Mehr als ein Jahrzehnt nach den Aufständen in Nahost und Nordafrika bleiben die Hoffnungen auf politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel in vielen Ländern der Region düster – vor allem bei jungen Erwachsenen. Das ist das Ergebnis der Studie „Die enteignete Generation – Jugend im Nahen Osten und Nordafrika“ Studie, die die Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in zwölf Staaten der Region durchgeführt hat, und für die sie 12.000 junge Menschen zwischen 16 und dreißig Jahren befragt hat: in Ägypten, Algerien, Irak, Jemen, Jordanien, Libanon, Libyen, Marokko, Palästina, Sudan, Syrien und Tunesien. Die Studie liegt Table.Briefings vor.
„Die Kluft zwischen dem, ‚was ist‘ und dem, ‚was hätte sein können‘, hat massiv zugenommen“, schreiben die Autorinnen. Es wachse eine „enteignete Generation“ heran. Die im Zuge der Niederschlagung der arabischen Aufstände zunehmend desillusionierte Jugend sei wenig an Politik interessiert und vertraue den meisten staatlichen Institutionen kaum: „Demokratische Regierungsformen haben deutlich an Attraktivität verloren, stattdessen macht sich Ratlosigkeit breit.“ Das fördere Präferenzen für ein politisches System, das sich auf einen „starken Mann“ stützt, wie Security.Table berichtet. Markus Bickel