. Berlin, 16:20 Uhr 

Außenpolitik I: Fortsetzung der Generaldebatte der UN-Vollversammlung. New York, ganztägig 

Außenpolitik II: Besuch des niederländischen Königs Willem-Alexander in Münster. Mit Hendrik Wüst und Frank-Walter Steinmeier. Münster, ganztägig 

Innenpolitik: Konferenz der ostdeutschen Regierungschefs unter Vorsitz von Thüringen und anschließende PK. Mit Friedrich Merz und Boris Pistorius. Weimar, 9:30 Uhr 

Wirtschaft I: Fortsetzung des Chemie & Pharma Summit des Verbands der Chemischen Industrie (VCI). Mit Lars Klingbeil, Dorothee Bär und Katherina Reiche. Berlin, 14 Uhr 

Wirtschaft II: Bundespressekonferenz zur Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2025 mit Konjunkturprognose der Wirtschaftsforschungsinstitute. Berlin, 10 Uhr 

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Must-Reads

Spiegel: Wolfgang Weimer plant eigene Ausstellungen. Darunter eine europäische Skulpturenschau im öffentlichen Raum Berlins und eine Feier zum 250. Jahrestag der amerikanischen Unabhängigkeit. Normalerweise geben Kulturpolitiker lediglich Rahmenbedingungen vor, Weimer mischt sich nun selbst in die kuratorische Auswahl ein. („Wie Wolfram Weimer in Deutschlands Museen hineinregiert“)  

Die Zeit: Söder gegen Gebührendiskussion wegen politischer Rundfunkinhalte. Gebühren seien „kein Straf- oder Belohnungsinstrument für Inhalte“, sagt Markus Söder. Die Beitragsfrage bemesse sich daran, ob der Rundfunk zu Recht mehr Geld ausgebe. Es gebe aber im öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Tendenz, Debatten über Begriffe und Stilfragen zu führen, anstatt über Inhalte zu reden. „Am Ende hilft es nur denen, die ganz rechts außen darüber reden, dass man in Deutschland seine Meinung nicht mehr sagen darf.“ („Der Gipfel der Intoleranz“

Taz: Immer mehr Kinder werden Opfer von Cybergrooming. Ein Viertel der 8- bis 17-Jährigen in Deutschland erlebt Cybergrooming. Kerstin Claus, Bundesbeauftragte gegen sexuellen Missbrauch von Kindern, fordert strengere Vorgaben für Plattformen, mehr Beratungsangebote, Medienbildung und Digitalkompetenz sowie Kinderrechte im Grundgesetz. Ein neues Forschungszentrum soll das Dunkelfeld sexualisierter Gewalt besser erfassen und Prävention verbessern. („‚Die Folgen, wenn wir nicht handeln, wären deutlich teurer‘“

FAZ: Der Berufseinstieg wird durch KI schwieriger. Stellenausschreibungen für Absolventen sind in den letzten Jahren um 34 Prozent zurückgegangen – besonders in den Bereichen, in denen KI Aufgaben übernehmen kann. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Bewerbern mit KI-Kenntnissen stark an. Studien zeigen, dass solche Fähigkeiten das Einkommen stark steigern können wie ein Doktortitel, während klassische Bildungsabschlüsse an Bedeutung verlieren. („Wo KI übernimmt, verschwinden die Einstiegsjobs“

Spiegel: Tempolimit könnte 200 Millionen einsparen. Eine Studie der Ruhr-Universität Bochum zeigt: Ein Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen könnte die Zahl der Verkehrstoten um rund ein Drittel reduzieren. Zudem könnten jährlich Unfälle mit 58 Todesopfern verhindert werden. Auch die Zahl der Schwerverletzten würde um etwas 26 Prozent gesenkt werden, was Unfallkosten von über 200 Millionen Euro pro Jahr einsparen könnte. („Tempolimit 120 könnte 58 Menschenleben pro Jahr retten“

Nicht überlesen! 

Handelsblatt: IG Metall schlägt Alarm. Um die heimische Produktion zu sichern, fordert Christiane Benner verbindliche Quoten, lokale Produktionsauflagen und einen Industriestrompreis. Die Gewerkschaften warnen vor den Folgen der Deindustrialisierung und der Abkehr von der Energiewende, während die Metall- und Elektroindustrie weiter Personal abbaut: Seit 2019 gingen in der Branche mehr als 250.000 Jobs verloren. („IG Metall fordert Schutz der heimischen Produktion“) 

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Schlagzeilen von morgen

Meistgelesenes von heute

Heute Abend in den Talkshows

Maischberger, 22:50 Uhr, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Ralf Stegner, Hendrik Streeck, Joachim Llambi, Melanie Amann, Rainer Hank 

Markus Lanz, 23:15 Uhr, Manfred Weber, Isabelle Schaefers, Mariam Lau, Bente Scheller 

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Interviews von morgen

Deutschlandfunk 

6:50 Uhr: Karin Prien, Ministerin BMBFSFJ (CDU): Ende des Fonds „sexueller Missbrauch": Entsolidarisierung? 

7:15 Uhr: Ines Schwerdtner, Vorsitzende Die Linke: Richterwahl im Bundestag – Klappt? 

8:10 Uhr: Stefan Meister, DGAP: Bedrohliche Drohnen/Jets abschießen?  

 

ARD  

7:45 Uhr: Steffen Bilger, Parlamentarischer Geschäftsführer Union: Richterwahl 

8:15 Uhr: Dorothee Bär, Ministerin beim BMFTR (CSU): Weltraumtechnologie 

 

rbb24–Inforadio 

7:05 Uhr: Sonja Eichwede, Stellvertretende Vorsitzende der SPD: Richterwahl 

7:25 Uhr Beatrix Kleim, Direktorin des privaten Forschungsinstituts „CAR“: Was will die chinesische Autoindustrie in Deutschland? 

 

phoenix 

8:45 Uhr: Anton Hofreiter, Vorsitzender des Europa-Ausschusses (Grüne): aktuelle Sicherheitslage  

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Geburtstage von morgen

Ateş Gürpınar, stellv. Vorsitzender Die Linke, 41 

Daniel Baldy, MdB (SPD), 31 

Andrea Lindholz, Bundestagsvizepräsidentin (CSU), 55 

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Nachttisch

Percival Everett - Dr. No

Unser Tipp führt Sie heute ins Nichts. Ein Mathematiker soll einem Milliardär helfen, mit mächtiger Hilfe aus Politik und Militär in Fort Knox einzubrechen – aber nicht wegen Gold, sondern für: nichts. Denn die Kontrolle über das Nichts bedeute die Kontrolle über die Welt. Es geht um Spionage, von der Landkarte verschwindende Orte und schrullige Persönlichkeiten. Ein humorvoller Roman, den man womöglich nicht an jeder Stelle versteht – das aber auch nicht muss. Okan Bellikli 

Percival Everett: Dr. No | Hanser 

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Das war’s für heute. Good Night and Good Luck!

Heute haben Okan Bellikli, Stefan Braun, Michael Bröcker, Anne Brüning, Julia Dahm, Florian Fischer, Daniel Friesen, Tim Gabel, Markus Grabitz, Horand Knaup, Lukas Knigge, Andreas Landwehr, Vincent Mikoteit, Leonard Schulz, Sven Siebert und Vincent Vogel mitgewirkt. 

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